Vorstreiter der Reconquista – H.-Georg Lützenkirchens Feuilleton über den „Camino de Santiago“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Seit einigen Jahren erlebt der „Jakobsweg“ einen regelrechten Boom. Dabei denken die meisten Pilger kaum daran, dass der spanische Teil des Pilgerwegs, inzwischen auch UNESCO-Weltkulturerbe, einstmals als werbewirksame Maßnahme der spanischen Kirche ‚geplant‘ worden war. Man brauchte Unterstützung für den Feldzug gegen die ,ungläubigen‘ Mauren. Dazu musste zuweilen auch die Geschichte etwas umgeschrieben werden. Denn nur so konnte der Apostel Jakobus zum Vorstreiter der „Reconquista“ werden.

H.-Georg Lützenkirchen folgt in seinem Buch dem „Camino de Santiago“ von Roncesvalles in den Pyrenäen über Pamplona, Burgos, León bis nach Santiago de Compostella. Die Pilgerorte auf dieser Route sind Anlass für kurze Reflexionen des Autors über die Entwicklung des „Camino de Santiago“ als Teil der spanischen Geschichte und Identität. Die oftmals kuriosen Legenden und Geschichten auf dem Pilgerweg sowie die kulturell-historischen Zusammenhänge in Spanien seit der Maureneroberung im 8. Jahrhundert verweisen auf eine gebrochene Geschichte Spaniens, die bis heute nachwirkt.

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Titelbild

H.-Georg Lützenkirchen: Auf dem Camino de Santiago. Ein Feuilleton.
Books on Demand, Norderstedt 2011.
56 Seiten, 5,00 EUR.
ISBN-13: 9783842369351

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