Peter Rosei ist mit Gleichmut, aber unaufhaltsam unterwegs
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseDer Schriftsteller und Lyriker Peter Rosei (*1946) hat mit Beginn der 70er Jahre ein umfangreiches Werk vorgelegt, das seit einiger Zeit vom Klett-Cotta Verlag sukzessive neu veröffentlicht wird. Dazu zählen auch die beiden eindringlichen Komplementärerzählungen "Entwurf für eine Welt ohne Menschen" und "Entwurf zu einer Reise ohne Ziel", die erstmals 1975 erschienen sind. Das Buch vervollständigt die vierbändige Ausgabe der frühen Werke des Österreichers. Im ersten "Entwurf" benennt Rosei auf exemplarische Weise das zentrale Thema seines Schaffens: "Mit größtmöglichem Gleichmut und doch unaufhaltsam sich fortzubewegen erscheint in [sic] Angesicht des unerbittlichen, tödlichen Lebensschauspiels als höchstes Ziel." So macht es Sinn, dass Walter Vogl das Reise-Motiv als Dreh- und Angelpunkt für die von ihm herausgegebene Aufsatzsammlung "Basic Rosei" nimmt. Die 11 Beiträge gehen auf Roseis Poetik des Raumes ein und untersuchen spezifische Werke, z. B. "Landstriche" und die Reiseberichte, im Hinblick auf Montageverfahren und Erzählweise.
In einem persönlich gefärbten Gespräch mit Vogl nimmt Rosei abschließend Stellung zu seinem Selbstverständnis als Schriftsteller. "Ich wollte immer wissen: Was ist hier los? Diese einfache Frage wollte ich beantworten. Wenn ich aus dem Fenster sehe, dann ist da ein Durcheinander, da gehen irgendwelche Leute, da fährt ein Autobus, da steht ein Baum im Wind, was immer es ist, ich möchte mir das erklären können, mir einen Reim darauf machen."
U. B.
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