„Die Unmächtigen“: Günther Rüther über Autoren und Intellektuelle seit 1945

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Unmächtigen sind Intellektuelle und Schriftsteller, die der Macht widersprechen. Sie fordern sie heraus, obwohl sie nicht über die Mittel und Möglichkeiten politischer oder staatlicher Macht verfügen. Ihre Bühne ist die Öffentlichkeit, hier setzen sie sich mit der Kraft ihrer Worte zur Wehr.

Günther Rüther erzählt die spannungsgeladene Geschichte von Geist und Macht in beiden Teilen Deutschlands vom Ende des Zweiten Weltkrieges bis zur Gegenwart. Er zeigt den Einfluss der Unmächtigen und die Reaktionen der Mächtigen auf. Zentrale Figuren sind Günter Grass, Heinrich Böll, Hans Magnus Enzensberger, Jürgen Habermas, Robert Havemann, Christa Wolf und Stefan Heym. Es geht um die Freiheit des Wortes, um unterschiedliche Gesellschaftsmodelle, um Mehrheiten und Polemiken, um Einfluss und Macht, um Sorgen, Bedenken oder Ängste und manchmal auch um ganz persönliches Empfinden, um Sympathie und Antipathie, um Nähe und Distanz auf beiden Seiten. Es menschelt in der Auseinandersetzung von Geist und Macht. Es wird gestritten, was das Zeug hält und mit harten Bandagen gekämpft. Aber es gibt auch unerwartete Gesten der Versöhnung.

Doch die großen Debatten sind seltener geworden. Gibt es keinen Anlass mehr für mitreißende öffentliche Kontroversen? Mangelt es an den großen Themen dafür? Was spricht für einen Wandel und welche Ursachen könnten ihm zugrunde liegen?

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Titelbild

Günther Rüther: Die Unmächtigen. Schriftsteller und Intellektuelle seit 1945.
Wallstein Verlag, Göttingen 2016.
344 Seiten, 24,90 EUR.
ISBN-13: 9783835318380

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