Medizin in der Literatur der Neuzeit

Hinweise zu bisherigen Ergebnissen eines langjährigen Forschungsprojektes

Von Dietrich von EngelhardtRSS-Newsfeed neuer Artikel von Dietrich von Engelhardt

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Vorbemerkungen der Redaktion: 2018 ist unter dem Titel „Medizin in der Literatur der Neuzeit“ das fünfbändige Werk des Medizin- und Wissenschaftshistorikers Prof. Dietrich von Engelhardt im Mattes Verlag Heidelberg erschienen. Drei dieser Bände, die auch Beiträge von Mitarbeitern unserer Zeitschrift enthalten oder auf diese hinweisen, liegen inzwischen in einer zweiten, erweiterten Auflage vor. Von 1983 bis 2007 war Dietrich von Engelhardt Direktor des Instituts für Medizin- und Wissenschaftsgeschichte der Universität zu Lübeck. Seine Forschungen zur Medizin-, Literatur- und Wissenschaftsgeschichte hat er schon viele Jahre davor und auch danach weiterhin intensiv betrieben. Der Themenschwerpunkt unserer Februar-Ausgabe 2022 „Literatur, Medizin und Psychopathologiewar ein Anlass, ihn um einen Überblick zu den bisherigen Ergebnissen seines Forschungsprojektes zu bitten. Wir danken ihm für seine Bereitschaft dazu. T.A.

Kontext

Medizin ist ein wesentliches und verbreitetes Thema der Literatur. Von der Antike bis in die Gegenwart beschreiben und interpretieren Schriftsteller immer wieder Krankheit und Therapie, Arzt und Patient, Krankenhaus, soziale Umwelt und kulturellen Kontext. Literarische Werke beeinflussen den einzelnen Leser und das öffentliche Bewusstsein in ihrer Einstellung und ihrem Verhalten gegenüber dem Kranken und der Medizin. Ebenso entfaltet Literatur Heilkraft für leidende, kranke und sterbende Menschen, leistet einen sinnvollen Beitrag zur medizinischen Theorie und Praxis. Am Umgang mit Geburt, Gesundheit, Krankheit und Tod misst sich die Höhe der Kultur.

Literatur geht in der Wiedergabe der Wirklichkeit nicht auf und unterscheidet sich von der Wissenschaft, stellt eine Welt für sich dar, mit eigener Tradition, Dynamik und Sprache, mit eigenen Gesetzen, Ideen und Begriffen. Zugleich schildert Literatur Realität, antizipiert zukünftige Entwicklungen der Medizin, erinnert an Vorstellungen und Erfahrungen der Vergangenheit. Das Wissen über die Subjektivität des Kranken wie das Selbstverständnis des Arztes in früheren Zeiten ist auf literarische Texte angewiesen. Medizin bereichert umgekehrt mit ihrem Denken, Wissen und Handeln Literatur und Literaturwissenschaft.

Band I: Darstellung und Deutung

Band I gilt der Darstellung und Deutung der Medizin in Erzählungen und Romanen von der Renaissance bis in die Gegenwart. Die Gattungsbeschränkung legt sich angesichts der Fülle von Prosatexten mit medizinischer Thematik nahe, auch wenn bislang noch nicht unternommene Vergleiche mit Lyrik und Drama wichtige Einsichten versprechen.

Im einführenden Kapitel wird zunächst das Verhältnis von Medizin und Literatur in seiner Grundstruktur und zentralen Aspekten behandelt: historische Entwicklung, Welt der Medizin – Gattungen der Literatur, Funktionen der Beziehung, Arztschriftsteller – Schriftstellerarzt, Krankheit des Schriftstellers, Buch als Therapeutikum, Sprache und Geschichte der Literatur.

Die folgenden Kapitel gehen auf spezifische Krankheiten und Arztrichtungen, medizinische Institutionen, Pflegepersonen, die soziale Welt ein. Leitende Punkte der Interpretation literarischer Texte aus medizinischer Sicht sind: 1. Pathophänomenologie – Krankheitserscheinung, 2. Ätiologie – Ursachenspektrum, 3. Diagnostik und Therapie, 4. Subjektivität des Kranken, 5. Arztbild, 6. medizinische Institution, 7. soziale Beziehungen und 8. Symbolik. Durchgängig wird an medizinhistorische Hintergründe erinnert und auf gegenwärtige Fragen medizinischer Praxis und Theorie eingegangen.

