Max Weber schreibt unaufhörlich Briefe und sein Werk wird französisch und englisch interpretiert

Über vier Neuerscheinungen aus der Forschung

Von Dirk KaeslerRSS-Newsfeed neuer Artikel von Dirk Kaesler

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Nach der zuletzt erschienenen Sammelrezension zum aktuellen Stand der Max Weber-Forschung ist es leichter geworden, die hier zu rezensierenden vier Bücher und ihren Forschungsertrag einzuordnen. Es handelt sich um zwei Beiträge zu „Weber 1.0“ – Publikation von Weber-Texten – , nämlich einen Registerband zu „Wirtschaft und Gesellschaft“ und einen weiteren Briefband aus der Max Weber Gesamtausgabe (MWG). Die anderen beiden Bücher – aus der Kategorie „Weber 2.0“ – sind Interpretation von Max Webers Texten.

Ein Monument aus analoger Zeit

An dieser Stelle wurde bereits mehrfach über die kurvenreiche Editionsgeschichte eines der Hauptwerke Max Webers berichtet, das seit 1922 unter dem Titel „Wirtschaft und Gesellschaft“ firmierte. Mit dem Registerband wurde die Neuedition im Rahmen der MWG abgeschlossen.

Jeder Wissenschaftler, der sich an die Erstellung eines Registers gemacht hat, kennt die damit verbundenen Probleme. Das Personenregister ist (einigermaßen) unkompliziert: Jeder Familienname muss aufgenommen werden. Schwierig ist das Sachregister, bei dem man sich entscheiden muss, welche Lemmata man auswählt. Gerade bei einem derart enzyklopädischen Monumentalwerk wie die Sammlung von nunmehr fünf Einzelbänden („Gemeinschaften“, „Religiöse Gemeinschaften“, „Recht“, „Herrschaft“, „Stadt“) und dazu noch der Einzelband „Soziologie“, bei denen man auf insgesamt knapp 4.000 Seiten in der MWG kommt, erscheint dies als ein grandioses Unterfangen. Der erste, der an diesem Versuch scheiterte, war der Rechtsassessor Ernst Kohler, der auf insgesamt 22 Seiten ein Personen- und Sachregister der einbändigen (!) Erstauflage von 1922 hinzufügte. In den Neuauflagen, die Johannes Winckelmann mit seiner zuletzt dreibändigen Ausgabe betreute, schwoll das Register von zunächst 57 Seiten auf zuletzt 71 Seiten an (1972). Nach dem schrittweisen Erscheinen der Einzelbände im Rahmen der MWG, denen jeweils ein eigenes Personen- und Sachregister beigegeben ist, hatten sich die Herausgeber vorgenommen, ein neues Gesamtregister in einem separaten Band zu veröffentlichen. Im Namen der Herausgeber räumt der Heidelberger Emeritus Wolfgang Schluchter in seinem Vorwort ein, dass auch dieser Registerband nur „Stückwerk“ leisten kann.

Wo die Grenzen eines solchen Registers liegen, soll an einem simplen Beispiel erläutert werden. Angenommen, ein Leser erinnert sich dunkel daran, dass er dereinst in „Wirtschaft und Gesellschaft“ davon gelesen hat, dass irgendwelche Frauen sich die Haare mit Butter einschmierten, diese bald zu stinken anfingen und dass die Frauen deshalb sozial diskriminiert wurden. Da dem Leser partout nicht einfallen will, wie diese Frauen hießen und wo er das gelesen hat, sieht er im neuen Sachregister unter „Haare“ nach – und findet keinen Eintrag zu diesem Lemma.

Durch die einfache Eingabe des Suchbegriffs „Haare“ in einer der seit Jahrzehnten im Handel befindlichen CD-ROM mit den Arbeiten Max Webers lässt sich die dumpfe Erinnerung sekundenschnell aufklären. Es handelt sich um eine jener vielen Behauptungen, die Max Weber im Gestus der Allwissenheit vorträgt. In seinen Abhandlungen über soziale Gemeinschaften geht es unter anderem um die Frage, wodurch sich ethnische Gruppierungen voneinander unterscheiden. Auf Seite 179 im einschlägigen Band der MWG (Band I/22-1) heißt es dazu:

Daher klammert sich die ethnische Abstoßung an alle denkbaren Unterschiede der „Schicklichkeits“vorstellungen und macht sie zu „ethnischen Konventionen“. Neben jenen vorhin erwähnten […] Momenten wird etwa auch die Bart- und Haartracht und ähnliches von der Konventionalisierung […] erfaßt und wirken Gegensätze darin nun „ethnisch“ abstoßend, weil sie als Symbole ethnischer Zugehörigkeit gelten. Nicht immer freilich wird die Abstoßung nur durch den „symbolischen“ Charakter der Unterscheidungsmerkmale bedingt. Daß die Skythinnen ihre Haare mit Butter, welche dann ranzig roch, einfetteten, die Helleninnen dagegen mit parfümiertem Öl, machte, nach einer antiken Überlieferung, einen gesellschaftlichen Annäherungsversuch vornehmer Damen von beiden Seiten unmöglich. Der Buttergeruch wirkte sicher intensiver trennend als selbst die drastischsten Rassenunterschiede, als etwa der – soviel ich selbst bemerken konnte – fabulöse „Negergeruch“ es hätte tun können.

Dieses simple Beispiel verweist – erneut – auf das viel größere Problem: Zwar wird dem hier anzuzeigenden Registerband eine CD-ROM beigegeben, die die Register als PDF-Datei enthält. Aber wie viel einfacher und hilfreicher wäre es gewesen, die gesamten Bände der MWG als CD-ROM – neben den gedruckten Ausgaben – zur Verfügung zu stellen! Es lässt sich nur hoffen, dass das in Zukunft geschehen wird.

Der Heidelberger Privatgelehrte und Weltreisende

Der Ankündigungstext für den Briefband fasst es trefflich zusammen:

Die Briefe 1903-1905 zeigen Max Weber in seiner neuen Rolle als Heidelberger Privatgelehrter. Sie vermitteln einen Eindruck von der wissenschaftlichen Neupositionierung im Spannungsfeld von Nationalökonomie und Kulturwissenschaft durch die methodologischen Aufsätze zu „Roscher und Knies“ und zur „‘Objektivität‘ sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis“. Sie bieten Hintergrundinformationen zur Entstehung von „Die protestantische Ethik und der ‚Geist‘ des Kapitalismus“ und zum Kauf des „Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik“, das für Max Weber in den Folgejahren zum wichtigsten Kommunikations- und Publikationsorgan werden wird. Alte und neue Netzwerke werden ausgebaut. Und Max Weber reist: nach Italien, Helgoland, Holland, an die Ostsee und – anlässlich einer Einladung zum Weltkongress in St. Louis – in die USA. Die Briefe zur dreimonatigen Amerikareise 1904 bilden einen Höhepunkt. Sie dokumentieren die wissenschaftliche Neugierde Max Webers, aber auch seine intellektuelle Freiheit, mit der er die Reiseroute abändert und im Südwesten das Indian Territory und die erste Bildungseinrichtung für Afroamerikaner besucht. Die Briefe, unter anderem an Heinrich Rickert, Georg von Below und Georg Jellinek, aber auch die italienisch verfassten Karten an Marianne Weber sowie die in Englisch geschriebenen Briefe an Booker T. Washington oder W.E.B. Du Bois, wurden editorisch geprüft und kommentiert. Eine knappe Einleitung führt sachkundig in die Briefe und deren Kontexte ein. Informationen zum Verlauf der Amerikareise und den dort besuchten Verwandten finden sich im Anhang.

