Zu dieser Ausgabe

Denis Diderot ist eine der beeindruckendsten Figuren der europäischen Geistesgeschichte: In seiner gemeinsam mit Jean-Baptiste le Rond d’Alembert herausgegeben „Encyclopédie“ versammelte er das gesamte Wissen seiner Zeit; ungeachtet aller Schwierigkeiten erschienen 1751 die ersten beiden Bände. Die vollständige Fassung enthielt später knapp 61.000 Artikel, von denen Diderot über 6.000 persönlich schrieb.

Doch nicht nur die „Encyclopédie“, sondern auch die philosophischen Werke dieses großen Aufklärers festigten seinen Ruf als letztes Universalgenie Europas, das in einem Atemzug mit Rousseau und Voltaire genannt wurde. Er konnte über naturwissenschaftliche Themen ebenso kundig schreiben wie über Kunst oder Theologie. Als Schriftsteller hinterließ er ein ebenso beachtliches wie vielgestaltige Œuvre, das anlässlich seines 300. Geburtstages im Oktober dieses Jahres wieder verstärkte Aufmerksamkeit gefunden hat.

Die Dezemberausgabe von literaturkritik.de widmet Denis Diderot einen Schwerpunkt, der von den Kollegen der Allgemeinen und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Mainz verantwortet wurde. Besten Dank an dieser Stelle für die gute Zusammenarbeit im gerade zu Ende gehenden Jahr. Aus Mainz stammt auch die umfangreiche Komparatistik-Rubrik mit dem Länderschwerpunkt Großbritannien, die uns die Literatur von der Insel nahe bringt.

Abschied von Doris Lessing, Peter Kurzeck und Dieter Hildebrandt nehmen wir in einer kleinen Rubrik mit Erinnerungen, Nachrufen und Hinweisen auf frühere Artikel aus unserem Archiv.

Darüber hinaus finden Sie in der Dezemberausgabe wie gewohnt etwa 100 Rezensionen zu literarischen und kulturwissenschaftlichen Neuerscheinungen – und bei der Lektüre hoffentlich manche Anregungen zum Lesen oder auch Schenken in den Tagen vor dem Jahreswechsel.

Wir wünschen Ihnen jetzt schon angenehme Feiertage und würden uns freuen, wenn Sie uns auch im Jubiläumsjahr 2014, in dem literaturkritik.de ihren 15. Geburtstag feiert, gewogen bleiben.

Herzliche Grüße,

Ihr André Schwarz