„Ich könnte es nicht ertragen, Ihnen Schmerzen zu bereiten“
Der Briefwechsel zwischen Undine Gruenter und Marcel Reich-Ranicki
Von Stephan Wolting
Darauf hinzuweisen, dass Marcel Reich-Ranicki ein ausgeprägtes Gespür für die Beurteilung literarischer Werke hatte, was ihn neben Alfred Kerr zu einem der größten Literaturkritiker und sogar zu einem „zivilisatorischen Faktor in der Literatur und der deutschen Nachkriegsgesellschaft“ machte[1], hieße gleichsam im Aristophanischen Sinne „Eulen nach Athen“ zu tragen oder die bundesdeutsche Literaturkritik auf die Bedeutung Reich-Ranickis hinzuweisen. Darüber hinaus gilt als unzweifelhaft, dass er die Wahrnehmung der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit und Leserschaft für heute bekannte Autorinnen und Autoren wie Ulla Hahn, Wolfgang Koeppen, Peter Maiwald oder Andrzej Szczypiorski schärfte bzw. diese einem größeren Lesepublikum erst bekannt machte. Weniger geläufig dagegen dürfte sein, dass der Kritiker neben der Herstellung von Öffentlichkeit immer ein offenes Ohr für diejenigen hatte, die abseits vom Literaturbetrieb, von Buchmessen und vom Buchmarkt anspruchsvolle Literatur produzierten und deren schriftstellerisches Talent er auch ohne Echoräume in der Öffentlichkeit anerkannte. Conditio sine qua non: Es musste sich um qualitativ hochwertige Literatur handeln.
In diese angedeutete Tendenz gehörte Reich-Ranickis Einschätzung der Schriftstellerin Undine Gruenter (1952-2002). Schon früh erkannte er das außergewöhnliche literarische Talent dieser Autorin, die von der Literaturkritik insgesamt zwar sehr wohlwollend beurteilt wurde, einem größeren Lese-Publikum jedoch weder in Deutschland noch in ihrer Wahlheimat Frankreich bekannt wurde.
Undine Gruenter veröffentlichte zu Lebzeiten gerade mal sieben Prosawerke, allerdings bei renommierten Verlagen wie dem Hanser Verlag, dem Fischer Verlag oder der suhrkamp edition. Sie lebte die letzten 15 Jahre ihres Lebens zurückgezogen in Paris und betonte in Hinsicht auf den „Zeitgeist“, dass „nichts wichtiger wäre, als sich von ihm fernzuhalten.“[2] Ein größerer biographischer Gegensatz zu der bis heute bekanntesten öffentlichen Kritikerinstanz in Deutschland scheint schlechterdings nicht denkbar.
Die Kontaktanknüpfung erschwerend kam hinzu, dass sie die Ehefrau von Karl Heinz Bohrer war, Marcel Reich-Ranickis Vorgänger als Verantwortlicher für den Literaturteil bei der FAZ, der seinen Posten nicht freiwillig geräumt hatte und der seinen Nachfolger zunächst keinesfalls positiv beurteilte. Bohrer sprach davon, dass Reich-Ranicki eine am traditionellen Realismus orientierte Literaturvorstellung habe, von einem anderen Literaturverständnis wie von einer anderen Konzeption der Literaturteils der FAZ ausgehen würde, um diesen zum Organ eines bürgerlichen Buchlesers zu machen.[3]
Trotz dieser auf den ersten Blick scheinbar unüberbrückbaren Imponderabilien wurde Reich-Ranicki früh auf die Prosa Gruenters aufmerksam. Sie veröffentlichte 1986 ihren ersten Roman Ein Bild der Unruhe (1989 bei S. Fischer als Taschenbuch erschienen). Aber damit nicht genug: Zwischen beiden entspann sich ein äußerst humorvoller Briefwechsel, voller Esprit, zudem nicht ohne Paradoxie: Es handelt sich um die Korrespondenz des bekanntesten Literaturkritikers der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit mit einer überaus begabten Autorin, die sich der Öffentlichkeit verweigerte.