Wie bereits mehrfach an dieser Stelle vermerkt, ist es durchaus verdienstvoll, dass Texte, die seit Jahrzenten lieferbar sind, auch in der MWG sorgfältig kommentiert wiederabgedruckt werden. Für denjenigen, der sich für diese Arbeiten Max Webers interessierte, waren sie doch schon lange bekannt, die Neuedition lieferte – außer den Kommentaren der Herausgeber – nichts Neues, angesichts der immer wieder einleitend geäußerten Formulierung: „Ein Manuskript lag nicht vor.“ Umso verdienstvoller ist und wäre es, wenn dieses monumentale Unternehmen – über das an dieser Stelle seit dem Jahr 2006 laufend berichtet wird – sich beschleunigt auf jene Schriften Max Webers konzentrierte, die bislang nicht allgemein zugänglich sind; allen voran die seit Jahrzehnten angekündigten elf Briefbände, von denen bislang immer noch vier fehlten (1876 bis 1905). Mit dem hier zu besprechenden Band II/4 wird nun erfreulicherweise die Lücke der Jahre 1903 bis 1905 geschlossen.

Das allein ist schon das größte Verdienst der beiden Herausgeber dieses Bandes: des 2007 in den Herausgeberkreis kooptierten Historikers Gangolf Hübinger, der für die wissenschaftlichen und politischen Briefe, und des Soziologen M. Rainer Lepsius, der von Anfang an in der MWG für die „privaten“ Briefe zuständig war. Maßgeblich an diesem Band mitgearbeitet haben Thomas Gerhards von der Düsseldorfer Max Weber-Arbeitsstelle und Sybille Oßwald-Bargende vom Heidelberger Institut für Soziologie. Für die künftige Geschichte der MWG – und vor allem für die Briefbände – bedeutend ist die Tatsache, dass jener Weber-Forscher, der bislang allein für die private Korrespondenz zuständig gewesen war – M. Rainer Lepsius – am 2. Oktober 2014 verstarb. Somit wurde der Band, dessen Erscheinen Lepsius nicht mehr erleben durfte, der letzte der von ihm mit betreuten.

Insgesamt muss notiert werden, dass von den ursprünglich sechs hauptverantwortlichen Herausgebern der MWG nur noch drei geblieben sind, bei denen kein Kreuz auf der Eingangsseite gedruckt werden musste. Auch das sollte ein Grund mehr sein, das „schildkrötenhafte Fortschreiten“ (Jürgen Kaube) dieses seit nun 40 Jahren laufenden Großunternehmens zu beschleunigen. Spätestens in fünf Jahren – am 100. Todestag Max Webers – sollte der letzte Band der noch ausstehenden neun Bände ausgeliefert werden, auch schon deswegen, weil nicht wirklich abzusehen ist, wie groß das Interesse am Werk dieses wilhelminischen Gelehrten nach dem Jahr 2020 noch sein wird.

Der reportierende Ehemann

Der jetzt erschienene Briefband wird mit einer der bekanntesten Photographien Max Webers eröffnet, auf der der 39-jährige Heidelberger Honorarprofessor und Privatgelehrte gedankenverloren und melancholisch in die Ferne zu starren scheint. Wenn der einleitende Satz der anschließenden Einleitung damit anhebt, dass der Briefband „die Phasen der Gesundung“ dokumentiere, dann kann man bereits mit Blick auf diese Photographie Zweifel an dieser Aussage hegen. Eine Vielzahl der versammelten Briefe dokumentiert, dass die damit abgedeckte Phase zu Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts eine war, in der es Max Weber durchgehend gesundheitlich und stimmungsmäßig eher schlecht als gut ging. Bereits im ersten Schriftstück – auf einer Postkarte an Marianne Weber aus dem italienischen Nervi vom 1. Januar 1903 – klagt er über Schmerzen: Diesmal sind es jedoch nicht die üblichen, durch seine labilen Nerven verursachten, sondern solche, die ein Furunkel am Gesäß hervorrief. Ohne sie durchgezählt zu haben, macht schon ein Blick auf das Register der Briefempfänger deutlich, dass Marianne Weber die am häufigsten angeschriebene Person ist, dicht gefolgt von Helene Weber, der Mutter Max Webers, und seinem Tübinger Verleger Paul Siebeck. Worum geht es in dieser kaum abreißenden Korrespondenz mit der Ehefrau?

In den (fast) täglichen Briefen von immer wieder wechselnden Aufenthaltsorten (Nervi, Scheveningen, Ostende, Hamburg, Helgoland) informiert Max Weber die Ehefrau kontinuierlich über seinen aktuellen Gesundheitszustand („Heute habe ich ohne Trional nicht schlafen können“; „ich schlafe leidlich. Sonst nichts Besonderes.“), seinen Tagesablauf („heute bin ich hier am Meer auf meinem Liegestuhl gewesen“), die Kosten für Verpflegung und Unterkunft und das Wetter („Es ist wieder schönste Morgensonne“). Ständig betont er, wie sehr ihm sein „liebes Schnäuzelchen“ fehlt und wie sehr er sich nach ihr sehnt – um dann dennoch für Wochen in der Ferne zu weilen und weiterzureisen! Der Leser dieser Briefe fragt sich, warum das Paar nicht zusammen verreiste, Geld und Zeit waren – in jenen Jahren jedenfalls – genug vorhanden.

Erhält Max Weber auch nur für zwei Tage keine Post von seiner Frau, verschärft sich sein brieflicher Ton erheblich: „Von Dir kam gestern (Mittwoch) nichts, heut ist es noch nicht da“; „ich habe seit 3 Tagen nichts gehört.“ Alle diese ständig ausgetauschten Botschaften der Sehnsucht nach der Gefährtin ändern nichts an seinen eigenen Reise- und Aufenthaltsplänen: Selbst zur 10-jährigen Wiederkehr des Hochzeitstags (20. September 1893) ist das Paar nicht zusammen, sondern Max Weber schreibt von seinem Aufenthalt – gemeinsam mit seinem Bruder Alfred – auf Helgoland: „wenn Du dieses Briefchen bekommst, sind wir nun 10 Jahre zusammen u[nd] es ist mir doch recht betrüblich, daß wir grade dann auseinander sind, zumal heute die ganze Herrlichkeit des Meeres im strahlenden Sonnenschein vor uns auf unserem Veranda-Balkon liegt.“ Immer wieder wird der Gattin von den „schlechten Nächten“ berichtet, in denen ihn der „Deufel“, der „Fra Diavolo“ heimsucht: Es handelt sich dabei um jene vielen Nächte, in denen ihn Schlaflosigkeit und (angeblich) unkontrollierte Samenergüsse plagen, wogegen er als Medikamente abwechselnd Brom oder Trional nimmt, was er entweder bei sich führt oder von seiner Frau per Post geschickt bekommt. Auch die geliebte Mutter bekommt zu ihrem 59. Geburtstag in Charlottenburg keinen Besuch von ihm, sondern stattdessen eine Postkarte mit herzlichsten Glückwünschen. Zu ihrem 60. Geburtstag erhält sie immerhin einen längeren Brief aus Heidelberg.

