Noch viel zu tun

Dennis Altman und Jonathan Symons präsentieren einen Überblick über den derzeitigen Stand und die Herausforderungen von queerem Aktivismus

Von Johannes StierRSS-Newsfeed neuer Artikel von Johannes Stier

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Aus dem Jahre 2018 betrachtet, erscheint die politische wie gesellschaftliche Emanzipation von queeren ­ im weitesten Sinne von der heterosexuellen Norm und Normativität abweichenden ­ Menschen zumindest innerhalb einiger, meist „westlicher“, Gesellschaften als eine relative Erfolgsgeschichte. Einvernehmliche homosexuelle Handlungen sind in Europa und den meisten Nord- und Lateinamerikanischen Ländern nicht mehr strafbar. Vierundzwanzig Staaten, darunter die meisten Länder Westeuropas, die USA und Kanada, haben die Ehe auch für homosexuelle Paare geöffnet und das gesellschaftliche Klima entwickelt sich hin zu einer größeren Akzeptanz oder wenigstens Toleranz gegenüber sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten. Dass diese Emanzipation weder geradlinig noch selbstverständlich verlief, sondern von AktivistInnen immer wieder gegen Widerstände erkämpft werden musste, gehört allerdings ebenso zu einem wichtigen Punkt wie die Tatsache, dass es gleichzeitig in vielen Teilen der Welt immer wieder zu staatlicher und gesellschaftlicher Diskriminierung und teils gewaltsamen Übergriffen gegenüber queeren Menschen kommt. Diese Übergriffe werden, wie etwa in Tschetschenien, von staatlicher Seite nicht nur geduldet, sondern aktiv organisiert und durchgeführt.  

In dieser historischen Situation liefern Dennis Altman und Jonathan Symons mit ihrem Band Queer Wars. Erfolge und Bedrohungen einer globalen Bewegung eine Bestandsaufnahme der Entwicklung und Errungenschaften queerer Emanzipationsbewegungen. In einer Zeit großer Fortschritte wie auch erschreckender Rückschläge ist es das Ziel des Bandes, zwei Fragen zu beantworten: Zum einen, warum in Zeiten gesteigerter Emanzipation, Akzeptanz und Sichtbarkeit die Reaktionen auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf globaler wie nationaler Ebene immer noch so stark polarisiert sind. Warum gibt es zwischen verschiedenen Ländern nicht nur einen so großen Unterschied im Umgang mit queeren Minderheiten, sondern auch so eine große Prominenz des Themas auf internationaler Ebene?

 Zum anderen wollen Altman und Symons zumindest versuchen, eine Antwort auf die Frage zu finden, was angesichts der derzeitigen weltpolitischen Situation getan werden kann, um die Rechte und Unversehrtheit queerer Menschen auf internationaler Ebene sicherzustellen und zu fördern. Während der erste Teil vor allem eine deskriptive und analytische Aufgabe darstellt, sind sich die Autoren bewusst, dass die Antwort auf die zweite Frage wesentlich schwieriger zu beantworten ist. Dies folgt nicht zuletzt daraus, dass sämtliche Forderungen auf internationaler Ebene in ihren Augen verschiedene Tatsachen berücksichtigen müssen: Während sich aus der Perspektive von AktivistInnen aus Europa oder Nordamerika zwar schnell Forderungen an andere Länder formulieren und Kampagnen starten lassen, so sind es doch die Betroffenen und die Beteiligten vor Ort, die gegebenenfalls mit den Konsequenzen zu leben haben. Altman und Symons machen daher schon im Vorwort klar, dass sie im weiteren Verlauf des Buches vor allem für ein behutsames Vorgehen plädieren, um auf globaler Ebene eine Verbesserung der Lebenssituation von queeren Menschen zu erreichen.