Im Literarischen Quartett vom 18.7.1991 wurden Gruenters Roman Ein Bild der Unruhe und die beiden Erzählbände Nachtblind (erschienen 1989) und Das gläserne Café (1991) besprochen. Der letztere Band erschien erstmalig im damals relativ unbekannten, heute nicht mehr existierenden Bollmann-Verlag, die beiden anderen Werke jeweils bei Hanser.
Neben Marcel Reich-Ranicki, Hellmuth Karasek und Sigrid Löffler nahm Ulrich Greiner als Gast am Quartett teil. Von der Literaturkritikerin und ihren drei männlichen Kollegen wurden insgesamt alle drei Werke Gruenters ausdrücklich gelobt. In der Einschätzung des Romans Ein Bild der Unruhe fiel das Lob allerdings nicht uneingeschränkt und einhellig aus. Marcel Reich-Ranicki sprach von einer „ungewöhnlichen Autorin“ melancholischer und elegischer „Liebesgeschichten“, die von der Erwartung, der Nichterfüllung, ja der Entsagung leben würden. Zugleich strich er heraus, dass sie wie kaum eine andere innerhalb der damaligen zeitgenössischen Literatur Atmosphären und Stimmungen darzustellen oder ein Klima von Fremde, Einsamkeit und Verlassensein zu erzeugen vermochte. In Übereinstimmung mit seinen Disputanten verwies er zudem auf ihre Rollenprosa und die unterschiedlichen Erzählperspektiven. Er betonte darüber hinaus, dass einige der Erzählungen aus männlicher Perspektive geschrieben seien, man sich dennoch des Eindrucks nicht erwehren könne, dass dahinter noch eine weibliche Erzählerin stünde. Prägnant erscheinen auch seine Bemerkungen zur Prosa Gruenters, dass die Erzählungen auf eine Pointe zuliefen, die dann jedoch ausbliebe.[4]
Die Hochschätzung der Prosakunst Gruenters hielt er auch im Hinblick auf spätere Werke Gruenters aufrecht. Wiederholt hat Reich-Ranicki Werke Gruenters rezensiert.[5] Mit seiner Einschätzung bewies er einmal mehr sein Gespür für gute Literatur und literarische Talente, wenngleich er später einräumte, dass die Literaturkritik der 1980er und 1990er Jahre über Gruenter „respektvoll und wohlwollend“ beurteilt, aber dass die Autorin diese Kritik und Kritiker etwas „ratlos“ zurückgelassen hätte.[6] Sie galt vielen als zu „intellektuell“[7] und zu „surrealistisch“, was schon an sich einen Widerspruch markiert.[8]
Was das „Intellektuelle“ dieser Prosa betraf, so hielt Reich-Ranicki das eher für ein Gütesiegel ihrer Literatur. In Bezug auf ihren letzten, posthum erschienen Roman schreibt er: „Der Stil des Romans, der unentwegt Episches mit Reflexivem, mit scharfsinnigen Kommentaren verknüpft, weckt, anders als man vermuten könnte, keineswegs die Ungeduld des Lesers. Er trägt vielmehr in hohem Maße zur Kurzweiligkeit des Buches bei. Es ist ein Liebesroman über Intellektuelle und für Intellektuelle und geschrieben aus der Sicht eines Intellektuellen.“[9]
Bereits zuvor hatte er sich zu dem Roman „vor dem Hintergrund der Literatur unserer Zeit“ sehr positiv geäußert und die Hoffnung ausgedrückt, dass der Roman viele Leser finden möge: „Das wichtigste, das einzige Thema des Romans ,Der verschlossene Garten‘ von Undine Gruenter ist die Liebe. Und es ist […] ein ungewöhnlicher und auch anspruchsvoller Roman, vielleicht hier und da ein wenig überspannt, aber mit Sicherheit poetisch und geistreich zugleich. Ich bin beinahe sicher: Dieses Buch wird viele dankbare Leser finden.“[10]
