Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Zahlreiche Mitarbeiter von literaturkritik.de sind Beiträger des soeben erschienenen "Lexikons der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945", neu herausgegeben von Thomas Kraft.

Das Lexikon, 1965 von Hermann Kunisch unter Mitwirkung von Hans Hennecke als "Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur" begründet und schon damals in der Nymphenburger Verlagshandlung in München erschienen, umfasste in der Erstausgabe noch Beiträge über die "deutsche Gegenwartsdichtung", über Expressionismus und Exilliteratur, über die Autoren der "Inneren Emigration", die "Dichter und Dichtung des Nationalsozialismus", über "neue Strömungen in der deutschen Literatur der Nachkriegszeit" sowie die literarische Situation in der DDR und vieles andere mehr. 1967 wurde das Lexikon als "Kleines Handbuch" neu herausgebracht und enthielt 107 Einzeldarstellungen zu 'gegenwärtigen' Autoren und ihrem Werk. Eine zweite, verbesserte und erweiterte Auflage besorgte 1970 Herbert Wiesner; ein Ergänzungsband mit eigenem Register sowie eine Bibliographie der Personalbibliographien krönte das damals dreibändige Werk.

Als "Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur" wurde es 1981 von Herbert Wiesner weitergeführt und 1987 von Sibylle Cramer erweitert, bevor es Dietz-Rüdiger Moser 1990 von Grund auf neu erarbeiten ließ und unter dem Titel "Neues Handbuch der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945" herausbrachte. Der Taschenbuchausgabe beim Deutschen Taschenbuch Verlag folgte 1997 eine zweibändige und erweiterte Ausgabe bei Nymphenburger.

Hauptautor und Organisator des von Moser besorgten Lexikons war Thomas Kraft, der jetzt auch die überwiegend neu erarbeitete, zweibändige Ausgabe des Handbuchs verantwortet. Sein "Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945" enthält 820 Artikel von Friedrich Achleitner bis Gerhard Zwerenz, von denen über 600 neu verfasst wurden. Im Unterschied zu den früheren Ausgaben wurde dabei auf eine Bibliographie wichtiger Sekundärliteratur verzichtet. Jeder Beitrag umfasst Leben und Werk eines Autors mit (annähernd) vollständigem Werkverzeichnis. Diverse Verzeichnisse beschließen den zweiten Band, darunter ein Verzeichnis der behandelten Schriftsteller und zwei Abkürzungsverzeichnisse. Auch jeder der 300 Beiträger von Andreas Ammer bis Christiane Zintzen wird in einem eigenen Verzeichnis kurz vorgestellt.

L. H.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter / innen der Zeitschrift sowie Angehörigen der Universität Marburg. Deren Publikationen können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

Titelbild

Thomas Kraft (Hg.): Lexikon der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur seit 1945. 2 Bände.
Begründet von Hermann Kunisch, fortgeführt von Herbert Wiesner, Sibylle Cramer und Dietz-Rüdiger Moser, neu herausgegeben von Thomas Kraft.
Nymphenburger Verlagsanstalt, München 2003.
1402 Seiten, 178,00 EUR.
ISBN-10: 348500989X

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