Im ersten Kapitel geht es zunächst um die „Festlegung der Agenda“ und eine vorläufige Bestandsaufnahme des Status Quo. Die derzeitige weltpolitische Situation und das antagonistische Verhältnis einiger Staaten untereinander, gerade in Bezug auf die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten, lassen es ­ so konstatieren es die Autoren ­ verführerisch erscheinen, von einem „neuen Kalten Krieg“ zu sprechen. Die Fronten in diesem Kalten Krieg verlaufen nicht mehr zwischen einem kapitalistischen und einem nominell kommunistischen Block von Staaten, sondern bilden sich anhand der Frage nach dem Umgang mit und den Rechten von geschlechtlichen und sexuellen Minderheiten. Dennoch sind die großen Antagonisten in dieser neuen Auseinandersetzung die gleichen geblieben: Während sich die USA zumindest während der Jahre der Obama-Regierung zunehmend auch international für die Rechte Homosexueller und anderer Minderheiten einsetzte, propagiert Russland unter der Herrschaft Vladimir Putins eine Politik ‚traditioneller‘ Werte und vermeintlich ‚natürlicher‘ Geschlechterverhältnisse. Neben dem Erlassen nationaler Gesetzte, wie etwa dem Verbot von vorgeblich ‚homosexueller Propaganda‘ zum Schutz der Jugend, nutzt Russland seine homophobe Politik und die Betonung seiner christlich-orthodoxen Tradition auch öffentlich zur diskursiven Abgrenzung von einem ‚verweichlichten‘ und ‚degenerierten‘ Westen auf internationaler Ebene.

Dabei weisen Altman und Symons auch darauf hin, dass natürlich auch die USA ihren Standpunkt öffentlich vertrat und so beide Länder die „Frage von Queer-Rechten als Waffe zur Mobilisierung der internationalen öffentlichen Meinung“ einsetzen. Durch die in vielen Ländern erfolgte Entwicklung der letzten Jahrzehnte kommt es zu einem wachsenden globalen Unterschied: Während sich in Europa und Amerika das gesellschaftliche Klima liberalisiert hat und der Schutz von Minderheiten auch in die Rechtsprechung aufgenommen wurde, sind homosexuelle Handlungen weiterhin in 78 Ländern der Welt strafbar, in acht mit einer möglichen Todesstrafe. Zahlreiche Länder haben zudem dezidiert erst in den letzten Jahren Gesetzte erlassen, die die Rechte und den Schutz queerer Menschen beschneiden und bedrohen. Queer Wars mahnt daher zu Recht mit Blick auf diese Zahlen und Entwicklungen schon früh im Text recht deutlich, gesellschaftlichen Fortschritt nicht als etwas Zwangsläufiges zu sehen.

Der Frage, warum gerade Homosexualität zu einem Thema werden konnte, das im 21. Jahrhundert so stark international polarisiert und worin auch der Grund für die starke Ablehnung mancher Staaten gegenüber sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten resultiert, wird im Verlauf des Textes immer wieder in den Blick genommen. Hier zeigt sich allerdings auch schon früh die Stärke wie gleichzeitig die Schwäche des Bandes: Der von den Autoren bewusst gewählte globale und postkoloniale Ansatz sorgt für eine differenzierte Argumentation, die stets Verallgemeinerungen vermeidet. Altman und Symons diagnostizieren so, dass homosexuelles Verhalten und Verlangen Teil aller Gesellschaften und Kulturen ist, allerdings gleichzeitig daher auch in ihrer Form kulturelle und historische Unterschiede aufweisen.

