Zeugnis für den Menschen ablegen
Zu Wieland Försters Initiationsroman „Tamaschito“
Von Klaus Hammer
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseEr sei Bildhauer geworden, sagt Wieland Förster, weil er „an ganz bestimmten Grundverletzungen litt, mit denen ich sehr schwer fertig geworden bin. Es war der Versuch, aufzuarbeiten, was an Erschütterungen von der Zeit her in mich eingedrungen ist“. So entstanden seine Gemarterten und Verzweifelten, Hoffenden und Liebenden, Polarisierungen und Vermischungen des Humanen und Barbarischen, Martyrium und Ecce homo, Arkadischer Akt mit Beinen nach oben, Großer Schreitender Mann und Großer Trauernder Mann, Große Neeberger Figur und Penthesilea-Gruppe, die Frau als Symbol des Naturhaft-Unzerstörbaren und der vom Leben gezeichnete, mit schlimmen Erfahrungen belastete Mann, plastische Körper-Einblicke und Torsi als eine Form der Konzentration auf das Wesentliche, als „Porträt des Leibes“. Seine Porträtplastiken – zuletzt die von Elfriede Jelinek und Jean Genet, aber auch des ermordeten jüdischen Arztes Dr. Benno Hallauer, die im Parlamentsgebäude gegenüber dem Reichstag steht – leben aus der Spannung zwischen abstrakter Form und der Individualität des Dargestellten.
Der 1930 in Dresden geborene und seit den 1960er Jahren in Berlin und im Land Brandenburg ansässige Bildhauer Wieland Förster, der zugleich ein bedeutender Zeichner und sensibler Schriftsteller ist, hat Biografisches, das nur ihm Verfügbare, in die bildhauerische Metapher übertragen, die das Persönliche ins Allgemeingültige, das Empfinden und Erleben eines einzelnen in die existenzielle Erfahrung vieler hebt. Die Passion von 1966, ein aufgepfählter männlicher Körper in erbarmungslos lädierter Nacktheit. Ecce homo (1980), die Anthropomorphisierung einer versehrten und zerstörten Felsform, die zugleich von Beharrung und Widerstehen geprägt ist. Erschossener von 1968 – ein Klumpen Mensch vor der Erschießungsmauer. Aus einem Sandsteinfindling hat Förster 1974 einen Männlichen Torso gehauen: „Bin bei der Arbeit immer so erregt, als hinge von dieser Stunde meine ganze Existenz ab: die Folge Herzflattern und Armlähmung, so dass ich, wie heute, in Angst lebe; Herzinfarktangst – die Symptome sind alle beisammen“. Einblick IV (1978) zeigt aufregende Verläufe, Hebungen und Senkungen, die Epidermis ist von einem Gespinst aus Buckelungen und linearem Geäder überzogen: „Hier stirbt jede Macht, sie wird nicht bekämpft, nicht besiegt, sie erlischt“. In Paar-Kompositionen wird jener unerlöste Widerspruch von Leben und Tod, von Aggression und Erleiden, von Sinken und Trotzen auf zwei Figuren übertragen. Der Torso als Fragment trägt prozessualen Charakter, er bleibt als Form offen und sperrt sich nicht gegen Verbindungen, Verschmelzungen, Verknotungen, Überlagerungen. Der Körper wird zur zuckenden, auffahrenden Form, zur lodernden Landschaft, und diese wiederum zu organischem Leben mit allen Zeugungsmerkmalen erweckt.
