Michael Fassel publiziert seine Dissertation „Auseinandersetzungen mit Demenz in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart. Exemplarische Lektüren“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn seiner 2022 im Universitätsverlag Siegen veröffentlichten Dissertation Auseinandersetzungen mit Demenz in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart. Exemplarische Lektüren untersucht Michael Fassel literarische Texte, die sich mit Darstellungsweisen von Demenz auseinandersetzen. Dabei werden sowohl fiktionale als auch autobiographische Texte einer Analyse unterzogen.
Die Dissertation umfasst vier umfangreiche Kapitel sowie Einleitung, Resümee und Literaturverzeichnis. Fassel wählt zunächst einen kulturwissenschaftlichen Zugang zum Thema und befasst sich unter anderem mit dem Verhältnis von Literatur und Medizin sowie verschiedenen Überlegungen zu Altern, Demenz und Vergessen. Im Anschluss geht Fassel im gleichnamigen Kapitel auf „Demenz und Alzheimer in fiktionalen Erzähltexten“ ein und widmet sich Texten ganz unterschiedlichen Formats, wie J. Bernlefs Roman Hirngespinste (1984) oder Ulrike Draesners Kurzgeschichte Ichs Heimweg macht alles alleine (2006). Im nachfolgenden Kapitel beschäftigt sich Fassel mit drei autobiographischen Texten, wobei er einen besonderen – thematischen wie quantitativen – Schwerpunkt auf Tilman Jens‘ Demenz. Abschied von meinem Vater (2009) legt. „Gemeinhin nähert sich die Literatur insbesondere solchen Krankheiten an, die häufig vorkommen und deren Ursachen medizinisch nicht eindeutig sind“, stellt er schließlich im Kapitel „Literarische Tendenzen“ fest, und befasst sich davon ausgehend mit der „Epochenkrankheit Demenz“ in der Literatur sowie der Metaphorisierung der Krankheit bei zweien der zuvor behandelten Autoren, nämlich Tilman Jens und Arno Geiger.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeiter*innen der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen
|
||