Jenseits dieser Trivialitäten, die allenfalls für biographisch interessierte Weber-Forscher von hervorgehobenem Interesse sind, bergen die Briefe kulturhistorische Schätze. Erneut kann man erkennen, mit welcher Beobachtungs- und Darstellungsgabe dieser Gelehrte ausgestattet war, wenn er fremde Landschaften und Städte und ihre Bewohner schildert oder sich ausführlich über Museen und deren Bestände äußert. Er begründet seine Leidenschaft, seine Eindrücke brieflich zu formulieren, in einem Brief an Marianne Weber vom 13. Juni 1903 klarsichtig: „weil ein pedantisch gewordener Stubengelehrter das intuitive Genießen verlernt hat u[nd] sich der Eindrücke nur discursiv bemächtigen kann, so daß er das Maß von Genuß an Kunst und Natur, welches sein verknöcherter Zustand ihm noch zugänglich belassen kann, sich nur einverleiben kann, indem er es irgendwie in Worte faßt.“

Biographisch relevant erscheinen dem Rezensenten Passagen wie diese: Am 3. Januar 1903 teilt Max Weber seiner Frau mit, dass er beabsichtige, etwa 4.000 Mark aus dem zu erwartenden Erbe zu entnehmen – das ihr zustehen würde, wenn ihr Großvater, der Oerlinghausener Textilfabrikant und -händler Carl David Weber, stirbt, was dieser jedoch erst im Jahr 1907 tut. Diese Maßnahme, die einen standesgemäßen Lebensstil auch nach 1903 gewährleisten sollte, war schon darum notwendig geworden, weil Max Weber bei seinem endgültigen Ausscheiden aus dem aktiven Universitätsdienst in Heidelberg zum 1. Oktober 1903 freiwillig auf sein ihm zustehendes Ruhegehalt verzichtete. Für den Rezensenten – und Autor einer Biographie Max Webers, in der der Untertitel lautet: „Preuße, Denker, Muttersohn“ – von Interesse war es, zu lesen, dass Max Weber in einem Brief vom 5. Mai 1903 an seinen Bruder Alfred – bei der Beurteilung der Berufungschancen Alfred Webers auf einen Lehrstuhl an einer reichsdeutschen Universität – schreibt, dass für Alfred Weber die Chancen auf eine Berufung an eine bayerische Universität aussichtlos sind: „in Baiern ist für einen Preußen nichts zu machen.“ Wenn Alfred Weber, der ja eine sehr viel lockere Lebensform als sein Bruder praktizierte, als „Preuße“ wahrgenommen wurde, dann dürfte das für Max Weber erst recht gelten, der den schnoddrig-rabaukenhaften Habitus des Charlottenburger Großbürgers mit Lust pflegte, wie zahlreiche Passagen der hier abgedruckten Briefe belegen.

Der wissenschaftliche Drahtzieher und Redakteur

Viele Briefe in dem Band belegen, wie eifrig Max Weber immer wieder versuchte, die Entwicklungen innerhalb des universitären Wissenschaftssystems – dem er als entpflichtetes Mitglied der Heidelberger Fakultät formell nicht mehr angehörte – zu beeinflussen: sei es durch seinen erfolgreichen Vorschlag für eine Heidelberger Ehrenpromotion von Eugen von Böhm-Bawerk, sei es durch die laufende Korrespondenz mit Edgar Jaffé, in der es um den Kauf des „Archivs für soziale Gesetzgebung und Statistik“ von Heinrich Braun geht, den Jaffé endgültig im Juli 1903 für den Betrag von 60.000 Mark abschloss. Daraus entstand ab April 1904 das „Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik“ (AfSSp), das die bedeutendsten Aufsätze Max Webers publizierte, wodurch dieses zu einem der einflussreichsten sozialwissenschaftlichen Organe des frühen 20. Jahrhunderts wurde. Verdienstvollerweise wurde dem Band der Text des einschlägigen Vertrags zwischen dem Verlag Mohr-Siebeck und Edgar Jaffé beigegeben.

Großen Raum in der Korrespondenz nehmen Briefe ein, in denen sich Weber als Mitherausgeber und Redakteur des „Archivs“ sich Beiträge von Kollegen bemüht, so beispielsweise mit besonders großem Nachdruck um eine Rezension zu Werner Sombarts „Der moderne Kapitalismus“ durch Lujo Brentano, was jedoch nicht gelang. Überhaupt sind die zahlreichen Passagen, die sich auf Sombart beziehen, höchst bemerkenswert: Zum einen ist Max Weber sehr bestrebt, dass das wissenschaftliche Werk Sombarts hinreichend gewürdigt wird, vor allem auch von Nationalökonomen. In diesem Zusammenhang stehen auch die viermaligen (!) Bemühungen Max Webers, Sombart einen Lehrstuhl in Heidelberg zu verschaffen, die jedoch alle scheiterten, weil der Badische Großherzog – und vor allem seine Gemahlin – in Sombart einen Sozialisten sah, den er nicht an einer seiner Universitäten dulden wollte. Ungeachtet der offensichtlichen Wertschätzung der wissenschaftlichen Leistungen seines Altersgenossen – Sombart wurde 1863 geboren, Weber 1864 – finden sich zum anderen schneidend-scharfe Urteile über seinen Kollegen, wie etwa in einem Brief an Marianne Weber vom 19. September 1903: „Sombart ist einfach ein Kind, mit der Brutalität u[nd] Ungezogenheit, inneren Unsicherheit u[nd] eigentlich der Sehnsucht nach irgend einem aufrichtigen Freunde. Man kämpft immer halb mit Mitleid halb mit Ärger und Degout, wenn er so Abends seine Bekenntnisse losläßt.“

Weber erweist sich in seinen Briefen an den Verleger Paul Siebeck und an seine zahlreichen Kollegen als eben jener Wissenschaftler, als den man ihn kennt: interessiert an allem, was im Feld der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften diskutiert und publiziert wird, hoch informiert über die netzwerkartigen Verbindungen zwischen seinen Kollegen und überaus burschikos und streitlustig. Er zeigt sich als ein Gelehrter, der kein Verständnis hat für Duckmäuser und Intriganten, wie es sein brieflicher Stoßseufzer an Heinrich Rickert am 31. Mai 1905 so schön illustriert: „O die professoralen deutschen Schlappschwänze!“

Die Amerika-Reisenden

Auf die zahlreichen, knapp 150 Seiten des Bandes umfassenden Briefe, die Max und Marianne Weber an die Mutter und Schwiegermutter Helene Weber in Charlottenburg während ihrer dreimonatigen Reise (August bis November 1904) in die und durch einen beachtlichen Teil der USA schrieben, muss hier nicht näher eingegangen werden. Sie vor allem bildeten das Material, über das der amerikanische Politikwissenschaftler Lawrence Scaff sein Buch über Max Weber und Amerika schrieb und das bereits ausführlich an dieser Stelle vorgestellt wurde.

