Zurück zum „Mann ohne Eigenschaften“
Robert Musils Opus Magnum erscheint in einer neuen Gesamtausgabe
Von Tanja Prokic
Besprochene Bücher / Literaturhinweise(Alfred N. Whitehead)
Bevor einer Rezension zu Robert Musils Opus Magnum dasselbe Schicksal widerfährt wie selbigem, nämlich Fragment zu bleiben, gilt es sich darauf zu besinnen, dass eine Rezension, sei sie auch zum anspruchsvollsten aller Romane, den die deutsche Literatur zu bieten hat, allein pragmatischer Natur zu sein und sich entsprechend nur einer Frage im Auftrag der LeserInnen zu widmen hat: lesen oder nicht lesen? In der Gewissheit also, dass das Scheitern an einem Text, der das Scheitern zum ästhetischen Maximum, zur „Gestalt“ treibt, nicht nur möglich ist, sondern vielmehr Programm hat, kann spielend dem Unmöglichen begegnet werden.
Wie „durch den zartgrünen Filter der Gartenluft“ präsentiert sich die neue Gesamtausgabe von Robert Musils Der Mann ohne Eigenschaften im Jung und Jung Verlag mit erstaunlicher Rücksicht auf das lesende Auge. Nicht dicht gedrängt, sondern großzügig gesetzt eröffnet sich die Feinmechanik der Musilʼschen Mikropoesie in verdaubaren Happen. Der erste Band beinhaltet neben den Kapiteln 1 bis 75 ein informatives Nachwort seines Herausgebers Walter Fanta mit Notizen zur Intention der Neuausgabe, den Editionsprinzipien der Gesamtausgabe sowie der ersten beiden Bände, der Hybridkonstruktion aus Buchedition und begleitender Web-Präsentation Musil online und schließlich – äußerst elegant auf 10 Seiten – eine Zusammenschau zur Textgenese des ersten Buchs. Außerdem befindet sich am Ende des ersten Bandes eine Übersicht der bisherigen Ausgaben und eine kurze Bibliographie zu Edition und Entstehung des MoE sowie eine tabellarische Aufstellung der Lebensdaten Robert Musils. Entstanden ist eine Ausgabe, die trotz der komplexen Nachlasssituation dennoch erstmals eine historisch-kritische Ausgabe mit höchster Leserfreundlichkeit zu vermitteln sucht. Man könnte das Vorhaben als ambitioniert und affektiert gleichermaßen abschreiben, befänden wir uns nicht im Jahr 2017, in dem die einstige Utopie des Rhizomatischen, die die Gleichzeitigkeit von Aktualität und Virtualität zu dokumentieren erlaubt, im Medium des Internet schließlich zu sich kommt.
In Buchform also, gleichsam durch einen zartgrünen Filter, soll eine zuverlässige, und unter größter Sorgfalt editierte Leseausgabe „letzter Hand“ vollständig in 12 Bänden bis zum Herbst 2022 vorliegen. Die erste Hälfte der Bände nimmt dabei eine Neu-Edition von Der Mann ohne Eigenschaften ein. Band 1 und Band 2 enthalten die Kapitel 1 bis 75 und 76 bis 123 des Ersten Buchs und weisen nicht allzu große Änderungen zur bekannten Frisé-Ausgabe auf, wenn doch diese, und das ist nun das Besondere an dieser Hybridausgabe, was WissenschaftlerInnen-Herzen höher schlagen lässt, all diese „Änderungen“ detektivisch auf Musil Online unter Musil-Text eingesehen werden können. Die dort frei zugänglichen Texte beruhen auf der akribischen Vorarbeit der digitalen Klagenfurter Ausgabe (DVD 2009). Hier können die Streichungen, Einfügungen und Randgänge von Musil und damit die Schritte zur vorliegenden Textkonstitution