Kafkas Weltruhm

Eine Skizze

Von Dieter LampingRSS-Newsfeed neuer Artikel von Dieter Lamping

In memoriam Martin Lamping (1925-2012)

1.

So ungewöhnlich wie Kafkas Werk ist seine Rezeption. Als er 1924 starb, hätte kaum einer vermutet, dass er innerhalb weniger Jahrzehnte zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts zählen würde. Symptomatisch ist das Urteil Thomas Manns, der schon früh auf ihn hinwies. 1930 gehörte er für ihn noch zu den „Vernachlässigten“. 11 Jahre später rechnete er ihn, in seinem Vorwort zur amerikanischen Ausgabe des „Schloß“, bereits zur Weltliteratur.

Kafkas rasanter Aufstieg von einer Prager Lokalgröße zum modernen Klassiker gehört zu den spektakulärsten Karrieren der Weltliteratur[1]. Allerdings ist er erst posthum zu solchen Ehren gelangt. Sein Werk hat er weitgehend im Verborgenen geschaffen, ohne besondere Beachtung durch die literarische Öffentlichkeit. Nur einmal ist etwas Glanz auf ihn gefallen: Als Carl Sternheim 1915 den Theodor-Fontane-Preis erhielt, gab er die Summe an Kafka weiter, der gerade seine Erzählung „Der Heizer“ veröffentlicht hatte.

Kafkas literarische Laufbahn war vergleichsweise kurz. 1908 begann er zu veröffentlichen; bis zum Jahr seines Todes publizierte er sieben, durchweg schmale Erzählungsbände. Der letzte, „Ein Hungerkünstler“, erschien erst nach seinem Tod. Keiner der Bände und keine der Erzählungen hat damals viel Aufsehen erregt. Dem großen Publikum blieb Kafkas Name unbekannt. Sein Ansehen stieg jedoch geradezu sprunghaft, als Max Brod, mit dem ihn eine lange Freundschaft verbunden hatte, damit begann, Texte aus dem Nachlass zu veröffentlichen. Brod eröffnete diese später editorisch vielfach kritisierte Unternehmung mit den Romanen, zuerst 1925 mit „Der Prozeß“ und dann 1926 mit „Das Schloß“. Durch sie veränderte sich die öffentliche Einschätzung des Prager Schriftstellers Kafka schnell und nachhaltig.

Innerhalb von gut zwanzig Jahren wurden seine Werke, allen voran die Romane, in alle großen und einige kleinere Literatursprachen übersetzt. Einflussreiche Kritiker auf der ganzen Welt wurden auf sie aufmerksam. Rasch wurden sie auch von zumeist jüngeren Autoren vor allem in Frankreich, England und den USA entdeckt. 1941 stellte Wystan Hugh Auden fest: „Had one to name the artist who comes nearest to bearing the same kind of relation to our age that Dante, Shakespeare and Goethe bore to theirs, Kafka is the first one would think of“[2]. Keine zwei Jahrzehnte nach seinem Tod war Kafka ein international berühmter Autor.

Der Gipfelpunkt seines Ruhms war damals allerdings noch keineswegs erreicht. Bald darauf nahmen sich auch die Philologen seiner Texte an; ein gewaltiger, bis heute nicht abgerissener Strom von Essays, Analysen und Interpretationen setzte ein. Ein halbes Jahrhundert nach dem Tod Kafkas war die Literatur über sein Werk bereits unüberschaubar. Keinem anderen deutschsprachigen Autor des 20. Jahrhunderts ist eine vergleichbare Aufmerksamkeit zuteil geworden, und zwar sowohl national wie international, bei der Kritik wie in der Literaturwissenschaft, bei Lesern und bei anderen Autoren.

2.

Als Kafka starb, war er kaum mehr als ein Schriftsteller für Schriftsteller: einer, der vor allem von Kollegen gekannt, geachtet und geschätzt wurde. Es waren Autoren wie Kurt Tucholsky und Hermann Hesse, die zuerst seinen Ruhm verkündet haben, allen voran aber sein Herausgeber Max Brod. Trotz der Kritik an seiner Edition und mehr noch an seiner religiösen Deutung der Werke des Freundes ist er bis heute die wichtigste Figur der Rezeptionsgeschichte Kafkas. Doch bald nach Brod sind noch andere Autoren zu nennen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit außer Thomas Mann etwa André Gide, der den „Prozeß“ für das Theater bearbeitete, Jorge Luis Borges, der Kafkas erster Übersetzer ins Spanische wurde, Elio Vittorini, der sich bereits in den 1930er-Jahren als sein Anhänger verstand, oder Albert Camus, der ihn zu einem Helden des Existentialismus machte.

