Ein Jahr in Venedig – Frauke Schlieckau nimmt ihre Leser mit auf eine „Reise in den Alltag“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Venedig platzt aus allen Nähten: Jährlich besuchen rund 20 Millionen Touristen die sieben Quadratkilometer große Lagune. Die Stadt gleicht einem Museum, und die vielen Besucher lassen das eigentliche Venedig kaum erkennen. Doch was geschieht, wenn das Leben an diesem Ort zum Alltag wird? Frauke Schlieckau erzählt von einem Jahr auf dem Wasser, dem Treiben des venezianischen Karnevals, Acqua Alta und nächtlichen Bootsfahrten auf der Lagune. Sie wirft einen Blick hinter die Fassaden der Palazzi, begibt sich auf die Spuren von Luchino Visconti und besucht die Biennale di Venezia durch den Hintereingang. Sie berichtet, wie die Venezianer wirklich leben, welche Feste und Bräuche sie feiern, wie sie bei drohendem Hochwasser blitzschnell Stege zusammensetzen oder wie sie sich, ohne sich zu verabreden, doch jeden Abend wieder in den Gassen treffen.

Zwölf Monate in einer Stadt, die auf Pfählen ins Meer gebaut ist, in der es keine Sagen und Mythen gibt und in der nichts so ist, wie es zu sein scheint. „Ein Jahr in Venedig“ erzählt von Aufbruch und Ankunft, vom Suchen und Finden und ist, nicht zuletzt, eine Liebeserklärung an die Lagunenstadt.

F. S.

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Titelbild

Frauke Schlieckau: Ein Jahr in Venedig. Reise in den Alltag.
Herder Verlag, Freiburg 2011.
189 Seiten, 12,95 EUR.
ISBN-13: 9783451062834

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