nachvollzogen werden. Besonders mit dem Zugang Kommentar wird ein Schritt in der Editionsphilologie unternommen, der wegweisend für folgende Großprojekte sein könnte. Anstatt nur eines klassischen Stellenkommentars soll nämlich, um der Komplexität des Essay-Romans, der „eine neue Art der Kommentierung“ verlangt, gerecht zu werden, eine neue literaturdidaktische Vermittlung gewährleistet werden, die ein Forum für die wissenschaftliche Diskussion von Deutungsmöglichkeiten mit „Beteiligung der Leserinnen und Leser“ eröffnet. Der Zugang Archiv auf Musil-Online birgt mit Sicherheit das größte Versprechen an ein wissenschaftliches Lesepublikum: Hier sollen Faksimiles sämtlicher Drucke und Nachlassmanuskripte schnell und unkompliziert einsehbar sein. Außerdem soll eine Datenbank zur Verfügung stehen, die archivalische und philologische Metadaten, eine Primär- und Sekundärliteratur-Bibliografie sowie Dokumente zu biografischen und historischen Kontexten sowie der zeitgenössischen Rezeption enthält. Ob vor allem die Bibliografie auf Vollständigkeit – zumal gerade ein Online-Portal hier eine mitlaufende Sammlung erlauben würde – oder auf eine wohlsortierte Auswahl unter Ägide der Verantwortlichen angelegt ist, ist ungeklärt.
Besonders der Einblick in die Textvarianten wird von beträchtlichem Gewinn sein, wenn es wirklich richtig spannend wird um die neue Musil-Ausgabe ab Herbst 2017. Dann werden nämlich, nach dem Band 3 (Frühling 2017), der die Kapitel 1 bis 38 des Zweiten Buchs enthält, erstmals mit Band 4 (Herbst 2017) eine Fortsetzung aus dem Nachlass von 1937 bis 1942 erscheinen, sowie die Druckfahnen-Kapitel und Fortsetzung, die Genfer Ersetzungsreihen und darüber hinaus 38 Nachlasskapitel. Im Frühling 2018 wird dann mit Band 5 eine weitere Fortsetzung aus dem Nachlass 1933 bis 1936 sowie 52 Nachlasskapitel (zum Zweiten Band) zu erwarten sein. Dass es sich hier, wie in der bereits bei Rowohlt erschienen Ausgabe um echte editorische Entscheidungsarbeit handelt, davon geben die Zahlen des Genfer Nachlasses vielleicht besser Auskunft, als die insgesamt 40 Hefte und 60 Mappen, das heißt mehr als 10.000 Seiten des Genfer Nachlasses, die u.a. die verschiedenen Entwürfe des MoE sowie das Ringen um einen Abschluss dokumentieren. Es wird mit den nächsten erscheinenden Bänden zu prüfen sein, inwiefern die Unterschiede zur vorhergehenden Ausgabe von Frisé ausfallen und ob der Anspruch, eine Leseausgabe zu extrapolieren, die im Musilʼschen Sinne gleichzeitig so einfach wie möglich und so komplex wie nötig ist, die Ansprüche der LeserInnen befriedigt. Obwohl auch hier mit dem Verweis „Uns bleibt immer noch Musil online“ mehr angezeigt sein soll als die Tatsache einer pragmatischen Kompromisslösung. Es ist gerade die jederzeit aktualisierbare Virtualität, die die teuflische Romantik von Humphrey Bogarts in Casablanca geäußertem Satz ausmacht, und die Musil absolut überzeugt hätte. Allerdings wollen wir lieber nicht imaginieren, wie er die Möglichkeit einer Internetveröffentlichung auf die Spitze getrieben hätte, wenn es ihm schon gelingt, die in der Sukzessivität des Gutenbergdrucks gefangene Literatur in die vierte Dimension zu befreien.
