Wolfram Malte Fues über die Genealogie des Intellektuellen
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseUnsere Zeit ist nicht mehr die Zeit der großen Theorien. Eine Vielzahl von kleinen Theorien bezieht sich heute auf viele Ausschnitte der Wirklichkeit. Gleichzeitig findet sich das Erbe der europäischen Aufklärung von seiner eigenen wissenschaftlich-technischen, ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Konsequenz so bedroht wie nie zuvor. Deshalb ist es an der Zeit, sich an die großen Theorien zu erinnern, denen dieses Erbe sein Dasein verdankt. Nur die Aufklärung selbst kann mit ihren Kräften der Vernunft das Unheil abwenden, dessen Ursache sie selbst ist. Damit das gelingt, müssen wir uns diejenige Form von Lebensentwurf und Lebensaufgabe der Moderne wieder vergegenwärtigen, die sich zum Subjekt und Botschafter jener großen Theorien macht: die Figur des universellen Intellektuellen. Wie war der Grundriss dieser Figur und wer hat ihn wie und weshalb gezeichnet? Wie hat er sich verändert? Existiert die Figur bis heute oder ist sie inzwischen Vergangenheit? Und wenn sie das ist: Lässt sie sich vielleicht wieder in die Gegenwart einzeichnen?
Auf diese Fragen geht der Literatur- und Medienwissenschaftler Wolfram Malte Fues, Autor zahlreicher wissenschaftlicher, essayistischer und belletristischer Publikationen, in seinem neuen Buch Der universelle Intellektuelle. Eine kleine Genealogie ein. Der Themen-Bogen spannt sich vom „Diderot-Komplex“ über Hegel, Marx, Max Weber, Mannheim, Jünger, Sartre, Adorno, Derrida und die „Intellektuellin“ bis zum „Beschwichtigungs-Intellektuellen“.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert nicht die Bücher von Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Auf diese Bücher kann hier jedoch gesondert hingewiesen werden.
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