Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 9, September 2022

Vorwort

Der Deutsche Buchpreis
Vorbemerkungen zur September-Ausgabe von literaturkritik.de
Von Redaktion literaturkritik.de

Schwerpunkt: Deutscher Buchpreis 2022

Deutscher Buchpreis 2022: Das Rennen ist entschieden

Nur männliche Autoren von Suhrkamp?
Ein kurzer Blick auf die bisherigen Longlists des Deutschen Buchpreises
Von Jonas Heß

Dem Untergang geweiht
Theresia Enzensberger erzählt in ihrem Roman „Auf See” vom Scheitern fiktiver und realer Gesellschaftsutopien
Von Steffen Krautzig

Ethnologische Exzesse und evasive Elternschaft
Worüber Anna Kim in ihrem Roman „Geschichte eines Kindes“ reflektiert
Von Anne Amend-Söchting

Mit Herrn Harald durch das Jahr
Dagmar Leupolds außergewöhnlicher Roman „Dagegen die Elefanten!“
Von Hannes Krauss

Ein Meister des szenischen Witzes
In seinem neuen Roman „Ein Sommer in Niendorf“ führt uns Heinz Strunk an die Ostseeküste und erzählt in seiner unvergleichlichen Manier eine (Fehl-)Entwicklungsgeschichte der besonderen Art
Von Karsten Herrmann

Jubiläen und Gedenktage

Realpolitiker und Visionär
Zum Tod von Michail Gorbatschow (1931-2022)
Von Volker Strebel

Zum Tod von Michail Gorbatschow: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum 100.Geburtstag von John Williams: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Editionen und Neuauflagen

Irritierendes literarisches Meisterwerk
In „Pornographie“ umkreist Witold Gombrowicz in meisterlicher Manier die Lust an der Manipulation von Menschen und am Überschreiten moralischer Grenzen
Von Karsten Herrmann

Wenn Erbstreitigkeiten das Selbstbewusstsein der Tochter wachsen lassen
Aline Valangin erzählt in „Casa Conti“ von alten Geschichten, die eine Familie einholen
Von Liliane Studer

Wie aus Kollaboration Kunst wird
Der französische Schriftsteller Marcel Jouhandeau folgte einer Einladung des NS-Regimes und schrieb in „Die geheime Reise“ über seine Wahrnehmungen während der Propagandatour und wie er sich dabei in einen Nazi verliebt.
Von Nora Eckert

Keine Leiche, kein Verbrechen
Zum 80. Geburtstag von Antonio Lobo Antunes am 1. September erscheint der Roman „Die letzte Tür vor der Nacht“
Von Peter Mohr

Über 100 Jahre Lyrik und Prosa im Originalton
Der Hörverlag legt zwei umfangreiche mp3-Bibliotheken mit historischen Dichterlesungen vor
Von Manfred Orlick

Deutschsprachige Literatur

Und Gott weiß es besser
In „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“ erklärt Navid Kermani seiner Tochter seinen Islam
Von Laslo Scholtze

Während der Pandemie ins Café
Abwesend Gestriges und zukünftig Anwesendes in Katharina Hackers Roman „Die Gäste“
Von Stephan Wolting

Auf der Suche nach der Wahrheit
Reinhard Stöckel schickt in seinem Roman „Bärensommer“ einen Beamten in die Provinz
Von Miriam Seidler

Belgrad kann ganz furchtbar sein
Barbi Marković porträtiert in „Die verschissene Zeit“ die Post-Jugo-Generation
Von Klaus Hübner

Absagen ans Eindeutige
In „Fazittert“ zieht Elazar Benyoëtz Bilanz
Von Klaus Hübner

Neun Perspektiven auf eine fragmentierte Welt
Der Erzählband „Supermilch“ des Nachwuchsschriftstellers Philipp Böhm zeigt tentativ eine Welt zwischen Zivilisationsdreck und digitalem Nirvana
Von Torsten Mergen

Ein Unfall mit Folgen
Sascha Reh erzählt in seinem neuen Roman „Raserei“ von Rache und Männern, die ihren überholten Rollen nicht entkommen können
Von Dietmar Jacobsen

Der Wunsch nach Freiheit
Michael Basse kommentiert mit „Yank Zone“ die Nachkriegsgeschichte im amerikanisch besetzten Teil Deutschlands
Von Stefanie Steible

Ein kurzweiliges Vorführen der Langeweile
Der zweite Band von Margit Schreiners autobiographischem Projekt „Mütter. Väter. Männer. Klassenkämpfe. Über das Private“
Von Helmut Sturm

Makabre Tonnenideologie
Ute Cohen lässt in ihrem schwarzhumorigen Roman „Falscher Garten“ gleich fünf Frauen umbringen
Von Rainer Rönsch

