Jim Knopf und Lukas – im 21. Jahrhundert?

Ein Vortrag

Von Klaus HübnerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Klaus Hübner

Die meisten von Ihnen wissen es natürlich: Herr Tur Tur, der Scheinriese, ist seit jeher „ein großer Tierfreund“ – und deshalb ist er überzeugter Vegetarier. Was im 21. Jahrhundert vielleicht zeitgemäßer ist als in den 1960er-Jahren, in denen Vegetarier meistens als ein wenig eigenartige Außenseiter betrachtet wurden. Tur Tur: ein Vegetarier – eine der Textstellen, die ich damals einfach überlesen oder sofort wieder vergessen habe. Worüber ich mich bei der Re-Lektüre ein wenig wundern musste. Aber so ist es nun mal. Man liest nicht zweimal dasselbe Buch.

Die N-Wort-Debatte

Wenn ein Literaturjournalist über Jim Knopf spricht und seinem Beitrag den fragenden Untertitel „Ein Buch für das 21. Jahrhundert?“ gibt, dann steht zu vermuten, dass er sich um die jüngsten kulturwissenschaftlichen Moden wenig kümmert und seinen Vortrag eher auf ein allgemein-interessiertes Publikum ausrichtet als auf die theoriegesättigten Kolleginnen und Kollegen. Diese Vermutung ist richtig – Sie werden von mir wenig bis nichts von literaturwissenschaftlich avancierter Erzähltheorie oder philosophisch-soziologischer Reflexion post-postmoderner Befindlichkeiten hören. Es liegt zweitens nicht fern zu vermuten, dass die für heutige Zeiten politisch nicht ganz korrekte Sprache des im Kern 1957 entstandenen und zuerst 1960 erschienenen Romans erneut und noch einmal zur Sprache kommt. Das wird sich in der Tat nicht vermeiden lassen. Aber bitte nicht unzulässig verkürzt – oder gar reduziert auf ein einziges Substantiv!

Sie erinnern sich: Auch in der kolorierten Jubiläumsausgabe des Kinderbuchklassikers steht das in einer einzigen Szene, auf Seite 16 von insgesamt 264 Seiten, vorkommende Wort „Neger“, ein Wort, das textintern, so wurde mit guten Gründen behauptet, hauptsächlich dazu diene, die Romanfigur Herr Ärmel als eine Art Besserwisser darzustellen. Dass Herr Ärmel, von dem es einmal heißt: „Er war hauptsächlich Untertan und wurde regiert“ –, dass dieser Herr Ärmel das „N-Wort“ verwendet, oute ihn als „stinknormalen Rassisten“, lautete und lautet der Vorwurf. Zudem, so wurde auch noch angemerkt, ließen sich bei Michael Ende noch andere rassistische Motive sowie eine Reihe fragwürdiger Fernost-Exotismen finden – was man durchaus so benennen kann, auch wenn ich es nicht so formulieren würde. Wir reden von einem mindestens sechzig Jahre alten Text, von dem man beim besten Willen nicht verlangen kann, neueren oder allerneuesten Diskursen zu genügen. Aber die armen Kinder des 21. Jahrhunderts? Ich komme darauf zurück. Die vor nicht allzu langer Zeit weniger in der Wissenschaft als in der deutschsprachigen Medienöffentlichkeit geführte Debatte um das „N-Wort“, die 2012 begann und 2015 ihren wahrscheinlich nur vorläufigen Abschluss fand, möchte ich hier nicht noch einmal aufwärmen. Die Publizistin Sieglinde Geisel hatte im August 2015 das Nötige dazu gesagt – das Problem sei hier nicht das Substantiv „Neger“, sondern die Aufregung darüber, schrieb sie in der Neuen Zürcher Zeitung. Und weiter: „Es ist eine Ablenkungsdebatte – saubere Kinderbücher verschaffen ein gutes Gewissen, das uns nichts kostet. Der Kampf gegen den Rassismus muss anderswo geführt werden“. 2016 betonte Birgit Dankert noch einmal, dass Jims Hautfarbe und Herkunft „nicht als Inkarnation sozialer Zurücksetzung“ missverstanden werden könnten. Macht nichts – die Debatte schwelt weiter.