Von tragischer Gespanntheit vermochte Förster in seinem Alterswerk zu einer fast arkadischen Gelassenheit zu gelangen, so wenn er der durch das Feuer gegangenen Nike von 1998 atmenden Rhythmus und tänzerische Beschwingtheit verleiht. Dieser Hoffnung auf Überleben, auf Überdauern steht der durch die Überdrehung des Leibes an den Füßen wie aufgehängte, gehäutete Marsyas – Jahrhundertbilanz (1999) gegenüber. Und diese Polarität begleitete den Bildhauer weiter ins neue Säkulum als noch immer offene Frage nach der Würde und Selbstbestimmung des Menschen. Nach der Einweihung der Uwe-Johnson-Porträtstele in Güstrow 2007 musste Förster krankheitsbedingt seine bildhauerische Tätigkeit beenden und widmet sich seitdem ganz dem Schreiben. „So darf ich am Ende meiner Tage hoffen“, schrieb der damals 85-jährige Wieland Förster, „Zeugnis für den Menschen abgelegt zu haben“.
Im vergangenen Jahr erschien der Initiationsroman Tamaschito. Roman einer Gefangenschaft. Hier erzählt Förster die sein ganzes Leben belastende Geschichte seiner Jugend, als er 1946, im Alter von 16 Jahren, durch die Denunziation eines kommunistischen Landrates wegen angeblichen Waffenbesitzes dem sowjetischen NKWD übergeben, nach dreimonatigen nächtlichen Verhören von einem sowjetischen Militär-Tribunal zu siebeneinhalb Jahren Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt, jedoch wegen seiner Auszehrung in das sowjetische Speziallager Nr. 4 Bautzen überstellt wurde. Dort erkrankte er unter anderem an Tuberkulose und wurde 1950 ohne Papiere und offizielle Begnadigung entlassen.
So schrecklich diese Zeit gewesen ist, über die er in der DDR zu schweigen gezwungen war, hat sie ihm doch erst die Motivation gegeben, jenes Zeugnis für den Menschen abzulegen. Förster berichtet im Roman von einem jungen Mitgefangenen, einem „Häufchen hustenden Verfalls, einem Knochenmann, dem Rest eines Menschen“, der in sein blutbespieenes Taschentuch das „Wortmonstrum“ „TAMASCHITO“ gestickt hat. Denn zu seinem Geburtstag hatte ihm seine Tante Martha stets eine köstliche Torte gebracht, die er „TAnte MArthas SCHIcht Torte, TAMASCHITO“ nannte. Als Tamaschito, so wird der 16-jährige Ich-Erzähler Thomas Gerber ihn künftig nennen, „seine Lunge erbrach, schwammige Blutfetzen, Lungenreste, Schaum, eine Lache aus Blut“, und tot vor Thoms Füßen lag, stand fest: „Für ihn würde er sich erinnern, ein Leben lang schreiben“. Tamaschitos Tod in seiner Tragik bestimmt von nun an Thomasʼ Denken und die sich daraus entwickelnde Bilderwelt.
Formelemente der Prosa Försters belegen zwar von Goethes „unerhörte Begebenheit“, doch geradlinig und kurz wird der Vorgang – die dreimonatige Haft des Jungen in einem sowjetischen Speziallager in Dresden – nicht erzählt, es gibt trotz des Eingeschlossenseins in einer Zelle eine Fülle von Begebenheiten und Ereignissen. Der Erzähler selbst ist als erzählte Figur in den kunstvoll gestalteten Gang der Handlung eingeschaltet. Doch Förster ging es nicht um den klassischen Novellenbegriff, sondern darum, die Geschichte so zu erzählen, dass ihr Außergewöhnliches uns Lesern als wahr erscheinen, eine fremde Wirklichkeit unsere eigene erweitern sollte.
Der 16-jährige Thomas Gerber wird von einem deutschen Wachmann, einem alten Mann mit Beinprothese, zur sowjetischen Kommandantur abgeholt und von dort ohne Angabe von Gründen in ein NKWD-Gefängnis eingeliefert; er wird in eine Zelle gesperrt, in der sich Deutsche, Polen, Russen, Ukrainer, Alte und Junge, Täter und Opfer, Schuldige und Unschuldige unter unvorstellbaren Bedingungen zusammendrängen, den Verhören, dem Hunger und Durst, dem Schlafentzug ausgesetzt, ohne ärztliche Hilfe, dem Tod übereignet. Der tiefere Sinn dieser Folter, sagt Kuntsch, ein Mitgefangener, der wie Thomas des Waffenbesitzes verdächtigt wird, ist der: „du sollst ersticken an deinen Gedanken, dich überfressen an Erinnerungen, vor allem den schuldhaften“.