Den Herausgebern des Briefbandes ist ganz besonders zu danken, dass auch die Briefe aus der Feder von Marianne Weber in den Band aufgenommen wurden und – in Abweichung von den bislang befolgten Editionsprinzipien – in die Briefe von Max Weber integriert wurden. Diese in der Familie zirkulierenden Briefe enthalten Passagen, die abwechselnd von beiden geschrieben wurden, einander ergänzen und gelegentlich aufeinander verweisen. Die typographisch voneinander unterschiedenen Texte belegen eindrucksvoll, dass es sich um eine arbeitsteilig erstellte Einheit handelt, die auch heute noch von großem sozialhistorischem Interesse ist. Gerade in diesen Amerika-Briefen erweist sich Max Weber erneut als ein überaus achtsamer Beobachter, der nicht nur Land und Leute genauestens wahrnimmt, sondern seine Eindrücke auf literarisch sehr anspruchsvolle Weise zu schildern weiß. Dem Kenner der wissenschaftlichen Schriften Max Webers wird gerade bei diesen Amerika-Briefen sehr deutlich, wie sehr Weber seine persönlichen Reiseeindrücke ganz unmittelbar in seinen Arbeiten eingesetzt und verarbeitet hat: Viele der oft so entschiedenen Urteile und Einschätzungen rühren ganz unmittelbar aus seinen eigenen Erlebnissen und Begegnungen auf seinen zahlreichen Reisen. Insofern bilden gerade seine Reisebriefe, nicht nur die der Amerika-Fahrt, einen integralen Bestandteil auch des wissenschaftlichen Werkes Max Webers.

Angesichts der beeindruckenden Fülle der Briefe muss insgesamt festgehalten werden, dass den Herausgebern auch dieses Briefbandes im Rahmen der MWG anerkennend dafür zu danken ist, dass sie mit dieser Sammlung nicht nur ein informatives Dokument deutscher Geistes- und Kulturgeschichte vorlegen, sondern auch den Blick für den leidenschaftlichen und zugleich leidenden Menschen Max Weber schärfen. Man wird gespannt sein dürfen auf die weiteren vier Briefbände, darunter auch jene angekündigten, in dem solche Briefe aufgenommen werden sollen, die sich noch nachträglich aufgefunden haben. Es ist bekannt, dass Marianne Weber, die ihren Mann um mehr als dreißig Jahre überlebte, nach dessen Tod vielen Verwandten, Freunden und vor allem auswärtigen Besuchern, die auf der Spurensuche nach Max Weber waren, eine unbestimmte Zahl von Briefen, Dokumenten und handschriftlichen Unterlagen großzügig schenkte. Auch das dürfte der Grund dafür sein, dass bei zahlreichen Briefen in dem Band die Angabe „Privatbesitz“ zu lesen ist. So befinden sich ganz offensichtlich die meisten Briefe Max Webers an Edgar Jaffé in „Privatbesitz“, wobei nicht mitgeteilt wird, wer die Besitzer sind.

Der Sozialökonom Max Weber, mit französischem Akzent

Nach dem zuletzt an dieser Stelle besprochenen Sammelband von Arbeiten des emeritierten Bielefelder Soziologen Hartmann Tyrell zu Max Webers Auseinandersetzung mit „Religion“ erscheint nun in derselben Reihe „Kultur- und sozialwissenschaftlicher Studien“ – in der schon zuvor der Sammelband von Arbeiten des britischen Weber-Forschers Peter Ghosh erschienen war – ein Sammelband von Weber-Beiträgen des deutsch-französischen Soziologen Hinnerk Bruhns aus den Jahren 1985 bis 2014.

Hinnerk Bruhns (geb. 1943) ist emeritierter Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und Mitglied des Centre de recherches historiques (EHESS/CNRS). Nach dem Beginn seiner akademischen Laufbahn in der Alten Geschichte an den Universitäten Köln und Bochum gelten seine Forschungsinteressen seit seiner Ernennung (1985) zum Directeur de recherche im CNRS vornehmlich der Historiographie des 19. und 20. Jahrhunderts und der Geschichte der Sozialwissenschaften in Deutschland um 1900. Zahlreiche seiner Publikationen sind der deutschen Historischen Schule der Nationalökonomie und den Werken Otto Hintzes und vor allem Max Webers gewidmet. Von 1979 bis 2009 übte er neben seiner wissenschaftlichen Arbeit leitende Funktionen in der Wissenschaftsverwaltung aus (DAAD: 1979-1984, CNRS: 1985-1997, FMSH: 1997-2009). Im Zentrum dieser Tätigkeiten standen die deutsch-französische und die europäische Zusammenarbeit in den Geistes- und Sozialwissenschaften. In diesen Zusammenhang gehört auch die Gründung der Online-Zeitschrift „Trivium. Deutsch-französische Zeitschrift für Geistes- und Sozialwissenschaften“, die Hinnerk Bruhns seit 2007 leitet. Nach Lehrtätigkeiten an den Universitäten Köln, Aix-en-Provence und Bochum lehrte Bruhns seit 1982 an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales (EHESS) in Paris. In der Weber-Forschung ist Bruhns bislang vor allem als Spezialist für die Stadtsoziologie Max Webers in Erscheinung getreten.

Bereits die „Einleitung“ zu dem Sammelband macht deutlich, worum es dem Historiker Bruhns zu tun ist: Er möchte, dass die historische Dimension in Max Webers Ökonomie und Soziologie verstärkt zur Kenntnis genommen wird. Der Titel „Max Webers historische Sozialökonomie“ soll dieses Anliegen verdeutlichen. Der französische Titel „L’économie de Max Weber entre histoire et sociologie“ legt einen etwas anderen Akzent auf die Tatsache, dass Weber die längste Zeit seines Lebens eher als Wirtschaftswissenschaftler eingeordnet wurde – und sich selbst auch als einen solchen einordnete –, auch wenn er dabei stets sehr historisch vorging und sich erst gegen Ende seines Lebens als Soziologe verstand, wenn auch einer sehr eigenen Soziologie.

Der Band gliedert sich in drei Teile, die durch die bisherigen Schwerpunkte der Bruhn’schen Weberforschung bedingt sind: Das erste Kapitel „Die Stadt“ versammelt drei deutsche Beiträge und einen französischen Aufsatz, mit denen Bruhns seine Kompetenz auf diesem Feld souverän unter Beweis stellt. Diese Aufsätze sollten ergänzend neben die Arbeiten des Althistorikers Jürgen Deininger, der die einschlägigen Bände über die „Römische Agrargeschichte“ (MWG I/2) und „Zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Altertums“ (MWG I/6) betreut hat, und des Althistorikers Wilfried Nippel, der den Band über das Fragment „Die Stadt“ herausgegeben hat (MWG I/22-5), gestellt werden. Stärker als diese beiden Weber-Forscher betont Bruhns die ökonomische Dimension der Weber’schen Arbeiten zur Stadt und ihrem Bürgertum, die er als „unentbehrlichen Schlüssel für das Verständnis des Werkes“ bezeichnet. Für Bruhns ist Weber ein Sozialökonom, für den gerade der Essay „Die Stadt“ einen ganz besonders bedeutsamen Platz für die historische Rekonstruktion der Entstehung des modernen, rationalen (Betriebs-)Kapitalismus durch die akzentuierte Herausarbeitung der Entstehung des modernen Erwerbsbürgertums zugewiesen bekam.