Diese Galerie großer Namen verrät nicht nur, dass Kafka ein paradigmatischer Autor der Moderne geworden ist, der selbst eine literarische Tradition begründet hat. Sie lässt darüber hinaus noch eine weitere Eigenart der Rezeption seines Werks erkennen: Kafka war ein internationaler Klassiker, bevor er es auch hierzulande wurde. Das unterscheidet ihn von manch anderem deutschsprachigen Autor seiner Zeit, etwa Rainer Maria Rilke, erst recht Hugo von Hofmannsthal, auch von Bertolt Brecht.

Dabei wirkten sich nicht zuletzt die politischen Entwicklungen auf die Rezeption seines Werks aus. Der Nationalsozialismus unterbrach in Deutschland bald die Beschäftigung mit ihm. Als jüdischer Autor, der während der 1930er-Jahre im Schocken Verlag erschien, hatte Kafka keine Zukunft im „Dritten Reich“. Nicht nur die gerade entstehende Kafka-Philologie, auch sein Werk verließen, gezwungermaßen, Ende der 1930er-Jahre den deutschen Sprachraum. Das hat die Rezeption hierzulande nachhaltig geprägt: Die Deutschen verkannten Kafka in den ersten zwei Jahrzehnten nach seinem Tod nicht – sie kannten ihn kaum.

Seine internationale Rezeption hat bereits vor 1933 begonnen. Schon zwei Jahre vor seinem Tod ist Kafka zuerst ins Schwedische übersetzt worden, 1922 ins Norwegische, 1925 ins Spanische, 1928 ins Französische und Italienische, 1930 ins Englische. Die produktive Rezeption seiner Werke fand allerdings lange Zeit, zumindest offiziell, weitgehend außerhalb der sozialistischen Staaten statt. Als, je nachdem, ‚dekadenter‘ oder ‚formalistischer‘ Autor war er der grundsätzlichen Kritik von Theoretikern des sozialistischen Realismus ausgesetzt. Vor allem Georg Lukács, dem viele geringere folgten, hat es darin, besonders mit seinem polemischen Essay „Franz Kafka und Thomas Mann“, zu trauriger Berühmtheit gebracht.

Am nachhaltigsten und wirkungsmächtigsten waren zunächst die Rezeption in der französischen und in der englischen und anglo-amerikanischen Literatur, die auch auf die Aufnahme in anderen Ländern, Deutschland eingeschlossen, ausgestrahlt haben. Für lange Zeit haben sie eine stark philosophische, oft existenzialistische und psychologische, aber auch psychoanalytische Sicht auf Kafkas Texte geprägt. Dem Bild des Philosophen und Psychologen, zu dem das des Zeitdiagnostikers[3] hinzukam, hat vor allem Max Brod das des religiösen Schriftstellers entgegengesetzt.

An der französischen Rezeption[4], die um 1930 beginnt und sich um 1940 mächtig verstärkt, waren gleichermaßen Philosophen wie Bernard Groethuysen oder Jean-Paul Sartre und Schriftsteller wie Henri Michaux oder Michel Leiris beteiligt. Nacheinander entdeckten Kafka erst Surrealisten wie André Breton in seiner „Anthologie de l’humour noir“ (1940), Existentialisten wie Albert Camus in „Le mythe de Sisyphe“ (1942) und Vertreter des nouveau roman wie Alain Robbe-Grillet in „La maison de rendez-vous“ (1965). In der Nachfolge Kafkas verstand man Samuel Becketts „En attendant Godot“(1953) und Robert Pingets „L’inquisitoire“ (1962).

