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Ernst Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen als Sohn eines späteren Bahnbeamten geboren. Nach dem Abitur an einem humanistischen Gymnasium 1905 studierte er in München und Würzburg im Hauptfach Philosophie und wurde 1908 mit seiner Arbeit Kritische Erörterungen über Rickert und das Problem der modernen Erkenntnistheorie promoviert. Anschließend nahm er regelmäßig in Berlin an Georg Simmels Kolloquium teil, in dem er unter anderem Georg Lukács kennenlernte. Im Frühjahr 1917 beendete er sein erstes Hauptwerk Geist der Utopie, in dem sich bereits grundlegende Gedanken für sein späteres Werk finden. Früh engagierte er sich in der Weimarer Republik gegen den erstarkenden Nationalsozialismus. Die dabei entstandenen kürzeren Texte wurden gesammelt als Erbschaft dieser Zeit 1935 in Zürich veröffentlicht. Aufgrund seiner politischen Aktivität und seiner jüdischen Abstammung emigrierte er kurz nach der Machtergreifung der NSDAP über die Schweiz, Italien, Tschechien schließlich in die USA, wo er und seine Familie jedoch unter finanziellen Schwierigkeiten litten. Einzig seine Frau Karola fand eine Anstellung als Architektin. Bloch arbeitete im Exil vor allem an seinem insgesamt 1600 Seiten umfassenden Hauptwerk Das Prinzip Hoffnung, das jedoch erst 1954-1959 in drei Bänden in der DDR veröffentlicht wurde, wo Bloch den Ruf auf einen Lehrstuhl für Philosophie in Leipzig 1949 angenommen hatte. Nachdem er 1956 begann, öffentlich an der Politik der SED aufgrund des Ungarnaufstandes Kritik zu üben, wurde er 1957 emeritiert. Als während einer seiner Vortragsreisen in der BRD 1961 begonnen wurde die Berliner Mauer zu errichten, kehrte Bloch nicht mehr in die DDR zurück. Er erhielt eine Gastprofessur an der Universität Tübingen, die er bis zu seinem Tod 1977 wahrnahm. Bloch hatte großen Einfluss auf die Studentenbewegung Ende der 1960er Jahre. An seinem Todestag versammelten sich rund 3000 Menschen zu einem Fackelzug. M.H., Angaben nach Arno Münster: Ernst Bloch. Eine politische Biographie, Berlin/Wien 2004. Karola Bloch: Aus meinem Leben, Pfullingen 1981. Detlev Horster: „Bloch, Ernst“, In: Bernd Lutz (Hrsg.): Metzler Philosophen-Lexikon, Stuttgart/Weimar 2015. Februar 2019 Artikel über Ernst Bloch in literaturkritik.de: Treibendes Transzendieren. Der unbemerkte Augenblick. Kein Land in Sicht. Große Blochmusik | ||||||||
Aktualisiert am 2019-02-05 17:42:34 | ||||||||
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