Im zweiten Teil seiner Sammlung stehen unter dem Titel „Geschichte und Ökonomie“ fünf Studien – davon drei in französischer Sprache –, die aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln eben dieses Verhältnis der beiden Disziplinen behandeln. Hervorzuheben ist ein Aufsatz, in dem Bruhns die famosen „Soziologischen Grundbegriffe“ Webers im Kontext der wirtschaftsgeschichtlichen Forschungen seiner Zeit behandelt, insbesondere unter Bezugnahme auf Gustav Schmoller, Joseph Schumpeter, Werner Sombart und Karl Bücher.

Der abschließende dritte Teil der Sammlung präsentiert unter dem Titel „Weberlektüren, Weberleser“ vier Aufsätze, in denen sich Bruhns mit sehr unterschiedlichen Rezeptionsverläufen der Arbeiten Max Webers auseinandersetzt. Von besonderem Interesse erscheint dabei ein anekdotenreicher Text, der sich mit der Bedeutung Max Webers im Werk des Althistorikers Christian Meier auseinandersetzt und zu dem Ergebnis kommt, dass für Meier Max Weber nur sehr wenig als wirtschaftswissenschaftlicher Experte für die antike Polis von Bedeutung war, sondern eher als politisch engagierter Wissenschaftler. Der Beitrag über „Wilhelm Hennis, Max Weber und die Wissenschaft vom Menschen“ stellt eine liebevoll-kritische Analyse der drei Sammelbände des 2012 verstorbenen Weber-Forschers Hennis („Max Webers Fragestellung“, 1987; „Max Webers Wissenschaft vom Menschen“, 1995; „Max Weber und Thukydides“, 2003) dar. Der abschließende Aufsatz „Universalgeschichte und die schwierige Einheit der Sozialwissenschaft. Bemerkungen zu Max Weber und Fernand Braudel“ kann geradezu als Illustration der Herausforderung des ganzen Sammelbandes angesehen werden. Unbestrittene Tatsache ist, dass der bedeutende französische Historiker Braudel (1902-1985), der aus der Annales-Schule kam, den deutschen Soziologen Max Weber kaum zur Kenntnis nahm, und wenn überhaupt, dann nur überaus kritisch. Bruhns schreibt dazu lakonisch: „Was verbindet den französischen ‚Historiker‘ mit dem deutschen ‚Ökonomen‘ oder ‚Soziologen‘? Die erste Antwort wäre: wenig oder nichts. Braudel war ein ausgezeichneter Kenner der deutschen Historiographie und Sozialwissenschaft, doch mit Weber mochte er sich nicht befreunden […] und wies Webers Sicht der Entstehung des Kapitalismus scharf zurück.“ Bruhns nennt dieses Miss-Verhältnis der beiden Gelehrten eine „Geschichte der Mißverständnisse“ und macht deutlich, dass diese auch damit zu tun hat, dass beide Wissenschaftler in sehr unterschiedlichen wissenschaftlichen Traditionen, institutionellen Konstellationen und historischen Situationen standen, auch wenn sie sehr ähnliche Forschungsprobleme zu lösen suchten. Es scheint fast, dass solche Verschiedenheiten und Trennlinien – wie sie sich ja schon im Nichtverhältnis der Zeitgenossen Émile Durkheim (1858-1917) und Max Weber (1864-1920) zeigten – sehr viel mit dem Verhältnis der beiden Nachbarländer Frankreich und Deutschland zu tun haben. Umso verdienstvoller ist es, dass Hinnerk Bruhns sich zeit seines beruflichen Lebens darum bemüht hat, Brücken zwischen beiden Wissenschaftskulturen zu bauen, wie auch dieser Sammelband erneut dokumentiert.

Was lässt sich, ohne in die Details der insgesamt dreizehn Aufsätze zu gehen, über den Ertrag dieses Sammelbandes insgesamt sagen: Für eine deutsche Leserschaft erscheinen die französischen Texte als überflüssig, beinhalten sie doch zumeist lange Übersetzungen von Texten Webers aus dem Deutschen ins Französische, oder – wie in einem Fall – sogar um eine Übersetzung eines ursprünglich englischen Aufsatzes ins Französische. Für eine französische Leserschaft dürften die deutschen Texte – nach meiner eigenen Erfahrung – kaum zugänglich sein, da in Frankreich Weber ausschließlich in französischen Übersetzungen rezipiert und interpretiert wird, von extrem seltenen Ausnahmen abgesehen. Die Problematik dieser Sprachenmischung zeigt sich exemplarisch, wenn sich Bruhns in seinem Beitrag „De Werner Sombart à Max Weber et Moses I. Finley“ mit dem Verhältnis der Untersuchungen dieser drei Wissenschaftler zur Bedeutung der Stadt beschäftigt, indem er ausführlich aus der französischen Übersetzung des Klassikers von Finley „The Ancient Economy“ (1973) und seiner eigenen französischen Übersetzung aus Werner Sombarts „Der moderne Kapitalismus“ (1916) zitiert. Welche Leserschaft soll davon – außer der französischen – profitieren? Nicht ganz nachvollziehbar ist es weiterhin, wieso ein vollständiges Verzeichnis der herangezogenen Literatur fehlt: Einzig bei zwei Aufsätzen wird eine solche Aufstellung geboten, bei allen anderen muss man die Fußnoten heranziehen. Insgesamt mag dieser Band seinen Wert für die engste Szene von Weber-Spezialisten haben, die sich beispielsweise einen einigermaßen aktuellen Überblick über die französische Weber-Forschung machen wollen, für ein allgemeines Publikum, das sich für Max Weber interessiert, erscheint mir dieser Sammelband als wenig weiterführend.

An Oxford scholar writes an intellectual biography

Bereits in meiner Rezension eines Sammelbandes von Arbeiten über Max Weber aus der Feder von Peter Ghosh wies ich darauf hin, dass die darin versammelten Texte aus den Jahren 2003-2006 als Werkstattproben zum eigentlichen Vorhaben des englischen Historikers eingeordnet werden müssen: Seit bald 20 Jahren arbeitet dieser Oxforder Weber-Forscher an einer neuen englischen Übersetzung von „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“. Nun gilt es, einen Band zu rezensieren, der ganz offensichtlich ein noch sehr viel größeres Ergebnis der jahrelangen Studien von Ghosh wurde, der mittlerweile bereits als Webers „current interpreter-in-chief“ tituliert wird, zumindest in der anglophonen Welt.

