Lesen in der Corona-Krise
Liebe Leser, Abonnenten und Mitarbeiter,
in diesen Zeiten der Pandemie und des notwendigen social distancing ist man zurückgeworfen in die eigenen vier Wände. Draußen bricht der Frühling an, wir alle verbringen derweil die meiste Zeit drinnen. Um hier die Wände auf Abstand zu halten, ist es wichtig, sich abwechslungsreich zu beschäftigen – auch abseits des Home-Office-Betriebs.
Als Redaktion von literaturkritik.de möchten wir deshalb auf dieser Seite ab sofort zum einen regelmäßig Anregungen zum intellektuellen Zeitvertreib geben, zum anderen aber auch erforschen, wie die Lage in der Welt der Literatur und Kultur sich kontinuierlich verändert. Dies soll in Form von Berichten, Gesprächen mit Kulturschaffenden und anderen Formaten geschehen, die sich erst im Laufe der Zeit entwickeln werden.
Was kann man lesen? Was lesen andere Menschen aus dem kulturschaffenden Umfeld? Und vor allem: Auf welche Art und Weise verändert sich kurzfristig die Wahrnehmung von Literatur und Kultur allgemein im öffentlichen Raum, der derzeit zunehmend auf das Internet beschränkt ist.
Wir haben vor, auf dieser Seite kontinuierlich neue Inhalte anzubieten, und würden uns freuen, wenn Sie regelmäßig vorbeischauen. Denn eines werden in den kommenden Tagen wohl die meisten haben: Zeit zu Hause. Lassen Sie uns diese sinnvoll nutzen, auch um Perspektiven für die Zukunft der Literatur und ihrer Vermittlung zu suchen.
Sascha Seiler für die Redaktion
Teil 1: Thomas Glavinic verfasst für die Welt einen Fortsetzungsroman zur Corona-Krise
Teil 2: Der schottische Musiker und Künstler Momus nimmt ein Corona-Album als Work-in-Progress auf
Teil 3: Dokumentation eines Anfangs: Paolo Giordano arbeitet den Beginn der Corona-Krise in Italien auf
Teil 4: Ist das romantisch? – Eine Literaturwissenschaftlerin in der Krise
Teil 5: Deutschsprachige Gegenwartsautor*innen aktualisieren für Die Zeit das Dekameron
Teil 6: Aschenbachs Fallgeschichte: Thomas Manns Novelle Der Tod in Venedig
Teil 7: Arte macht gegen die Langeweile zahlreiche Filme frei zugänglich
Teil 8: Wiederlesen: Martin Meyer wagt sich an eine Erzählung über die unmittelbare Gegenwart
Teil 9: Entscheidung mit Risiko: Mukerji und Mannino zur Logik politischer Überzeugungsbildung in der Coronakrise
Teil 10: Ferdinand von Schirach und Alexander Kluge bringen sich auf den neuesten Stand
Teil 11: Ein Gespräch mit Lucie Langston, die es mit einem Corona-Comic in die New York Times schaffte
Teil 12: Der Ökonom Daniel Stelter skizziert in Coronomics seinen Wiederaufbauplan für die Zeit nach Corona
Teil 13: Perspektiven auf die Post-Corona-Welt: Drei Bände nähern sich gesellschaftspolitischen Folgen und Lehren aus der Covid-19-Pandemie
Teil 14: Dichten in der Zeit des Virus: In seinem Gedichtzyklus „Abschied“ reflektiert Cees Nooteboom über das Ende vom Ende
Teil 15: Corona-Republik Deutschland? Heribert Prantl diskutiert in „Not und Gebot“ über die Einschränkung von Grundrechten
Teil 16: Das gekrönte Virus: Die Philosophin Donatella Di Cesare setzt sich in dem Essay „Souveränes Virus?“ mit der Corona-Krise auseinander
Teil 17: Gemeinsam allein – wie Corona Einsamkeit verschärft: Diana Kinnerts „Die neue Einsamkeit“ ist ein wichtiger Debattenbeitrag
Teil 18: Zwei Sorten von Sterbenden: John von Düffels neuer Roman „Die Wütenden und die Schuldigen“ widmet sich einer zerrütteten Familie in Corona-Zeiten
Teil 19: Corona-Zeit – eine neue Sternzeit? Marica Bodrožićs „Pantherzeit. Vom Innenmaß der Dinge“ entfaltet aus aktuellem Anlass ein Leitmotiv ihres Gesamtwerks
Teil 20: Der Neustart unseres Planeten: Unter dem Titel „Goethe-Vigoni Discorsi“ ist ein deutsch-italienisches Tagebuch der Corona-Krise mit konkreten Ansätzen für die wichtigsten Herausforderungen erschienen
Teil 21: Echte Helden: Das Buch „Projekt Lightspeed“ berichtet davon, wie Özlem Türeci und Uğur Şahin die Welt retten
Teil 22: Einfach immer wieder anfangen: In dem Buch „Hauskonzert“ portraitiert Florian Zinnecker die Klarheit und Ehrlichkeit des musikalischen und politischen Wirkens von Igor Levit
Teil 23: Bewegendes Dokument des Stillstands und des Muts: Ein Bildband von Helena Heilig über „Wirte im Lockdown“ regt zum Nach- und Voraus-Denken an
Teil 24: Aus der Wirklichkeit der Pandemie: Der Schriftsteller Liao Yiwu begibt sich in „Wuhan. Dokumentarroman“ auf Spurensuche
Teil 25: Pandemiebedingte Kommunikationsbedürfnisse: Mit seinem Buch „Latenzzeit“ möchte Alexander Schneider für kulturell Verborgenes in der visuellen Kommunikation der Pandemie sensibilisieren, offenbart aber gleichzeitig bildwissenschaftliche Methodenschwächen