Vorbemerkungen zur Oktober-Ausgabe 2016

Die Themenschwerpunkte im Frankfurter Buchmessenmonat Oktober sind vor allem der Belletristik gewidmet, und zwar zunächst, dank der Redaktion Gegenwartskulturen an der Universität Duisburg-Essen, vorrangig derjenigen, die dem „Ehrengast“ der diesjährigen Buchmesse verbunden sind. Oder den Ehrengästen? Der Beitrag eines ausgewiesenen Fachmanns erklärt uns einleitend dazu: „Während normalerweise ein Land Ehrengast der Buchmesse ist wie etwa im vorigen Jahr Indonesien, ist es in diesem Jahr ein Verbund zweier Partner, die sich mit dem Niederländischen eine gemeinsame Schrift- und Kultursprache teilen.“ Der zweite Schwerpunkt, betreut von der Komparatistik-Redaktion in Mainz, zuständig für „Literaturen aus aller Welt“, befasst sich mit lateinamerikanischer Literatur und zeigt damit ein weiteres Mal, dass literaturkritik.de kein nur germanistisches beziehungsweise auf Deutschland fixiertes Medium sein möchte. Das gilt auch für die Rezensionen, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen der Komparatistik in Mainz entstanden sind. Eine davon setzt sich mit dem Roman einer niederländischen Autorin auseinander und trägt den Titel Von generationenübergreifenden Familiengeheimnissen. Die große Zahl derer, die an dieser Ausgabe mitgewirkt haben, ist zwar keine Familie und hat keine Geheimnisse, aber generationenübergreifend ist sie ebenfalls.

In der Oktober-Ausgabe kommt bei aller internationaler Offenheit die deutschsprachige Literatur wie in früheren keineswegs zu kurz. Das belegen nicht zuletzt die Rezensionen zu den Romanen, die auf der Long- und Shortlist des Deutschen Buchpreises 2016 stehen, der kurz vor dem Beginn der Buchmesse, am 17. Oktober, verliehen wird. Wer am 20. Oktober in Frankfurt ist, kann sich mit uns auf der Messe treffen. Ob mündlich oder schriftlich: Wir freuen uns über alle Anregungen zu unserer weiteren Arbeit, die, das sei noch hinzugefügt, nicht nur international, sondern auch interdisziplinär ausgerichtet ist, nicht nur gegenwartsfixiert bleibt, sondern die Gegenwart mit Erinnerungen an Vergangenes besser zu verstehen und zu bereichern versucht. Wie unserer Themenplanung zu entnehmen ist, bereitet die Marburger Mittelalter-Redaktion gerade einen erneuten Themenschwerpunkt zur Zeit vor 500 Jahren vor.