Diese Debatte stand und steht im Zeichen der „Agendawissenschaft“, wie die Historikerin und Migrationsforscherin Sandra Kostner das Phänomen benannt hat. Deren wichtigstes Ziel sei es, so Kostner, eine Gesellschaft zu schaffen, in der gewisse Identitätsgruppen „keine realen oder subjektiv empfundenen Nachteile erleben und in der ihre Gefühle vor jeglicher Verletzung geschützt sind“. Das zur Ziehung roter Diskurslinien herangezogene Vokabular sei über die Jahre hinweg immer „moralgesättigter“ geworden; unter anderem würden „Gefühlsverletzungen als sprachliche Gewalt gebrandmarkt“, und oft genug gewinne man den Eindruck, dass hier Wissenschaft vor allem „Vermeidung bestimmter Themen sowie Sprechen in moralisch vorgestanzten Schablonen“ bedeutet. Damit möchte ich mich nicht weiter befassen. Für mich ist Literatur, phantastische Literatur erst recht, weder eine Filiale der Moral noch eine der Politik – was nicht heißt, einen literarischen Text nur als kontextloses autonomes Sprachkonstrukt zu lesen und zu deuten. Aber um politisch korrekte Sprache oder vielmehr das, was heute dafür gehalten wird, geht es mir hier nicht, jedenfalls nicht in erster Linie. Ich frage, soweit möglich, ganz unbefangen, ob Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer – und natürlich auch, wenngleich eher am Rande, Jim Knopf und die wilde 13 – nach sechzig Jahren „ausufernder Rezeptionsgeschichte“, wie Hans-Heino Ewers das genannt hat, ob also die Jim Knopf-Romane irgendeine Aktualität für sich beanspruchen können. Oder nur noch von antiquarischem Wert sind.

Historisierung / Kontextualisierung

„Nach Diktatur und Niedergang war er der Schrittmacher der neuen deutschen Kinder- und Jugendliteratur auf ihrem Weg zur Weltgeltung“, schreibt Birgit Dankert am Schluss ihrer Ihnen allen bekannten Biografie Michael Ende – Gefangen in Phantásien. Sie stellt Endes Werk in seinen zeithistorischen Kontext. Was absolut erforderlich und zur Beantwortung meiner im Vortragstitel formulierten Frage wahrscheinlich wichtiger ist als noch einmal ausführlich auf die philosophischen und ästhetisch-künstlerischen Kontexte des Werkes einzugehen oder seine Erzählstruktur und -motivik in die Geschichte der europäischen Literatur der Neuzeit einzuordnen. Endes Bücher, die der oft noch üblichen Unterscheidung zwischen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenliteratur so gar nicht entsprechen und inzwischen als „All-Age-Literatur“ akzeptiert worden sind, dürfen als „Spiegelungen ihrer Entstehungszeit“ gelesen werden, betont Ewers, und meiner Überzeugung nach müssen sie es auch. Und sei es nur, um Dankerts Leitthese zu überprüfen: „Er verkörperte den Zeitgeist immer dann, wenn er ihm entgegenzutreten vermeinte“. Man muss unbedingt daran erinnern, wie das gesellschaftliche, politische, kulturelle und literarische, nicht nur kinderliterarische Leben in den 1950er- und frühen 1960er-Jahren in Westdeutschland aussah. Dazu gibt es reichlich Quellen.

Um nur auf die Literatur zu blicken: Erst 1959 war Die Blechtrommel erschienen und hatte erregte Debatten ausgelöst; Autoren wie Günter Grass, Heinrich Böll, Siegfried Lenz oder Wolfgang Koeppen, auch Max Frisch und Friedrich Dürrenmatt, waren durchaus umstritten, avantgardistische Künstler wie Arno Schmidt oder Ernst Jandl sowieso, und in den Schulen dominierte eine eher erbauliche, meistens in fast jeder Hinsicht konservative Literatur – sofern man sich dort überhaupt Zeitgenössischem zuwandte. Ähnlich sah es in der Kinder- und Jugendliteratur aus, und in deren Erforschung erst recht. Es gab nicht nur „das notorische Desinteresse der Literaturwissenschaft“ an dieser Literatur, sondern auch, wie der Germanist Wolfgang Promies weiter feststellt, „eine pädagogische und politische Kontinuität, die bis Ende der sechziger Jahre verhindert hat, dass dieser geschlossene Markt-Raum in der gehörigen Weise aufgeschlossen und kritisch beleuchtet worden wäre“. Anhand der mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichneten Werke lasse sich leicht feststellen, dass, so noch einmal Wolfgang Promies, „die Kriterien der Beurteilung von 1945 bis 1967 den aus der Weimarer Republik und auch vom Dritten Reich überkommenen moralischen und ästhetischen Wertmaßstäben verpflichtet geblieben sind“.

Nach dem Erscheinen der Jim Knopf-Bände sollte es noch Jahre dauern, bis Klaus Doderer sein Frankfurter Institut durchgesetzt hatte und die Arbeit am Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur aufnehmen konnte. Dort kann man lesen, dass Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer „ein für die abenteuerlich phantastische Erzählung der Nachkriegszeit typisches Werk“ sei, das, bedenkt man den über Meere, Kontinente und Pole bis nach Utopia reichenden Handlungsraum sowie die mythisch-märchenhafte Dimension des Textes, auf „Universalität“ angelegt sei. So jedenfalls Margarete Dierks, und der von ihr hervorgehobene Aspekt der „Universalität“ scheint mir ein für den ungeheuren Erfolg des Buchs sehr wichtiger zu sein. Universelle, vielleicht sogar interkulturelle Literatur in deutscher Sprache, und das im Jahr 1960! Das „welthaltige Kinderuniversum“ der Jim Knopf-Romane, „in dem sich Phantasie und Realität, der Mythos, das Märchen und ein humanistisches Programm in einer für Kinder fassbaren heiteren Szenerie vereinen“, habe der deutschsprachigen Kinderliteratur „die Welt geöffnet“, stellt später auch Dankert fest. Es fiel jedenfalls gleich nach Erscheinen des Romans auf, dass vor allem in den Episoden von Jims weltumspannender Suche nach seiner Herkunft der konventionelle Rahmen bundesrepublikanischer Kinder- und Jugendliteratur überschritten, ja vielleicht sogar gesprengt wird. Und Jims Suche nach seiner Herkunft ist vielleicht der wichtigste „rote Faden“, der Michael Endes Erzählteppich zusammenhält.