Sich auf ihn zu berufen, sich mit ihm auseinanderzusetzen, wie es etwa Maurice Blanchot, Nathalie Sarraute und Georges Bataille getan haben, wurde bald eine liebe Gewohnheit französischer Intellektueller. Vor allem in den 1940er-und 1950er-Jahren war er ihre große – und immer größer werdende – Referenz-Figur, über die verschiedenen philosophischen und literarischen Lager hinweg. Nicht ohne Ironie hat Marthe Robert die französische Kafka-Rezeption so beschrieben: „Kein Schriftsteller, so genial er auch war, konnte je so weitreichende und so entgegengesetzte Wirkungen ausüben, keiner konnte die Rolle einer schützenden oder dämonischen Macht bei zwei Generationen von Schriftstellern spielen: der Kafka der französischen Schriftsteller und Philosophen, die ihn verabsolutiert, geheiligt, über die Gesetze der Literatur eigenhändig gehoben haben, dieser Kafka kann es!“[5]

In England[6] beginnt die kritische wie die produktive Rezeption Kafkas gleichfalls während der 1930er-Jahre. Neben seinem Übersetzer, dem schottischen Schriftsteller Edwin Muir, sind Wystan Hugh Auden und Stephen Spender, Edward Upward und Rex Warner ihre Protagonisten. In den USA setzen etwas später einerseits englische Autoren wie der in die USA emigrierte Auden, andererseits deutschsprachige Emigranten, zu denen neben Philologen wie Heinz Politzer auch Hannah Arendt, Klaus und Thomas Mann gehören, Kafka als Autor durch, teilweise gegen das Votum von Kritikern wie Edmund Wilson.

Es sind wesentlich amerikanisch-jüdische Erzähler wie Nathanael West in „A Cool Million“ (1934), J. D. Salinger in „Seymour – An Introduction“ (1959), Saul Bellow in „The Victim“ (1966) und Philipp Roth etwa in „The Breast“ (1972)[7], für die Kafka zu einer literarischen Orientierungsfigur wird. Die Entwicklung der American-Jewish Literature ist, bis heute bei Schriftstellern wie Cynthia Ozick und Paul Auster, ohne den Bezug auf ihn schwer vorstellbar[8]. Dass die amerikanische Kafka-Rezeption aber nicht auf jüdische Autoren und Autorinnen beschränkt ist, belegt etwa Thomas Pynchons Roman „V“.

Erst seit den späten 1940er-Jahren hat dann Kafkas Werk auch wieder ein deutschsprachiges Publikum erreicht. Er war schon ein international rezipierter, ja weltberühmter Autor, als ihn zumeist jüngere Autoren und Autorinnen im deutschen Sprachraum entdeckten. Die Reihe der Kafka-Leser unter ihnen ist lang: Sie schließt Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann, Friedrich Dürrenmatt und Peter Weiss, Thomas Bernhard und Peter Handke ein, den jungen Martin Walser nicht zu vergessen, der über ihn promovierte. Wie in der amerikanisch-jüdischen hat Kafka auch in der deutsch-jüdischen Literatur noch nach 1945 Spuren hinterlassen, etwa im Werk Elias Canettis, der unter anderem dem Briefwechsel mit Felice Bauer einen großen Essay („Der andere Prozeß“) gewidmet hat, oder Paul Celans, der etwa in seinem Gedicht „Frankfurt, September“ Kafka zitiert.

3.

Kafka hat längst Leser auf der ganzen Welt gefunden – in Israel und den arabischen Staaten ebenso wie in der Türkei, in China oder Japan. Er ist außerdem etwa von Orson Welles verfilmt und zum Beispiel von György Kurtág vertont, von Robert Crumb und anderen sogar zum Comic-Helden gemacht worden. Was man alles über ihn lesen konnte und kann, ist vielen zu viel geworden. Von einer Kafka-Mode war schon früh die Rede. Ihr baldiges Ende ist immer wieder erwartet oder eigentlich herbei gewünscht worden. Susan Sontag hat 1964 in „Against Interpretation“ von Kafkas Werk behauptet, es sei „zum Opfer einer Massenvergewaltigung durch nicht weniger als drei Armeen von Interpreten geworden“[9]. Sontag schrieb das offensichtlich in der Hoffnung, dass man nun endlich von ihm, wie von Beckett oder Joyce, ‚die Finger lassen‘[10] möge. Der amerikanische Schriftsteller Paul Theroux hat Franz Kafka sogar beerdigt, mitten in Afrika. So steht es wenigstens in seinem Buch „Mein anderes Leben“.