Dies führt beispielsweise dazu, dass das im europäischen und amerikanischen Rahmen häufig genutzte Akronym LGBTI (Lesbian/Gay/Bi/Trans/Intersex), als vereinfachende Zusammenfassung queerer Menschen, nicht von allen AktivistInnen in nicht-westlichen Gesellschaften als beschreibungsadäquat betrachtet wird. Während einige es zur Selbstbeschreibung und Beschreibung ihrer Zielgruppe übernehmen, suchen andere nach alternativen Begriffen und Konzepten, die sie für die Arbeit vor Ort und in ihrem Kontext nutzen können. Diese differenzierte Betrachtungsweise sorgt, gepaart mit Beispielen aus den verschiedensten Ländern bei einem gleichzeitig eher knappen Schreibstil, dafür, dass der Band gut geeignet ist, einen Überblick über die Entwicklung und den Stand der derzeitigen globalen Lage zu gewinnen. Gleichzeitig sorgt gerade der knappe Stil und die hohe Themendichte dafür, dass viele Argumente in ihrer Herleitung notwendiger Weise verkürzt werden und gegebene Überblicke und Beispiele häufig eher komprimiert ausfallen. In der Tradition Michel Foucaults wird so etwa vollkommen zu Recht darauf hingewiesen, dass die Anerkennung von Homosexualität als eigenständige Form der Sexualität und Teil der persönlichen Identität und nicht als bloßes individuelles Laster, ein Ergebnis diskursiver und wissenschaftlicher Verschiebungen ist, die ihren Ausgang im 19. Jahrhundert nehmen. Nach dieser kurzen Feststellung geht es im Text direkt weiter mit der Information, dass der Begriff ‚Homosexualität‘ in den 1860er Jahren in Deutschland geprägt wurde. Die auf der einen Seite so auf Differenzierung bedachte Argumentation wirkt so auf der anderen Seite an manchen Stellen etwas schnell und kursorisch. An einigen Stellen im Text gibt es allerdings zumindest Fußnoten, die auf die Quellen und verwendete Literatur verweisen. Falls von den überwiegend englischen Quellen eine Übersetzung existiert, wird diese dort ebenfalls angegeben. Ein gesondertes Literaturverzeichnis oder ein Index fehlen allerdings leider.

Trotz dieser Knappheit zeichnen es Altman und Symons überzeugend, dass man es sich zu einfach machen würde, die Trennlinie in der Einstellung zu Homosexualität streng zwischen einem reichen-industrialisierten und einem armen, nicht-westlichen Teil der Welt zu ziehen. Gerade die Auswahl der Beispiele im zweiten Kapitel zeigt deutlich die Verschränkung der verschiedenen Emanzipationsbewegungen und Entwicklungen mit anderen politischen Themen und historischen Entwicklungen in den jeweiligen Ländern. Ein interessanter Aspekt des Buches, der gerade für LeserInnen im deutschen Kontext eine neue Perspektive eröffnet, ist die Miteinbeziehung des postkolonialen Verhältnisses, in dem heute liberale und homophobe Staaten miteinander stehen. Gerade wenn es um die Frage nach der Möglichkeit der Einflussnahme auf bestimmte Länder geht, um diskriminierende Gesetzgebung oder schlimmstenfalls direkte Verfolgung zu verhindern, kann dieses historische Verhältnis, etwa im Fall von England oder Frankreich, auch dazu führen, dass diese Intervention von der Gegenseite als kolonialistische Einmischung ausgeschlachtet wird. In diesem Zusammenhang ist es eine große Stärke von Queer Wars, das die Autoren immer wieder den Zusammenhang von Homophobie und Politik verdeutlichen.

Nach einem ersten Überblick widmet sich der restliche Teil der ersten Hälfte der Genese der globalen Emanzipationsbemühungen queerer Menschen von nationalen Bewegungen hin zu internationalen Bemühungen um den Abbau von Diskriminierung sowie den Anstrengung, die Rechte queerer Menschen als Teil der allgemeinen Menschenrechte durchzusetzen.  Gerade die verschiedenen Länderbeispiele zeigen, wie sehr sich ein Vergleich der Entwicklungen einer Verallgemeinerung entzieht. In Spanien kam es in den Jahrzehnten seit dem Ende der Franco-Diktatur zu einer gesellschaftlichen Liberalisierung und das überwiegend katholisch geprägte Land öffnete schon 2005 als drittes Land überhaupt auch gegen den Widerstand der Kirche die Ehe für homosexuelle Paare. Im ebenfalls katholisch geprägten Polen hingegen setzt sich die Kirche zusammen mit der im Moment wieder regierenden Partei PIS erfolgreich gegen eine gesellschaftliche und rechtliche Liberalisierung zur Wehr. Im kommunistischen Kuba kam es nach einer Phase der Verfolgung und Internierung erst in den letzten Jahren zu einer gewissen Liberalisierung, ohne dass diese allerdings von einer größeren politischen Bewegung durchgesetzt worden wäre. Auch die Situation in Asien ist geprägt von einer großen Diskrepanz an Entwicklungsmomenten. Der oberste Gerichtshof in Indien bestätigte zwar 2013 das immer noch bestehende britische Kolonialgesetz, das ‚widernatürlichen Geschlechtsverkehr‘ unter Strafe stellt, als verfassungsgemäß, erkannte aber kurz darauf die Existenz eines dritten Geschlechts an.

