Michelle Hegmanns Publikation „Ästhetik der Unterwerfung. Sexualisierte Gewalt in deutschen Romanen der Gegenwart“ widmet sich der sprachlichen Darstellung von Vergewaltigung
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseVerführung gilt seit jeher als ausgewiesenes Motiv der Weltliteratur, wohingegen der Vergewaltigung als literarisches Sujet bisher kaum Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die germanistische Literaturwissenschaft lässt das Verhältnis von Sexualität, Gewalt und Macht in Erzähltexten zum größten Teil außen vor und konzentriert sich auf die Ästhetisierung der körperlichen Komponente. Michelle Hegmanns Arbeit rückt sexualisierte Gewalt in den Mittelpunkt der Betrachtung und untersucht die literarische Inszenierung komplexer Gewaltzusammenhänge anhand von drei deutschen Gegenwartsromanen: Karen Duves Macht (2016), Heinz Strunks Der goldene Handschuh (2016) sowie Bettina Wilperts nichts, was uns passiert (2018).
Der theoretischen Beschäftigung mit der Gewalt- und Machtforschung folgt eine textnahe Analyse der narrativen Ausdrucksformen von sexualisierter Unterwerfung. Da die Primärliteratur diese auf ganz unterschiedlichen Wegen ästhetisiert, deckt die Arbeit eine hohe Anzahl an literarischen Ausdrucksformen auf, die exemplarisch für die Darstellung sexualisierter Gewalt in deutschen Romanen der Gegenwart stehen können.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
|
||