Irischer Lastwagen überfährt den ‚Joyce des 21. Jahrhunderts‘
Clemens Ottawa erfindet mit „Kletus“ einen Schriftstellergott, der tragisch endet
Von Rainer Rönsch

Ein lyrisches Menü
Thilo Bocks „Du bist für misch wie Camembert“ lädt zum Schlemmen ein
Von Heike Henderson

Gedichte über Dresden
Ein Lyrik-Band von Roland Müller setzt über hundert „DenkMale“ in die Stadt
Von Ingolf Brökel

Die Moral der Form
Anne Weber und Thomas Stangl diskutieren „Über gute und böse Literatur“
Von Rebecca Hohnhaus

Zwischen Ehrensperger, Hackl, Hesse und Stifter
Peter Reutterer schreibt in „Bei mir Kind“ über seine Herkunftsfamilie, sich selbst – und über Welten von gestern und heute
Von Günter Helmes

„Der Mützenbaum“: Erhard Jöst erzählt aus dem riskanten Leben eines Satirikers in Deutschland

Jenny Schons neuer Gedicht-Band „Zukunft atmen“

Fremdsprachige Literatur

Wenn Sprache zur Heimat wird
Die belarussische Dichterin Volha Hapeyeva beschreibt in „Die Verteidigung der Poesie in Zeiten dauernden Exils“, wie Menschen durch Diktaturen zu Nomaden werden
Von Nora Eckert

Endlich sich selbst akzeptieren
Kodo Nishimura erzählt in der Autobiographie „Der Mönch in High Heels. Du darfst sein, wer du bist“ von seiner Emanzipation jenseits des Inselhorizonts
Von Lisette Gebhardt

Opulent und weitschweifig
Shahla Ujayli entwirft im Roman „Unser Haus dem Himmel so nah“ ein Kaleidoskop aus persönlichen Erinnerungen und Ereignissen der syrischen Geschichte
Von Monika Grosche

Das abgetrennte Ohr in Kiew
Andrej Kurkows historisch-aktueller Roman „Samson und Nadjeschda“
Von Peter Mohr

Plädoyer für die Menschenwürde
Cristina Morales richtet in „Leichte Sprache“ den Blick auf junge Frauen mit geistiger Behinderung
Von Stefanie Steible

Detektivische Suche nach dem verschollenen Klimt
In „Waldinneres“ von Mónica Subietas gibt es viel Aufsehen um ein wiederentdecktes Bild, das ein dunkles Kapitel der Vergangenheit öffnet und in der Gegenwart zu Missetaten führt
Von Anna Hennes

Ein Rundumschlag auf das Leben als verwobenes Etwas
Marcel Möhring betrachtet in „AMEN“ die großen Menschheitsfragen von einer neuen Seite aus
Von Stefanie Steible

SEIN Wille geschieht
„Das Kreuz“ krönt Sigrid Undsets Romantrilogie „Kristin Lavranstochter“
Von Günter Helmes

Ein Abgrund mit Namen Familie, ein Aufbruch im Namen der Freiheit
In „Ein rostiger Klang von Freiheit“ nimmt Toril Brekke uns mit ins unruhige Oslo der späteren 1960er Jahre
Von Günter Helmes

Irrgarten mit Mädchen
Riku Onda ersetzt in „Die Aosawa Morde“ eine kriminalistische Analyse durch eine polyphone Evokation trügerischer Erinnerungen und unternimmt eine Beschwörung des Bösen vor zeitgeschichtlicher Kulisse
Von Lisette Gebhardt

Literaturwissenschaft

Multikulturelle Schweiz
„Migrationsliteratur aus der Schweiz“: Textanalysen von Stéphane Maffli
Von Klaus Hübner

Neues zu Thomas Mann
Der Sammelband „Persönliche Erinnerungen an Thomas Mann“ präsentiert überraschende Fundstücke, die zum hundertjährigen Jubiläum der „Nordischen Woche“ in Lübeck 1921 ediert wurden
Von Wolfgang Bühling

Suchbewegungen eines jungen Autors
Christian Brühl schreibt in „Sehnsucht und Krisenbewusstsein“ über die Prosa Klaus Manns in den Jahren 1924 bis 1926
Von Jens Flemming

Kommentare zu Kleist
Gerhard Oberlin legt mit „Kleist verstehen“ eine heterogene Essaysammlung vor
Von Christina Rossi

Weit mehr als Honig allein
Julia Burkhardt präsentiert in einer umfangreichen Edition das „Bonum universale de apibus“ des Dominikaners Thomas von Cantimpré
Von Jörg Füllgrabe