Solche Entwicklungen sind für Altman und Symons nicht zuletzt ein Indikator dafür, dass in vielen Ländern einheimische und später importierte Vorstellungen von Geschlecht und Sexualität nebeneinander existieren können. Konservative Einstellungen gegenüber Sexualität und die Diskriminierung sexueller Minderheiten hängen in Bangladesch und in Pakistan sicherlich auch mit dem dort vorherrschenden Islam zusammen. Gleichzeitig unterscheiden sich die dort herrschenden gesellschaftlichen Einstellungen kaum von denen im buddhistisch geprägten Sri Lanka. In den Großstädten Ostasiens und Südkorea existiert inzwischen eine lebendige queere Szene. Doch zugleich wird die Haltung gegenüber Homosexualität geprägt von konservativen sozialen Strukturen, in denen das Bild einer heterosexuellen Ehe mit Kindern eine große Rolle spielt.

So umfangreich die Beispiele zu den verschiedenen nationalen und regionalen Entwicklungen, so vielfältig sind auch die verschiedenen rechtlichen Diskurse, über die die Rechte queerer Menschen national wie international inzwischen auf verschiedenen Ebenen verankert wurden. Die zweite Hälfte des Bandes widmet sich allerdings auch den gegenläufigen Entwicklungen und dem „konservativen Gegenschlag“, der auf diese Fortschritte folgte. Diese Gegenschläge gab es dabei in den letzten Jahren in allen Weltregionen.

Eine Stärke des Bandes liegt bei der Darstellung auch dieser negativen Entwicklungen in der klaren Herausarbeitung der Verbindung einer Form von politischer Homophobie mit sich global in den letzten Jahren immer weiter verbreitenden Formen von Autoritarismus. Während emanzipative Politik und Abbau von Diskriminierung in erster Linie in Gesellschaften erfolgen, die neben einem gewissen Wohlstand auch durch eine zumindest formelle Anerkennung von Geschlechtergleichheit und individuellen Freiheitsrechten gekennzeichnet sind, finden sich Formen politischer Homophobie häufig in Gesellschaften, deren politisches System autoritär geprägt sind. Gerade in ärmeren Ländern, die wie alle anderen an dem globalen Wirtschaftssystem teilhaben, kann Homophobie im politischen Diskurs als Widerstand gegen bestimmte Aspekte der Globalisierung ins Feld geführt werden.  In solchen Systemen wird häufig Nationalismus rhetorisch mit einem gesteigerten Maskulinismus verbunden, in dem allen Geschlechtern ein fester Platz samt Funktion vorgesehen ist. Dabei verschweigen Altman und Symons keineswegs, dass in vielen Gesellschaften auch ohne das Zutun politischer und religiöser Führer weit verbreitete Vorurteile gegenüber queeren Menschen bestehen. Doch werden diese häufig noch von bestimmten Akteuren gefördert, die sich daraus einen politischen Gewinn versprechen. Auch in  westlichen Gesellschaften existieren weiterhin Gruppen, die sich der Emanzipation homosexueller Menschen entgegenstellt. Die katholische Kirche versucht dort, wo sie ihren Einfluss gelten machen kann, eine Liberalisierung der Gesetzgebung zu verhindern und in Amerika arbeiten nicht zuletzt evangelikale Organisationen national wie international am Abbau von Minderheitenrechten. Da die konservativen und fundamentalistischen Strömungen aller Weltreligionen in ihrer Ablehnung von Schwulen und Lesben geeint sind, entstehen dort immer wieder neue Allianzen. Eine Tatsache, die Altman und Symons, mit einem Zitat vom „Netzwerk aus Baptisten und Burka“ kommentieren.

