Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 8, August 2017
„Abenteuer Interdisziplinarität“ in der Emotionsforschung
Zu der August-Ausgabe 2017 von literaturkritik.de und ihrem Themenschwerpunkt
Von Thomas Anz
Zwiespältige Formen des Mitgefühls
Was deutschsprachige Germanisten, die sich mit dem Holocaust auseinandersetzen, von der nordamerikanischen Empathieforschung lernen können
Von Jan Süselbeck
Einfühlung, Mitgefühl, Mitleid, Mitfreude, Sympathie …
Vokabeln, Konzepte und Konfusionen der Empathie-Forschung
Von Thomas Anz
Affine Gefühlswelten
Warum Judenfeindschaft schwer vergleichbar ist – Vorläufiges zu einer Hass-Geschichte
Von Sylke Kirschnick
Die Leidenschaft des Schreibens
Über Rüdiger Schnells Streitschrift wider die „History of emotions“
Von Armin Nolzen
Die Geschichte der Gemütsverfassungen
Friederike Reents legt mit ihrer Untersuchung „Stimmungsästhetik“ ein monumentales Werk vor
Von Stefan Tuczek
Dem Zorn den Rücken kehren
Martha Nussbaum liefert ein „Plädoyer für die Kultur der Gelassenheit“
Von Galina Hristeva
Hinter den Kulissen des Selbst
Erkenntnisse zum bewussten Sein in den Dialogen eines Hirnforschers und eines buddhistischen Mönchs
Von Sandy Scheffler
Brief-Gefühle
Der Sammelband „Briefkultur und Affektästhetik“ skizziert emotionswissenschaftliche Perspektiven für die epistolographische Forschung
Von Jörg Schuster
Vom erotischen Rausch fasziniert das Thema verfehlt
Stephan Porombkas „Es ist Liebe“ ist ein enttäuschend oberflächlicher Appell
Von Thorsten Schulte
Biedermänner in Sicht
Christopher Nolans Kriegsfilm „Dunkirk“ inszeniert die Rettung der britischen Armee vor der deutschen Wehrmacht im Jahr 1940
Von Jan Süselbeck
Letzte Fragen am Strand
Christopher Nolans Film „Dunkirk“ als Einführung in die Ethik des Entscheidens unter Knappheitsbedingungen
Von Urban Wiesing
Ich fühle etwas, was du (nicht) fühlst
Zu Malte Hageners und Ingrid Vendrell Ferrans Sammelband über die Gefühle im Kino
Von Felix T. Gregor
Temporäre Stundung des emotionalen Ernstfall
Gerhard Oberlin über die Gründe des Lachens und Weinens im Kino
Von Michael Braun
Einen Ort suchen, wo man leben kann, ohne ausgegrenzt zu werden
Interview mit Daniel Schreiber über sein Buch „Zuhause. Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen“
Von Gunnar Kaiser
Das Paradies hat nie existiert
„Zuhause“: Daniel Schreibers Meditationen über einen schwierigen Begriff
Von Oliver Pfohlmann
Keine Heimat, nirgends
Yelena Akhtiorskayas Roman „Der Sommer mit Pasha“ erzählt vom nostalgieschweren Emigrantendasein
Von Paul Geck
Wohl und Wehe der Heimat
Eine Anthologie vereint zeitgenössische und kanonische Lyrik und lotet Facetten eines spannungsreichen Konzeptes aus
Von Nicolai Glasenapp
„Raum – Gefühl – Heimat“: Ergebnisse aus einem internationalen Forschungsprojekt an der Universität des Baskenlandes
Wenn das Geisterhaus zum Fluch wird
Zum 75. Geburtstag der Schriftstellerin Isabel Allende
Von Peter Mohr
Bürgerschreck und Frauenheld
Wolfgang Martynkewicz porträtiert Gottfried Benn, der aus seiner Promiskuität Haltung und Gedichte machte
Von Heribert Hoven
Durch die Ozeane des Menschseins
Arno Heller porträtiert Herman Melville als einen Schriftsteller, der „seiner Zeit um ein Jahrhundert voraus war“