Kommt jetzt endlich eine steile These, die unsere Sicht auf Jim Knopf grundlegend verändert? Ich muss Sie enttäuschen – nein, sie kommt nicht, und sie wird auch nicht kommen. Begeben wir uns stattdessen, unangestrengt schlendernd und unsystematisch umherblickend, also ganz entspannt und zugleich mit wachen Augen, auf einen kleinen Spaziergang durch Michael Endes kunterbunten Erzählteppich. Da fällt einem im Jahr 2020 womöglich einiges auf, was man noch im Jahr 2000 kaum beachtet hätte. Um Sie gleich noch einmal zu enttäuschen: Sie werden sich einige Fragen anhören müssen. Jedenfalls mehr als Antworten. 

Spaziergang durch die Kapitel 1–5

Lummerland sei „ungefähr doppelt so groß wie unsere Wohnung“, so steht es ganz am Anfang des Romans, und damit ist schon klar, dass man sich lesend auf ein Land namens „Phantásien“ einlässt, das keinesfalls gleichgesetzt werden kann mit bereits bekannten Ländern. Lummerland ist eigentlich voll. „Es passte nicht mehr viel hinein“, heißt es am Anfang, und einige Seiten später sagt der König: „Unser Land leidet jetzt einfach an Überbevölkerung“. Das Boot ist also voll, und das weckt nach 2015 gewiss andere Konnotationen als noch im 20. Jahrhundert. Mit Emma, der etwas altmodischen „Tender-Lokomotive“ mit sicherlich enormem CO2- und Feinstaub-Ausstoß – wer könnte das heute übersehen? –, mit Emma also, die wie alle Lokomotiven „keinen großen Verstand“ besitzt – „deshalb brauchen sie ja auch immer einen Führer“ –, mit Emma und mit Lukas, dessen Gesicht und Hände meistens „fast ganz schwarz von Öl und Ruß“ waren, vor allem aber natürlich mit der Ankunft des kleinen Jim wird die Farbe „schwarz“ etabliert, die für den gesamten Text von Wichtigkeit ist. Bernd Karwath hat Jims Ankunft in Lummerland einen „Stoß … in die vertraute Struktur der Dinge“ genannt, Julia Voss hat die damit eingeführte „Perspektive des schuldlosen Kindes“ betont.

Wie auch immer: Jim ist da, das „N-Wort“ fällt. Jim findet, „eben wie alle kleinen Buben“, das Waschen „besonders überflüssig, weil er ja sowieso schwarz war und man gar nicht sehen konnte, ob sein Hals sauber war oder nicht“. Solche Textpassagen kann man als kindgerecht bezeichnen, jedenfalls mit Blick auf die in einer nicht besonders internationalen Gesellschaft wie der jungen Bundesrepublik aufgewachsenen Kinder; zweifellos kann man darüber auch bedenklich den Kopf schütteln, wie man das zum Beispiel bei Schilderungen grauenvoller Gewaltexzesse in den Meisterwerken von Shakespeare oder Grimmelshausen ebenfalls tun kann. Dass solche Wörter und Sätze per se mit Rassismus zu tun haben, wage ich zu bezweifeln. Es sei denn, man erklärt die bundesdeutschen 1950er- und 1960er-Jahre pauschal zu rassistischen Jahrzehnten. Darf man das? Julia Voss hat darauf hingewiesen, dass Michael Ende „nicht nur die Generation der Erwachsenen für im Dritten Reich verstrickt“ gehalten habe, „sondern auch die nächste Generation“, und zahlreiche historische Studien, Memoiren und Romane bestätigen Endes Überzeugung. Furchtbare Zeiten also, in denen manche Menschen auch noch atavistische und gesundheitsschädliche Gewohnheiten wie das Pfeifenrauchen kultiviert haben – wird man mit diesem Pauschalurteil der historischen Wirklichkeit gerecht?

