Ein halbes Jahrhundert im Spiegel satirischer Texte

„Was aber bleibt“ von Dieter Hildebrandt

Von Erhard JöstRSS-Newsfeed neuer Artikel von Erhard Jöst

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Er brauchte nur die Bühne betreten, und schon schlug ihm Begeisterung entgegen: Dieter Hildebrandt (1927–2013) war einer der beliebtesten deutschen Kabarettisten. Wenn er einen Auftritt hatte, herrschte bereits im Vorfeld knisternde Spannung. Während der Vorstellung saßen die Zuschauer hochkonzentriert im Parkett, weil sie keine Pointe verpassen wollten, und genossen das Programm geradezu lach- und klatschwütig. Auch seine Bücher tragen dazu bei, dass Hildebrandt als einer der bedeutendsten Satiriker des 20. Jahrhunderts in Erinnerung bleiben wird. Anlässlich seines 90. Geburtstags fügt der Münchner Karl Blessing Verlag nun ein weiteres Buch hinzu mit Texten von Hildebrandt aus fünf Jahrzehnten: „Ein Sittengemälde Deutschlands durch die Brille des großen Moralisten und Menschenfreunds“.

In der Tat erfreut auch Was aber bleibt wie alle Publikationen von Hildebrandt jeden Leser, der satirische Texte liebt. Denn der Kabarettist verstand es meisterhaft, mit der deutschen Sprache umzugehen. Seine Sprachspiele sind ein Genuss, seine geistreichen Spöttereien bieten beste Unterhaltung, seine satirischen Monologe bieten zahlreiche Lachanreize und geben profunde Einblicke in die politisch-gesellschaftliche Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland. Hildebrandt verstand sich als „eine Art Vorarbeiter, mit dessen Hilfe die Leute ihren Ärger abladen“. Das merkt man seinen Texten vor allen Dingen dann an, wenn sie Missstände polemisch aufgreifen.

Im ersten Teil des Buchs Was aber bleibt findet man Texte aus der Nachkriegszeit, in der Hildebrandt seine Karriere als Kabarettist startete. Auf die Gründung des Studenten-Kabaretts „Die Namenlosen“ 1955 folgte bereits ein Jahr später die „Münchner Lach- und Schießgesellschaft“, die zu einem der bekanntesten Ensembles avancierte und das deutsche Kabarett im 20. Jahrhundert prägte. Von 1974 bis 1982 bildete Hildebrandt mit dem österreichischen Kabarettisten Werner Schneyder ein Duo, dessen Vorstellung 1986 in Leipzig zu einem gefeierten Erfolg wurde. Über Fernsehsendungen steigerte Dieter Hildebrandt seinen Bekanntheitsgrad: Von 1973 bis 1979 moderierte er die satirische Sendung „Notizen aus der Provinz“, 1980 bis 2008 den „Scheibenwischer“. In seinen letzten Lebensjahren trat er als „Vorleser“ seiner Texte auf. Und auch auf diesem Gebiet waren seine Veranstaltungen richtungsweisend: Seine Lesungen, immer ausverkauft, waren beste Unterhaltungsabende.

Aus allen Schaffensphasen wurden Texte in den Sammelband aufgenommen, den Hildebrandt zu seinem 90. Geburtstag herausbringen wollte. Vom Verlag dazu aufgefordert, „seine Gedanken zum geplanten Buch auf zwei, drei Seiten aufzuzeigen“, wollte der Kabarettist „schnell noch nachdenken, wie alles gekommen ist, Rechtfertigungen ausdenken, bevor man mich im Himmel zur Hölle wünscht.“ Er wollte „das Verblödungsgeflecht“ der gegenwärtigen Informationsgesellschaft entzerren. Da er dieses Projekt selbst nicht mehr realisieren konnte, wurde sein Lektor Rolf Cyriax damit beauftragt, „aus dem Gesamtwerk Hildebrandts eine Auswahl zu treffen, die alle Facetten seiner Arbeit“ spiegelt. Dabei wurde ihm nach eigenem Bekenntnis „erneut bewusst, welch großer Autor ‚Der Dieter‘“ war.

