Die Menge tut es: Lobreden auf den Pfannekuchenbäcker
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseRobert Gernhardt versteht den poetischen Satz als einen Satz, der das Gedicht „auslöst, in Gang setzt“. Heines Gedicht „Die Menge tut es“ (1855) geht auf solch einen Satz zurück: „Die Pfannekuchen, die ich gegeben bisher für drei Silbergroschen, ich geb sie nunmehr für zwei Silbergroschen; die Menge tut es.“
Diese Annonce einer Crêperie hat Heine zu einem bemerkenswerten Gedicht verführt, und Robert Gernhardt bringt weitere Beispiele von Dichtern, die offenen Auges durch die Welt gegangen sind, um aus gefundenen Sätzen den poetischen Funken zu schlagen, darunter Benn und Brecht, Rühmkorf und Brinkmann.
Peter Waterhouse bestimmt den poetischen Satz ähnlich wie Gernhardt als „Hervorbringerkraft“, und Anne Duden bestimmt die Kluft zwischen dem „gemeinen Satz und dem poetischen Satz“ als die Differenz zwischen dem Vorgefundenen und dem Unverhofften.
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