Ich glaube nicht, denn zur Gesellschaft der jungen Bundesrepublik Deutschland gehören noch eine ganze Reihe weiterer Aspekte, nicht zuletzt ihre gerade um 1960 herum rasch anwachsende Tendenz zu mehr Liberalität und mehr Demokratie. Deshalb wage ich zu sagen: Wenn man die ersten fünf Romankapitel im historischen Kontext der zur Entstehungszeit des Textes wenig weltoffenen bundesrepublikanischen Gesellschaft betrachtet, wird man auch heute garantiert nicht mehr gebräuchliche Sprechweisen zu akzeptieren haben. Vielleicht wird man veraltete Ausdrücke wie „fürwahr“ sogar goutieren. Sie mit einem einzigen Pauschalattribut – „rassistisch“ – zu belegen, verhindert eher die Erkenntnis als sie zu fördern. Was übrigens auch funktioniert: Man liest, das lässt Michael Endes Erzählduktus zu, ganz einfach über sie hinweg.

Spaziergang durch die Kapitel 6–11

Wörter und Redensarten wie „Donnerwetter!“, „famos!“ oder „verflixt und zugenäht!“ wird man im heutigen Umgangsdeutsch kaum noch hören. Mit diesen Ausrufen reagiert Lukas mehr als einmal auf all die wunderlichen Phänomene, mit denen er im Reich Mandala konfrontiert wird und die der sich bekanntlich immer wieder einmischende Erzähler gar nicht alle aufzählen möchte, weil dann, wie es an einer Stelle heißt, „dieses Buch zehnmal so dick werden würde“. Manches aber muss einfach erzählt werden, schon um der Erzählökonomie der Geschichte wegen. Wie sehen die Mandalanier aus, die bekanntlich erst seit 1983 so heißen – vorher nannte man sie Chinesen, und Mandala war ganz einfach China? „Alle hatten Mandelaugen und Zöpfe und trugen große runde Hüte auf den Köpfen“. Ist „Mandelaugen“ auch ein „N-Wort“? Und was ist mit der berühmten Textpassage, in der es um etwas geht, was die inter- oder transkulturelle Literaturwissenschaft schon um mehrere anregende Studien bereichert hat: das Essen? Der gastfreundliche und liebenswerte Ping Pong zählt „eifrig“ auf, was die Küche so hergibt: „Vielleicht hundertjährige Eier auf einem zarten Salat aus Eichhörnchenohren? Oder möchtet ihr lieber gezuckerte Regenwürmer in saurer Sahne?“. Sie erinnern sich an diese Speisekarte, sie ist noch wesentlich länger, ich breche hier ab. Jim ist entsetzt, denn „irgendwas Vernünftiges“ wie etwa „ein großes Butterbrot“, „Bratkartoffeln mit Spiegelei“ oder „ein Stück Schweizer Käse“ ist nicht dabei.

Wenn man weiß, dass sich, von Ausnahmen abgesehen, die damals so genannten China-Restaurants erst in den 1970er-Jahren in Deutschland zu etablieren begannen und mit welchen Vorbehalten seitens der Deutschen sie noch Jahrzehnte später zu kämpfen hatten, wird man sich über die Schilderung dieses kulinarischen „clash of cultures“ kaum noch entsetzen, sondern darüber vielleicht eher milde schmunzeln. Zumal dieses Thema, das unter anderem in dem empfehlenswerten Jugendroman Im Jahr des Affen der in Vietnam als Tochter chinesischer Eltern geborenen westfälischen Autorin Que Du Luu (2016) ausführlich zur Sprache kommt und das im Jim Knopf später noch einmal aufgenommen wird – der Halbdrache Nepomuk möchte lieber doch nicht mit Lukas und Jim das tun, was im 20. Jahrhundert gern „Abendbrot essen“ genannt wurde –, zumal also dieses Thema nicht einseitig angegangen wird. Denn Ping Pong schüttelt sich ebenfalls: „Käse ist doch verschimmelte Milch! Würdet ihr so etwas wirklich essen mögen?“. Sehr höflich geht es zu bei dieser Konfrontation von Fremdem und Eigenem: „Entschuldige, Ping Pong …, aber wir essen doch lieber ohne diese Stäbchen. Sonst verhungern wir noch“.

Mehrfach greift der prinzipiell außenstehende Erzähler vehement in die grundsätzlich geschlossene Phantasie- und Abenteuerwelt des Romans ein. Ein beliebiges Beispiel: „Um das zu verstehen, muss man Folgendes wissen“. Ist so ein Eingreifen, das ja im Laufe der Jim Knopf-Geschichte immer öfter geschieht, ist so ein Eingreifen unbedingt nötig, oder ist es belehrend, gar unerträglich belehrend? Wie sind die gerade in den Mandala-Kapiteln nicht seltenen Erzählerkommentare zu bewerten? Handelt es sich um tendenziell autoritäre, jedenfalls nur wenig elegante Leserlenkung, wenn es bei der Vorstellung des Oberbonzen Pi Pa Po gleich heißt: „Über ihn ist nun leider einiges zu sagen, was nicht gerade erfreulich ist“? Wenn der ihm untergebene Hauptmann als „recht einfältiger Mensch“ charakterisiert wird: „Das Einzige, was er konnte, war gehorchen“?