Krankheit – wie auch Gesundheit – bezieht sich im literarischen Medium stets auf sechs Dimensionen: Krankheit ist eine physische Erscheinung, kann aber keineswegs nur auf Biologie begrenzt werden, sondern stellt immer zugleich eine psychische Erscheinung dar, hängt mit individuellen Gefühlen, Wünschen und Hoffnungen des Kranken zusammen; Krankheit ist des Weiteren eine soziale Erscheinung mit Auswirkungen auf Familie, Freunde,  Arbeitssituation und Freizeit; Krankheit ist aber ebenso eine geistige Erscheinung, die sich in überindividuellen Bedeutungen, kulturellen Interpretationen, allgemeinen Symbolen manifestiert. Krankheit ist schließlich nicht nur ein Seinsurteil, sondern immer zugleich ein Werturteil, wird von Normen bestimmt, wird bewertet und nicht nur festgestellt. Literarische Texte legen ein gleichermaßen weitgespanntes Therapieverständnis und Konzept der Arzt-Patienten-Beziehung nahe.

Diachrone und synchrone Betrachtungen stehen nebeneinander; Orientierungen an einzelnen Werken folgen übergreifenden oder eher systematischen Zugängen. Literatur beeinflusst in den verschiedenen Epochen in jeweils abweichender Art und Intensität die Medizin und bleibt zugleich selbst von medizinischen Erfahrungen, Methoden und Theorien nicht unberührt. Literatur und Wissenschaft beziehen sich auf eine ihnen jeweils spezifische Weise auf die Wirklichkeit, heben zentrale Momente hervor und weisen auf wesentliche Zusammenhänge hin.

Aber auch die Wirklichkeit wird nicht nur unmittelbar erlebt, ihre Wahrnehmung erfolgt vielmehr in Symbolen, Ideen, Bildern, die aus der Literatur und den Künsten und den Wissenschaften stammen. „In der Regel schildern die Schriftsteller in ihren Romanen und Novellen nur solche Typen der Gesellschaft, die es in Wirklichkeit nur äußerst selten in so vollkommenen Exemplaren gibt, wie die Künstler sie darstellen, die aber als Typen nichtsdestoweniger fast noch wirklicher als die Wirklichkeit sind.“ (Fëdor M. Dostoevskij, Der Idiot, russ. 1868/69)

Band II: Bibliographie der Forschung

Mit 17000 Beiträgen von 12500 Autoren seit dem 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart stellt der Band II die erste übergreifende Bibliographie der wissenschaftlichen Forschung zur Welt der Medizin im Medium der Literatur dar. Die Studien über die Wiedergabe medizinischer Themen in Romanen und Erzählungen finden sich an überaus unterschiedlichen und nicht selten entlegenen Stellen: in Zeitschriften der Geistes- und Naturwissenschaften und vor allem der Medizin, in Sammelwerken, Kongress- und Festschriften, als Monographie, Dissertation und Habilitationsschrift. Eine nationale Ausrichtung kann nicht in Frage kommen; Weltliteratur hält sich nicht an Grenzen von Völkern, Ländern und Sprachen.

Unausgewogenheiten in der internationalen Forschung sind allerdings nicht zu übersehen. Deutsche, romanische und slavische Arbeiten werden von englischen und vor allem amerikanischen Wissenschaftlern kaum oder überhaupt nicht zur Kenntnis genommen, was umgekehrt für Forscher aus diesen europäischen Ländern in diesem Ausmaß nicht zutrifft. Qualitätsunterschiede können nicht der Grund sein; kulturhistorische und wissenschaftsgeschichtliche Voraussetzungen dieser Situation reichen bis in den Beginn der Neuzeit zurück. Wechselbeziehungen, Dialoge und Integrationen in der Klassik und Romantik um 1800 sind auf Deutschland beschränkt und haben kaum Parallelen in anderen Ländern. Während des 19. Jahrhundert sind die Naturwissenschaften, was heute nicht mehr zutrifft, geisteswissenschaftlicher als die Geisteswissenschaften naturwissenschaftlich.

Deutsche, englische, französische, italienische und spanische Titel werden im Original wiedergegeben, Titel aus anderen Sprachen – mit Angabe der Ursprungssprache – in deutscher Übersetzung. Die Transliteration erfolgt nach etablierten wissenschaftlichen Kriterien.