Danach hat er 1964 als Mitglied des Peace Corps in einem Dorf für Leprakranke unterrichtet und in der Zeit eine „neue Übersetzung von Kafkas ,Tagebüchern‘“[11] gelesen, ohne rechtes Gefallen an ihnen zu finden, ja zunehmend abgestoßen: „Ich nahm mir noch einmal Kafkas Tagebücher vor, las einige Seiten und fand sie gequält, düster und erfüllt von einem morbiden Selbstmitleid. Das Schlimmste aber war Kafkas Hypochondrie. Vor mir lag das Dorf der Leprakranken, und ich musste über Kafkas wiederholte Äußerungen der Angst und die minutiös geschilderten Krankheitssymptome fast lachen. Schlecht geschlafen, schrieb er. Kurzatmigkeit und Beklemmung in der Brust. Und dann fiel mein Blick auf das Wort ,Aussätziger‘. Manchmal fühle ich mich wie ein Aussätziger. Dabei hatte er keine Ahnung, wie sich ein Aussätziger fühlte oder was es bedeutete, Lepra zu haben. Ich konnte nicht weiterlesen.“[12]

Paul beschließt, sich „eine Schaufel zu besorgen und das Kafka-Buch“ und alle seine „Notizbücher mit Gedichten zu begraben“[13]. Er hebt ein Loch aus und wirft die Bücher hinein: „Staub wirbelte auf, und mir gefiel das dumpfe Plopp, mit dem sie in ihrem Armengrab aufschlugen. Dann füllte ich das Loch wieder mit Erde“.[14]

Den ewig kränkelnden Kafka kurzerhand zum eingebildeten Kranken und sein Werk auf einem Gipfel des Ruhms für erledigt zu erklären, als bloß narzisstisch und bedeutungslos für die Welt abzutun, die man in der Zeit, in der der Roman spielt, noch die Dritte nannte, ist natürlich eine wohlkalkulierte Provokation. Sie ist offensichtlich gegen die zahlreichen Stilisierungen gerichtet, die der bescheiden und unauffällig lebende Prager Versicherungsbeamte Dr. Franz Kafka wie kein anderer Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Paul Celan einmal ausgenommen, posthum erfahren hat. Dass er sich allem hagiografischen Kitsch verweigert, lässt Paul Therouxs Ausrichtung eines afrikanischen Armenbegräbnisses für Franz Kafka erfrischend-frech erscheinen.

Doch woran immer es gelegen haben mag: an der Schlichtheit der Zeremonie, an dem abgelegenen Ort, an dem sie stattfand, oder der mangelnden Öffentlichkeit – die literarische Welt hat nicht zur Kenntnis genommen, dass Theroux Kafkas Werk beerdigt hat. Während er das kleine Grab in Afrika aushob, setzte die ebenso verspätete wie mächtige Rezeption Kafkas in den sozialistischen Staaten des Ostblocks ein. Einer ihrer Protagonisten war Milan Kundera, der in seinem Buch „Die Kunst des Romans“ ein ganzes, „Irgendwo, dahinter“ überschriebenes Kapitel Kafka und seiner Rezeption in der Tschechoslowakei gewidmet hat. Ein Leser Kafkas war offensichtlich auch Danilo Kiš, der sich auf ihn etwa in seiner Romantrilogie „Familienzirkus“ bezogen hat.

Genauso stand die große Kafka-Rezeption der lateinamerikanischen, asiatischen und selbst afrikanischen Autoren noch bevor – nicht zu reden von der bis heute anhaltenden Begeisterung amerikanischer Kollegen Therouxs für den Prager Erzähler. 1987 mischte Mario Vargas Llosa in die Geschichte Saúl Zuratas, der sich einem am Amazonas lebenden Indiostamm als mythischer Geschichtenerzähler, als Hablador, anschließt, zahlreiche Anspielungen auf „Die Verwandlung“. Der bekannte US-amerikanische Literaturkritiker Anatole Broyard gab noch 1993 seinen ,Erinnerungen an Greenwich Village’ den Titel „Kafka Was the Rage“: „Verrückt nach Kafka“. 2002 erfand der Japaner Haruki Murakami in „Kafka am Strand“ den Jungen Kafka Tamura, der, anders als Georg Bendemann in „Das Urteil“, seine Heimat verlässt, um dem Fluch seines Vaters zu entgehen. Und der südafrikanische Nobelpreisträger John M. Coetzee bezog sich vor allem in seinem didaktischen Roman „Elizabeth Costello“ von 2003 auf Werke Kafkas, zumal auf „Ein Bericht für eine Akademie“. Damit nicht genug, wurde 2007, elf Jahre, nachdem Therouxs „erdachter Lebensbericht“[15] erschienen war, Kafkas berühmteste Novelle, „Die Verwandlung“, Schullektüre in der VR China.