Im Band 6 schließlich werden erstmals auch die Vorstufen aus dem Nachlass von 1918 bis 1928 präsentiert, das heißt Der Spion, Der Erlöser, Die Zwillingsschwester und darüber hinaus auch geplante beziehungsweise beabsichtigte Kapitelgruppen. Band 7 (Frühling 2019) enthält alle selbstständigen Veröffentlichungen wie Die Verwirrungen des Zöglings Törleß, Vereinigungen, Drei Frauen, Die Schwärmer, Vinzenz und die Freundin bedeutender Männer, Nachlaß zu Lebzeiten, Rede zur Rilke-Feier, Über die Dummheit, Beitrag zur Beurteilung der Lehren Machs. Besonders die Inklusion von Musils Dissertation bei Carl Stumpf aus dem Jahr 1908 stellt eine glückliche Lösung dar, erlaubt sie doch einen Einblick in die wissenschaftlichen Hintergründe Musils. Ob auch hier, wie in der Neuauflage von 1980 bei Rowohlt, die Dokumente zur Promotion mitabgedruckt sind, wird sich bei der Veröffentlichung zeigen.
Die unselbstständigen Veröffentlichungen werden in zwei Teilen veröffentlicht, die Essays und Kritiken in Band 8 (Herbst 2019). Band 9 (Frühling 2020) enthält sämtliche von Musils sonstigen Feuilleton-Arbeiten, die Brünner Veröffentlichungen 1898 bis 1902, die Kriegspublizistik 1916 bis 1918, Feuilletonarbeiten 1914 bis 1932, das Vorspiel zu einem Melodrama Der Tierkreis, Aphorismen, Lyrik sowie wissenschaftliche Veröffentlichungen. Band 10 (Herbst 2020) wird von besonderem Interesse sein; hier werden erstmals Fragmente von Reden, Essays, Aphorismen, Glossen und Kritiken über Lyrik, dramatischen, erzählerischen und poetologischen Texten bis hin zu Selbstkommentaren aus dem Nachlass präsentiert. Die Tagebuchhefte erscheinen in Band 11 (Herbst 2021) und die Briefe in Band 12 (Herbst 2022).
In Walter Fantas Nachwort zum ersten Band gibt vor allem die belegte Unentschiedenheit Musils im Umgang mit Korrekturen einen entscheidenden Hinweis auf den Charakter seines Romans, der weder Fragment noch abgeschlossener Text ist. Bezieht man die von Fanta zitierten Stellen in die poetologischen Überlegungen mit ein, so erschließt sich Musils vermeintliche Unentschiedenheit als eine methodische oder vielmehr poetische Unentschiedenheit. Als Apologet eines „Möglichkeitssinns“ und des sogenannten „anderen Zustands“ ist der Roman die performative Dokumentation der Suche nach einer adäquaten Umsetzung des Verhältnisses von Aktualität und Virtualität, und zwar auf der Mikroebene der Sprache wie auch auf der Makroebene der Narration.
Besonders Musils innerer Konflikt um eine (mögliche) Korrektur des als falsch angemerkten Gebrauchs des Konjunktivs, der sogenannten Austriazismen, decodiert sich vor diesem Hintergrund einer Suche nach der Erarbeitung einer „Gestalt“, die nicht eine in Einzelelemente zerlegbare Summe darstellt, sondern erscheint vielmehr als die Suche nach einer „Gestalt“, die entsprechend der zeitgenössischen Gestalttheorie – deren Etablierung Musil durch die unterschiedlichen Publikationen und sogar Versuchsanordnungen (in Berlin bei Carl Stumpf und seinen Schülern Köhler, Kurt Koffka, Max Wertheimer) an den verschiedenen deutschsprachigen Instituten verfolgt – ein als Ganzes, Unteilbares zu erleben ist. Ein Versuch, der Konsequenzen nicht nur für die Anordnung und Informationsvergabe in den einzelnen Kapiteln haben muss, sondern auch auf Satzebene. Es muss also gelingen, den korrekt gebildeten grammatischen Satz, der analog zur Sukzessivität der Lektüre eine gewisse Chronologie der Ereignisse notwendig erzeugt, in genau diesen Struktureffekten zu brechen und ihn sich in zwei Dimensionen gleichzeitig erstrecken zu lassen.
Paradigmatisch steht hier der geradezu über-analysierte Satz aus dem Kapitel 1, „Woraus bemerkenswerter Weise nichts hervorgeht“, des Ersten Teils „Eine Art Einleitung“: „Angenommen Sie würden Arnheim und Ermelinda Tuzzi heißen, was aber nicht stimmt, denn Frau Tuzzi befand sich im August in Begleitung ihres Gatten in Bad Aussee und Dr. Arnheim noch in Konstantinopel, so steht man vor dem Rätsel, wer sie seien.“ Nicht nur der Umstand, dass es sich um einen Vorgriff auf ein erst in einem späteren Kapitel eingeführtes Figurenpersonal und deren Konstellation handelt, transformiert diesen Satz im ersten Kapitel in eine virtuelle Anwesenheit, sondern eben die Tatsache, dass hier ein falsch gebildeter Konjunktiv „wer sie seien“, eine Virtualität in einer eben beschriebenen Aktualität – denn zwei Menschen befinden sich doch auf der eben beschriebenen Straße – aufscheinen lässt.
Geradezu subliminal schreiben sich so spätere „Bilder“ in das Gedächtnis der Lesenden ein und verwirren nicht nur die Chronologie der Ereignisse, sondern interferieren in das Gedächtnis der Lesenden und erzeugen unentwegt Déjà-Vu-Effekte. Umso verlockender ist es, den dokumentierten Konflikt, den Fanta über eine Gruppe von Varianten in Bezug auf die falsche Verwendung des Konjunktivs „würde“ in „Wenn“-Sätzen festhält, um eine weitere, selbstverständlich kaum belegbare Facette des „v“ zu erweitern:
Tatsächlich finden sich im Handexemplar neben 313 Stellen mit dem Wort „würde“ gezählte 106 Anstreichungen am Rand. Diese Gruppe von Varianten ist hinsichtlich ihrer editorischen Konsequenzen schwer einzuschätzen. Das von Musil verwendete Zeichen kann als v oder √ gelesen werden, als v[erte] (= ändere), v[idi] (= ich habe es gesehen, vorgemerkt) oder als Haken (= ist doch korrekt).
Könnte nicht das „v“ auch für ein über den französischen Begriff virtuel (fähig, zu wirken; möglich) auf „Virtualität“ zurückgeführt werden? Als „die Möglichkeit etwas in sich zu begreifen“? Zumindest die Rede vom „futurischen Beigeschmack“, die Musil im Tagebuch-Heft anstimmt, ließe eine solche Auslegung möglich erscheinen:
Wenn man grammatisch falsch schreibt, zum Beispiel Austriazismen, so verteidigt man das gewöhnlich bis aufs Blut und entdeckt unerschöpfliche Vorzüge seines Fehlers, zum Beispiel den Beigeschmack des Futurischen im falsch gebrauchten ,würde‘. Folgt man dann doch eine Weile dem rechten Sprachgebrauch, so ist es, als ob man sich in einem anderen Raum zu leben gewöhnte.
Es können zahlreiche Gründe gefunden werden – und wurden selbstverständlich bereits –, warum Der Mann ohne Eigenschaften als einer der größten Texte der Literaturgeschichte gilt. Diese zu rekapitulieren, ist ein unermessliches Unterfangen und trägt sicherlich nicht zum Verständnis des Romans bei. Die Handlung desselben in den Grundzügen festzuhalten, wie es vielleicht von einer sachgemäßen Rezension zu leisten wäre, würde hingegen nichts von der Größenordnung und Brillanz des Romans verraten, weswegen hier nahezu tautologisch und in aller Kürze daran erinnert werden soll, dass Der Mann ohne Eigenschaften von Ullrich, einem jungen Intellektuellen im Wien der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie (genannt Kakanien) im Jahr 1913 handelt, der nach drei gescheiterten Versuchen, ein bedeutender Mann (mit Eigenschaften) zu werden, erkennt, dass er ein Mann ohne Eigenschaften ist. Allerhand Zeitgeschehnisse rund um eine zu planende Parallelaktion – die Planung des 70-jährigen Thronjubiläums von Kaiser Franz Joseph, parallel zum erwartenden 30-jährigen Thronjubiläum des Deutschen Kaisers Wilhelms II. im Jahr 1918 – verunsichern den Plan, an der Tatsache festzuhalten, auch als ein Mann ohne Eigenschaften zu leben.