Der ziegenhaarige Greis – Thomas nennt ihn Jesus –, der „falsche heilige Mann“, war Wlassow-Major, gehörte also einem russischen Freiwilligenverband an, der auf der deutschen Seite im Zweiten Weltkrieg gekämpft hat – sein Tod ist schon so gut wie besiegelt. Auch Fjodor, der Stalinschüler, würde trotz seiner Anständigkeit seinen Landsmann sofort an der Zellenmauer per Genickschuss hinrichten, wenn er einem Befehl zu folgen hätte. „Große Denker singen das Lob auf die Widersetzlichkeit, ohne die es keinen Humanismus gibt“. Pilsudski dagegen, der als emigrierter Pole einem amerikanischen Kommando zugewiesen wurde und deutsche Kriegsgefangene in Frankreich zu bewachen hatte, ist wegen vermuteter Agententätigkeit von den Russen festgenommen worden, während der Tischler Spänemaus auf einem Foto zu sehen war, auf dem deutsche Soldaten polnische Partisanen hinrichteten. Aber auch Juri, der junge Sowjetsoldat, der fünf Jahre lang für seine Heimat gekämpft und aus Freude über die Heimkehr einen Offizier verärgert hatte, gehört zu den Häftlingen und wartet auf sein Urteil. Den Inhaftierten ist jede Beschäftigung untersagt, und doch nutzen sie das blutige Taschentuch Tamaschitos als Schachbrett; die Figuren haben sie aus Brot geformt, die sie verschlucken, sollte ein Posten wirklich einmal das Spiel entdecken.
Der ganze Gefängniskomplex besteht aus „ausbruchsicheren Kammern von vier bis sechs Sarggrößen“, „für Gefangene ohne nachweisbare Schuld, die aber, so hoffte man, durch Alltagsfolter und Schlafentzug von gezielten Verhörern zu brauchbaren Geständnissen gebracht werden konnten“. „Hier starb die dingliche Welt. Die Gänge endeten immer vor zu Rostschichten blätternden Stahltüren, die einander ähnelten und Schlupflöcher ohne Ausgänge zu sein schienen, die das Denken spürbar veränderten und Wahnvorstellungen hervorriefen“.
80 nächtliche Verhöre hat Thomas zu überstehen, 80 Tage und Nächte in seiner Zelle zu verbringen. Ist er zunächst ein Beobachter des Gefängnisgeschehens, immer noch in der Hoffnung, dass sich seine Unschuld bald herausstellen und er in die Freiheit entlassen wird, so beginnt er bald „das ganze Unheil, das ihn umgab, als Betroffener, der nichts aufrechnen kann, mit wachen Sinnen zu sehen und ahnte, dass er hier Stück für Stück der Stunde seines Todes entgegentaumelte“. Er erfährt die Gehässigkeit, die Boshaftigkeit der Leidensgefährten, sichtbar im Schachspiel von Spänemaus und Emil, das einen völlig zerstörten Emil zurücklässt, dann auch wieder die spontan aufflackernde Hilfsbereitschaft, das Wegdämmern anderer ins Transzendentale, ihr Versinken ins Bewusstlose. Woher kamen nur all diese Gedanken, die Thomas in diesen Tagen im „Verlies“ überdachte? Er wusste noch nichts über die ins Unglaubliche wachsende Lebenskraft des menschlichen Körpers und Geistes. Am Beispiel des Krüppels Richard, des einstigen Zugbegleiters der Organisation Todt, jener paramilitärischen Bautruppe im NS-Deutschland, wird Thom in seinem Lebenswillen bestärkt. Dieser wäre auf seiner Flucht aus dem sowjetischen Kampfgebiet von der deutschen Militärpolizei ebenso erschossen