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Die Redaktion Gegenwartskulturen widmet den unabhängigen Verlagen ein kleines Special

Von Katharina GraefRSS-Newsfeed neuer Artikel von Katharina Graef

„Es gibt viele kleine tolle Verlage, die mit viel Herzblut und Leidenschaft schöne Bücher machen. Aber nicht immer finden die Bücher ihren Weg zu den Lesern. Der Indiebookday kann da für ein bisschen Aufmerksamkeit sorgen“, so die Website der Aktion. Der Tag der konzernunabhängigen Verlage findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt, erst in den Geschäften (oder wahlweise E-Book-Stores) und später dann im Netz. Eine Liste mit typischen Eigenschaften unabhängiger Verlage erstellte die Kurt-Wolff-Stiftung, die seit 2000 „die vielfältige Verlags- und Literaturszene“ fördert und alljährlich auf der Leipziger Buchmesse einen hoch dotierten Haupt- sowie einen Förderpreis vergibt.

Leser*innen sind am 21.03., dem Indiebookday, aufgerufen, in die Buchhandlung zu gehen und gezielt ein Buch eines unabhängigen Verlags zu kaufen. Der Tag hat sich herumgesprochen: Viele Buchhandlungen begleiten ihn mit besonderen Aktionen oder Büchertischen rund ums ‚Indie-Buch‘. Was in Hamburg vom mairisch Verlag 2013 begonnen wurde, wird mittlerweile auch in mehreren anderen europäischen Ländern von Kleinverlagen zelebriert. Vor allem soziale Netzwerke wie Twitter oder Facebook sowie zahlreiche Literaturblogs helfen dabei, eine breite Aufmerksamkeit zu erzielen; die lesenden User sind aufgerufen, ihren Kauf mit dem Hashtag #indiebookday zu präsentieren und so auf Buch und Verlag hinzuweisen und darüber hinaus über neu- und wiederentdeckte Literatur zu diskutieren.

Die Redaktion Gegenwartskulturen leistet ihren eigenen Beitrag, indem sie sich in den nächsten Tagen bis zur Aprilausgabe mit einem kleinen Special den unabhängigen Verlagen und ihren Veröffentlichungen widmet.

Mit dem mairisch Verlag stellt Mario Bartlewski junge Literatur und die geistigen Eltern des Indiebookday vor. „Ein gutes Auge für Literatur“ verspricht der Pendragon Verlag aus Bielefeld, den Yvette Rode porträtiert. Außerdem beschäftigt sie sich mit dem poetenladen, der aus dem gleichnamigen Online-Literaturportal hervorgegangen ist – und mit Daniela Seels Verlag kookbooks, gleichsam einem ‚Indie par excellence‘. Die BRUETERICH PRESS verlegt „schwierige Lyrik zu einem sehr hohen Preis“ und wird von Maren Jäger vorgestellt. Andreas Blume deckt auf, was sich hinter dem bei starfruit publications erschienenen intermedialen rückwärtstagebuch von Oliver Grajewski und Kathrin Röggla verbirgt. Emily Jeuckens rezensiert 52 Wochenenden, eine Sammlung von Blog-Beiträgen des Musikers und Autors Jens Friebe, die im Verbrecher Verlag, dem Preisträger der Kurt-Wolff-Stiftung 2014, erschienen ist. Lisa-Marie George führt es zum Verlagshaus J. Frank und seiner Edition Poeticon, einer Reihe, die den (Wirkungs-)Möglichkeiten von Lyrik nachspürt.