Thematisch werden alle Krankheitsarten und medizinischen Disziplinen berücksichtigt. Abgrenzungen sind dennoch notwendig und erweisen sich zugleich immer wieder als problematisch; Arbeiten über Sterben und Tod werden aufgenommen, wenn Diagnostik und Therapie, Patienten, Ärzte und Pflegepersonen oder medizinische Institutionen ebenfalls eine Rolle spielen. Psychologie und Psychoanalyse, Selbsterfahrungsliteratur und narrative Medizin werden nur begrenzt berücksichtigt. 

Dem Verzeichnis der wissenschaftlichen Autoren folgt ein Sach- und Personenregister. Das Sachregister lässt Schwerpunkte des wissenschaftlichen Interesses erkennen, macht auf Lücken oder bislang wenig beachtete Themen aufmerksam, entwirft damit Perspektiven für zukünftige Forschungen.

Vollständigkeit konnte noch weniger erreicht werden als in vergleichbaren fachspezifischen Bibliographien. In hohem Maße gilt für diesen Band die tröstliche Einsicht Goethes: „So eine Arbeit wird eigentlich nie fertig. Man muss sie für fertig halten, wenn man nach Zeit und Umständen das Möglichste getan hat.“ (Italienische Reise, 1787)

Band III: Literarische Anthologie

Im Band III kommt die Literatur unmittelbar zu Wort – im Abdruck von Erzählungen oder von Auszügen aus Romanen über Themen der Medizin. Die Zuordnung der Texte folgt einer thematischen Gliederung: 1. Kranker und Krankheit, 2. Arzt und Therapie, 3. medizinische Institution, 4. sozialkultureller Kontext und Symbolik. Literarische Texte halten sich natürlich nicht an diese Unterscheidung, zugleich sind aber Schwerpunkte und Akzentuierungen erkennbar, die eine Zuordnung möglich machen und rechtfertigen.

Den 99 ausgewählten Texten von 67 Schriftstellern in diesen vier Gruppen werden jeweils knappe allgemeine Einführungen und spezifische Hinweise vorangestellt, die eingehende Interpretationen naturgemäß nicht ersetzen können; es geht um Anregung zu eigener Lektüre auch als Lebenshilfe. Für die Bibliographie sind sechs Bereiche wichtig: 1. Lesen in Gesundheit und Krankheit, 2. Einfluss der unterschiedlichen Krankheitsart, 3. Abhängigkeit von der spezifischen Therapieart, 4. Persönlichkeit des Kranken, 5. Vermittlung des literarischen Textes, 6. Berufsbild und Rolle des Bibliotherapeuten.

Literatur verbindet Zeiten und Orte, bietet Orientierung und Kraft mit ihrer diesseitigen Überzeitlichkeit oder immanenten Transzendenz für die Kunst des Lebens (ars vivendi), die Kunst des Krankseins (ars aegrotandi), die Kunst des Beistands (ars assistendi) und die Kunst des Sterbens (ars moriendi). Anregungen sollen Patienten, Ärzten und Pflegepersonen sowie jedem Leser, auch Schriftstellern und Künstlern gegeben werden – zum Verständnis und Handeln in den Situationen der Not und Hilfe, des Leidens und Mitleidens, der Endlichkeit des menschlichen Lebens.

„Wir genießen kunstvolle Musik, schöne Bilder, tausend erlesene Köstlichkeiten, aber wir wissen nicht, was sie ihre Schöpfer an Schlaflosigkeit, an Tränen, an krampfhaftem Lachen, an Nesselfieber, Asthma, Epilepsie gekostet haben oder an Todesangst, die schlimmer als alles ist.“ (Marcel Proust: Auf der Suche nach der verlorenen Zeit, franz. 1913-27)

Band IV: Wissenschaftliche Studien

Band IV enthält 50 wissenschaftliche Studien zur Medizin in der Literatur im internationalen und historisch weitgespannten Spektrum. Die Auseinandersetzung mit Darstellungen und Deutungen medizinischer Themen in Erzählungen und Romanen und allgemein mit der Beziehung von Medizin und Literatur beginnt bereits in der Renaissance und hat nicht erst im 20. Jahrhundert eingesetzt. Entsprechend finden sich in diesem Band auch Beiträge aus früheren Zeiten, die heute noch Beachtung verdienen. Eine Konzentration auf die Gegenwart oder die letzten zehn Jahre kann das Ziel nicht sein; ,veraltet‘ oder ,überholt‘ sind keine überzeugenden Kriterien oder Argumente.