Und dort, wo die Kritik an der Bürokratie so offensichtlich ist, dass sie jedes Kind versteht und sich manche gelehrten Kommentatoren gleich an Franz Kafkas Vor dem Gesetz erinnert fühlten, ist es dort dann wirklich auch noch nötig, dass der Oberbonze mit dem sofortigen Abschneiden der „ehrenwerten Häupter“ von Jim und Lukas droht? Ist das Kindern und Jugendlichen von heute nicht mehr vermittelbar, oder ist es von leider zeitloser und deshalb durchaus einleuchtender Drastik? Wie viel Drastik ist heutigen Leserinnen und Lesern zuzumuten? Kinder seien seine ersten Leser, hat der sich im Laufe seines Lebens immer weniger als Kinderbuchautor verstehende Michael Ende öfters betont, und an die noch wenig lebenserfahrenen Kinder hat er zumindest bei diesem Buch immer gedacht, zuallererst in der kindgemäßen Gestaltung seiner Figuren samt ihrer Namen und ihrer Stimmen. Dass der Duktus des Erzählflusses stark an das Kindern womöglich eher vertraute mündliche Erzählen erinnert, in seinen meisterlich gesetzten Spannungsbögen und seinem Action-Ruhepause-Action-Rhythmus, ist schon mehrfach bemerkt worden, und die vergnüglich-despektierliche Schilderung der 21 „Blüten der Gelehrsamkeit“ der kaiserlichen Bibliothek illustriert das bestens.

Spaziergang durch die Kapitel 12–18

Wir sind mittendrin im Romangeschehen: Nachdem Jims erste Heimweh-Attacken überstanden sind und der „rote Faden“ – die Frage nach seiner Herkunft – unter anderem mittels der Opposition „Lummerland / Kummerland“ weitergesponnen ist, geht es neuen Abenteuern entgegen. Der Erzählraum wird neu vermessen: Mauer, Grenze, der „Dschungel“ des „Tausend-Wunder-Waldes“, das „Tal der Dämmerung“ mit seinen irritierenden Echos, insgesamt eine verwirrende „Unordnung“ – die folgenden Kapitel wären ideal geeignet für eine minutiöse strukturale Textanalyse, bei der gewiss weit mehr herauskäme als der Nachweis, dass das simple Motiv der Umkehrung von Gewohnheiten nicht nur einmal auftaucht. Stichwort „mundus inversus“ – auch später noch, in der Drachenstadt, wird Gewohntes auf den Kopf gestellt: „Bei Drachen ist es nämlich umgekehrt wie bei Menschen. Menschen waschen sich morgens und abends, damit sie immer schön sauber sind, und Drachen schmieren sich morgens und abends voll, damit sie immer hübsch schmutzig sind. Das gehört sich nun mal bei Drachen so“.

Das immer häufiger vorkommende Wörtchen „nämlich“ deutet es an: Auf dieser abenteuerlichen Reise muss der bisweilen reichlich stoische Technikfreak Lukas, dessen Credo bekanntlich der Werkzeugkasten ist, seinem Jim so manches ausführlich erklären, etwa „die Sache mit dem Spiegelkabinett der Fata Morgana“ – Ewers bezeichnet das als Unterricht im „Fachgebiet moderne Naturkunde“. Wiederholt greift auch der Erzähler ein und kommt – auch mit häufig vorkommenden Signalwörtern wie „also“, „bekanntlich“ oder „wie jeder weiß“ – in einen fiktiven Dialog mit den Leserinnen und Lesern. Beispiel: „Um verstehen zu können, was die beiden Freunde nun gleich erleben sollen, muss man wissen, was es mit diesem Tal der Dämmerung für eine Bewandtnis hatte“. Nebenbei: Bewandtnis? Sagt das heute noch jemand? Eher selten, nehme ich an, aber es stört nicht: Man wird die „Bewandtnis“-Stelle stillschweigend mit „auf sich hatte“ übersetzen, oder man wird, atemlos neugierig auf das Kommende, ganz einfach drüber hinweg lesen.

Spaziergang durch die Kapitel 19–23

Im 19. Kapitel tritt Nepomuk auf den Plan, und damit wird der Einzug in die Drachenstadt vorbereitet. Nepomuk, der „Halbdrache“, der kein „reinrassiger“ Drache ist – jetzt wird’s wirklich politisch, denn die Assoziation „Halbdrache / Halbjude“ liegt auf der Hand, die Anspielung auf die NS-Ideologie der Reinheit der Rasse ist evident. Hans-Heino Ewers hat plausibel dargelegt, wie sich der Text mit der Ankunft seiner Helden in der Drachenstadt „in eine politische Dichtung verwandelt“ und zu einer Art „Parabel auf die Bekämpfung rassistischer Unrechtssysteme“ mutiert. Die „überdeutlichen Anspielungen auf Zeitgeschichtliches“ seien nicht zu überlesen. Auffällig ist, dass die Drachenstadt von vornherein als „eine richtige Großstadt“ gezeichnet und mit Attributen belegt wird, die sich fast genauso auch in der nazistischen Blut-und-Boden-Literatur finden lassen, die ihrerseits wiederum eine längere Tradition hat: Alles ist riesig, grau, finster, verdüstert von dicken Rauch- und Gasschwaden und vor allem entsetzlich laut: „Die Drachen kreischten, rasselten, knurrten, polterten, zankten sich, gröhlten, johlten, husteten, schrien, heulten, lachten, pfiffen, beschimpften sich, niesten, keuchten, ächzten, stampften, klirrten, zischten und ich weiß nicht, was noch alles“. Ob Michael Ende Friedrich Schiller kannte oder nicht – natürlich kannte er ihn –, hier haben Sie ein wunderschönes Beispiel für seine ungewöhnliche Sprachkunst.

