Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 9, September 2009
Zu dieser Ausgabe
Neue Leben, neues Schreiben?
Die „Wende“ 1989/90 zwischen Autobiografie und Fiktion
Von Fabian Thomas
„Auf der anderen Seite der Welt“
Julia Franck lädt in ihrer Anthologie „Grenzübergänge“ dazu ein, sich an die innerdeutsche Grenze zu erinnern
Von Marie Isabel Matthews-Schlinzig
Wenn nur noch Fallobst sinnvoll ist
Günter Grass‘ Tagebuch „Unterwegs von Deutschland nach Deutschland“ von 1990 ist ein Buch des Unmuts
Von Alexandra Pontzen
Erinnerung an die „Flugasche“
Über Monika Marons ‚Bericht‘ „Bitterfelder Bogen“
Von Peter Mohr
Freundliche Übernahme
Terry Kajukos Roman über Geschäftemacherei in der gerade ehemalig gewordenen DDR
Von Stefana Sabin
Ostdeutschland revisited…
Claudia Rusch schreibt in „Aufbau Ost“ über ihre Prägung in der DDR
Von Manuela Lück
Als die Zeit stillstand
Sylvia Kabus kritisiert in ihrem Roman „Weißer als Schnee“ das Pflegesystem in der DDR
Von Manuela Lück
Eine Liebe im Land der Improvisation
Arnold Thünker erzählt in „Anne und Paul“ das Märchen eines ungleichen Paares zu Zeiten der deutschen Teilung
Von Behrang Samsami
Die Geschichtspolitik der Sieger
Wolfgang Wippermann schreibt über die Dämonisierung der DDR
Von Kai Köhler
Jenseits der blühenden Landschaften
Über Andreas Rödders kenntnisreiche „Geschichte der Wiedervereinigung“
Von Heribert Hoven
Nichts Neues zur Mauergeschichte
Zwei Bücher zur Geschichte der Berliner Mauer konservieren altbekannte Geschichten
Von H.-Georg Lützenkirchen
Nicht immer konkret
Die Herausgeberinnen Inge Stephan und Alexandra Tacke veröffentlichen mit „NachBilder der Wende“ einen Sammelband über deren Auswirkung auf Literatur, Film und Kunst
Von Ursula Homann
Deutsche Befindlichkeiten in Ost und West
Peter Bender schreibt in seinem Buch „Deutschlands Wiederkehr“ über unsere Nachkriegsgeschichte
Von Ursula Homann
Spätsowjetisches Gruppenbild
György Dalos erzählt von der Auflösung der Ostblock-Diktaturen
Von Daniele Vecchiato
Bewertungsprobleme an der Schnittstelle von biografischer Historizität und Literatur
Der Sammelband „Deutsch-deutsches Literaturexil“ von Walter Schmitz und Jörg Bernig nimmt Werk und Leben von DDR-Schriftstellern in den Blick
Von Juliane Schöneich
Der Begründer des modernen Judentums
Zum 280.Geburtstag von Moses Mendelssohn
Von Ursula Homann
Schmerzhafte Aufklärungsarbeit
Soziale Ungleichheit ist nicht nur ein akademisches Thema
Von Dirk Kaesler
Eine Art von Buschkrieg
Harry Graf Kesslers fesselndes Tagebuch von 1914-1916 belegt, wie virulent spezifische Kolonialpläne für die deutschen Kämpfe im Osten Europas waren
Von Jan Süselbeck
Kleine Kämpfe
Hans Falladas „In meinem fremden Land. Gefängnistagebuch 1944“ zeugt von einer geistigen Entgiftung
Von Oliver Pfohlmann
Alte Meister
Neue Gedichtbände von Walter Kempowski und Hans Magnus Enzensberger
Von Stefan Höppner
Bitte nicht verwechseln
Zwei neue Anthologien widmen sich den Aphorismen der Weltliteratur
Von Tobias Grüterich
Im Angesicht des Todes
Mit ihrer Anthologie „Letzte Gedichte“ wappnet Jutta Rosenkranz den Leser nicht unbedingt für den Tod, bereichert aber sein Leben um eine anregende Lektüre
Von Jana Scholz
Die zerrissene Büffelhaut
Rosa Luxemburgs Brief aus dem Gefängnis, die Antwort einer „Unsentimentalen“ und eine Polemik von Karl Kraus
Von Oliver Pfohlmann
Erzählerisch experimentell, inhaltlich brisant
