Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 2, Februar 2022

Vorbemerkungen zum Themenschwerpunkt der Februar-Ausgabe von literaturkritik.de

Schwerpunkt: Literatur, Medizin und Psychopathologie

Literatur, Medizin und Psychiatrie
Über ein Forschungsfeld von Walter Müller-Seidel
Von Thomas Anz

Medizin in der Literatur der Neuzeit
Hinweise zu bisherigen Ergebnissen eines langjährigen Forschungsprojektes
Von Dietrich von Engelhardt

Fachleute für menschliche Leiden
Anmerkungen zu einem Thema ohne Grenzen: Der Arzt und die Literatur oder Die Rebellion gegen die Vergänglichkeit (1986)
Von Marcel Reich-Ranicki

Pathologisches bei Goethe
Zur Dialektik von Genie und Wahnsinn und über den Psychiater Möbius
Von Bernd Nitzschke

Die Leiden der Sylvia Plath an der Psychiatrie
Von Simone Frieling

Kunstfehler als solcher
Der Schriftsteller-Arzt Ernst Augustin nimmt Schaden und nimmt Rache
Von Lutz Hagestedt

Wann ist man eigentlich gesund?
Der Sammelband „Gesundheit erzählen“ lotet die Grenze zwischen Gesundheit und Krankheit aus
Von Thorsten Schulte

„Der Rausch der Freiheit“ auf dem Monte Verità
Ein Film von Stefan Jäger über Otto Gross und seine Therapie, über Hermann Hesse und andere Sinnsuchende in der Lebensreformbewegung und über die neue Technik des Fotografierens nach 1900
Von Petra Brixel

Krankheiten in Literatur und Wissenschaften: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Corona in der Literatur: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum Tod des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Editionen und Neuausgaben

Vieles ist getan, etliches bleibt zu tun
Die Präsidentin der Heinrich Mann-Gesellschaft Ariane Martin legt Grund zu einer historisch-kritischen Ausgabe des Romans „Der Untertan“
Von Günter Helmes

Hommage à Sophia
Mit einer dreibändigen Werkauswahl ehrt der Elfenbein Verlag Portugals berühmteste Dichterin: Sophia de Mello Breyner Andresen
Von Maximilian Mengeringhaus

Zahnschmerzen und Todesstimmung
Eine Mammut-Edition gibt Einblick in Patricia Highsmiths Tage- und Notizbücher
Von Wieland Schwanebeck

Jubiläen und Gedenktage

Ein orientierender Einstieg ins Dostojevskij-Universum
Zum 200. Geburtstag des russischen Schriftstellers hat Rolf-Dieter Kluge eine Einführung in dessen Leben, Werk und Wirkung vorgelegt
Von Manfred Orlick

Einer der bedeutendsten österreichischen Dramatiker des 19. Jahrhunderts
Zum 150. Todestag von Franz Grillparzer
Von Manfred Orlick

Zum Tod von Gernot Böhme: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum 150. Geburtstag von Theodor Lessing: aus dem Archiv von literaturkritik.de und weitere Hinweise

Zum 80. Geburtstag von Klaus Theweleit: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Literarischer Etappenfahrer
Zum Tod des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth
Von Peter Mohr

Zum 100. Geburtstag des „Ulysses“: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Alexander Kluge

Kluges Fragen
Reflexionen zu Gesprächen mit Alexander Kluge
Von Joseph Vogl

Zum 90. Geburtstag von Alexander Kluge: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Deutschsprachige Literatur

Das Experiment von der politisch korrekten Satire
„Ciao“ ist Johanna Adorjáns streichzarte Gesellschaftskritik für jedermann/-frau
Von Jens Liebich

Gäste im Leben der anderen
Eine „Rückkehr“ wird in Willi Achtens sechstem Roman zur Auseinandersetzung mit der Vergangenheit
Von Dietmar Jacobsen

Schwimmen in Montauk
Jakob Augsteins Roman „Strömung“ ist im Polit-Milieu angesiedelt
Von Peter Mohr

Eugenisch killender Jammerlappen
In Francis Neniks Roman „E. oder Die Insel“ spricht ein Täter über die NS-Kinder-‚Euthanasie‘
Von Kai Sammet

Starke Frauen
Svenja Leibers „Kazimira“ erzählt aus weiblicher Perspektive als Generationen- und Zeitroman vom Bernsteinabbau in Ostpreußen
Von Erik Schilling

Die Gewissensnöte eines Redenschreibers
Sönke Wortmann schreibt in „Es gilt das gesprochene Wort“ über die große Politik und wie die Liebe darin Platz finden kann
Von Stefanie Steible

Ein Schlag ins Wasser
Im Roman „Vom Versuch, einen silbernen Aal zu fangen“ von Janine Adomeit ist bei der Entdeckung einer Heilquelle ordentlich Sand im Getriebe
Von Andreas Urban

Ausflüge nach Doggerland
Poetische und poetologische Grenzgänge mit Ulrike Draesner
Von Ulrich Klappstein

Ernst von Weizsäcker und das Ende des „Gentleman Nazi“
Zu Fridolin Schleys Doku-Roman „Die Verteidigung“
Von Karl Adam

