Bettina Johls Roman „Holunderblüten“ über zwei Liebende auf den Spuren Hölderlins

Zehn Jahre vor den Feierlichkeiten zum 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins treffen sich in Bettina Johls Roman Holunderblüten eine Frau und ein Mann an seinem Geburtsort am Neckar, um sich auf die Spuren des Dichters zu begeben. Beide sind sich zuvor nur ein einziges Mal begegnet, zufällig, in einer kleinen Stadt am Rhein, wo beide in der Literatur sogleich ein gemeinsames Gesprächsthema fanden, sich voneinander angezogen fühlten und sich schließlich gegenseitig versprachen, einander zu schreiben. Sein Interesse an Hölderlin ist mehr philosophischer Natur. Sie wiederum ist am selben Ort wie jener geboren und hatte dies einst eher beiläufig erzählt, was bei ihrem Gegenüber sofort Interesse weckte. Ihr Wissen über den Dichter besteht in jenen Tagen noch eher aus Fragmenten, während sie ihr Leben mehr und mehr im Konflikt sieht zwischen der ihr innewohnenden Lese- und Schreiblust und dem äußeren Angebundensein an ein zutiefst unliterarisches Alltagsleben ohne Perspektiven. Neugierig geworden, machen sich beide auf den Weg ins Unbekannte. Irgendwann stellen sie fest, dass die Spur des Dichters sich mehr und mehr mit den Spuren ihres eigenen Lebens zu verflechten beginnt…

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Bettina Johl: Holunderblüten. Roman um zwei Liebende auf den Spuren Hölderlins. Marburg, Verlag LiteraturWissenschaft.de 2020 (online zugängliche Ausgabe, die seit dem 23.2.2020 in Fortsetzungen erscheint und am 250. Geburtstag Friedrich Hölderlins vollständig vorliegt).