Peter Ghosh (Jahrgang 1954) ist ein Vertreter jener spezifischen Gattung von Oxford-Gelehrten, die es kaum anderswo gibt und die auch schon deswegen oft lebenslang dort bleiben. Nach seinem B.A. in Geschichte am Oxforder Merton College (1976, First Class) lehrte Ghosh ab 1980 als Junior Research Fellow am Nuffield College und seit 1982 als Tutor für Geschichte am Oxforder St. Anne’s College. Derzeit bekleidet er dort die Position des „Jean Duffield Fellow in Modern History“ und unterrichtet – mittlerweile ernannt zum Associate Professor of Modern History – vor allem Lehramtsstudierende auf den Gebieten Modern Social and Political Theory. Seine bisherigen Schwerpunkte in der Forschung sind die politische Ideengeschichte des Victorianischen Zeitalters, theoretische Probleme der Geschichtsschreibung („historiography“) und Max Weber. Seinen eigenen, unfreiwilligen Zugang zu Weber fand der Engländer Ghosh, nach seinen eigenen Angaben, durch die zwangsweise Nötigung im „Examination Decree der University of Oxford“ – einer Art von obligatorischem Lehrplan für Dozenten, in dem Webers Schriften in englischen Übersetzungen auf der Leseliste stehen –, sich in der Lehre ständig mit Max Weber beschäftigen zu müssen. Ghosh verdient schon darum ganz besondere Aufmerksamkeit auch eines deutschen Publikums, scheint er doch die deutsche Sprache – zumindest für die Lektüre der Schriften Max Webers – recht gut zu beherrschen, wie schon seine kleine Sammlung von vier „untranslatable“ Worten belegt (Herrschaft, Kultur, Täufer, Wissenschaft), die er seinem Buch voranstellt. Talcott Parsons, der Erfinder des „iron cage“ als Übersetzung für das „stahlharte Gehäuse“ bei Max Weber (vgl. literaturkritik.de 1/2012), hätte das nicht einmal gedacht, geschweige denn geschrieben, dass es deutsche Begriffe gibt, die nicht wirklich ins Englische übertragbar sind!

In britischer Unbescheidenheit ertönt gleich auf den einleitenden Seiten seines Buches „Max Weber and the Protestant Ethic. Twin Histories” die Fanfare: Ghosh kündigt an, dass er mit diesem Buch eine „intellectual biography“ Max Webers liefern möchte, „framed along strictly historical lines – something that, despite occasional suggestions to the contrary, has not been done before.“ Er will – so seine kecke Erklärung gleich auf der ersten Seite seines Vorworts – Humpty Dumpty wieder zusammensetzen, jenes legendäre menschliche Ei aus einem der bekanntesten englischen Kinderreime, das nicht einmal die Männer des Königs wieder ganz machen konnten. Da der Verfasser dieser Rezension mit seiner eigenen Biographie selbst den Versuch einer kontextualisierenden Biographie Max Webers unternahm – von der Ghosh am Ende seines Buches schreibt, dass sie eine „intellectual falsehood“ in die Welt gesetzt habe –, schlug er dieses erste Buch von Ghosh mit großer Vorfreude und Erwartung auf, lagen doch bislang ausschließlich Aufsätze dieses Autors vor. Wir werden auf die „intellectual falsehood“ noch zu sprechen kommen.

Schon mit seinem Sammelband „A Historian Reads Max Weber“ machte Ghosh seine Meinung klar, dass allein ein Ideenhistoriker wie er selbst Max Weber so verstehen kann, wie er „wirklich“ war. So heißt es auch folgerichtig auf der ersten Seite seiner Weber-Biographie: „the historian of ideas is the only one whose sole commitment is to understanding Max Weber ‚as he really was‘ and in his totality.“ Nachdem Ghosh selbst als eines seiner Spezialgebiete die “history of historiography” angibt, sollte man annehmen können, dass ihm das famose Programm von Leopold von Ranke vertraut ist. Dieser deutsche Gründervater der modernen Geschichtswissenschaft hatte mit seinem Wissenschaftskonzept des „Historismus“ einen systematischen und quellenkritischen Ansatz etabliert, der zeigen sollte, „wie es eigentlich gewesen“ ist. Dass es Ranke dabei um eine möglichst große Objektivität bei der Wiedergabe von historischen Zusammenhängen zu tun war, die sich gegen eine (tages-)politische Nutzung historischer Narrationen richtete, wie sie etwa ein Heinrich von Treitschke betrieb, dürfte auch einem britischen Historiker hinlänglich bekannt sein. Im englischsprachigen Raum begegnet uns bis heute eine sehr ähnliche Debatte, die unterscheidet zwischen einem „presentism“, der in anachronistischer Weise aus der Vergangenheit Schlussfolgerungen für die Gegenwart zu ziehen sucht (Stichwort: „Whig history“), und einem „historicism“, der sich mehr am Rankeschen Programm orientiert.

Gerade weil Ghosh sich auf den ersten Blick dem „historicism“ zuordnen lässt, war von einem Buch aus seiner Feder sehr viel zu erwarten. Schon in dem erwähnten Sammelband ertönte jener Paukenschlag, der sich leitmotivisch auch durch das neue Buch zieht: „the Protestant Ethic, perhaps more than any other item in Weber’s oeuvre, has remained to a large extent terra incognita.” Schon in seinen früheren Aufsätzen hatte Ghosh in den letzten Jahrzehnten markiert, wo seiner Meinung nach die Defizite der bisherigen Auseinandersetzung mit der „PE“ – wie die famosen Texte über „Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus“ in der Weber-Forschung bezeichnet werden – liegen: irregeleitete Vorstellungen vom englischen Puritanismus, das bislang vernachlässigte Verhältnis Webers zu den Niederlanden, das jedoch von entscheidender Bedeutung für die PE gewesen sei, die vollkommen verfehlte Einordnung des Judentums in der PE, das zu wenig erforschte Verhältnis Max Webers zum deutschen Theologen Matthias Schneckenburger, dem Webers Interpretation des Protestantismus viel verdanke, die unberücksichtigten Nachwirkungen der Arbeiten von Jacob Burckhardt über die italienische Renaissance auf die Konstruktion der PE, das zu wenig beachtete komplizierte, oppositionelle Verhältnis Webers zum berühmten Buch des amerikanischen Religionspsychologen William James The Varieties of Religious Experience (EA 1902), das zu wenig berücksichtigte komplizierte Verwobensein der Anfänge der österreichischen Grenznutzentheorie vor allem bei Carl Menger einerseits, andererseits der Interpretation der Figur des Robinson Crusoe von Daniel Defoe im Werk des von Weber zitierten Edward Dowden, der 1900 eine Studie über Puritaner und Anglikaner publiziert hatte.