Themen, Thesen, Texte
Marlene Streeruwitz eröffnet die Joseph-Breitbach-Poetikdozentur der Stadt Koblenz und der Universität Koblenz-Landau (Campus Koblenz)
Von Günter Helmes

Leichen tropfen von den Bäumen
Stefanie vor Schultes märchenhafter Roman „Junge mit schwarzem Hahn“
Von Peter Mohr

Eine ganz normale Geschichte
Victoria Wolffs Exil-Roman „Gast in der Heimat”
Von Walter Delabar

Annäherung an den Bruder
Monika Helfer zeichnet in „Löwenherz“ ein einfühlsames Porträts ihres Bruders Richard
Von Liliane Studer

Kriminalistische Zeitreise mit aktuellem Bezug
Daniel de Roulet schreibt in „Staatsräson“ über das Geheimnis des Staates und der Menschen
Von Stefanie Steible

Ein vergnüglicher Blick in die Werkstatt von zwei Krimigrößen
Ursula Hasler lässt in „Die schiere Wahrheit“ Glauser und Simenon gemeinsam schreiben
Von Liliane Studer

Die Ferne ergründen
Natasja Penzar lässt Yona im gleichnamigen Roman das Schicksal der Eltern bunt, brutal und berauschend erzählen
Von Frank Riedel

Fremdsprachige Literatur

Auswege und Fluchtlinien
Der französische Schriftsteller Alain Damasio legt in „Die Flüchtigen“ ein episches Werk über unsere digitale Welt und die (Un)möglichkeit, ihr zu entkommen, vor.
Von Sascha Seiler

Thomas Mann als literarische Figur
Mit „Der Zauberer“ legt Colm Tóibín einen weiteren Künstlerroman vor
Von Michael Fassel

Im Reich der Larmoyanz
Rachel Cusks neuer Roman „Der andere Ort“ erzählt die Geschichte einer Frau, die sich ihrer scheinbaren Machtlosigkeit ergibt
Von Sascha Seiler

Das Vergangene ist vergangen (aber wo ist es dann?)
Bei Dao baut sich in „Das Stadttor geht auf“ das alte Peking seiner Jugend neu
Von Kai Sammet

Die Metallbäuche der Bretagne kotzen Garnelen, Schweinehälften und Menschen aus.
Der zu früh verstorbene Joseph Ponthus hat mit „Am laufenden Band“ ein beeindruckendes Buch über Zeit- und Drecksarbeit geschrieben
Von Kai Sammet

David gegen Goliath
Imbolo Mbues Roman „Wie schön wir waren“ zeigt ein westafrikanisches Dorf im Kampf gegen einen Ölmulti
Von Monika Grosche

Naturkunde(n) auf dem Coffeetable?
Robert Macfarlane schreibt ein Buch voller „Zaubersprüche“ und Jackie Morris tuscht dazu Bilder
Von Kai Sammet

Feminismus in seinen Anfängen
Ein Klassiker der feministischen Literatur von Alix Kates Shulman liegt nun erstmals auf Deutsch vor
Von Monika Grosche

Protokoll eines Gedankenentzugs
Yôko Ogawas „Insel der verlorenen Erinnerung“ ist eine Hommage an Anne Frank und ein labyrinthisches Rätselkonstrukt
Von Lisette Gebhardt

Ein schwarzer Spiegel
Vincent O. Carter begegnet in „Meine weiße Stadt und ich“ der Schweiz mit dem Interesse eines Ethnographen
Von Beat Mazenauer

Dystopie, Bewahrung und die Wiederkehr des Frühlings
Mit „Mond des verharschten Schnees“ erscheint ein beeindruckender Roman des kanadischen Autors Waubgeshig Rice
Von Kai Sammet

Wer ist die Frau?
Marie NDiaye seziert in ihrem Roman „Die Rache ist mein“ das Innenleben der französischen Gesellschaft
Von Beat Mazenauer

Opfer, nicht TäterInnen
Hemley Boum verwebt in ihrem Roman „Die Tage kommen und gehen“ die individuellen Schicksale dreier Kamerunerinnen mit der Geschichte ihres Landes
Von Rolf Löchel

Über eine große, rothaarige Frau in Dallas
Kathleen Kent bringt zusammen, was in den Krimi passt: „Die Tote mit der roten Strähne“
Von Walter Delabar

Elisa und Beatrice
Die italienische Autorin Silvia Avallone macht in „Bilder meiner besten Freundin“ abermals eine scheiternde Mädchenfreundschaft zum Romanthema
Von Rainer Rönsch

Literaturwissenschaft

Kleine Einblicke ins Aichinger-Universum
Das „Ilse Aichinger Wörterbuch“, herausgegeben von Birgit Erdle und Annegret Pelz, ist eine gelungene Hommage an die österreichische Schriftstellerin
Von Veronika Schuchter

Leben und Werk in Bildern und Texten
Eberhard Siebert legt eine erweiterte und überarbeitete Kleist-Bildbiographie vor
Von Manfred Orlick