Der Leser wird ihm gewiss Recht geben, und so könnte der Rezensent nur Lobeshymnen auf das Buch singen – wenn der Lektor nicht gewesen wäre. Besser gesagt: Wenn er gewesen wäre und seine Arbeit gemacht und seine Pflicht erfüllt hätte. Aber leider hat er lediglich Texte ausgewählt und zu einem Sammelsurium zusammengestellt. Notwendige Anmerkungen und Erläuterungen fehlen gänzlich, ja das Buch enthält noch nicht einmal ein Register.

Es ist eine sträfliche Nachlässigkeit, ja geradezu eine Zumutung, dass dem Band kein Kapitel mit Erklärungen beigegeben wurde. Denn viele Sketche und Monologe sind zeitbezogen und für junge Leser ohne redaktionelle Hinweise und Erläuterungen kaum zugänglich. Das fängt bei den Namen der Personen an, die in den Kabarett-Texten vorkommen. Selbst wenn man davon ausgehen kann, dass die Spitzenpolitiker vergangener Jahrzehnte heute (zumindest den Senioren) noch geläufig sind – bei den Politikern, die nicht in die Geschichtsbücher eingegangen sind, kann man das gewiss nicht annehmen. Die Namen von Konrad Adenauer und Willy Brandt werden sicherlich auch den künftigen Generationen irgendwann in irgendeinem Zusammenhang einmal zu Ohr kommen. Vielleicht begegnen ihnen auch Heinrich Lübke oder Roman Herzog, beides ehemalige Bundespräsidenten der BRD. Vermutlich werden ihnen auch Franz Josef Strauß und Herbert Wehner verschiedentlich über den Weg laufen. Aber wie ist es mit Erich Mende, Erich Ollenhauer, Alois Hundhammer, Eugen Gerstenmaier, Fritz Erler, Hans-Joachim von Merkatz, Hermann Höcherl, Kai-Uwe von Hassel, Rainer Barzel, Walther Leisler-Kiep, Hans Apel, Heinz Riesenhuber, Theo Waigel, Ignaz Kiechle und Gerold Tandler, um nur einige der Politiker zu nennen, die in den Kabarett-Texten auftauchen. Wer kann noch mit dem Namen Hans-Christoph Seebohm etwas anfangen, der von 1949 bis 1966 Bundesminister für Verkehr und für wenige Wochen auch Vizekanzler war? Der ehemalige Staatssekretär Walter Hallstein hatte immerhin das vermeintliche Glück, dass eine Doktrin nach ihm benannt worden ist, die in die Geschichte einging. Und wie sieht es bei „Bayertollahs“ wie Alfons Goppel, Otto Wiesheu, Michael Glos oder Peter Gauweiler aus? Schließlich könnte man auch viele Namen von Unterhaltungskünstlern und Sportlern nennen, die heute in Vergessenheit geraten sind, sodass sich der historische Kontext ihres Auftritts in satirischen Texten nur mit Mühe erschließen lässt.

Nun könnte man einwenden, dass die Pointen einer guten Satire auch dann verständlich sein müssen, wenn man mit den Namen der Protagonisten nichts anfangen kann, denn sie fungieren ja als Typen. Das ist in der Tat die Regel, aber es gibt eben auch Ausnahmen, und die können fatal sein. Greifen wir uns den Sketch „Überleben Sie mal“ aus dem gleichnamigen Programm der Lach- und Schießgesellschaft heraus, in dem Hildebrandt sich sarkastisch mit einer von der Bundesregierung herausgegebenen Broschüre auseinandersetzt. Diese enthält Anweisungen, wie sich die Bevölkerung bei einem Atomschlag verhalten soll. Verantwortlich für diese unfreiwillige Satire war Gerhard Schröder. Jeder, der dies heute liest, denkt natürlich sofort an den ehemaligen Bundeskanzler Schröder (SPD), bei Hildebrandt geht es jedoch um den CDU-Politiker mit gleichem Namen. Auch bei dem Sketch „Darf man eintreten?“ ist dieser Herrenreiter-Typ gemeint, wenn es heißt: „Natürlich hat er versagt, der Schröder, aber die anderen haben auch versagt. Nur sind die sauer, dass der Schröder eleganter versagt hat. Es sagt ihm ja auch keiner mehr was. Die Amerikaner sind politisch selber am Ende.“