Von daher hatte Reich-Ranicki von Beginn an bis zu ihrem letzten Roman ein besonderes Faible für die Erzählkunst Gruenters. Zu Beginn des Jahres 1992 kommt es dann zu dem erwähnten Briefwechsel. Am 7. Januar 1992 wird sie von Marcel Reich-Ranicki aufgefordert, an der von ihm herausgegeben Frankfurter Anthologie mitzuwirken. Daran entspann sich eine äußerst geistreiche und humorvolle Korrespondenz. Marcel Reich-Ranicki beginnt diesen Briefwechsel in seiner unnachahmlichen Art, wenn er schreibt, „daß ihm ein höchst bedauerlicher Umstand aufgefallen sei: daß Sie nämlich noch nie in unserer Frankfurter Anthologie mit einem Beitrag vertreten waren.“ Rhetorisch unschlagbar und sehr humorvoll setzt er dazu:
Wer ist daran schuld? Ich selbst bin es, kein anderer. Aber dieser bedauerliche Zustand läßt sich noch ändern. Kurz und gut: hätten Sie Lust, einen Beitrag für unsere „Frankfurter Anthologie“, die sie doch gewiß kennen, zu schreiben? […] Es wäre mir sehr daran gelegen, dass Sie endlich bei unserer „Anthologie“ mitmachen. Darf ich sie um zwei oder drei Vorschläge bitten? Lassen Sie mich nicht zu lange warten und seien Sie bestens gegrüßt von Ihrem MRR.[11]
Wie aus dem Brief hervorgeht, war es für Reich-Ranicki offensichtlich ein besonderes Anliegen, Gruenter zur Mitarbeit an der Frankfurter Anthologie zu bewegen. Sie antwortet ihm bereits gut eine Woche später, am 18.2.1992, dass sie seinen Vorschlag gerne annehme: „Am liebsten nähme ich den frühen Trakl, sonst Brinkmann oder Mayröcker.“
Überhaupt ergibt sich mit Marcel Reich-Ranicki ein im Verhältnis zu anderen Kritikern reger Briefwechsel, wenn man konzediert, dass von Gruenter insgesamt nur verhältnismäßig wenige Briefe im Deutschen Literaturarchiv Marbach hinterlegt sind. Die Antwort von Reich-Ranicki wiederum lässt nicht lange auf sich warten. Sein Brief ist vom 21. Januar 1992 datiert, wo er an die „liebe Frau Gruenter“ schreibt:
[…] machen Sie bitte zuerst ein Gedicht von Brinkmann. Wir hatten von ihm bisher nur zwei Gedichte, nämlich „Hölderlin-Herbst“ und „Einen jener klassischen …“. Es kommt also jedes andere in Frage, aber natürlich muß es aus einem Band von Brinkmann stammen und darf nicht mehr als etwa 36 Verse umfassen. Es erübrigt sich zu sagen, was ich dennoch sagen muß: Es muß schon ein Gedicht sein, von dessen Qualität Sie ganz und gar überzeugt sind. Darauf kommt es in unserer „Anthologie“ vor allem an – den Lesern zu erklären, warum Sie das von Ihnen ausgewählte Gedicht für schön und gut halten. Und da Sie Philologin sind, muß ich sie bitten, auf Fachausdrücke zu verzichten und Fremdwörter eher zu meiden. Sie werden mir diese schüchternen Hinweise nicht verübeln, aber ich bin ziemlich sicher, daß Sie sehr wohl verstehen, worum es mir geht und daß Sie es wohl auch billigen. Alles Persönliche ist in den Beiträgen der „Frankfurter Anthologie“ nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.[12]