Therouxs Kafka-Beerdigung hat zu früh stattgefunden. Sie war nicht die erste ‚Erledigung‘ dieses unerledigten Schriftstellers – und sie wird auch nicht die letzte sein. Raffinierter in dieser Hinsicht ist Wolfgang Hildesheimers kurze Erzählung „Ich schreibe kein Buch über Kafka“ aus seinen „Lieblosen Legenden“. Sie beginnt mit der Versicherung des Ich-Erzählers, dass er nicht – „wie schließlich jeder sensible Intellektuelle“ – vorhabe, „ein Buch über Kafka zu schreiben“[16]. Die Pointe dieser Ankündigung mag nicht nur sein, dass es seinerzeit einer Erklärung bedurfte, sich nicht über Kafka zu äußern, sondern auch, dass selbst, wer sich dieser Übung entzog, immer noch etwas über Kafka – oder seine Rezeption – sagte. Vorausgesetzt, dass er – oder sie – intellektuell etwas auf sich hielt.

Diese Zeiten sind sicher vorbei. Gleichwohl behauptet Kafka noch immer seine Position als Klassiker der Moderne. Seine Rezeption, so eindrucksvoll und lang sie schon ist, dürfte weitergehen, national und international. Wie oft ihr Ende auch gewünscht worden sein mag – bis jetzt hat es auch immer wieder Neuanfänge gerade der produktiven, aber ebenso der philologischen Kafka-Lektüre gegeben. Eine vergleichbare Karriere dürfte auf absehbare Zeit keinem anderen deutschsprachigen Autor der Moderne beschieden sein.

[1] Die Literatur zur Kafka-Rezeption ist nicht überschaubar. Vgl. im folgenden ausführlicher vor allem die verschiedenen einschlägigen Beiträge in: Franz Kafka und die Weltliteratur. Hg. von Manfred Engel und Dieter Lamping. Göttingen 2006. Teile dieses Beitrags sind bereits unter dem Titel „Franz Kafka als Autor der Weltliteratur“ ebd., S. 9-23 und als „Nachwort“ in: Franz Kafka: Die Erzählungen. Hg. von Dieter Lamping und Sandra Poppe. Düsseldorf  2008, S. 681-709 erschienen.

[2] W.H. Auden: The Wandering Jew. In. Ders.: Prose and Travel Books in Prose and Verse. 2: 1939-1949. Princeton 2002, S. 110-113, hier S. 110.

[3] Vgl. dazu vor allem Thomas Anz: Franz Kafka. Erste Auflage 1989, überarbeitete Neuausgabe München 2009.

[4] Vgl. Marthe Robert:  Frankreich. In: Hartmut Binder (Hg.): Kafka-Handbuch. Stuttgart 1979, Band 2: Das Werk und seine Wirkung, S. 678-693.

[5] Ebd., S. 688.

[6] Vgl. Dieter Jacob: England. In: Binder (Hg.): Kafka-Handbuch, Band 2, S. 667-678.

[7] Vgl. Peter U. Beicken: Vereinigte Staaten von Amerika. In: Binder (Hg.): Kafka-Handbuch, Band 2, S. 776-786.

[8] Vgl. etwa Alfred Hornung: Hungerkünstler und die jüdisch-amerikanische Literatur: Kafka, Roth, Ozick, Auster. In: Dieter Lamping (Hg.): Identität und Gedächtnis in der jüdischen Literatur nach 1945. Berlin 2003, S. 116-126.

[9] Susan Sontag: Kunst und Antikunst. 24 literarische Analysen. Deutsch von Mark W. Rien. Frankfurt a.M. 1982, S. 16.

[10] Vgl. ebd.

[11] Paul Theroux: Mein anderes Leben. Aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren. Hamburg 2000, S. 25.

[12] Ebd., S. 57.

[13] Ebd.

[14] Ebd., S. 58.

[15] Ebd., S. 7.

[16] Wolfgang Hildesheimer: Lieblose Legenden. Frankfurt a.M. 1965 (1. Auflage 1962), S. 18.