Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung und die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften publizieren mit dem Sammelband „Die Sprache in den Schulen – Eine Sprache im Werden“ den dritten Bericht zur Lage der deutschen Sprache

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Im Erich Schmidt Verlag ist 2021 unter dem Titel Die Sprache in den Schulen – Eine Sprache im Werden der dritte Bericht zur Lage der deutschen Sprache erschienen. Nach dem ersten (2013) und zweiten (2017) Sprachbericht, deren Beiträge unter den Titeln Reichtum und Armut der deutschen Sprache sowie Vielfalt und Einheit der deutschen Sprache standen, versammeln die Herausgeber – die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung sowie die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften – im aktuellen Sprachbericht zehn Artikel unterschiedlicher Autoren, die sich mit der Lage der deutschen Sprache in den Schulen befassen. Diese Beiträge sind zu drei thematischen Blöcken zusammengefasst; zudem liegen ein Geleitwort der Herausgeber sowie eine umfassende Einleitung und ein Nachwort von Ursula Bredel und Helmuth Feilke vor. Den Band gibt es in gedruckter Form sowie frei verfügbar im Open Access.

Im ersten Block, „Wege zur Bildungssprache“, werden verschiedene Zugänge zum Aufbau bildungssprachlicher Kompetenzen beleuchtet: im ersten Beitrag „Der Erwerb der Bildungssprache in Familie und Schule“ von Vivien Heller und Miriam Morek beispielsweise mit Blick auf unterschiedliche Voraussetzungen des Bildungssprachen-Erwerbs in Familie und Unterricht, aber auch in Hinblick auf das Sprachverhalten von Lehrern und Schülern (bei Katrin Kleinschmidt-Schinke) und auf Schülertexte (Helmuth Feilke). Der zweite, umfassendste Block widmet sich in vier Beiträgen dem Thema „Wortschatz, Grammatik und Rechtschreibung – Historische und aktuelle Entwicklungen. Mit dem Aufsatz „Wie aus Wörtern Wortschatz wird – Der schulische Erwerb des schriftsprachlichen Wortschatzes (Moti Mathiebe) wird dabei der Themenbereich „Wortschatz aufgegriffen und eine Untersuchung zum Zusammenhang zwischen Wortschatz und Texteschreiben vorgestellt. Mit dem Beispiel der Nominalgruppe wird von Miriam Langlotz ein Thema der Grammatik aufgegriffen; der Rechtschreibung widmen sich Dirk Betzel sowie Kristian Berg und Jonas Romstad mit Blick auf die satzinterne Großschreibung (Betzel) und Kommasetzung (Berg/Romstad). Der dritte Block, „Medien, Medienwandel, Mehrsprachigkeit – Ein Blick in die Zukunft“, umfasst drei Beiträge. Ursula Bredels Artikel „Schreiben im Wandel – Vom Handschreiben zum Tastaturschreiben zum Diktieren? befasst sich mit der historischen Entwicklung des händischen Schreibens an der Schule hin zur Gegenwart und diskutiert dessen mögliche Zukunftsperspektiven. Michael Beißwenger thematisiert in „Digitalisierung der Sprachlichen Bildung? – Neue Kommunikations- und Lernformen die tiefgreifenden Auswirkungen der Digitalisierung auf das schulische Lernen; mit „Sprachliche Bildung, Mehrsprachigkeit, Deutsch als Zweitsprache beleuchtet Beate Lütke die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen von Schülern im Kontext von Mehrsprachigkeit.

 

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Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen

Titelbild

Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung / Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Hg.): Die Sprache in den Schulen – Eine Sprache im Werden. Dritter Bericht zur Lage der deutschen Sprache.
Erich Schmidt Verlag, Berlin 2021.
328 Seiten, 29,95 EUR.
ISBN-13: 9783503205028

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