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Autoren : Heidegger, Martin

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Martin Heidegger, geb. am 26. September 1889 in Meßkirch, gest. am 26. Mai 1976 in Freiburg im Breisgau, war ein deutscher Philosoph. Er stand in der Tradition der Phänomenologie (vor allem Edmund Husserls), der Lebensphilosophie (besonders Wilhelm Diltheys) sowie der Existenzdeutung Søren Kierkegaards, die er in einer neuen Ontologie überwinden wollte. Die wichtigsten Ziele Heideggers waren die Kritik der abendländischen Philosophie und die denkerische Grundlegung für ein neues Weltverständnis.
Von 1923 bis 1927 lehrte Heidegger als außerplanmäßiger Professor an der Universität Marburg, 1928 wurde er an der Universität Freiburg Nachfolger seines Lehrers Edmund Husserl. 1927 erschien sein Hauptwerk Sein und Zeit, das die philosophische Richtung der Fundamentalontologie begründete.
1933 übernahm Heidegger das Rektorat der Universität Freiburg. Nicht nur dieses politische Amt zur Zeit des "Dritten Reichs", sondern auch Heideggers Weigerung, nach 1945 in irgendeiner Form seine schuldhafte Verstrickung einzuräumen, sorgten immer wieder für kritische Debatten um den Philosophen und sein Werk. In späten Texten ab 1950 widmete er sich verstärkt Fragen der Sprache. Deren geschichtlich gewachsener Beziehungsreichtum soll metaphysische Einseitigkeiten vermeiden. Heidegger versuchte, den Menschen nicht mehr als Zentrum der Welt zu denken, sondern im Gesamtzusammenhang einer Welt, die er „Geviert“ nannte. Anstatt über die Erde zu herrschen, soll der Mensch in ihr als sterblicher Gast wohnen und sie schonen. Dieser technik- und fortschrittskritische Aspekt wird von Befürwortern seiner Philosophie bis heute positiv hervorgehoben.
Die posthum erschienenen Schwarzen Hefte sorgten seit 2014 allerdings erneut für eine grundsätzliche Infragestellung von Heideggers gesamter Philosophie. Wird doch in dem Antisemitismus dieser "Denktagebücher" deutlich, dass Heideggers Skepsis gegenüber dem Verhängnis der Technifizierung der modernen Gesellschaft mit dem Judenhass des Denkers verknüpft ist.

Angaben zum Teil nach Wikipedia, Mai 2015

Artikel über Heidegger in literaturkritik.de:


Die Chiffre der planetarischen Technik.
Keine Stunde Null in Todtnauberg: Soziologische Studien helfen dabei, die antisemitischen Symbole der ‚Seyns‘-Philosophie Martin Heideggers zu entschlüsseln
Von Jan Süselbeck
Ausgabe 06-2015

Was tun mit Heidegger?.
Zum 83. Band der Gesamtausgabe, den Heidegger-Jahrbüchern 4 und 5 sowie dem Heidegger-Handbuch unter Berücksichtigung der Debatte um die „Schwarzen Hefte“
Von Sebastian Schreull
Ausgabe 06-2015

Halluzination eines philosophischen Rätsels.
Peter Trawny und das deutsche Feuilleton wundern sich über Martin Heideggers Antisemitismus
Von Jan Süselbeck
Ausgabe 05-2014

Zwei bedeutende Denker.
Zu dieser Ausgabe
Von Jan Süselbeck
Ausgabe 05-2014

Vom schönen Schein und verpassten Revolutionen.
Martin Heideggers Seminar über Schillers "Briefe zur ästhetischen Erziehung des Menschen"
Von Mario Wenning
Ausgabe 05-2006

Eine philosophisch-literarische Brieffreundschaft.
Zum Briefwechsel von Martin Heidegger und Ludwig von Ficker
Von Oliver Jahraus
Ausgabe 08-2004

"Wie kein anderer erfährt er den Weltkrieg sogleich metaphysisch.".
Martin Heideggers Bemerkungen zu Ernst Jünger
Von Stephan Günzel
Ausgabe 08-2004

Ein Gruß hinüber zu Odysseus.
Martin Heidegger zu Hölderlin und Griechenland
Von Christian Lotz
Ausgabe 03-2001




Aktualisiert am 2015-05-25 19:54:50
 
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