Vorbemerkungen zur März-Ausgabe von literaturkritik.de

Im ersten Themenschwerpunkt der März-Ausgabe von literaturkritik.de widmen wir uns dem Thema „Tabu“ und versuchen, dieses von mehreren Blickwinkeln heraus anzugehen. Zu diesem Zweck haben wir mit dem Mainzer Film- und Kulturwissenschaftler Marcus Stiglegger über die Geschichte sowie die kulturelle und gesellschaftliche Rolle von Tabus gesprochen. Unser Redakteur Mario Wiesmann untersucht in einem Essay den Fall Binjamin Wilkorminski und Regina Roßbach stellt die Frage nach dem Tabubruch als Skandalauslöser. Zu diesem Zweck nimmt sie sich das Werk eines zeitgenössischen Autors vor, der wie kein zweiter prädestiniert für den Diskurs über literarische Tabus ist: Michel Houllebecq.

Der zweite Schwerpunkt über „Krieg und Frieden“ reagiert auf die traurigen Ereignisse seit dem 24. Februar. Auch Kriege und die mit ihnen verbunden verbalen Kontroversen sind mit Tabus und Tabubrüchen verbunden. Der Schwerpunkt wird in der April-Ausgabe mit einem zweiten Teil fortgesetzt. Im ersten Teil erinnern wir hier vor allem an Songs, Gedichte und Romane, die im Zusammenhang mit früheren Kriegen entstanden sind, zu Vergleichen mit dem neuen Krieg in der Ukraine animieren und dabei zum Engagement für den Frieden. Das gilt auch für den Stil der verbalen Streitigkeiten, die im Hinblick auf angemessene Verhaltensweisen in der gegenwärtigen Situation kaum zu vermeiden sind, doch eine anregende und letztlich friedliche Konsensbildung anstreben sollten. 

Eine in diesem Sinn anregende und und friedliche Lektüre auch der vielen Beiträge zu anderen Themenbereichen wünschen unseren Leserinnen und Lesern die Redaktionen von literaturkritik.de an den Universitäten in Mainz, Duisburg-Essen und Marburg.