Schwierigkeiten bereiten dem Leser auch Stellen, die Namen mit Assoziationen verbinden wie im Monolog „Auf der Bundesschiene“:

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, ein Symptom noch kein Pogrom und ein Foertsch noch keinen … außerdem kann man da noch immer Professor Thielicke fragen, den Bundesbedenkenzerstreuer. Der Foertsch … sehn Sie mal, das ist ein General, der uns gerade noch gefehlt hat. Nein, nein, ich meine das so, wie ich mir das gedacht habe. Der Foertsch, der weiß, was die Stunde geschlagen hat … allerdings habe ich auch das Gefühl, dass er die Stunde von der Eieruhr abliest.

Wenn Kai-Uwe von Hassel als „echte Entnazifizierungslücke“, also als die „Lücke am Kai“ tituliert wird, dann kann man über dieses Wortspiel auch dann schmunzeln, wenn man nicht genau weiß, auf welchen Hintergrund es sich bezieht. Dies gilt auch für die satirischen Sätze, die eine Beziehung zwischen Kiel und der damaligen Bundeshauptstadt Bonn herstellen: „In Kiel haben sie gesagt: Wir geben euch unser Bestes! Kai-Uwe von Hassel! Nehmt ihn. Wer weiß, wann die Gelegenheit mal wiederkommt!“ Wenn der historische Hintergrund aufgezeigt worden wäre, hätte das dem Leser den Zugang erleichtert.

Was sich hinter Bezeichnungen wie SBZ verborgen hat, müsste auch heute noch jedem geläufig sein. Und man muss zudem konzedieren, dass es lächerlich wäre, würde man bei kabarettistischen Texten jede Pointe erläutern. Publikum und Leser wollen schließlich ernst genommen werden. Aber ganz ohne erläuternde Anmerkungen kommt man nicht aus, zumal bei historischer Distanz zu dem im Text aufgegriffenen Vorfall. Lektor Cyriax hat das ein einziges Mal selbst erkannt. Bei dem Monolog aus der Sendung „Notizen aus der Provinz“ vom 1. August 1974 fügt er eine „Erklärende Anmerkung“ an. Hildebrandt hatte ein Urteil eines Kieler Schwurgerichts aufgegriffen. Ein Kriminalhauptkommissar im Ruhestand war angeklagt, im Zweiten Weltkrieg „sieben russische Zivilisten in einem Gaswagen grausam und heimtückisch ermordet zu haben. Nach Auffassung des Schwurgerichts handelte er weder grausam noch heimtückisch“, da „bei der Einschließung in den Gaswagen die Bewusstlosigkeit 60-90 Sekunden nach Einleitung der Auspuffgase eingetreten sei.“  Hildebrandt kommentierte: „Der Gutachter Steigleder meint ja auch, dass ein 60-90-sekündiges Sterben nicht zu den Grausamkeiten gezählt werden kann. Machen wir doch einmal die Probe, meine Damen und Herren, und stellen wir fest, wie kurz 60 Sekunden sind. So.“ In der angefügten Anmerkung heißt es:

Nach diesem letzten Satz blieb Hildebrandt stumm und regungslos stehen und blickte in die Kamera. 60 Sekunden lang. Es waren die wohl beklemmendsten 60 Sekunden in der Geschichte des deutschen Fernsehens. Und selten wurde Hildebrandt danach so brutal angegriffen und beleidigt – von jenen Zuschauern, die sich natürlich zu den ‚anständigen‘ Deutschen zählten.

