Torsten Erdbrügger, Liane Schüller und Werner Jung publizieren den medien-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Sammelband „Mediale Signaturen von Überwachung und Kontrolle“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseDurch neue technische Errungenschaften entstehen fortwährend neue Möglichkeiten der staatlichen und privatwirtschaftlichen Überwachung: ein medialer Wandel findet statt. Zusätzlich gerät der Aspekt der Selbstüberwachung in den Blick. Beispielsweise veröffentlichen Nutzer*innen von Sozialen Medien freiwillig ihre persönlichen Daten – „So changiert das Phänomen von (Selbst-)Überwachung in ‚sozialen‘ Netzwerken, die ein Selbstpanoptikum provozieren, zwischen einer auf Kommunikation und Kommentar angelegten Zurschaustellung der eigenen Person und wird paradoxerweise von einem gesteigerten individuellen Sicherheitsbedürfnis flankiert.“
Der von Torsten Erdbrügger, Liane Schüller und Werner Jung veröffentlichte Sammelband Mediale Signaturen von Überwachung und Kontrolle basiert auf den Beiträgen einer internationalen Tagung, die im September 2020 digital stattfand. Der Band umfasst 15 Aufsätze, die sich mit dem Thema der Überwachung aus medien-, kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive beschäftigen. Beispielsweise analysiert Rolf Parr den Roman GRM Brainfuck von Sibylle Berg in Hinblick auf vier Überwachungsmodelle; Peter Ellenbruch analysiert Ridley Scotts Film Blade Runner, um exemplarisch Überwachungsnarrative in Science-Fiction-Filmen darzustellen; Simela Delianidou zeigt anhand von ausgewählten literarischen Texten, unter anderem von Franz Kafka und Rainald Goetz, das panoptische Potential des Telefons.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen
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