worden wie von den sowjetischen Kommissaren, die keinen Deutschen davonkommen ließen: Genickschuss, aber Richard blieb wie durch ein Wunder am Leben und wurde dann noch – ein körperliches Wrack – zu einem „Vorzeigehelden“ der Nazis gemacht. So sehr sich die Tage und Nächte im Gefängnis nach dem Wiederholungsprinzip glichen, die einzelnen Begebenheiten, die Geschichten der Bewacher und Bewachten machen sie zum Ereignis. Und auch Thomasʼ „Wunder“ besteht in ebendiesem unbändigen Willen zum Überleben. Ihm helfen dabei Literatur- und Kunsterlebnisse – manchmal ist es schon erstaunlich, was ein Sechzehnjähriger bereits aufgenommen haben soll: die antike Mythologie, Molière, Goethe, Schiller, Hölderlin, Flaubert, Gogol, Goya –, die Erinnerung an die Liebesbegegnung mit seiner Cousine Margot, die tapfere Haltung seiner Mutter, die von ihm so geliebte Dresdner Heimatlandschaft, das Beispiel mancher seiner Mitgefangenen. Am Ende heißt es: „Mühsam erwachte der Tag, schob gewaltige schwarze Wolken ins Tal, die tief auf die Erde sanken“. Thomas wusste – in Abwandlung von Goyas berühmter Radierung: Wenn die Vernunft stirbt, fliegen die Ungeheuer. Der sowjetische Militärarzt weist den zur Deportation nach Sibirien Verurteilten angewidert von dessen körperlichem Verfall zurück, er wird in einen LKW gestoßen und mit unbekanntem Ziel weggebracht. Das Ende bleibt offen. Das Märtyrium der Gefangenschaft wird weitergehen, aber Thomas hat seine erste große Bewährungsprobe überstanden, seine Lebenshoffnung ist zur annähernden Lebensgewissheit geworden.
Tamaschito versucht eine großangelegte Synthese von politischer Zeitdiagnose und sinnlich dichterischer Wirklichkeitsdarstellung. Es ist das Aufscheinen von Grund und Hintergrund, das diese erzählte Vergangenheitsgeschichte für uns heute so lesbar und gegenwärtig macht. Das Unmenschliche als Einseitigkeit, als ungeheuerliche Konzentration auf eine Sache, auf einen Gedanken, auf einen Sinn – irgendwie zu überleben. Hilflos ausgeliefert zu sein und dennoch zu bestehen – das ist das innere Thema des Romans. Im Aufdecken des Unmenschlichen als Einseitigkeit wird die Philosophie des Textes zur Philosophie des Lebens. Die Verbindung von Imagination und Authentizität, von „pure fiction“ und seiner Lebenswirklichkeit beschreibt Förster in ihm. Dabei bedient er sich einer jonglierenden Dialogstruktur zwischen dem impliziten Ich-Erzähler und seinen Leidensgefährten unterschiedlicher Couleur wie Wächtern, Richtern und über sein Leben Entscheidenden. Der Leser wird Zeuge einer unabgeschlossenen Existenz.
Der aus der Erzählperspektive eines Jugendlichen vermittelten Wirklichkeitsfülle des Romans – Thomas berichtet aus seiner Gefängnissituation, die Welt da draußen bleibt ausgeschlossen – werden die Themen Försters unterlegt, die auch den Bildhauer immer wieder bewegt haben: Schuld und Vergebung, Freiheit und Entscheidungszwang, Macht/Gewalt und Ohnmacht, Ausgeliefertsein und Widerstehen. So entsteht ein an Intensität kaum zu überbietendes Geschehens- und Reflexionskontinuum, das dem Lesenden doch einige Anstrengung abverlangt.