Manchmal muss man einfach verduften
Ein Sammelband, herausgegeben von Sebastian Bernhardt, beleuchtet das Motiv des „Ausreißens in der aktuellen Kinder- und Jugendliteratur“ aus literaturwissenschaftlicher und didaktischer Perspektive
Von Torsten Mergen

Neues zu Zeiterfahrung, Zeitnutzung und Zeitwahrnehmung in der Kinder- und Jugendliteratur
Ein Sammelband von Sebastian Bernhardt und Johanna Tönsing untersucht die Darstellung der Zeit in der KJL und Möglichkeiten des Unterrichtseinsatzes
Von Torsten Mergen

Der Norweger vom Tegernsee
Gerd Holzheimer erinnert mit einer Biographie an Olaf Gulbransson
Von Klaus Hübner

Das Unverlierbare der geschundenen Sprache
Jana Hrdličková spürt in „Zweiter Weltkrieg und Shoah in der deutschsprachigen hermetischen Lyrik nach 1945“ dem ‚Wahnsinn des Jahrhunderts‘ und seiner Poetologie nach – und überzeugt mit einem geschärften Blick auf die deutschsprachige Lyrik nach 1945
Von Simon Scharf

Weibliches Schreiben aus zweieinhalb Jahrtausenden
Der Band „100 Autorinnen in Porträts“ empfiehlt die vorgestellten Schriftstellerinnen und sich selbst zur Lektüre
Von Rolf Löchel

Gezwitscher 0.1?
Ein Tagungsband von Julia Frick und Oliver Grütter stellt die Forschungsergebnisse zur Kunst der Verkürzung in den Mittelpunkt
Von Jörg Füllgrabe

Historische Augenblicke eines Germanistenlebens
Bénédicte Terrisse und Clément Fradin gelingt eine überfällige Annäherung an Hans Mayer
Von Stephan Ehrig

Literaturgeschichtliche Tour de force
Karl-Heinz Götterts Buch „Der Rhein. Eine literarische Reise“ bietet spannende Einblicke in über acht Jahrhunderte deutschsprachiger Dichtung entlang dieses Stroms, stellt aber auch eine Herausforderung bei der Lektüre dar
Von Bernhard Judex

Was Ilsebill nicht will
Ruth Klügers von Gesa Dane unter dem Titel „Wer rechnet schon mit Lesern“ herausgegebene Aufsätze zur Literatur enthalten manchen Augenöffner
Von Rolf Löchel

Annäherung an einen Dichter, der zugleich ein großer Verwandlungskünstler war
Alfred Hübner hat eine umfangreiche Biografie zu Paul Zech vorgelegt
Von Manfred Orlick

Anna Axtner-Borsutzky über das fragmentarische Autobiographie-Projekt des Literaturwissenschaftlers Walter Müller-Seidel

Kultur- und Medienwissenschaft

Freischwebend in der Dauer-Krise
Peter Trawny reflektiert leichtfüßig und tiefschürfend zugleich die „Krise der Wahrheit“ demokratischer Gesellschaften – und weist das Beunruhigende als gesellschaftlich produktiv aus
Von Simon Scharf

Warum reisen wir?
Die Reisebuchautorin Erika Fatland erkundet in ihrem neusten Buch „Hoch oben“ die Gipfel des Himalaya
Von Marieluise Labry

Nordisches Mittelalter und Ideologie(n)
Der Tagungsband „Old Norse Myths as Political Ideologies“ zeigt Perspektiven und (eigene) blinde Flecken in der Rezeption altnordischer Überlieferung auf
Von Jan Alexander van Nahl

Ein Werkzeug spricht
Einige Anmerkungen zu Frank B. Wilderson III: „Afropessimisus“ behauptet das Ende von Politik im Verhältnis von Schwarz und Weiß
Von Walter Delabar

Politik, Geschichte und Soziologie

Schlagschatten fragiler Individualisierung
Der Historiker Philipp Sarasin porträtiert in „1977“ das Ende der 1970er-Jahre als Ausgangspunkt einer neuen Gegenwart
Von Simon Scharf

Utopische Gedanken?
Aaron Benanav denkt in „Automatisierung und die Zukunft der Arbeit“ über Ökonomie, Gesellschaft und Politik heute nach
Von Thorsten Paprotny

Dreiste Lüge, blanke Fantasie oder doch Realität?
Richard Evans zum Gehalt von Verschwörungstheorien im Kontext des Dritten Reiches
Von Stefanie Steible

Eine Stunde null der deutschen Bundesanwaltschaft hat es nie gegeben
Der Historiker Friedrich Kießling und der Jurist Christoph Safferling zeigen in „Staatsschutz im Kalten Krieg“, wie aus einer mit vielen NS-Altlasten behafteten Behörde eine demokratische Institution wurde
Von Stephan Wolting

Scham, Schweigen, Schmerzen
Andrea Pető analysiert in „Das Unsagbare erzählen“ die sexuelle Gewalt durch die Rote Armee
Von Franz Sz. Horváth

Krieg in der Ukraine: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Kunst und Comic

Empirischer Blick auf vergangene Arbeitswelten in Schwarz-Weiß
Der Fotograf Walter Erben erlebt die Welt vom Auge her
Von Wolfgang Bühling