In dieser unsympathischen Großstadt finden unsere Helden endlich die böse Frau Mahlzahn und deren sogenannte Schule, die nun wirklich alle Klischees dessen erfüllt, was Ewers als „autoritär-sadistische Schulpädagogik“ bezeichnet hat. „An die Schule dachte Michael Ende stets mit Widerwillen zurück“, schreibt Gabriele Förg in ihrem biografischen Abriss Phantásien ist überall und nirgendwo, von Birgit Dankert wird das mehrfach bestätigt, und hier nun lässt er seinem Widerwillen freien Lauf. Nichts als Angst und Verstörung in den Augen der mit „Eisenketten“ an die Schulbänke gefesselten Kinder, die handfeste „Exekution“ des kleinen Indianers – hier muss schleunigst eingegriffen werden, und das geschieht bekanntlich auch. Frau Mahlzahn wird besiegt, die Kinder werden befreit, und am Ende schmaucht Lukas seine Pfeife und „bewachte die Träume der Kinder“. Wobei, wir sind in den Jahren um 1960, die Jungen etwas anders gesehen werden als die Mädchen. Würden sie die rasante Flucht aus der Drachenstadt überstehen? „Sie waren doch zum Teil noch ziemlich klein und außerdem waren ja auch Mädchen dabei. Sicher hatten sie scheußliche Angst“. Es erstaunt ein wenig, dass Hans-Heino Ewers, der ganz grundsätzlich sehr sorgsam auf die historischen Kontexte der Jim Knopf-Romane achtet, mit Blick auf diese Textstelle, vor allem aber auf die klischeehafte, aber doch ganz zeitgemäße Charakterisierung einer damaligen bundesdeutschen Hausfrau namens Frau Waas konstatiert: „Die Zeichnung der Geschlechterrollen ist ein ganz und gar peinlicher Zug dieses Werks“. Peinlich? Zeitgebunden reichte doch auch. Wie auch immer: Alles geht gut, es kommt zum erotischen Höhepunkt des gesamten Buches, einem „Kuss auf den Mund“, und Li Si darf ihre Geschichte erzählen und damit die „Wilde 13“ ins Spiel bringen, die dann im zweiten Jim Knopf-Band im Zentrum des Geschehens stehen wird.

Spaziergang durch die Kapitel 24–27

Unser Spaziergang durch den ersten Jim Knopf-Band nähert sich seinem Ende. Die Helden ziehen in die Hauptstadt Mandalas ein, und die Mandalanier rufen, was man im 21. Jahrhundert wohl kaum noch tut, „Hoch!“, „Bravo!“ und „Vivat!“. Orden werden verliehen, auch das ein bisschen altmodisch, nicht wahr? Gar nicht altmodisch hingegen finde ich die allmähliche Verwandlung der Frau Mahlzahn in den „Drachen der Weisheit“, und zwar deshalb nicht, weil ich darin ein entschiedenes, den Grundüberzeugungen des Autors entsprechendes Plädoyer für etwas zu sehen vermeine, das ich das Wunder der Gewaltlosigkeit nennen möchte. Nicht nur auf die Tötung des Bösen, sondern sogar auf Bestrafungen für Fehlverhalten wird grundsätzlich verzichtet – im zweiten Band gilt das bekanntlich auch für die Piraten der „Wilden 13“. Und, siehe da, ohne Töten und Strafen geht es auch. Es geht sogar besser. In Michael Endes „Gegenerzählung zur nationalsozialistischen Bildungspolitik“, die Julia Voss in den Jim Knopf-Büchern entdeckt hat, gibt es „nichts, was unumstößlich ist, alles kann sich verwandeln, zum Guten wenden“. Und das geschieht auch, und zwar ohne Gewalt.