Dass sich Leser der Sinn einer Satire nur dann erschließt, wenn er den Vorgang kennt, auf den sie sich bezieht, zeigt zum Beispiel eine Stelle aus dem „Scheibenwischer“ vom 18. Juli 2002. Guido Westerwelle „lässt sich nicht aufhalten“, führte Hildebrandt aus. „Nicht einmal das Gerücht, er habe sich in beide Gesäßbacken eine 18 tätowieren lassen, stört ihn. Oder dass man ihn für den Bauchredner von Möllemann hält.“ Darf man im Jahr 2017 wirklich davon ausgehen, dass sich jeder an die Wahlkampf-Kapriolen der FDP erinnert, mit denen sie ihr erklärtes Wahlziel, nämlich einen Stimmenanteil von 18 Prozent erreichen wollte?

Am 21. April 1994 betritt Hildebrandt in schwarz-rot-goldener Fankleidung das Sende-Studio und macht sich über den DFB – „Die fast Blinden“ – lustig, denn dieser hatte für den vorhergehenden Tag ein Länderspiel zwischen Deutschland und England angesetzt, das kurzfristig abgesagt werden musste. Denn die „Ansammlung von deutschnationalen Biedermännern“  hatte übersehen, dass die „Idiotenelite der Neonazis“ Hitlers Geburtstag zum Anlass nehmen wollte, sich im Stadion zu treffen. Aus Angst vor rechtsextremistischen Ausschreitungen sagte der britische Fußballverband das Länderspiel ab, was für den DFB ein mit drei Millionen Verlust verbundenes Debakel bedeutete. „Das hätte alles so schön werden können,“ spottet Hildebrandt, „und man hätte auch bei der Gelegenheit ein paar Fernsehteams verprügeln können … aus Versehen natürlich, und da sagen die Engländer, sie wollen lieber an Helmut Kohls Geburtstag spielen. Und der Bundeskanzler ist ganz vernünftig und sieht das ein.“

Hildebrandts Buch bietet jedem, der politische Satire liebt, höchsten Genuss. Denn der Kabarettist war ein geistreicher Stotterspötter, der in ironischem Plauderton eine Pointe nach der anderen setzen konnte. Anhand der Satiren aus fünf Jahrzehnten kann der Leser zudem erkennen, wie sich Hildebrandt auch als Autor perfektioniert hat. Chansons und Couplets, die er für die „Namenlosen“ beziehungsweise für die „Lach- und Schießgesellschaft“ schrieb, gehören nicht zu seinen stärksten Texten. Aber unter seinen Prosatexten findet man Glanznummern, mit denen er sich unsterblich gemacht hat. Zu denen darf man zweifellos „Helmut Kohl spricht Matthias Claudius“, „Wenn Herzog plaudert, hält die Vernunft den Atem an“ und die „Abschiedsrede Herbert Wehners vor dem Parlament“ rechnen. Auch die Soli im Leipzig-Gastspiel 1986 und in der „Scheibenwischer“-Sendung zum Rhein-Main-Donau-Kanal gehören dazu.

Hildebrandt blieb auch stets auf der Höhe der Zeit und griff die jeweils aktuellen Entwicklungen der Unterhaltungskunst auf: „Der finale Rappungsschuss“, den er am Ende seiner satirischen Lesungen vortrug und mit dem das Buch Was aber bleibt abschließt, stellt dies treffend unter Beweis. Zahlreiche Lachanstöße liefert der Sketch „Zwei pro-Müll“, der aufzeigt, dass „der Müll Zukunft hat“, eine groteske Handlung bietet der Auftritt von zwei abgerissenen Musikanten mit Brotmaschine und Hundepfeife in „Der doppelte Mittwoch“.

Locker-liebevoll porträtiert Hildebrandt Kollegen, Freunde, Kombattanten: Erich Kästner, Martin Morlock, Sammy Drechsel, Irene Koss, Werner Schneyder, Hanns Dieter Hüsch, Gerhard Polt, Jochen Busse und Henning Venske werden vorgestellt. Es verwundert, dass Wolfgang Neuss fehlt, zu dem er ebenfalls eine innige freundschaftliche Beziehung unterhielt.