Uwe Johnsons „Mutmassungen über Jakob“ im Faksimile der Erstausgabe von 1959
Von Christian Krepold
Gegen-Kosmos
Giwi Margwelaschwilis vergnügliche Textontologien künden „Vom Tod eines alten Lesers“
Von Ute Eisinger
Die Ich-Frage
Thomas Glavinics rätselhafte Romane „Die Arbeit der Nacht“ und „Das Leben der Wünsche“
Von Thorsten Gräbe
Politpornografie
Hans Christoph Buch verhebt sich in seiner Erzählung „Tod in Habana“ an der Imitation literarischer Vorbildern
Von Kai Köhler
Die Hölle ist ein kalter Ort
Johannes Zeilingers Buch „Auf brüchigem Eis“ inszeniert die Doppelentdeckung des Nordpols 1908/09 als einzigartiges Drama
Von Rolf-Bernhard Essig
Klebt gut
Nils Minkmars Buch „Mit dem Kopf durch die Welt“ erzählt ganz persönliche Geschichten aus der Normalität
Von Oliver Pfohlmann
Ohne Eros geht nichts
Über Friedrich Christian Delius’ Roman „Die Frau, für die ich den Computer erfand“
Von Peter Mohr
Grabesstimme
Peter Handkes Monolog „Bis daß der Tod euch scheidet oder Eine Frage des Lichts“ ist eine Herausforderung für Experten
Von Stefan Cernohuby
Prozess der Réécriture
Über Erinnerung und Erzählen in Arnold Stadlers „Einmal auf der Welt. Und dann so“
Von Thomas Neumann
Vom Glanz des höheren Alters
Zur Amrainer Tetralogie „Baur und Bindschädler“, dem Meisterwerk des Schweizer Autors Gerhard Meier
Von Grazia Lindt
Die Wahrheit über die deutsche Provinz
Patrick Findeis’ erschütternde Beschreibung eines Milieus ohne Ausweg: „Kein schöner Land“
Von Winfried Stanzick
Der „maschentausendabertausendweite“ Tibetteppich
Barbara Frischmuths Münchner Poetik-Vorlesungen „Traum der Literatur – Literatur des Traums“ sind nach wie vor eine anregende und unterhaltsame Lektüre
Von Monika Stranakova
Zur Abwechslung mal interessant reisen
Christoph D. Brumme über eine Fahrradtour von Berlin an die Wolga und zurück
Von Thomas Neumann
Die Lust am Sehen
Bärbel Arenz und Gisela Lipsky stellen in ihrem Text- und Bildband „Mit Kompass und Korsett“ 16 reisende Entdeckerinnen vor
Von Behrang Samsami
Von Göttern und Gütern
In „Tribut an Freud“ schildert Hilda Doolittle ihre Arbeit mit dem Gründungsvater der Psychoanalyse
Von Jens Zwernemann
System und Lebenswelt
Stefan Müller-Doohm beschreibt Leben, Werk und Wirkung von Jürgen Habermas
Von Mario Wenning
Glücklich sein geht anders
Über Tracey Emins Autobiografie „Strangeland“
Von Frauke Schlieckau
Mythos Romy Schneider
Ein Sammelband von Thomas Koebner und Fabienne Liptay widmet sich der Vielseitigkeit der berühmten Schauspielerin
Von Frauke Schlieckau
Treuer Verleger, liberaler Geist und wagemutiger Geschäftsmann
Peter Kaeding beschreibt in „Die Hand über der ganzen Welt“ das romanhafte Leben des Johann Friedrich Cotta
Von Rolf-Bernhard Essig
Ein mitteleuropäischer Intellektueller
Ein Band mit Gesprächen gibt Aufschlüsse über das ungewöhnliche Leben und Schicksal des Germanisten Eduard Goldstücker
Von Volker Strebel
Einführung für ein breiteres Publikum
Kurt Meyer schreibt über Leben und Werk des Basler Historikers, Kultur- und Kunstwissenschaftlers Jacob Burckhardt
Von Stefanie Leibetseder
Erholungspausen
In seinem neuen Roman „Leichenblässe“ lässt Simon Beckett seinen Anthropologen wieder leiden
Von Walter Delabar
Eine normale australische Welt
Garry Disher schreibt weiter an seiner australischen Comédie humaine
Von Georg Patzer
Der Unsympath
Leif GW Persson leistet sich einen korrupten, chauvinistischen und unfähigen Ermittler
Von Walter Delabar
Fauler Voodoo-Zauber?
