Zu dieser Ausgabe

"Den Himmel überlassen wir / Den Engeln und den Spatzen", zitiert Sigmund Freud seinen Gewährsmann Heinrich Heine am Ende der religionskritischen Studie "Die Zukunft einer Illusion" (1927). "Wir sagen uns", heißt es darin, "es wäre ja sehr schön, wenn es einen Gott gäbe als Weltenschöpfer und gütige Vorsehung, eine sittliche Weltordnung und ein jenseitiges Leben, aber es ist doch sehr auffällig, daß dies alles so ist, wie wir es uns wünschen müssen".

Immer mehr Menschen gehen diesem sehr alten Zwang heute wieder lustvoll nach. Deswegen hat es sich literaturkritik.de in der Weihnachtsausgabe zur Aufgabe gemacht, einmal dem akuten Phänomen des neuen Religions-Booms nachzugehen.

"Wir sind Papst!", titelte die "Bild", und seit der deutsche Joseph Kardinal Ratzinger als Benedikt XVI. in Rom die Geschicke der katholischen Kirche übernommen hat, entdeckt plötzlich alle Welt von links bis rechts ihren Glauben wieder. Ganz zu schweigen von der großen Esoterik-Welle, die schon seit Jahren zu beobachten ist.

Themen, über die sich trefflich weiter debattieren und streiten lässt - mögen die hier versammelten Essays und Rezensionen dazu anregen!

Frohes Fest und einen 'guten Rutsch' wünscht:

Ihr

Jan Süselbeck