Hamburg-Krimi
Anette Hinrichs verschafft mit „Das siebte Symbol“ Einblicke in die gesellschaftlichen Untiefen der mondänen Hansestadt
Von Barbara Tumfart
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseAnette Hinrichs, Jahrgang 1970, hat 2012 mit ihrem Erstlingsroman „Die fünfte Jahreszeit“ die Geschichte rund um die junge aufstrebende Kriminalkommissarin Malin Brodersen begonnen. Brodersen, aus einer reichen Hamburger Dynastie stammend, hat vor einiger Zeit ihr Rechtsstudium an der renommierten Privaten Universität Corvinius Law School abgebrochen und sich gegen den Wunsch ihrer dominanten Mutter für den Polizeidienst entschieden.
In ihrem zweiten Kriminalfall wird die junge Polizistin mit einer weiblichen Leiche konfrontiert, die eingehüllt in Müllsäcke in der Alster aufgefunden wird. Die junge tote Frau, die eindeutig einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, war Studentin an der Corvinius Law School. Brodersen beginnt nun verdeckt an ihrer ehemaligen Universität zu ermitteln, steckt den Freundes- und Bekanntenkreis des Mordopfers ab und erkundet deren privates und universitäres Umfeld. Die Ermittlungen werden immer komplexer und eine Vielzahl an Verdächtigen kommt rasch ins Spiel. Neben der Aufklärung des Mordfalles ist Brodersen aber auch zunehmend mit der Aufarbeitung ihrer eigenen Vergangenheit beschäftigt und sieht sich dadurch mit einem Konflikt innerhalb ihrer Kollegenschaft konfrontiert.
Der neue Kriminalroman von Anette Hinrichs liest sich flott und ist unterhaltsam. Real gezeichnete, sympathische Hauptfiguren agieren den Umständen entsprechend realistisch und wirken authentisch. Neben der spannenden kurzweiligen Kriminalhandlung überrascht das Buch durch seine detailgetreue Schilderung der besseren Gesellschaft Hamburgs und gewährt so manchen, mitunter zynischen Einblick in die gesellschaftlichen Untiefen der mondänen Hansestadt.
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