Das liegt natürlich auch an den Gesetzen des Genres. Mit der aus vielen Märchen bekannten wundersamen Verwandlung vom Bösen ins Gute wird jene Ordnung wiederhergestellt, die, extrem kindgerecht, den Roman positiv enden lässt. Ja, wundersam – mit rein kausal-logischem Denken kommt man dem in Entsprechungen und Gleichnissen agierenden, stets auf die Bedürfnisse kindlicher Logik achtenden Autor nirgendwo bei. Begleitet von einem ungeheuren Feuerwerk gleitet das kaiserliche Staatsschiff aus dem Hafen, und der Erzähler stellt erleichtert fest: „Es war alles in bester Ordnung“. Das gilt natürlich auch im Hinblick auf das Erzählschema des märchenhaften Abenteuerromans: Die Helden haben viele Hindernisse überwunden und zahlreiche Mutproben bestanden, und nun dürfen sie als Liebespartner zueinander kommen. Halt, noch nicht ganz: „Die Hochzeit könnt ihr dann später feiern, wenn ihr groß genug seid“, meint der Kaiser. Alles in bester Ordnung? Na ja, von heute aus gesehen vielleicht doch nicht ganz, denn die veraltete „Zeichnung der Geschlechterrollen“ ändert sich naturgemäß nicht.

Warum soll Jim lesen, schreiben und rechnen lernen? Dafür nennt der Text einige Argumente. Aber Jim soll auch deswegen lesen, schreiben und rechnen lernen, weil Li Si möchte, „dass mein Bräutigam nicht nur mutiger ist als ich, er soll auch viel klüger sein, damit ich ihn bewundern kann“. Ist das einfach nur peinlich, oder gehört es nicht vielmehr zum Frauenbild der 1960er-Jahre dazu? Zur Verlobung schenkt Li Si Jim „eine Tabakspfeife, so eine wie Lukas hatte, bloß viel neuer und auch nicht so groß“, und Jim schenkt seiner Verlobten – tja, was wohl? – „ein kleines, zierliches Rubbelbrett zum Wäschewaschen“. Peinlich? Oder im Kontext des gesamten Romans einfach nur konsequent und ganz seiner Entstehungszeit entsprechend? Einer Zeit, in der kaum ein Kind seine Eltern zu fragen wagte, woher eigentlich die kleinen Kinder kommen oder die kleinen Lokomotiven. „Ist das Emmas Kind?“, fragt Jim, als er die kleine Molly bestaunt, und Lukas antwortet: „Ja …, ich wusste schon seit einer ganzen Weile, dass sie eines kriegen würde“. Geheimnis, Geheimnis!  Den ungeheuren weltweiten Erfolg konnten selbst solche Geheimnisse nicht aufhalten. 60 Jahre lang nicht.    

Zusammenfassung

Unser Spaziergang durch den Text hat deutlich gemacht, dass Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer seit seinem Erscheinen in der Welt der Literatur merklich gealtert ist. Und zugleich ist der Text jung geblieben – kein Widerspruch! Auf das heute Veraltete habe ich hingewiesen, nicht nur bezüglich des Vokabulars. Nicht veraltet erscheint mir der vor allem durch Digressionen, Retardierungen, Verschachtelungen und Doppelbödigkeit erkennbare Spielcharakter des Textes. Klaus Doderer hat festgestellt, dass sich Michael Ende „selbst als ein Spieler versteht, der den Begriff der Freiheit in der Nutzlosigkeit des Spielens verankert sieht“, und Thomas Kraft hat unter Verweis auf Friedrich Schillers Briefe über die ästhetische Erziehung des Menschen bemerkt, Literatur sei für Michael Ende „das größte unendliche Spiel“. Die Forschung hat nicht nur auf die Tradition des europäischen Feenmärchens des 17. und 18. Jahrhunderts und die der europäischen Märchennovellistik des frühen 19. Jahrhunderts hingewiesen, sondern zudem Einflüsse und Anregungen zahlreicher moderner Künstler namhaft gemacht – Borges und Tolkien, Kafka und Lem, García Marquez und Calvino, Meyrink und Perutz, Dalí und Magritte und viele andere Namen wurden genannt, sogar der des 1960 noch völlig unbekannten Peter Handke. Dem kann man weiter nachgehen. Man kann es aber auch lassen.     

Ein letztes Mal noch Hans-Heino Ewers, und ich stimme ihm nachdrücklich zu: „Die beiden Jim-Knopf-Bücher zählen zum Besten der deutschsprachigen Kinderliteratur des 20. Jahrhunderts und sind Erich Kästners Kinderromanen durchaus an die Seite zu stellen“. Sie sind, bei aller Doppel- beziehungsweise Hintersinnigkeit, lebendig, humorvoll, oft witzig und pointiert erzählt, sie erfüllen die Erwartungen an ihr Genre und unterlaufen sie zugleich, und dass die Zurückweisung der politischen Ideologie des Rassismus zur „untergründigen Schlüsselthematik des gesamten Werks“ wird, wie Ewers herausstellt, macht sie – leider, muss man sagen – dann doch wieder hochaktuell. Aber eben kindgerecht, spielerisch, mit positivem Ausgang. Nicht unterschätzen sollte man den womöglich über alle Epochengrenzen hinweg wirksamen „warmherzigen Humor“ des Erzähltons, auf den man von Anfang an immer wieder aufmerksam gemacht hat und der evident ist und bleibt, auch wenn man Jean Paul nicht bemüht. Und auch nicht ignorieren sollte man den humanistischen, bisweilen durchaus antiautoritären Touch der Jim Knopf-Romane – Gehorsam, Fügsamkeit und Anpassung werden prinzipiell negativ, Gerechtigkeitssinn, Hilfsbereitschaft, Zuversicht, Mut und Humor werden generell positiv bewertet. Diese zivilisationskritischen Wertungen sind im 21. Jahrhundert nicht obsolet geworden.