Von Heribert Hoven
Dialog als Voraussetzung
Gisela Kleines Doppelbiografie über Ninon und Hermann Hesse wurde neu aufgelegt
Von Bettina Johl
Das schmerzlichste Jahr
Der sechste Band von Hedwig Pringsheims Tagebüchern bietet geradezu sensationelle Entdeckungen zum Lebensabend ihrer Mutter Hedwig Dohm
Von Rolf Löchel
Heimkehr in mehreren Anläufen
Geprägt vom Spannungsfeld deutsch-slowakisch-ungarischer Befindlichkeiten entfaltet sich ein mitteleuropäisches Schicksal
Von Volker Strebel
Kniefall gen Macca
Philip Norman würdigt auf gut 1.000 Seiten Leben und Werk des erfolgreichsten Beatles
Von Wieland Schwanebeck
Der unvollendete Walter
Lorenz Jäger legt eine prägnante, stellenweise aber auch fragwürdige Benjamin-Biografie vor
Von David Wachter
Ein intellektuelles Schwesternpaar
Ein von Burcu Dogramaci und Günther Sandner herausgegebener Sammelband widmet sich Rosa und Anna Schapire
Von Rolf Löchel
Erfinder, Techniker und Unternehmensgründer
Der Historiker Johannes Bähr hat eine Biografie über Werner von Siemens geschrieben
Von Jens Flemming
Wegweiser zum ausgezeichneten Lyriker
Der Auswahlband „Selbstportrait mit Bienenschwarm“ sowie ein Aufsatzband verführen zum Sprachkünstler Jan Wagner
Von Bernd Blaschke
Nicht konform mit dem Literaturbetrieb
Ein Sammelband autobiographischer und literaturkritischer Essays von Klaus Modick
Von Alexandra Pontzen
Flüchtlinge, Goldenes Matriarchat und Künstlersozialversicherung
Über Stefanie Sargnagels „Statusmeldungen“
Von Christina Dittmer
Der große unabgeschlossene Roman
Gerhard Henschel schreibt weiter am eigenen Leben
Von Stefan Höppner
Zwischen Probenkeller und großer Freiheit
In Thomas Brussigs Roman „Beste Absichten“ verhindert die Wende den Durchbruch einer großen Band
Von Dietmar Jacobsen
Flotter Dreier mit Hündin gefällig?
Bodo Kirchhoff stellt sich eine Kreuzfahrt in die Karibik vor
Von Thomas Schwarz
Herr Lohmer und wie er die Welt sieht
In „Alles Lüge“ schickt Joachim Lottmann sein literarisches Ich ins Jahr der Flüchtlingskrise
Von Dietmar Jacobsen
Das schöne Stadium der Gleichzeitigkeit
Westdeutsches von Jochen Schimmang
Von Klaus Hübner
Ein Boxer in Cambridge
Takis Würger geht mit seinem Debütroman „Der Club“ aufs Ganze
Von Helmut Sturm
Es gibt Orte, die dir Angst machen
Gerhard Jägers Erstling „Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod“ erzählt von der lebensverändernden Suche nach den verschütteten Geschichten
Von Gunnar Kaiser
Erst nach dem Blick zurück die Richtung ändern
Dorthe Nors schreibt in „Rechts blinken, links abbiegen“ über die Midlife-Crisis einer Aufsteigerin
Von Volker Heigenmooser
Ein Fall ins Bodenlose
In seinem Roman „Nichts bleibt“ lässt Willi Achten seinen Helden in einen Strudel der Gewalt geraten
Von Dietmar Jacobsen
Du sollst dir ein Bild machen
Helmut Böttiger verneigt sich in „Celan am Meer“
Von Anna Eckert
Tangente als Lebensmittelpunkt
In Silvio Blatters Roman „Die Unverbesserlichen“ gerät eine fest gefügte Welt ins Wanken
Von Peter Mohr
Widerstand als Bildungsweg
Einige Worte zur Wiederentdeckung des Autors Christian Geissler anlässlich der Neuedition seines Romans „Das Brot mit der Feile“
Von Britta Caspers
Das Dorf, die Mädchen und der Fremde