Nachdem ihre Besprechung des Brinkmann-Gedichts bei Reich-Ranicki eingegangen ist, schreibt er ihr am 10. Februar 1992 zurück:
Ihre Brinkmann-Interpretation ist originell und höchst intelligent, sie ist vorzüglich. Dennoch wage ich es, mich Ihnen mit Wünschen zu nahen, schüchternen freilich. 1. Das deutsche Volk ist leider ungebildet und weiß von Brinkmann so gut wie nichts. Wäre es möglich, daß Sie am Anfang des zweiten Absatzes Ihres Textes zwei oder drei Zeilen einfügten, die Brinkmanns Lyrik charakterisieren? Dabei wäre es nicht ganz schlecht, wenn Sie auch sein Geburtsjahr und sein Todesjahr irgendwie unterbringen könnten (1940 und 1975). […] Und liegt Ihnen wirklich an dem Wort „Verfaßtheit?“, das mir, offen gesagt, Schmerzen bereitet? Sollten Sie kein Wort ändern wollen – was mir wiederum Schmerzen bereiten würde –, so wird Ihr Text selbstverständlich so gedruckt, wie Sie ihn mir geschickt haben […]. (ebd.)
Im Antwortschreiben vom 18. Februar 1992 aus Paris verrät Gruenter ebenfalls durchaus Humor, wo sie leicht ironisch schreibt, „daß das ,deutsche Volk‘, wie Sie es nennen, ungebildet ist, könnte ich noch ertragen, daß Ihnen Schmerzen bereitet werden, wohl nicht. Ich habe dem Text zugefügt, was Sie vorgeschlagen haben – für das Wort ,Verfaßtheit‘ fiel mir allerdings kein besseres ein.“
Hervorgehoben sind in dem Brief die Begriffe „Sachzwangsprache“ und „Strumpfhosenmentalität“, wobei letzterer als Neuschöpfung Gruenters betrachtet werden kann, ein Begriff, der sich dem Betrachter von außen nicht sogleich erschließt. Auf jeden Fall werden beide Begriffe in einen pejorativen Zusammenhang gebracht, der andererseits zugleich die humorvolle Fantasie der Sprache und Welt Gruenters zum Vorschein bringt. Die Dichterin bzw. der Dichter sollte einer solchen „Sachzwangsprache“ enthoben sein. Sei es, wie es sei, auf jeden Fall antwortet ihr Reich-Ranicki postwendend am 28. Februar 1992:
[…] ich danke für die Neufassung Ihres schon vorher ausgezeichneten und jetzt noch besseren Beitrags. Ich fühle mich beinahe wie jener Brechtsche Zöllner, der dem Weisen die Weisheit abverlangt. Aber mir genügt nicht, was ich schon habe: Ich bitte nicht nur um etwas Geduld (denn in der „Frankfurter Anthologie“ dauert es immer eine Weile, bis ein Beitrag erscheinen kann), sondern auch um den nächsten Gedichtvorschlag. Kommentare aus der Feder einer so hervorragenden Interpretin wünscht die Nation häufig zu lesen.[13]
Auf diese Weise fordert er sie ein zweites Mal auf, ein Gedicht für die Anthologie zu schreiben. Diesmal möchte er, dass sie ein frühes Trakl-Gedicht zum Gegenstand ihrer Betrachtungen macht. Deshalb schreibt Reich-Ranicki im Brief vom 14. April 1992:
[…] Ihre Reflexionen über die Strumpfhose, die Liebe und Rolf Dieter Brinkmann haben ein starkes Echo gehabt und ein erfreuliches. Nun bitte ich Sie um den nächsten Beitrag für unsere „Frankfurter Anthologie“. Sie wollten ein frühes Trakl-Gedicht machen. Das ist mir sehr recht. Wir hatten bisher von ihm folgende Gedichte: „Im Park“, „Grodek“, „Trompeten“, „De profundis“, „Die schöne Stadt“, „Im Herbst“, „Verklärung“ und „Abend in Lans“. Lassen Sie bitte von sich hören. Im wunderschönen Monat Mai, wenn alle Knospen springen, hoffe ich, Ihr Manuskript zu erhalten.[14]
