Der zweite Blick. Bildgeschichte und Bildreflexion
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseOhne Zweifel ist die Frage nach dem Bild in einer Zeit, die von Bildern endgültig überschwemmt worden ist und in der Bilder uneingeschränkt über elektronische Medien in Sekunden auf der ganzen Welt verteilt und sichtbar gemacht werden können, wichtiger geworden, als sie es schon immer war. Wie schwierig sie zu beantworten ist bzw. auf welch unterschiedliche Art sie beantwortet werden kann, zeigt der von Hans Belting und Dietmar Kamper herausgegebene Band "Der zweite Blick. Bildgeschichte und Bildreflexion". Aus einer Tagung hervorgegangen, philosophieren in ihm zahlreiche zum Teil namhafte Wissenschaftler über das Wesen des Bildes - und kommen nicht auf einen gemeinsamen Nenner. Warum das so ist und weshalb eine Geschichte der Bilder nur als eine Mediengeschichte und zugleich als eine Anthropologie geschrieben werden könne, versucht Hans Belting in seinem Vorwort "Zu einer Anthropologie des Bildes" zu erklären. Dass eine noch ausstehende Bildwissenschaft (vgl. allerdings Reinhard Brandt: Die Wirklichkeit des Bildes. Sehen und Erkennen - Vom Spiegel zum Kunstbild, in literaturkritik.de 1999-11-81.html) tatsächlich eine Meta-Wissenschaft zu sein hätte, wird um so deutlicher, als die einzelnen Beiträge des Bandes immer wieder belegen, dass die Frage nach den Bildern zwar von den neuen Medien beeinflusst und verändert, aber beileibe nicht hinlänglich erfasst werden kann.
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