Vorbemerkung
Zwei thematische Akzente setzen die Gegenwartskulturen in dieser Mai-Ausgabe: Zum einen beschäftigen uns Fragen der Psychologie, literarisch mit der neuen Übersetzung von Stevensons Roman „Dr. Jekyll and Mr. Hyde“ über den „merkwürdigen Reiz, ‚zwei’ zu sein“, soziologisch bei der Befassung mit dem emotionspsychologischen Phänomen der Peinlichkeit und der politischen Instrumentalisierung von Scham zur Lösung von Umweltproblemen und filmwissenschaftlich bei der psychoanalytischen Betrachtung des Werks der Coen-Brüder. Wie Lebensart (oder Lifestyle) und Zeitgeist sich medial niederschlagen, verdeutlicht zudem historisch die Korrespondenz des Adolph Freiherrn Knigge und aktuell die Wiederkehr des Tonträgers Vinyl-Lp.
Zweitens betrachten wir Erscheinungen, in denen die Rückkehr des vermeintlich Vergangenen thematisiert wird: vom Neokolonialismus über den Bismarck-Kult und die deutsche Orientliebe von Hammer-Purgstall bis Annemarie Schwarzenbach bis zu den großen und kleinen Episoden der Weltgeschichte, nacherzählt in „33 Romanen“ in einem.
Ob es Sie ins Innere zieht oder in die Ferne – wir laden Sie ein, mit uns lesend die Mai-Bücher zu erkunden.
Alexandra Pontzen für die Gegenwartskulturen
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen