England heute lieben?

Christophe Fricker nennt 111 Gründe

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Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Diskussionen um den Brexit haben während des Referendums-Wahlkampfs gesellschaftliche Spannungen in Großbritannien und in Europa offengelegt, die sich in den zwei Jahren seit der Abstimmung verfestigt haben. Bürgerinnen und Bürger, die am 29.3.2019 über Nacht zu Drittstaatlern werden, sind verunsichert. Viele gehen in ihre Heimatländer zurück, viele nehmen Abstand von geplanten Bewerbungen auf Stellen jenseits des Ärmelkanals. Aber wohl die meisten hinterfragen, warum sie sich in dem Land aufhalten, das sie zu ihrer neuen Heimat gemacht haben. Warum wollen wir denn bleiben? Auch Christophe Fricker muss sich diese Frage stellen. Er lebt seit 2012 in England und war schon für seine Promotion von 2003 bis 2006 dort. Für ihn ist die europäische Einigung gelebte Realität. Bisher jedenfalls.

In seinem Buch 111 Gründe, England zu lieben setzt er sich mit einem Land auseinander, in dem er gern bleiben möchte. Er ruft auf zur Erkundungsreise durch England – denn es lohne sich gerade jetzt, „dass wir uns zum Tee einladen lassen“. Fricker schreibt: „Wir lieben England halt. Seine Bewohner stehen so bewundernswert diszipliniert Schlange und haben sogar den Elfmeterfluch besiegt. Die Metropole London begeistert uns, und die Cotswolds, Cornwall oder der Lake District sind ein idyllischer Sehnsuchtsort. Und das Heilmittel für alle Leiden haben die Engländer auch: die gemeinsam getrunkene Tasse Tee, mit Milch.“

Christophe Fricker kommt aus dem Staunen nicht heraus, wenn seine englischen Schwäger sich absurde Wortspiele um die Ohren hauen oder wenn er plötzlich merkt, dass ein gutes Ale „ein wirklich gutes Bier ist“. Sein Buch ist eine Liebeserklärung auch für unsichere Zeiten.

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Titelbild

Christophe Fricker: 111 Gründe, England zu lieben. Eine Liebeserklärung an das schönste Land der Welt.
Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag, Berlin 2018.
248 Seiten, 14,99 EUR.
ISBN-13: 9783862657148

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