Unentbehrliches Hilfsmittel - das "Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft" in einer preiswerten Broschurausgabe

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"Ein Lexikon als Echoraum vielstimmiger Ansätze, das in seiner Kompaktheit und seinen unendlich vielen klugen Beobachtungen für Lehrende und Studierende aller literaturwissenschaftlichen Disziplinen fortan ein unentbehrliches Hilfsmittel sein wird" - so schrieb ein Rezensent in literaturkritik.de 11/2005 über das "Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft" (RLW).

Unter der Federführung von Harald Fricke, Georg Braungart, Klaus Grubmüller, Jan-Dirk Müller, Klaus Weimar und Friedrich Vollhardt biete das Nachschlagewerk "neben einer recht umfassenden und systematischen Bestandsaufnahme des literaturwissenschaftlichen Sprachgebrauchs auch einen repräsentativen Querschnitt durch die in den letzten Jahr(zehnt)en neu entstandenen Theoriebildungen". Damit trage das RLW "dem Umstand Rechnung, dass kein Teilbereich der Literaturwissenschaften in den letzten Jahren einen ähnlichen Boom erlebt hat wie die Literaturtheorie. Etliche Artikel bieten einen kompakten und gut lesbaren Überblick über die Vielfalt der literaturwissenschaftlichen Ansätze, so etwa die zum Teil ausgezeichneten Artikel zur Phänomenologischen Literaturwissenschaft, Philologie, Poesie, Poetik, Postmoderne, zum Postrukturalismus, zur Psychoanalytischen Literaturwissenschaft, Rezeptionsforschung, Statistischen Literaturanalyse, zum Strukturalismus, der Systemtheorie, Übersetzung, Wirkungsgeschichte und Wissenschaftsgeschichte."

Bereits in einer früheren Teil-Rezension in literaturkritik.de 5/2001 hieß es: "Neben diesen reichlich theoriegesättigten Passagen kommen im RLW erfreulicherweise aber auch die 'klassischen' Bereiche der Philologie wie Textkritik, Kommentar, Gatttungsfragen und Stilistik [...] keineswegs zu kurz. Hier übertrifft das Lexikon seinen gewiss auch schon hochrangigen Vorgänger an Qualität und Quantität der Einträge."

Nun hat der Verlag Walter de Gruyter das Standardwerk in einer preiswerten Broschurausgabe vorgelegt, die inhaltlich mit der gebundenen Originalausgabe (1997-2003) identisch ist. Die Enzyklopädie ist und bleibt in ihrer Form und Ausrichtung unverzichtbar und gehört in jeden literaturwissenschaftlichen Bücherschrank.

Georg D. Henn


Titelbild

Georg Braungart / Harald Fricke / Klaus Grubmüller / Jan-Dirk Müller / Friedrich Vollhardt / Klaus Weimar (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen Literaturgeschichte, 3 Bände.
De Gruyter, München 2007.
2444 Seiten, 98,00 EUR.
ISBN-13: 9783110193558

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