Es sind solche Bonmots und literarischen Anspielungen, die den Briefwechsel zwischen beiden „würzen“. Die Korrespondenz scheint beiden – auch wenn man dies mit anderen Briefen Gruenters vergleicht – offensichtlich große Freude bereitet zu haben, voll von Anspielungen, Wortwitz und „Bildungsvokabeln“. Zum Teil überschneiden sich die Briefe, wie das nächste Schreiben ausweist: „Am 24. April 1993 Paris. […] da der Text über Trakl fast fertig war, bevor Ihr Brief vom 19. April eintraf, schicke ich ihn, obwohl wir den Trakl-Text vorher nicht ausdrücklich vereinbart hatten. Wenn er nicht in Ihr Programm passt, habe ich deshalb dafür Verständnis.“
Diesen Trakl-Text lehnt Reich-Ranicki zur Aufnahme in die Frankfurter Anthologie allerdings aus formalen Gründen ab, indem er darauf verweist, dass er in die Anthologie nur Lyrik aufnehmen würde und keine „poetische Prosa“ – „aller Hochschätzung der Person Gruenters und des Dichters Georg Trakl zum Trotz“.[15]
Es erscheint von daher umso bemerkenswerter, dass er von Gruenters Interpretation des Gedichts von Brinkmann begeistert war, obwohl sein Verhältnis zu Brinkmann, euphemistisch ausgedrückt, äußerst zwiespältig war, wie er in seiner Autobiographie Mein Leben bekennt.[16]
Nach dem Abschied von Reich-Ranicki als Chef des Literaturteils der FAZ versuchte Gruenter den Kontakt zur Feuilleton-Redaktion der FAZ weiter aufrecht zu halten, was ihr nicht gelang. Auch die Kontakte zwischen ihr und Reich-Ranicki blieben von da an nur noch sporadisch bis zu ihrem Tod am 5. Oktober 2002 in Paris. Auch wenn es selbst Reich-Ranicki nicht vermochte, Gruenter einem größeren Lesepublikum zuzuführen, so stellt der Briefwechsel und die sich zwischen den beiden entwickelnde briefliche Verbindung doch ein herausragendes Zeugnis der Beziehung einer öffentlichkeitscheuen Schriftstellerin und dem „Kritikerpapst“ als Dokument einer Epoche dar, die so nicht mehr wieder kommen wird und wozu der Kritiker Gerrit Bartels in Der Tagesspiegel schreibt, dass sie, von heute aus gesehen, als lange entfernt erscheint: „Es ist erst sieben Jahre her, dass Marcel Reich-Ranicki im Alter von 93 Jahren in Frankfurt am Main starb. Doch kommt es einem, da sich sein Geburtstag an diesem Dienstag ein hundertstes Mal jährt, wie eine Ewigkeit vor.“[17]
Hinweise der Redaktion: Weitere Ausführungen zu Undine Gruenter (und ihrer Beziehung zu Marcel Reich-Ranicki) erscheinen in diesem Jahr noch in Stephan Wolting: Undine Gruenter, deutsche Schriftstellerin mit Ziel Paris. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2020. Stephan Wolting, Co-Autor einer zuerst 2007 in polnischer Sprache erschienenen Biografie über Reich-Ranicki, dankt den Rechteinhabern für die Genehmigung zur Veröffentlichung von Auszüge aus den Briefen von Undine Gruenter und Marcel Reich-Ranicki, die im Deutschen Literaturarchiv Marbach archiviert sind.