Nick Stone überfrachtet seinen Miami-Krimi
Von Walter Delabar
Editionskriminalität
Monika Geier interessiert sich für eine mittelalterliche Psalmenhandschrift
Von Walter Delabar
Lärmterror
Stefan Slupetzky treibt seine Leute in „Lemmings Zorn“ an die Grenze des Erträglichen
Von Walter Delabar
Waffenschmuggel und Fliegen
„Ein Grab in Gaza“ von Matt Beynon Rees zeigt die Missstände im Palästinensergebiet
Von Georg Patzer
Ein Fall der zweiten Generation
Lizzie Doron erzählt in „Es war einmal eine Familie“ vom Leben nach der Shoah
Von Behrang Samsami
Sie hätten den Kater längst gegessen
Wie vom GULag erzählen? Gesetzmäßigkeiten des Erfrierens: Warlam Schalamow „Über Prosa“
Von Laslo Scholtze
Innere Schönheit
Über Charles Chadwicks feinen Roman „Eine zufällige Begegnung“
Von Monika Grosche
Von der Komik und Tragik der Schwerhörigkeit
In seinem neuen Roman „Wie bitte?“ beschreibt David Lodge die Tücken des Alterns
Von Sylvia Langwald
Der Mantel der Großartigkeit
Hugh Trevor-Roper erzählt vom genialen Fälscher Edmund Backhouse
Von Georg Patzer
Spaßiges aus Fernost
In Yu Huas Roman „Brüder“ zerfastert Chinas 20. Jahrhundert zur Anekdotensammlung
Von Lennart Laberenz
Auf der Suche nach dem „Cold Mountain“
William T. Vollmanns ungewöhnlicher Reisebericht „Hobo Blues“ über das illegale Reisen auf Zügen und seine spezielle Melancholie
Von Thomas Neumann
Lauter Häppchen
Michael Palin reist durch Osteuropa
Von Georg Patzer
Delizia!
Über „Die Italiener und ihre Küche. Geschichte einer Leidenschaft“ von John Dickie
Von Frauke Schlieckau
Es gibt keinen Text
Zwei Bücher von Shaun Tan sind für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert worden
Von Georg Patzer
Und abends ab in den Wacholder
Neues über und Bewährtes von Arno Schmidt
Von Stefan Höppner
Schreibtischtäter
Rolf Düsterberg stellt biografische Studien über „Dichter für das Dritte Reich“ zusammen
Von Erhard Jöst
Das Indien der Romantiker
Der israelische Historiker Chen Tzoref-Ashkenazi über die politischen Kontexte von Friedrich Schlegels indischen Studien
Von Jochen Strobel
Ohne tiefergehende Deutungen
Das Lessing Yearbook bietet Betrachtungen zur Aktualität eines Aufklärers für unsere Zeit – mit durchwachsenem Ergebnis
Von Jonas Reinartz
Nach der Erinnerung
Silke Horstkotte erschließt in „Nachbilder“ den Komplex von „Fotografie und Gedächtnis in der deutschen Gegenwartsliteratur“
Von Jan Gerstner
Dem Hermann-Mythos auf der Spur
Themen und Perspektiven einer literaturwissenschaftlichen Tagung zu „Hermanns Schlachten“
Von Clarissa Höschel
Wachsame Gelehrsamkeit
Aufsätze Klaus Garbers zur Frühen Neuzeit als Denkstil
Von Gabriele Guerra
Selbstzeugnisse, fremd betrachtet
Der Sammelband „Der Blick auf sich und die anderen“ thematisiert das Eigene im Fremden aus eingeschränkter Perspektive
Von Andrea Sieber
Barocke und avantgardistische Maschinentheater
Helmar Schramm, Ludger Schwarte und Jan Lazardzig veröffentlichen einen Forschungsband zu den Interferenzen von Kunst und Wissenschaft
Von Nikola Roßbach
Problematischer Versuch
Juliane Rieches Studie über die „Literatur im Melancholiediskurs des 16. Jahrhunderts“ hat größere Mängel
Von Romy Günthart
Der Sturste seiner Zunft – Friedhelm Rathjen über das Übersetzen als „Quadratur des Kreises“
Der von Markus Joch, York-Gothard Mix und Norbert Christian Wolf herausgegebene Sammelband „Mediale Erregungen?“ sondiert die Anschlussfähigkeit der Feldtheorie für die Literaturwissenschaft
Von der Unfähigkeit, andere zu betrauern
Philip Gourevitch und Errol Morris dokumentieren die „Geschichte von Abu Ghraib“ – und Judith Butlers Analyse von „Krieg und Affekt“ versucht, diesem Phänomen theoretisch auf den Grund zu gehen
Von Jan Süselbeck
Clown und Philosophin in einem
Judith Butler beschreibt die Macht der Geschlechternormen
Von Mario Wenning
Darum
Die DVD-Version von Claude Lanzmanns Militär-Dokumentarfilm „Tsahal“ zeigt, warum sich der Staat Israel effektiv gegen seine Feinde verteidigen muss
Von Jan Süselbeck
Gebrauchsanleitungen für den Bann der Gewalt
Enzo Traverso präsentiert in seinen letzten beiden Büchern vor allem deutsche Opfer und sieht die globale Erinnerung durch die jüdische Perspektive manipuliert
Von Fabian Kettner
„Gib Deinem Trainer eine Fahrkarte nach Jerusalem.“
Forschungen zur Geschichte des Fußballs im Nationalsozialismus
Von Kurt Schilde
„Neue Wege der Forschung“ – aber das Neueste fehlt!