War dem Leser der vorangegangenen Aufsätze häufig die Fußnote begegnet: „I discuss this subject in my Commentary to the PE“, so präsentiert Peter Ghosh nun mit seinem Buch eben diese angemahnte Diskussion. Was also bieten die „twin histories“ zu unserer besseren Kenntnis dieser angeblich so unbekannten Welt der Weber’schen Studien zur Kulturbedeutung des Protestantismus? Gerade wenn man Quentin Skinners Methode der ideengeschichtlichen Erschließung von Texten allein aus ihren zeitgenössischen Kontexten heraus zugrundelegt, ist die zentrale These dieses englischen Weber-Forschers nicht vollkommen unplausibel: Ghosh postuliert, dass die PE (1904/05; 1920) das zentrale Bindeglied ist zwischen den Lebens- und Werkphasen Weber vor 1900 und denen nach 1910. Alle Themen, die Weber zeit seines Lebens beschäftigt haben, wie zum Beispiel Charisma, Kapitalismus, Recht, Politik, Bürokratie, Rationalität, Bürgertum, Religion, seien in der PE gebündelt versammelt worden. Ghosh betont mit großem Nachdruck, dass Leben und Werk Max Webers sehr viel weniger durch die politischen Konstellationen seiner Zeit (Reichsgründung, Erster Weltkrieg, Revolutionen, Weimarer Republik) oder durch seine Krankheitsgeschichte geprägt gewesen seien als sehr viel mehr durch die liberal-bürgerlichen Werte seines Vaters und die religiöse Erziehung durch seine Mutter, vor allem aber durch die Ideen der akademischen und intellektuellen Wertewelt Deutschlands, das zu jener Zeit mehr Universitäten beherbergte als alle anderen europäischen Gesellschaften zusammen. Vor allem in der Bedeutung des Kalvinismus sieht Ghosh – wie Weber – die ganz entscheidende Triebfeder der Entwicklung zur Moderne. Weder der katholische Wertehimmel noch der evangelisch-lutherische waren es, die diesen Weg eröffneten, sondern vor allem jene Glaubensrichtung, die Max Weber vor allem von seiner Mutter vermittelt bekam, die Ghosh eine „Christian socialist“ nennt. Der Kalvinismus sei, so Ghosh, jene Religion gewesen, die für den „religiös unmusikalischen“ Max Weber (vgl. literaturkritik.de 6/2009) die Antwort darauf lieferte, wie und warum die Menschen aus einer Religion, die vor allem von der Angst vor der ewigen Verdammnis bestimmt war, eine Ethik machten, die sich passgenau in die Regelwerke von Kapitalismus und Bürokratie einfügte. Nach Ghosh sucht der Mensch der Moderne ebenso sklavisch nach dem Gehorchen in den Maschinen der kapitalistisch-bürokratischen Ordnung, wie es der vormoderne Mensch bei seiner Suche nach Aufnahme in den Himmel der Erlösung tat. Das Streben nach der ewigen Seligkeit wurde ersetzt durch die erfolgreiche Berufstätigkeit und die Erlangung materiellen Gewinns. Der abwesende Gott („deus absconditus“) des Kalvinismus wurde, nach Ghosh, zum passenden Erprobungsort der Moderne und lieferte die Grundlage einer modernen Ethik. Aus dem christlichen Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ wurde die säkulare Parole „Sei ein erfolgreicher und nützlicher Berufstätiger im Regelwerk des modernen, rationalen Kapitalismus und seiner bürokratischen Ordnung“.

Was lässt sich also zusammenfassend über das Ergebnis jahrzehntelanger Forschungsarbeit an der PE, Max Webers „heiligem Text“ (Lawrence Scaff), sagen? Um das zu beantworten, muss erneut in Erinnerung gerufen werden, dass wohl kein Text Webers einer derartig intensiven und vehementen Kritik ausgesetzt war und ist wie gerade dieser. Die Kontroversen begannen unmittelbar nach Erscheinen der Zeitschriftenaufsätze, so dass Max Weber selbst noch schriftlich reagieren konnte, und sie halten bis heute an. In der erwähnten Sammelrezension habe ich einige wenige Hinweise gegeben, worüber in den vergangenen über 100 Jahren gestritten wurde, so dass sie hier nicht wiederholt werden müssen.

Anstatt darauf im Einzelnen einzugehen, möchte ich hier erneut nur jenen Lackmustest nutzen, den ich bereits bei der Rezension von Band I/9 der MWG – der ersten Fassung der Aufsätze Max Webers aus den Jahren 1904/05 – angewandt habe: Immer wieder wurde behauptet, Max Weber habe den Charakter der Schriften von Benjamin Franklin, den er als Kronzeugen seiner Herausarbeitung eines „Geistes des Kapitalismus“ zitiert, vollkommen missverstanden, wenn nicht sogar absichtlich missbraucht. Gerade dieses Beispiel wurde vielfach herangezogen, um die „unehrliche“ Quellenbehandlung“ (Tatsuro Hanyu) zu illustrieren, die Weber gerade in seiner PE praktiziert habe. Schlägt man nun bei Ghosh nach, so wird man ebenfalls enttäuscht: An mehreren Stellen erwähnt der Oxforder Forscher Franklin, jeweils ohne jede Problematisierung, eher im Gegenteil in affirmativer Weise. Es mag ja sein, dass auch Ghosh – wie Weber – Franklin als pure „Illustration“ des „Geistes“ der protestantischen Ethik einschätzt, dem keine historische Gültigkeit zuzubilligen ist. Dieses jedoch zu tun, ohne wenigstens an die jahrzehntelange Debatte darüber zu erinnern, erscheint dem Rezensenten fragwürdig und unbefriedigend.

So anregend viele der Passagen im neuen Buch von Peter Ghosh auch sein mögen, für eine deutsche Leserschaft – zumindest in der deutschen Max Weber-Forschung – stellen sich die meisten seiner Forschungsergebnisse und vor allem die daraus gezogenen Postulate sehr viel weniger neuartig dar als von ihm beansprucht, wobei nicht verschwiegen werden kann, dass die Lektüre von „Weber-Texten“ in englischer Sprache für den deutschen Weber-Kenner kein reines Vergnügen ist. Die pompöse Ankündigung von Ghosh mit der lateinischen Fassung einer Stelle aus dem Buch des Propheten Daniel zu Beginn seines Buches – „Plurimi pertransibunt et multiplex erit scientia“ („so werden viele darüberkommen [über die Schrift Daniels] und großen Verstand finden“) – erscheint aus deutscher Sicht ein wenig angeberisch. Zudem ist anzufragen, ob Ghosh nicht Opfer jener Gefahr wurde, die Wilhelm Hennis bereits 1995 in seinem Aufsatz „Die ‚Protestantische Ethik‘ – Ein ‚überdeterminierter’ Text?“ beim Namen nannte. Gewiss ist die PE der persönlichste Text Max Webers, der unbedingt in den komplexen biographischen Zusammenhang seiner Entstehung gestellt werden muss. Ihn jedoch zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten Lebens und Werks dieses enzyklopädischen Universalgelehrten zu machen, erscheint mir als eine Über-Interpretation.

Goshs philologisch eindrucksvolle Bemühungen, die Vorgeschichte der PE weit zurück bis in das Jahr 1897 zu legen, um dann für die Zeit 1898 bis 1905 zu rekonstruieren, wie sich die zentralen Themen und Postulate Webers in dieser Zeitspanne weiter entfalteten, sind zweifellos beeindruckend. Von der Tatsache ausgehend, dass Weber weder in seiner Freiburger Zeit (1894-1896) noch zu Beginn seiner Heidelberger Zeit (ab 1896) eine „agenda“ – „he had no definite conception of any major publishing project“ – verfolgte, dient Ghosh als Startpunkt seiner Re-Konstruktion einer solchen „agenda“, nämlich der Produktion der Texte über die Kulturbedeutung des Protestantismus. Dabei differenziert Ghosh durchgehend zwischen einer „narrative history“, mit der er vor allem die chronologischen Abläufe in einem erstaunlich selbstsicheren Sprachstil des Teilnehmenden über „Max“ und „Marianne“ und die sonstigen Akteure beim Vornamen schildert, und einer „history of ideas“, mit der er die geistes- und ideengeschichtlichen Zusammenhänge zu erfassen sucht. Auffallend ist dabei vor allem auch der einigermaßen schnoddrige Ton, den der Oxforder anschlägt, beispielsweise, wenn er auf die Bemühungen Webers eingeht, Lujo Brentano zu einer Rezension des Buches von Werner Sombart zu motivieren: „The 39-year-old Weber was unsuccessfull in his somewhat naive attempt to persuade the 59-year-old Brentano to dance to his tune“.