Zu Andreas Mosters erstaunlichem Romandebüt „Wir leben hier, seit wir geboren sind“
Von Martin Gaiser
Einfach zum Nachdenken und Schmunzeln
Dietrich zur Nedden entlarvt in seinen 135 Geschichten menschliche Schwächen
Von Manfred Orlick
Chemische Elemente und ihre Verbindung zum Dichter
Steffen Popp liefert „118 Gedichte“ – Extremgeschöpfe der symbolischen Sphäre
Von Helga Arend
Der „unlogische“ Mord: Der Lebensinhalt einer jungen Anarchistin
In „Germaine Berton. Die rote Jungfrau“ (1925) widmet sich Yvan Goll einem aufsehenerregenden Gerichtsprozess der Zwischenkriegszeit
Von Mario Huber
Geisterstunde
Markus Bernauer bringt die Schaueranthologie „Fantasmagoriana“ erstmals nach Deutschland
Von Julian Ingelmann
Simone Frielings „Frauen-Leben“ mit sechzehn Erzählungen
Narziss im Zwiespalt
Rudolf Borchardts „Sonett auf sich selbst“
Von Dieter Lamping
Ein Hauch von Bittermandeln
Claudio Magris verknüpft in „Verfahren eingestellt“ die Verfolgung der Juden mit der Geschichte des Sklavenhandels
Von Beat Mazenauer
Die Essenz des Daseins
In „Die Affekte“ erzählt der bolivianische Autor Rodrigo Hasbún in nur wenigen Worten eine hochdramatische Familiengeschichte
Von Sascha Seiler
Die dunkle Seite von Buenos Aires
Mit ihrem Erzählband „Was wir im Feuer verloren“ erweitert Mariana Enríquez die literarische Landschaft Argentiniens
Von Michi Strausfeld
Schaurig-spannendes Mittelmaß
Carlos Ruiz Zafón beschließt mit seinem Roman „Das Labyrinth der Lichter“ seine vierbändige Romanreihe „Der Friedhof der vergessenen Bücher“
Von Bernhard Walcher
Die Spy Story als Familiendrama und politischer Roman
John le Carré erzählt Geschichten aus seinem Leben
Von Jochen Vogt
Die Identität des Hauses
Der portugiesische Autor Pedro Rosa Mendes erzählt in „Die Pilgerfahrt des Enmanuel Jhesus“ die mythisch-politische Kolonialgeschichte Ost-Timors
Von Beat Mazenauer
Der Sänger der Demokratie als Rächer der Enterbten
Walt Whitman ist einer der Urväter der modernen Literatur. Seinen frühen Zeitungsroman „Jack Engles Leben und Abenteuer“ hat er nicht sehr geschätzt, ein Schmuckstück ist er dennoch
Von Walter Delabar
Eine Mutter-Kind-Geschichte in Zeiten der Katastrophe
Megan Hunters kunstvoller Debütroman „Vom Ende an“
Von Martin Gaiser
Trümmer und Checkpoints
Niroz Malek erzählt vom Überleben in Aleppo
Von Klaus Hübner
Der Weg der Süßbohne
Durian Sukegawa komponiert ein Lehrstück zum Thema Diskriminierung in Japan
Von Lisette Gebhardt
Damals in Podlachien
Ignacy Karpowicz’ großartiger Roman „Sonka“ erzählt eine tragische Liebesgeschichte aus dem Zweiten Weltkrieg
Von Daniel Henseler
Außerirdische in Barcelona
Eduardo Mendozas Roman „Das dunkle Ende des Laufstegs“
Von Peter Mohr
Tacketacketack oder ein surrealistisch vögelndes Maschinengewehr
Zwei Gedichtbände Robert Bolaños erscheinen erstmalig auf Deutsch
Von Kai Sammet
Es geht um mehr als um Kidnapping
Zum vierten Mal macht sich Charles Boxer in Robert Wilsons Roman „Wer Lügen sät“ auf die Suche nach entführten Menschen
Von Dietmar Jacobsen
Bunter Hund
Michael Ondaatje und Serge Bloch erzählen von einer besonderen Dobermann-Diva
Von Wieland Schwanebeck
Stunden des gestörten Kinderglücks
Hermann Hesses Erzählung „Kinderseele“
Von Liane Schüller
Inter? Trans? Syn?