Sechs Themenfelder bestimmen Auswahl und Zuordnung der wissenschaftlichen Beiträge: 1. Grundlagen, 2. Kranker – Krankheit, 3. Arzt – Therapie, 4. Medizinische Institution, 5. Sozialkultureller Kontext, 6. Literatur als Therapeutikum. Akzentuierung und Schwerpunkt sind für die Zuordnung verantwortlich; meist wird in den Studien auf mehrere Bereiche eingegangen.

Die ausgewählten Texte stammen aus allen Wissenschaften, keineswegs nur aus den Literaturwissenschaften oder allein dem deutschen Sprachraum. Die internationale Forschung zeigt allerdings keine interdisziplinäre und nationale Ausgewogenheit. Die Trennung der Natur- und Geisteswissenschaften ist auch auf diesem Feld nicht zu übersehen; naturwissenschaftlich-medizinische Arbeiten werden nur begrenzt von Literaturwissenschaftlern aufgenommen, während Naturwissenschaftler und Mediziner literaturwissenschaftliche Arbeiten sehr viel stärker berücksichtigen.

Manifest ist ebenfalls der Einfluss der Zeit im Wechsel von Positionen, Fragestellungen, Begriffen, Methoden. Noch vor wenigen Jahren wurden Themen ,behandelt‘ und nicht ,verhandelt‘, war keine Rede von ,Rekonstruktion‘ und ,Dekonstruktion‘ oder ,Narration‘, ,Dekodierung‘ und ,Kontextualisierung‘. Heute spielen ,labeling approach‘ und ,Antipsychiatrie‘ kaum noch eine Rolle, zurückgegangen sind Interpretationen aus marxistischer und psychoanalytischer Sicht, seltener werden phänomenologische, existentialistische und daseinsanalytische Analysen vorgelegt.

Unterschiede bestehen in den wissenschaftlichen Studien in der theoretischen und empirischen Ausrichtung oder im Verhältnis von Deskription und Analyse, von Interesse am medizinischen Phänomen und philologischer Interpretation. Abweichungen zeigen sich auch hier zwischen Geisteswissenschaftlern und Medizinern sowie Forschern, die in beiden Fächern ausgebildet sind. Literaturwissenschaftler neigen wie ebenfalls viele Schriftsteller zur Psycho- oder Soziogenese von Geisteskrankheiten; von Medizinern werden dagegen Einordnung in die Entwicklung der Literatur und sozialkulturelle Hintergründe vernachlässigt. „Das Wesen der Psychose ist das Abreißen der Verständlichkeit, das Dichtwerk aber verlangt durchgehende Motivzusammenhänge, wenigstens in seinem hauptsächlichsten Geschehen.“ (Kurt Schneider, Der Dichter und der Psychopathologe, 1922)

Band V: Themen – Autoren – Werke

Im ersten Teil von Band V werden 650 Stichworten 3900 Romane und Erzählungen von 1700 Autoren seit der Renaissance bis in die Gegenwart zugeordnet. Der zweite Teil besteht aus einem alphabetischen Verzeichnis der Autoren mit den Titeln ihrer Werke. Die Transliteration der slavischen, griechischen und asiatischen Titel und Autoren erfolgt nach etablierten wissenschaftlichen Kriterien.

Auch dieser Band mit seinem Sachregister und Autorenverzeichnis ist repräsentativ, kann aber auch für die Zeit bis 2021 nicht umfassend oder erschöpfend sein.  

Immer wieder verzichten Schriftsteller der Vergangenheit und Gegenwart auch bewusst auf genaue Krankheitsbezeichnungen, um den Blick auf das Phänomen der Krankheit, den Sinn der Therapie, die Subjektivität des Kranken, das Bild des Arztes, die Formen der Unterstützung und Anteilnahme im sozialkulturellen Kontext zu lenken.

Das Sachregister ist an der gegenwärtigen Sprache orientiert. Symbolik und Metaphorik oder ideelle Bedeutung der Literatur gehen über medizinische Perspektive und Terminologie der weltweit gültigen Diagnoseschlüssel ‚International Classification of Diseases‘ (ICD-11) und ‚Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders‘ (DSM-5) hinaus.