Betrachtet man genauer, was Ghosh als „Beweis“ für seine methodische Vorgehensweise nennt, nämlich vor allem einen Brief Max Webers an Heinrich Rickert vom 14. Juni 1904, in dem dieser davon schrieb, dass eben diese Aufsätze seine „Hauptarbeit“ sei, so relativiert der vollständige Brief jedoch diese Einschätzung. Weber teilt Rickert darin mit, dass sein Befinden konstant schwanke, so dass er zu seiner „Hauptarbeit: ‚protestantische Ethik und Geist des Capitalismus‘“ nur sporadisch komme. Selbst zu diesem Zeitpunkt dürfte Weber diese Aufsätze nicht als seine „Hauptarbeit“ insgesamt eingeschätzt haben, sondern allein als jene, die ihm in eben dieser Phase am vordringlichsten waren. Von welchem Text Weber in dieser Weise sechzehn Jahre später, am Ende seines Lebens, als seiner „Hauptarbeit“ gesprochen hätte, lässt sich nicht beantworten. Ghosh jedenfalls präsentiert seinen Weber allein als einen Denker, der sich zeit seines Lebens mit Protestantismus und Kalvinismus, mit Kapitalismus und Bürokratie auseinandergesetzt hat. Den politischen Denker und streitbaren Redner in aufgewühlter Parteiversammlung scheint er nicht zu kennen, jedenfalls nicht zu schätzen. Und für den Mann Max Weber, der seine nicht unkomplizierten Beziehungen zu den Frauen in seinem Leben – seiner Mutter Helene Weber, seiner Cousine Emmy Baumgarten, seiner Ehefrau Marianne Weber, seinen Geliebten Mina Tobler und Else Jaffé – erlebte und erlitt, scheint in einer „intellectual history“ überhaupt kein Platz zu sein. In seinem Schlusskapitel „Who was Max Weber?“ formuliert Ghosh sein eigenes Ergebnis: „The underlying aim of this book has been to show that there really was a Max Weber, a single individual and not an undigested accumulation of dispersed scholarly industries […]. He was a German thinker who reflected on a modernity that was the outcome of history.”

Hatten wir es in der deutschen Weber-Forschung dereinst mit dem heftigen Streit zwischen Johannes Winckelmann und Friedrich Tenbruck darüber zu tun, welches nun das „Hauptwerk“, das „opus magnum“ Max Webers gewesen sei – Winckelmann optierte für „Wirtschaft und Gesellschaft“, Tenbruck für die „Gesammelten Aufsätze zur Religionssoziologie“ – so erscheint diesem Rezensenten der Versuch von Peter Ghosh, alles in die PE zu projizieren – Leben und Gesamtwerk Max Webers – als eine nicht sonderlich überzeugende Überinterpretation.

An dieser Stelle kann auch auf die „intellectual falsehood“ eingegangen werden, die ich – laut Ghosh – mit meiner eigenen Weber-Biographie in die Welt gesetzt habe. Auf der letzten Seite seines Buches schreibt Ghosh, dass Weber zwar eine „historically dated figure“ sei, seine außergewöhnliche und raffinierte Wahrnehmungsgabe (awareness) für die „europäische Kultur“ mache jedoch die Aussage, dass Weber nicht unser Zeitgenosse sei – mit der ich meine Biographie anhebe – zu eben dieser „intellectual falsehood“. Goshs Schlusssatz lautet dem entsprechend: „Never was there anyone more present on the page, on the screen, and above all in our minds, than he is today.“ Auf diese Weise entlarvt sich Ghosh eben doch als ein Vertreter des “presentism”, ungeachtet aller Beschwörung der Historizität Webers. Das Ei des Humpty Dumpty wird so nicht wiederzusammengesetzt werden, indem man seine angebliche Aktualität monstranzartig vor sich herträgt. Unzweifelhaft können manche der Weber’schen Kategorien und Perspektiven dabei helfen, die gegenwärtige Lage der Menschheit an vielen Punkten besser zu verstehen, aber „präsent“ ist er deswegen noch lange nicht. Würde Max Weber, wie der Bauer Rip Van Winkle in der berühmten Erzählung von Washington Irving, heute aus seinem Zauberschlaf seit 1920 aufwachen, würde er feststellen, dass er in einer Welt gelandet ist, die er nicht begreift und die auch mit seiner Begrifflichkeit nur sehr unvollkommen verstanden und erklärt werden kann.

Wenigstens angemerkt muss werden, dass die Lektüre des Buches keine durchgehende Lesefreude bereitet: Es ist eines jener wissenschaftlichen Bücher, die den Leser ständig dazu zwingen, mit den Augen hin und her zu springen, da im Text eingebettet durchgehend Quellenverweise in Klammern stehen, teilweise mit unterschiedlicher Typographie, und zudem voluminöse Fußnotenapparate die Seiten füllen.

Dennoch muss festgehalten werden, dass die Funde, die Ghosh als Ergebnis seiner Jahrzehnte langen Auseinandersetzung mit der PE präsentiert, von unbestrittenem Wert für die weitere spezialisierte Weber-Forschung sind. Es ist zu hoffen, dass diese Erträge in die redaktionellen Arbeiten an der Fassung der PE aus dem Jahr 1920 im Rahmen der MWG für den seit Jahrzehnten angekündigten Band I/18 eingehen werden.

Titelbild

Max Weber: Briefe 1903-1905. (Max Weber-Gesamtausgabe. Band II/4).
Herausgegeben von Gangolf Hübinger und M. Rainer Lepsius in Zusammenarbeit mit Thomas Herhards und Sybille Oßwald-Bargende.
Mohr Siebeck, Tübingen 2014.
751 Seiten, 294,00 EUR.
ISBN-13: 9783161534287

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Titelbild

Peter Ghosh: Max Weber and ‚The Protestant Ethic‘. Twin Histories.
Oxford University Press, Oxford 2014.
402 Seiten, 45,00 EUR.
ISBN-13: 9780198702528

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Hinnerk Bruhns (Hg.): Max Webers historische Sozialökonomie. L‘ économie de Max Weber entre histoire et sociologie.
(Kultur- und sozialwissenschaftliche Studien. Hg. von Stefan Breuer, Eckart Otto, Hubert Treiber, Bd. 11).
Harrassowitz Verlag, Wiesbaden 2014.
272 Seiten, 54,00 EUR.
ISBN-13: 9783447103091

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Max Weber: Wirtschaft und Gesellschaft. Gesamtregister. (Max Weber-Gesamtausgabe. Band I/25).
Bearbeitet von Edith Hanke und Christoph Morlok.
Mohr Siebeck, Tübingen 2015.
477 Seiten, 199,00 EUR.
ISBN-13: 9783161529979

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