Anmerkungen
[1] Karl Heinz Bohrer: Unser Erzieher. In: FAZ, 2.6.2020. Zugriff unter: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/themen/karl-heinz-bohrer-ueber-marcel-reich-ranicki-16795049.html#void, zuletzt abgerufen: 4.6.2020.
[2] Undine Gruenter: Der Autor als Souffleur. Frankfurt am Main: suhrkamp edition 22016, 13.
[3] Vgl. Karl Heinz Bohrer: Jetzt. Geschichte meines Abenteuers mit der Phantasie. Berlin: Suhrkamp 2017, 185f.
[4] Zugriff unter: https://www.youtube.com/watch?v=Z2ruSKJCp5I, 0:00-0:15.11, zuletzt abgerufen: 2.6.2020.
[5] Vgl. Marcel Reich-Ranicki: Fragen Sie Reich-Ranicki: Ein elegischer und melancholischer Ton. In: FAZ Sonntagszeitung, 13.1.2008. Marcel Reich-Ranicki: Das künstliche Paradies. Undine Gruenters letzter Roman „Der verschlossene Garten“. In: DER SPIEGEL 11/2004, 8.3.2004. Nachdruck in Marcel Reich-Ranicki: Meine deutsche Literatur nach 1945. Hg. v. Thomas Anz. Stuttgart: Deutsche Verlags Anstalt 2015.
[6] Ebd.
[7] Die polnische Übersetzerin Dorota Stroinska wies im Email-Kontakt mit dem Verfasser dieses Beitrags darauf hin, dass dies der Grund gewesen wäre, warum polnische Verlage davor zurückgeschreckt hätten, Werke Gruenters übersetzen und drucken zu lassen.
[8] Selbst wenn die Einschätzung Gruenters als „Surrealistin“ nicht aufrechtzuerhalten sein mag, so erscheint es doch als bemerkenswert, dass es innerhalb der deutschsprachigen Literatur eine surrealistische Tendenz, von wenigen Ausnahmen wie Unica Zürn o.a. einmal abgesehen, nicht gegeben hat.
[9] Fragen Sie Reich-Ranicki: Ein elegischer und melancholischer Ton. In: FAZ, 17.1.2008; Zugriff unter: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/fragen-sie-reich-ranicki/fragen-sie-reich-ranicki-ein-elegischer-und-melancholischer-ton-1516631.html, zuletzt abgerufen: 4.6.2020.
[10] Marcel Reich-Ranicki: Das künstliche Paradies. Undine Gruenters letzter Roman: „Der verschlossene Garten“. In: Der Spiegel 8.3.2004. Zugriff unter: https://www.spiegel.de/spiegel/print/d-30158059.html, zuletzt abgerufen: 4.6.2020.
[11] In: Deutsches Literatur Archiv Marbach (im weiteren DLA), HS 2008.001, A: Gruenter, Undine, Briefe an sie.
[12] Ebd.
[13] FAZ Beilage „Bilder und Zeiten“ vom 4.4.1992, in der Gruenters Interpretation erschienen ist.
[14] Unter: DLA, HS 2008.001, A: Gruenter, Undine, Briefe an sie.
[15] Im Brief vom 14. Juni 1993, ebd.
[16] Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben. Stuttgart: DVA 1999, 446. Vgl. dazu auch: Norbert Honsza/Stephan Wolting: Marcel Reich-Ranicki. Moja oczyzna jest literaturą. Wrocław: Ossolineum 2007, 59f.
[17] Gerrit Bartels: Widerspruch unbedingt erwünscht. „Weiter, nächste Frage“: Eine persönliche Erinnerung zum 100. Geburtstag des Literaturkritikers Marcel Reich-Ranicki. In: Der Tagesspiegel, 1.6.2020 (Zugriff unter: https://www.tagesspiegel.de/kultur/100-jahre-marcel-reich-ranicki-widerspruch-unbedingt-erwuenscht/25877818.html, zuletzt abgerufen: 4.6.2020)