Gewinn der Mitte
Der Sammelband „Poetik der Mitte“ entdeckt eine nützliche Formel für Walter Kempowskis Poetik
Von Michael Braun

Germanistische Annäherungen an ein spannungsreiches Genre
Ein neuer Ansatz von Johannes Franzen und Christian Meierhofer zu Formen der „Gelegenheitslyrik in der Moderne“ in Deutschland
Von Ulrich Klappstein

Stefanie Jakobi untersucht in ihrer Dissertation „Irgendwie mag ich das Schreiben…“ die motivische Gestaltung des analogen und digitalen Schreibens in der zeitgenössischen Kinder- und Jugendliteratur

Bruchlinien des 19. Jahrhunderts: Anton Philipp Knittel gibt den Band „Ludwig Pfau. Revolutionsliteratur im deutschen Südwesten“ heraus
Von Redaktion literaturkritik.de

Michael Niehaus publiziert die literaturwissenschaftliche Studie „Erzählen ohne Worte“

Kultur- und Medienwissenschaft

Bedrohen Zensur und Cancel Culture unsere Demokratie?
Eine Diskussion am Bielefelder Zentrum für interdisziplinäre Forschung
Von Nikola Roßbach, Matthias N. Lorenz und Steven Hartig

Flatterhafte Flapper?
Judith Mackrells Band „Die Flapper“ stellt sechs Vertreterinnen des kulturellen Phänomens vor
Von Rolf Löchel

Schwerhörigkeit im Film
Thomas Eichhorn liefert mit „Die Darstellung von Schwerhörigkeit und Taubheit im nationalen und internationalen Fernseh- und Kinofilm“ einen interessanten Ansatz, aber keine filmwissenschaftliche Studie
Von Michael Fassel

Drucke mit Drive
In „Knoten und Bäuche“ erkundet Jasmin Meerhoff, auf welcher Wellenlänge die Lesbarkeit von Büchern liegt
Von Andreas Urban

Mediale Schnittstellen, intermediale Kontakte
Der von Joachim Hamm und Dorothea Klein herausgegebene Sammelband „Text – Bild – Ton“ versammelt und vernetzt die Forschung zu „Spielarten der Intermedialität in Mittelalter und Früher Neuzeit“
Von Simone Loleit

Antisemitismus als nationaler Identitätsbildner?
Peter Longerich untersucht in „Antisemitismus: Eine deutsche Geschichte“ wenig überzeugend Judenhass in Deutschland
Von Sylke Kirschnick

Stille-Post-Spiele unter Laborbedingungen
Fritz Breithaupt geht in „Das narrative Gehirn“ der Frage nach, wie unser narratives Denken funktioniert
Von Thomas Merklinger

Von der Fähigkeit zur Vernunft
Steven Pinker spricht sich in „Mehr Rationalität“ für die realistische Denkweise aus
Von Werner Jung

Torsten Erdbrügger, Liane Schüller und Werner Jung publizieren den medien-, kultur- und literaturwissenschaftlichen Sammelband „Mediale Signaturen von Überwachung und Kontrolle“

Politik, Geschichte und Philosophie

Der Stärkere denkt nach
Die Geschichte der Menschheit kann man auch als Geschichte der „Macht“ lesen. Silvio Vietta erklärt in seinem gleichnamigen Buch, warum uns das auch bei der Lösung aktueller und künftiger Konflikte helfen könnte
Von Sebastian Meißner

Kunst

Das Künstlerhaus als Gesamtkunstwerk
Das kompakte Standardwerk „Im Tempel des Ich“ von Margot Th. Brandlhuber und Michael Buhrs spürt dem weltweiten Netzwerk von Künstlerhäusern nach
Von Klaus Hammer

Unzeitgemäße Betrachtungen zur Kunst
Eduard Beaucamp analysiert in „Jenseits der Avantgarden“ die Kunst und den Kunstbetrieb heute
Von Thorsten Paprotny

Wie weit kann die Abstraktion gehen, ohne ganz die Gegenständlichkeit zu verlassen?
Neue Publikationen zum 150. Geburtstag des Pioniers der abstrakten Kunst, Piet Mondrian
Von Klaus Hammer

Der Weg eines Bildsujets in die Welt
Eine Sammelpublikation dokumentiert: Die Bildserie „Les Femmes d’Alger“ schreitet den ganzen Werkkreis von Picassos Schaffen und mehr als ein Jahrhundert Kunstgeschichte aus
Von Klaus Hammer

Kunstreligion mit Alpenpanorama
Michael Krüger erklärt uns in „Über Gemälde von Giovanni Segantini“ seine Leidenschaft für den Maler der Berge und outet sich als Romantiker
Von Nora Eckert