Ein Sammelband von Michael Kißener über den „Weg in den Nationalsozialismus“
Von Jürgen Schmädeke
Verunglimpft als Verräter und Kollaborateure
Barbara Engelking und Helga Hirsch über Polens ambivalentes Verhältnis zu den Juden
Von Ursula Homann
Weder Idealist noch engagierter Arzt
Am Beispiel von „Hitlers Arzt Karl Brandt“ veranschaulicht Ulf Schmidt, wie die Medizin sich in die Verbrechen des „Dritten Reichs“ verwickeln ließ
Von H.-Georg Lützenkirchen
Widersacher Hitlers oder wankelmütiger Versager?
Zwei sehr unterschiedliche Bücher über Papst Pius XII.
Von Benno Kirsch
Eine weitere Arbeit im Bergwerk der Kulturgeschichte
Die von Werner Faulstich herausgegebene Reihe versucht sich an einer Totalschau der Kultur des 20. Jahrhunderts
Von Walter Delabar
Das Reich der Schatten
Über „Schatten. Ihre Darstellung in der abendländischen Kunst“: Eine Einführung von Ernst H. Gombrich
Von Frauke Schlieckau
Stadtrundgang
Laura Biegers „Ästhetik der Immersion“ versucht, Las Vegas und Washington als Erlebnisräume und heterotopische Bildräume zu erschließen
Von Patrick Baum
Bilderwerk
Ein opulenter Bildband präsentriert das Werk des Typografen Jan Tschichold
Von Walter Delabar
Das „Handy“ des Dandys
Cyclomanie: Elmar Schenkel schreibt über das Fahrrad und die Literatur
Von Frauke Schlieckau
DOGMAlen nach Zahlen
Kristina M. Schulte-Eversum versucht mit Zahlen zu belegen, wie Dogma 95-Filme durch den Bruch filmischer Konventionen die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion überwinden und eine eigene Hybridform herausbilden
Von Andreas Kirchner
Das Gefühl in der Schablone
„Die Errettung der modernen Seele“: Eva Illouz über Entstehung, Funktionsweisen und Folgen des allgegenwärtigen Psycho-Talks
Von Oliver Pfohlmann
(Hetero-)sexistische ÄrztInnen
Dominik Groß gibt einen Sammelband zu geschlechtsspezifischen Unterscheidungen und Rollenzuschreibungen im Wandel der Zeit heraus
Von Rolf Löchel
Wenn das limbische System sich zu Wort meldet
Michael Pauen und Gerhard Roth referieren Seichtes zu „Freiheit, Schuld und Verantwortung“
Von Willem Warnecke
Orientierung im Dschungel der Theaterwissenschaft
Christopher Balmes Standardwerk „Einführung in die Theaterwissenschaft“ ist in neuer Auflage erschienen
Von Torsten Mergen
Hoher Gebrauchswert
Volker Frederkings, Axel Krommers und Klaus Maiwalds Einführung in die Mediendidaktik als „dritter Säule“ der Deutschdidaktik
Von Torsten Mergen
Vielseitige Einblicke
Die Internationale Zeitschrift für Philosophie widmet sich der Globalisierung
Von Josef Bordat
Philosophie und Lebenskunst
Ferdinand Fellmann bringt zusammen, was zusammen gehört
Von Josef Bordat
Lehrjahre Walter Benjamins
Sandro Pignottis Dissertation wirft einen neuen Blick auf die jüdischen Inhalte in Walter Benjamins Schriften
Von Philipp Weber
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