Förster verwandelt den äußeren Stoff in inneren Gehalt, er schreibt mehrschichtig, primär natürlich aus der Sicht des Jungen, auch der Mitgefangenen und Bewacher, vor allem aber auch aus der des gealterten Autors, der sein Leben überblickt und sich Rechenschaft gibt. Er will den Sinn des Kampfes ums Leben begreifbar machen. Mit dem ununterbrochenen Fortgang der Darstellung bis zum abrupten Abbruch zeigt er – auf engstem Raum und in geraffter Zeit – den unerbittlichen Zwang, dem dieser Kampf ums Leben unterworfen ist. Der Autor schreibt so, als ob er sich noch in dem Kreis ehemaliger Mithäftlinge befände, die wie er nicht wissen, was der morgige Tag bringen wird, nicht die Entlassung, denn die gibt es nur in wenigen Einzelfällen, sondern die Verurteilung zur Verbannung nach Sibirien oder den Tod. Er bemüht sich, die Leser mit allen Sinnen in die Vorgänge hineinzuversetzen, er spannt sie an und ein durch den Rhythmus seiner bildhaften Sprache. Er mutet dem Leser das Schlimmste zu und erzählt, was ein Mensch anstellen kann, der um jeden Preis leben will. Er jagt und staut, durch Gegensätze, Konfliktsituationen, Steigerungen, Vergleiche mit anderen Schicksalen. Er wiederholt die sinntragenden und motivträchtigen Begriffe. Er verknüpft die verschiedenen Ebenen des Erzählens, reiht Sätze wie Runden, fortlaufend in verschiedenen Tempi. Wir sehen, wir hören, wir sind dabei, nein, wir werden gezwungen, mit dabei zu sein, ob wir wollen oder nicht, mitzuleiden, mitzukämpfen, zu resignieren und erneut zu hoffen. Ganz gewöhnliche und vertraute Wörter bekommen in diesem Sinnzusammenhang eine neue Bedeutung. Man kann schon staunen über die feinnervige Art dieses Geäders im Strom des Erzählens, das bald auf die Verhältnisse des Gefängnisses, dann auf Bewacher wie Bewachte, die schon Verurteilten und noch auf ihr Urteil Wartenden weist, dann in die Innendarstellung von Thomas übergeht, unmittelbar greifbar in der erlebten Rede. So werden wir hineingezogen in das magnetische Feld eines großen Themas: der Mensch, sein Schicksal zwischen Freiheit und Zwang, Recht und Unrecht, Unschuld und Demagogie.
Der Erzähler wirft seine ureigene Geschichte in das notwendige, wechselseitige Spiel der Menschen. Im Jetzt des Daseins wird der Bogen der Existenz bis zum Äußersten gespannt. Jeder weitere Druck muss Thomas zerbrechen. Aber nun greift das Schicksal ein, nicht dramatisch, keine entscheidende Wende bewirkend, sondern eher beiläufig, belanglos: Zufällig wird er aus der Schar der nach Sibirien Verurteilten ausgesondert – kann deshalb ein Märtyrium in den Lagern oder Zuchthäusern Ostdeutschlands ein besseres Schicksal für ihn bedeuten?
Am Ende kommuniziert der Erzähler wieder allein mit seinem Helden, der vor der entscheidungslosen Entscheidung steht: Weiterleben – aber unter welchen Bedingungen? – oder Tod. In letzter Konsequenz ist der Mensch auf sich allein gestellt. Jede Geschichte muss offen bleiben, darf kein Ende haben, kein Geschehen ist abgeschlossen, es wirkt weiter. Es wird sich dann zeigen, ob eine solche Geschichte tatsächlich ein Ende gehabt hat – oder überhaupt haben kann. Die unaufhebbare Zwangssituation steigert sich zur existentiellen Kraftprobe des Einzelnen, der so erst die Klarheit über sich selbst gewinnt. Der Erzähler erzählt, um das zu verstehen, zu begreifen, abzuarbeiten, was ihn da jahrzehntelang belastet hat. Erzählend sucht er zu verstehen und verstehend zu erzählen.
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