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Autoren : Hrabal, Bohumil

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Bohumil Hrabal, geboren am 28. März 1914 in Brünn/Brno, gestorben am 3. Februar 1997 in Prag, zählt zu den bedeutendsten tschechischen Schriftstellern.
Seine Kindheit und Jugendzeit in Nymburk/Nimburg an der Elbe hat einige seiner Erzählungen und Romane inspiriert.
In den späten 1930er Jahren erste Veröffentlichungen von Gedichten und Erzählungen. Nach dem kommunistischen Umsturz für viele Jahre keine Möglichkeit, Texte zu publizieren.
Nach dem Abitur Studium der Rechtswissenschaften an der Prager Karls-Universität. Abschluss 1946, da die Hochschulen für Tschechen während des Protektorates Böhmen und Mähren zeitweilig geschlossen waren. Bereits während des Krieges, aber auch danach zahlreiche Tätigkeiten, unter anderem als Fahrdienstleiter, Handelsreisender und Versicherungsvertreter. Ab 1949 Hilfsarbeiter im Stahlwerk Poldi-Hütte in Kladno/Kladen. Nach einem schweren Unfall Packer in einem Rohstoff-Sammellager in Prag.
Erste Erfolge als Schriftsteller seit 1963. Nach dem niedergeschlagenen Reformversuch des „Prager Frühlings“ von 1968 wiederum einige Jahre Publikationsverbot. Spätere Texte erschienen lediglich in verstümmelter Fassung.
Bereits seit den 1960er Jahren wurden einige seiner Texte verfilmt. Erst in den 1990er Jahren erschien in Prag eine 19-bändige Gesamtausgabe.
Bohumil Hrabals lebenslange Nostalgie wird von der eigenartigen Kippfigur eines unbedingten Vitalismus genährt, der zugleich von der Endlichkeit aller irdischen Pracht weiß. Auf diese Weise fügen sich zu den lebensfrohen Bildern zuweilen Eindrücke von Abscheu und Hässlichkeit, ohne dass es zu einer inneren Entfremdung oder gar zu einem Bruch führt. Der Bilderbogen entspannt sich von betörender Zartheit bis zur unverhohlenen Apokalypse.
Leben und Werk Bohumil Hrabals bilden nicht zuletzt die historischen Schicksalsschläge seiner böhmischen Heimat ab.

Volker Strebel, Dezember 2016

Artikel über Bohumil Hrabal in literaturkritik.de:

Gelebte Versöhnung von Sein und Zeit.
Der tschechische Schriftsteller Bohumil Hrabal vereint in seiner Prosa Lebensfreude und Sinnlichkeit mit einer unnachahmlichen Lust am Erzählen
Von Volker Strebel
Ausgabe 12-2016

Kosmos Kersko.
In Bohumil Hrabals "Romanen" findet sich jene melancholische Sinnlichkeit, die für die tschechische Literatur kennzeichend sind
Von Volker Strebel
Ausgabe 09-2008




Aktualisiert am 2016-12-05 17:21:24
 
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