Worte haben keine Macht mehr
Unbekannte Texte zeigen Stefan Zweigs Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen
Von Redaktion literaturkritik.de
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseStefan Zweigs Essays zu Politik und Zeitgeschehen gehören nicht zu den bekannteren Werken eines Autors, der durch historische Biografien und Novellen Weltruhm erlangte. Darüber hinaus hielt sich in der Literaturkritik lange das Urteil, Zweig sei ein unpolitischer Autor, der sich persönlich und literarisch von jeglicher Einmischung in das politische und gesellschaftliche Zeitgeschehen fernhielt – auch wenn dies sein Rang als weltbekannter Schriftsteller bisweilen erfordert hätte. Tatsächlich existiert neben dem weitaus bekannteren literarischen Œuvre ein essayistisches Werk mit direktem Zeitbezug, das eine erheblich differenziertere Einsicht in Zweigs Auseinandersetzung mit dem Zeitgeschehen erlaubt. Die in dem von Stephan Resch herausgegebenen Band Worte haben keine Macht mehr veröffentlichten Aufsätze belegen zugleich die Bandbreite von Zweigs politischen Interessen (von der Forderung nach der Unabhängigkeit des Intellektuellen, über den Aufruf zum Zusammenschluss der politischen Linken gegen den Nationalsozialismus bis zu Überlegungen zum Schicksal des Judentums) und dokumentieren unterschiedliche Lösungsansätze, die kleine, aber signifikante Verschiebungen in Zweigs Weltsicht über einen Zeitraum von 25 Jahre offenbaren.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
|
||