Lesefrust an der Uni
Die Dokumentation eines Projektes zur Leseförderung von Studenten
Von Stefanie Hartmann
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseSeit Jahren haben sich die Dortmunder Germanistik-Professoren Peter Conrady und Thomas Eicher um die Lesefähigkeit unterschiedlicher Gesellschaftsschichten gekümmert. Gerade Peter Conrady hat etliche Aufsätze zur schulischen Leseförderung publiziert. Mit dem "Leuchtturmprojekt Leseförderung", das vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung gefördert wurde, erschloss sich für die Lehrenden der Dortmunder Universität ein neues Arbeitsgebiet: die Leseförderung von Studenten.
Denn erstaunlicherweise klagen ausgerechnet Germanistikstudenten über Leseunlust, also gerade jene, die unter anderem als künftige Deutschlehrer Kindern Leselust vermitteln sollen.
Über universitäre Projekte, die diesem Missstand abhelfen sollten, legen Conrady und Eicher in dieser Publikation Rechenschaft ab. Über einen Zeitraum von vier Jahren (1996 bis 2000) hinweg wurden Seminare angeboten, in denen Studenten selbst Bücher konzipierten. So erschien beispielsweise eine Sammlung schon verschollen geglaubter Märchen durch Initiative der Studenten neu. Darüber hinaus gab es Seminare zur Leseförderung und zur Einübung der Lektüre wissenschaftlicher Texte. Drei Tagungen, unter anderem in Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen, gehörten ebenfalls zum Projekt.
Alle in diesem Rahmen entstandenen Buchpublikationen werden hier vorgestellt und durch Rezensionen ergänzt. Conrady und Eicher haben ihrer Dokumentation auch einige Zeitungsartikel über die oft kontroversen Reaktionen auf dieses Projekt hinzugefügt.
Bleibt zu hoffen, dass trotz aller Kritik diesem Projekt weitere folgen werden.
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