Erst die Tatsache, dass die neue Musil-Ausgabe (2016 bis 2022) in einer turbulenten Gegenwart erscheint, die in mancher Hinsicht der weltpolitischen und gesellschaftlichen Konstellation, insbesondere hinsichtlich einer Herausforderung bezüglich neuer massenmedialer Effekte, dem Handlungszeitraum (1913ff), der Entstehungszeit (frühe Zeugnisse ab 1904, erzählerische Substanz ab 1918) und Bearbeitungszeit (bis 1942) vom Mann ohne Eigenschaften gleicht, beflügelt mehr denn je die Erkenntnis, dass dieser Roman nicht nur wieder, sondern auch neu gelesen werden muss. Nicht nur als Zeitdokument – bekanntlich setzte sich Musil die „Schilderung der auf den [Ersten Welt]Krieg zutreibenden Zeit“, die „zur Katastrophe geführt hat“ zum Ziel (Nachwort) –, sondern eben auch als ein monumentales Werk über die Zeit der Geschichte, die Zeit der Handlung, die Zeit der Medien und vor allem die Zeit des Menschen in seiner Doppelgestalt(losigkeit) als politisches und biologisches Wesen.
Entsprechend kann das Unterfangen Walter Fantas, das Material der Gesamtausgabe nicht in möglichst großem Umfang auszubreiten, sondern „die Endergebnisse des Schaffensprozesses zu inszenieren“, als das Lebenswerk eines Liebhabers ausgelegt werden. Ebenso muss es aber auch – und hier sind sich die Genese der Gesamtausgabe und Musils Text (über die Machtergreifung hinaus) durchaus anverwandt – als politisches Projekt verstanden werden. Sätze des Nachworts also, die sich in Anbetracht ihrer Zitierfähigkeit und Zitierfertigkeit fast schon so lesen, als würden sie sich den Rezensenten heimlich „in die Feder“ schieben wollen, etwa – „Noch nie war eine Musil-Ausgabe so nah an den Originalen, noch nie hat sie so eindeutig den letzten Absichten des Autors Rechnung getragen.“ – sind vor diesem Hintergrund umso verzeihlicher; verzeihlicher als der vor allem für Studierende leserunfreundliche Preis von bis zu 37 Euro pro Band.
Dennoch: Mögen doch zukünftige LeserInnen und vor allem jene, die sich der dritten Gruppe (die nie über den Ozean an Zeichen des ersten Kapitels hinausgekommen sind) der von Inka Mülder-Bach aufgestellten Typologie zuordnen, den Versuch wagen, sich von der sprachlichen Eleganz, dem Mut zu einer Ausweitung der literarischen Stilmittel (insbesondere Musils Gleichnisse!), dem unfassbaren Humor, der feinsinnigen Figurenetablierung, der unglaublichen Kenntnis des zeitgenössischen wissenschaftlichen Diskurses und der entsprechenden experimentellen Dispositive, der Obsession für intertextuelle Anordnungen, der Fatalität der Kontingenz, der Faszination für Recht und Kriminalistik, der detailversessenen Annexion fremdmedialer Eigenlogiken, schließlich der Lust am Spiel und der Energie der Erotik verführen lassen und dem Text im neuen Gewand eine verdiente neue Chance geben. Denn in diesem Sinne ist Der Mann ohne Eigenschaften weit mehr als nur ein Roman, er ist mit Whitehead gesprochen „ein neues Instrument“, dessen Lektüre „eine Wandlung“ verspricht; eine Wandlung, die nicht weniger betrifft als das Verhältnis zur Wirklichkeit.
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