Über Beate Laudenbergs Studie zur Migrationsliteratur
Von Klaus Hübner
Holocaustliteratur im Deutschunterricht
Rezeptionsformen von Anne Franks „Tagebuch“ und John Boynes „Der Junge im gestreiften Pyjama“ empirisch untersucht
Von Torsten Mergen
Ernst Jüngers Gestaltdenken aus narratologischer Sicht
Eine neue Studie untersucht „Heliopolis“ und „Eumeswil“
Von Christophe Fricker
Erschriebene Lesbarkeit
Ein Sammelband verortet Physiognomisches Schreiben zwischen Gestaltdeutung und Literatur
Von Maik M. Müller
Res interpres sui
John Scheid und Jesper Svenbro gewähren einen Einblick in die generative „Werkstatt der Mythologie“
Von Axel Schmitt
Neues aus der Comicforschung
Matthias Harbeck, Linda-Rabea Heyden und Marie Schröer geben den Tagungsband „Comics an der Grenze“ heraus
Von Stefan Tuczek
Neue Hinweise auf Goethes Geliebte in seinen Liebesgedichten
Mit einem Nachtrag und einer Aufforderung zum Dialog
Von Wilhelm Solms
„Wasser ist zum Waschen da…“
In einem prominent herausgegeben Band werden Gebrauch, Wahrnehmung und Symbolik des Wassers in der mittelalterlichen Kultur dargestellt
Von Jörg Füllgrabe
Durch Tiefenbohrungen zu den Ursprüngen
Ludger Honnefelder über zukunftsweisende Problemstellungen der mittelalterlichen Philosophie
Von Simone Loleit
Abenteuer Interdisziplinarität
Über einen Rückblick auf die Forschungsgruppe „Poetik und Hermeneutik“ in Form von Interviews mit Beteiligten
Von Petra Boden und Rüdiger Zill
Julia Amslinger über die Anfänge von „Poetik und Hermeneutik“
Zwischen Elektrisiermaschine und Elysium: Zur romantischen Nachbarschaft von Literatur und Naturforschung
Wolfram Malte Fues analysiert ausgewählte Beispiele aus der „Romanlücke“ in der deutschen Literatur des 18. Jahrhunderts
Martin A. Hainz zeigt in „Silbenzwang“, dass Klopstock mehr als ein empfindsamer Illustrator der biblischen Heilsgeschichte war
Berge von Zitaten, kluge Abwägungen und vorsichtiger Zukunftsoptimismus
Über Dieter Borchmeyers Buch „Was ist deutsch?“
Von Martin Lowsky
Kritische Aufklärung
Lutz Hachmeister und Till Wäscher porträtieren in ihrem Buch „Wer beherrscht die Medien“ die „50 größten Medien- und Wissenskonzerne der Welt“
Von H.-Georg Lützenkirchen
Das magische Disney-Universum
Ein Buch entführt in die Fantasiewelt des Zeichentrickfilmpioniers
Von Patrick Mensel und Isabelle Mensel
Schauplatz einer Dreieinigkeit aus Erotik, Theologie und Ökonomie
Jochen Hörisch erschließt Richard Wagners musisches Theorie-Theater
Von Axel Schmitt
Männliche Krisenerfahrung zur Zeit der Weimarer Republik
Änne Söll untersucht die Männerporträts von Otto Dix, Christian Schad und Anton Räderscheidt
Von Stefan Tuczek
Vom Ausstellen der Leerstellen
Simon Ward zum musealen Blick auf das asynchrone Berlin in visueller Kunst der Nachkriegszeit bis heute
Von Stephan Ehrig
Vogelmalerei im Dienste der Wissenschaft
Hugh Ridley erklärt, wie die künstlerische Darstellung von Vögeln einer Leitdisziplin der Naturwissenschaft zu Hilfe kam
Von Stefanie Leibetseder
Die Mühen der Ebene
Jan-Werner Müller erklärt den Populismus, Harald Welzer ruft zum Engagement gegen ihn auf
Von Stefan Höppner
Ein Wandel des geistigen Klimas
Interview mit Philipp Blom über die Kleine Eiszeit und den Klimawandel
Von Gunnar Kaiser
Aufklärung, Selbstvergewisserung und Gegenpropaganda
Ein Sammelband liefert Beiträge zur Rolle des deutschsprachigen Exils im Zweiten Weltkrieg
Von Jens Flemming
Hat der Frieden zwischen Israelis und Palästinensern heute noch eine Chance?
Moshe Zuckermann analysiert mit Marx und Freud die Geschichte eines Jahrhundertkonflikts – und sucht nach Wegen, die in die Zukunft weisen könnten
Von Bernd Nitzschke
Aufgeklärter Pazifismus und dauerhafter Frieden
Wilfried Hinsch diskutiert in „Die Moral des Krieges“ die dringende Frage nach der Legitimität militärischer Intervention
Von Sebastian Engelmann
Reflexion über das erkennende Subjekt
Was ist Objektivität? Wann entstand sie? Wie objektiv bilden Bilder unsere Welt ab? Und inwieweit verändert sie die Menschen, die die Bilder herstellen? Lorraine Daston und Peter Galison geben Antworten und stellen weitere Fragen
Von Sebastian Meißner
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