Bei der letzten Frage, wie es angesichts der Vor- und Rückschritte der letzten Jahre weitergehen und was auch angesichts der globalen Situation gerade von westlichen AktivistInnen in ihrer vergleichsweise komfortablen Situation sinnvoll getan werden kann, dämpfen die Autoren schnell allzu hohe Erwartungen. Zu Recht bemerken sie die Ironie, dass Menschen, die in westlichen Nationen bis vor ein paar Jahren selber noch mit Diskriminierung zu kämpfen hatten, nun auch einmal im Diskurs als Ausweis der Fortschrittlichkeit dieser Länder gegenüber anderen herhalten sollen. Auch warnen sie vor der Gefahr, dass ein vermeintlicher Einsatz für Queer- und Menschenrechte schnell als Vorwand für eine westliche Einmischung in Ländern des globalen Südens herhalten kann. Aus diesen letzten Überlegungen spricht das Dilemma, auf der einen Seite aus postkolonialer Perspektive das Verhalten westlicher Länder gegenüber dem Rest der Welt vorsichtig zu sehen, aber gleichzeitig für eine notwendige Veränderung in Ländern arbeiten zu wollen, in denen queere Menschen und andere Minderheiten immer noch Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt sind. Queer Wars plädiert daher dezidiert für eine gemäßigte Vorgehensweise. Wichtig ist, weiterhin international auf die allgemeine Einhaltung der Menschenrechte zu beharren. Unterstützt und gefördert werden sollte in erster Linie ein Wandel, der sich aus den Gesellschaften selber entwickelt. Dabei ist es irreführend anzunehmen, dass sich gesellschaftlicher Fortschritt in allen Ländern auf die gleiche Weise vollzieht. Abgezielt werden sollte daher in erster Linie auf „transformative Veränderungen im lokalen Rahmen“.

Nach all dem schließt Queer Wars mit einem zwiespältigen Resümee. Zwar hat sich gerade in Europa und Amerika die Lage queerer Minderheiten in den letzten Jahren deutlich verbessert, doch kommt es gleichzeitig überall auf der Welt zu verstärkter Verfolgung und Einschränkung von Grund- und Menschenrechten. So fürchten Altman und Symons auch folgerichtig, dass die globale Polarisierung im Hinblick auf die Behandlung homosexueller Menschen in den nächsten Jahren sogar eher noch zu- als abnehmen wird. Gleichzeitig entstehen aber auch an vielen Orten neue Formen von Aktivismus und politische Allianzen, die sich für eine Veränderung der Menschen direkt vor Ort einsetzen. Angesichts der politischen Situation in den USA und dem eher widerwilligen internationalen Engagement der Trump-Regierung für Menschen- und Minderheitenrechte ist es schwierig zu prognostizieren, welche politischen Allianzen sich in Zukunft herausbilden werden. Queer Wars bietet in dieser Situation einen kompakten Überblick über die derzeitige globale Situation und ihre Genese. LeserInnen, die vollkommen neu in die Debatte einsteigen, erhalten auf Grund der Knappheit mancher Argumente manchmal nur eine etwas verkürzte Einführung in bestimmte Debatten und Historien. Darüber hinaus ist der Band eine Erinnerung, mit welchen Aufgaben sich der Kampf um internationale Emanzipation und Anerkennung queerer Menschen aktuell konfrontiert sieht und dass auch bisher schon Erreichtes mitnichten als Selbstverständliches zu betrachten ist.

Titelbild

Dennis Altman / Jonathan Symons: Queer Wars. Erfolge und Bedrohungen einer globalen Bewegung.
Mit einem Vorwort von Daniel Schreiber.
Übersetzt aus dem Englischen von Hans Freundl.
Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 2017.
160 Seiten, 18,00 EUR.
ISBN-13: 9783803136701

Weitere Rezensionen und Informationen zum Buch