Missbildungen des Körpers und Stigmata auf der Haut entziehen sich den Begriffen der Orthopädie, Dermatologie und anderer Disziplinen der Medizin; Stummheit kann in der Literatur Rückzug aus der Gesellschaft heißen und damit Behandlungsversuchen der HNO entgehen; Blindheit kann den Blick für Wahrheiten öffnen, die von der Augenheilkunde nicht beachtet werden; Epilepsie kann spirituelle Fähigkeiten und Öffnung für das Jenseits signalisieren, die nicht im Fokus der Neurologie oder Psychiatrie stehen.

Robert Musils geisteskranker Sittlichkeitsverbrecher Moosbrugger symbolisiert eine umfassende Bedrohung, die jede medikamentöse Therapie und jeden psychotherapeutischen Versuch scheitern lassen: „Wenn die Menschheit als Ganzes träumen könnte, müßte Moosbrugger entstehn.“ (Robert Musil, Der Mann ohne Eigenschaften, 1930-52)

Perspektiven

Das Interesse der Literatur an medizinischen Themen wird auch in Zukunft anhalten, wird weiter zu neuen Erzählungen und Romanen sowie wissenschaftlichen Beiträgen führen, die mit ihren Darstellungen und Deutungen das Verständnis und Wissen steigern sowie Kraft und Trost in Situationen der Krankheit, des Leidens und des Sterbens bieten können. Literatur ist ein wesentlicher Beitrag zur Lebenskunst (ars vivendi) als Einheit der Krankheitskunst (ars aegrotandi), Beistandskunst (ars assistendi) und Sterbekunst (ars moriendi). Medizin als ‚medical humanities‘ oder Verbindung der vier Kulturen der Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften, der Künste und des Lebens sollte eine Anregung und ein Vorbild für alle Wissenschaften sein. Medizin in der Literatur ist nicht nur ein Thema von Literaturwissenschaftlern (‚literarische Funktion der Medizin‘) und Mediziner (‚szientifische Funktion der Literatur‘), sondern für alle Menschen im Umgang mit Krankheit und Medizin (‚genuine Funktion der literarisierten Medizin‘).

Mögen die Beiträge der wissenschaftlichen Forschung und die literarischen Texte der Anthologie dieser fünf Bände der Medizin in der Literatur der Neuzeit zu erneuter Lektüre und zu stimulierenden Erkenntnissen für das eigene Leben und Denken, für eine humane Medizin als wirkliche ‚Humanmedizin‘ zum Wohl und zur Würde des leidenden, kranken und sterbenden Menschen beitragen können – im Sinn des Wortes von Novalis: „Die Poesie schaltet und waltet mit Schmerz und Kitzel – mit Lust und Unlust – Irrtum und Wahrheit – Gesundheit und Krankheit. Sie mischt alles zu ihrem großen Zwecke – der Erhebung des Menschen über sich selbst.“ (Novalis, Fragment, 1798)

Titelbild

Dietrich von Engelhardt (Hg.): Medizin in der Literatur der Neuzeit. Band I – Darstellung und Deutung.
Mattes Verlag, Heidelberg 2018.
492 Seiten, 40,00 EUR.
ISBN-13: 9783868091311

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Titelbild

Dietrich von Engelhardt (Hg.): Medizin in der Literatur der Neuzeit. Band II – Bibliographie der Forschung.
Zweite, erweiterte Auflage.
Mattes Verlag, Heidelberg 2021.
X, 980 Seiten , 95,00 EUR.
ISBN-13: 9783868091700

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Titelbild

Dietrich von Engelhardt (Hg.): Medizin in der Literatur der Neuzeit. Band III – Anthologie literarischer Texte.
Mattes Verlag, Heidelberg 2018.
VIII, 647 Seiten , 40,00 EUR.
ISBN-13: 9783868091335

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Titelbild

Dietrich von Engelhardt (Hg.): Medizin in der Literatur der Neuzeit. Band IV – Wissenschaftliche Studien.
Zweite, erweiterte Auflage.
Mattes Verlag, Heidelberg 2021.
XIV, 557 Seiten , 60,00 EUR.
ISBN-13: 9783868091717

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Titelbild

Dietrich von Engelhardt (Hg.): Medizin in der Literatur der Neuzeit. Band V – Themen – Autoren – Werke.
Zweite, erweiterte Auflage.
Mattes Verlag, Heidelberg 2021.
XII, 379 Seiten , 50,00 EUR.
ISBN-13: 9783868091724

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