Das Buch ist eine Fundgrube für Liebhaber der Satire und der Formulierungskunst. Denn in Hildebrandts Texten sind viele Formulierungen zu finden, die man ohne Weiteres in die Sammlung geflügelter Worte aufnehmen kann. Zum Beweis seien einige wenige Beispiele zitiert: „Denn wir alle wissen seit 1945: Demokratie gehört überall hin – wo sie keinen Schaden anrichten kann.“ „Wie sieht eine Reform in einer Diktatur aus? Man wechselt den Korb aus, in den die Köpfe rollen.“ „Die treibt es zu Taten – unsere Generäle sind Triebtäter.“ „Ein deutscher Beamter darf nichts annehmen – nicht mal Vernunft.“ „Je älter ich werde, umso weniger Zeit habe ich, sachlich zu bleiben.“ „Ab fünf Millionen ist die Kriminalität bei uns privatisiert.“ „An deutschen Prothesen soll die Welt genesen!“ „Wenn einer in der Scheiße rührt und dafür einen Silberlöffel benutzt, veredelt das den Vorgang in keiner Weise.“

Auf die Frage, „Wie kommt denn das, dass ein Fußballtrainer mehr Geld verdient als ein Bundeskanzler“, wird die Antwort geliefert: „Da habe ich gesagt, dass das sehr gerecht ist, weil ein Fußballtrainer auch sofort gehen muss, wenn er Mist macht.“

Hildebrandt überzeugt mit Doppeldeutigkeiten und spielt geschickt mit der Sprache. Viele Sätze enden mit Überraschungen: „Die deutschen Soldaten sind heute so gut, dass sie keiner Fliege etwas zuleide tun können, weil sie sie gar nicht treffen.“ Die bilderreiche Sprache erfreut immer wieder: „Da wo glückliche Kühe die Kaffeesahne gleich in Dosen aus dem Euter schleudern, ist die Welt nicht so in Ordnung, wie Sie glauben.“ Die Soldatenzeitung wird gelobt, weil sie den Mut hat „zu schreiben, was keiner mehr hören will!“

In dem Sketch „Der Widerspenstigen Lähmung“ aus dem Jahr 1959 lässt Hildebrandt den Soldaten Schwejk erklären, er kenne einen „Viechdoktor aus Brüx. Das war ein Spezialist fier Schweine, und als sie einen ‚akuten Mangel‘ hatten, is er ein Stabsarzt geworden.“ In einem anderen Text Hildebrandts klärt ein Schrankenwärter die Genossen von der SPD darüber auf: „Man kann eben nicht mit der Faust auf den Tisch hauen, wenn man die Finger überall drin hat.“

In einem Solo aus dem Programm „Tour de Trance“ aus dem Jahr 1960 wird folgende Belehrung geliefert: „Man kann aus einem alten Esel auch keinen Lippizaner machen. Der Nachwuchs von einem alten Esel ist ein junger Esel, es sei denn, er ist veredelt worden, dann wird es allerhöchstens ein Maultier.“

Das Buch Was aber bleibt stellt unter Beweis, dass Dieter Hildebrandt ein vielseitiger Autor und überaus sprachgewandter Satiriker war. Jeder, der an witzigen Lektionen interessiert ist, sollte es lesen, auch wenn er sich eventuell zu verschiedenen Vorgängen zusätzliche Informationen beschaffen muss. Erfreuen kann er sich auch an den kongenialen Karikaturen von Dieter Hanitzsch.

Hildebrandt hat einige Bücher im Blessing Verlag veröffentlicht, die es alle in die Bestsellerliste schafften. Der Verlag hat also von seinem Autor ungemein profitiert. Es wäre daher ein Zeichen der Dankbarkeit, ja eigentlich seine Pflicht gewesen, das postum herausgegebene Buch sorgfältig zu lektorieren. Es ist mehr als ein Ärgernis, dass dies nicht geschehen ist.

Titelbild

Dieter Hildebrandt: Was aber bleibt. Texte aus fünf Jahrzehnten.
Zeichnungen von Dieter Hanitzsch.
Blessing Verlag, München 2017.
544 Seiten, 22,99 EUR.
ISBN-13: 9783896675750

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