Die Jim Knopf-Romane enthalten „wunderbar anregende und sicherlich langlebige Stoffe, Bilder und Haltungen“, die „in mancherlei Gestalt die Kinder über die Jahrtausendschwelle hinaus unterhalten“ werden, um noch einmal Klaus Doderer zu zitieren. „Mindwandering“, wie man das neuerdings auch in Marbach nennt, ist weiterhin garantiert. Erwachsene Leserinnen und Leser sollten sich allerdings der historischen Distanz zur Entstehungszeit der Romane bewusst sein und einen von Humor getragenen ästhetischen Zugang zur Wirklichkeit nicht von vornherein als moralisch unzulässig ansehen. Die Debatte um die Zuerkennung des Literaturnobelpreises an Peter Handke hat gezeigt, dass vielen Zeitgenossen ihre höchstpersönliche Moral weitaus wichtiger ist als das engagierte Eintreten für die Freiheit zu einem primär spielerisch-ästhetischen Zugang zur Welt. Wer solch einen Zugang zur Wirklichkeit nicht per se im Namen irgendeiner Moral ablehnt, der wird Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer auch im 21. Jahrhundert guten Gewissens lesen und wertschätzen können. Die Kinder haben damit ohnehin keine Probleme.

Sie haben wahrscheinlich nichts anderes erwartet, als dass die Frage „Ein Buch für das 21. Jahrhundert?“ mit einem skeptischen, aber auch entschiedenen „Ja!“ beantwortet wird. Freilich: Die Jim Knopf-Bände sind Klassiker ihrer Zeit, und wer sie Kindern heute vorliest, verwandelt sie der Gegenwart an – und das bedeutet selbstverständlich, dass dieses „Ja!“ immer wieder überprüft werden muss. Kinder nehmen Geschichten zunächst einmal nicht als historische Werke wahr. Dennoch „Ja!“ – auch mit Kindern kann man reden und dabei das gerade Gelesene kontextualisieren. Glauben Sie einem Vater von vier Kindern: Das geht! Lesen Sie mal wieder Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer, mit Kindern oder ohne. Und: Denken Sie später beim Mittagessen an Herrn Tur Tur!

 

Literatur

Birgit Dankert: Michael Ende – Gefangen in Phantásien. Darmstadt 2016.

Birgit Dankert: Ende, Michael. In: Walther Killy (Hg.): Literatur Lexikon. Autoren und Werke deutscher Sprache. Gütersloh / München 1989. Band 3, S. 244.

Margarete Dierks: Ende, Michael. In: Klaus Doderer (Hg.): Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Weinheim / Basel 1984. Erster Band A–H.

Klaus Doderer: Reisen in erdachtes Land. Literarische Spurensuche vor Ort – Essays. München 1998. S. 252–262.

Silvia Eiber: Analyse der Jim Knopf-Bücher von Michael Ende. Ms. Münster 1976 (Examensarbeit).

Hans-Heino Ewers: Michael Ende neu entdecken. Stuttgart 2018.

Gabriele Förg: Phantásien ist überall und nirgendwo. Ms. München 1997. Erstsendung im BR, 9.7.1997.

Sieglinde Geisel: Eine Ablenkungsdebatte. In: Neue Zürcher Zeitung, 10. August 2015.

Roman Hocke / Thomas Kraft: Michael Ende und seine phantastische Welt. Die Suche nach dem Zauberwort (Ausstellungskatalog). Stuttgart / Wien / Bern 1997.

Bernd Karwath: Auf den Spuren des Jim Knopf. Gedanken zu einem „Kinderbuch“. In: Jacek Rzeszotnik (Hg.): Zwischen Phantasie und Realität. Michael Ende Gedächtnisband 2000. Passau 2000, S. 29–47.

Sandra Kostner: Wenn Wissenschaftler eine Agenda verfolgen – wie Macht und Moral an den Hochschulen die Erkenntnis ersetzen. In: Neue Zürcher Zeitung, 13. Januar 2020.

Que Du Luu: Das Jahr des Affen. Roman. Hamburg 2016.

Birgit Otte: Michael Ende. In: Heinz-Ludwig Arnold (Hg.): Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG). München 1978ff. 51. Nachlieferung – Stand 1.12.2009.

Wolfgang Promies: Kinder- und Jugendliteratur. In: Ludwig Fischer (Hg.): Literatur in der Bundesrepublik Deutschland bis 1967 (= Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Band 10). München 1986, S. 525–545.

Julia Voss: Darwins Jim Knopf. Frankfurt am Main 2009.