Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 1, Januar 2012
Gibt es weniger Gewalt auf der Welt – oder wird alles nur noch schlimmer?
Zu dieser Ausgabe: Steven Pinker, W. J. T. Mitchell und andere regen kontroverse Auseinandersetzungen mit einem der dringendsten Probleme unserer Zeit an
Von Jan Süselbeck
Zivilisierte Gewalt tut not
Anmerkungen zum soziologischen Verständnis von Gewalt
Von Dirk Kaesler
Schmerz und Aggression
Evolutionsbiologische und neurowissenschaftliche Überlegungen zur Geschichte sozialer Gewalt
Von Joachim Bauer
„Lass uns ein bisschen Spaß haben“
Zum Verhältnis von Gender, Gewalt und Sexualität in kriegerischen Konflikten
Von Gaby Zipfel
Das Stück Papier als Ort des Ichs
Topografie und Textualität in Jan Philipp Reemtsmas Geiselhaftbericht „Im Keller“
Von Irmela Marei Krüger-Fürhoff
Georg Heyms Gewalt- und Vernichtungsfantasien
Aus Anlass seines 100. Todestages im Januar 2012
Von Thomas Anz
Gewalt des Wortes – Urwucht der Poesie
Ein Gespräch mit Clemens Meyer
Von Stephanie Waldow
„Gegen literarische Attentate wie im Werk von Karl Kraus können wir als Literaturwissenschaftler gar nichts haben“
In seiner Studie „Das Attentat. Kritik der paranoischen Vernunft“ beschäftigt sich Manfred Schneider mit der Geschichte des Attentats. Ein Gespräch
Von Max Beck
Spektrum organisierter Gewalt
Dierk Walter und seine Mitautoren versuchen in ihrem Buch „Imperialkriege von 1500 bis heute“, die Tragfähigkeit eines neuen Leitgedankens in der Erforschung militärischer Konflikte auszuloten
Von Klaus-Jürgen Bremm
Geißeln sind wir uns selbst
Byung-Chul Han analysiert die Gewalt der Gegenwartskultur
Von Jakob Christoph Heller
Joachim Bauers Buch „Schmerzgrenze: Vom Ursprung alltäglicher und globaler Gewalt“
Vorwärts die Rosse traben, lustvoll schaukelt das Boot
David Cronenbergs Film „Eine dunkle Begierde“, der als „die wahre Geschichte einer Begegnung, die alles verändern sollte“, ins Kino kam
Von Bernd Nitzschke
„Die Geburt der Beziehungsanalyse“ und sexueller Missbrauch in der Psychoanalyse
Über David Cronenbergs Film „Eine dunkle Begierde / A Dangerous Method“
Von Gottfried M. Heuer
Die Macht eines Machtlosen
Zum Tod von Václav Havel (1936 – 2011)
Von Volker Strebel
Zum Tod von Václav Havel: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Nicht alles in Stein gemeißelt
Zum 80. Geburtstag von Umberto Eco
Von Peter Mohr
Schlacht der Stereotype
In bester Absicht missraten: Umberto Ecos Roman über die „Protokolle der Weisen von Zion“
Von Chaim Noll
Zum 80. Geburtstag von Umberto Eco: Aus dem Archiv von literaturkritik.de
Ein „stahlhartes Gehäuse“ ist kein „Iron Cage“
Über Forscher, die kein Deutsch können
Von Dirk Kaesler
Mit Widersprüchen leben
Wilfried F. Schoellers Wagnis einer Gesamtschau auf Alfred Döblins Leben und Werk
Von Christina Althen
Zur Kritik an meiner Döblin-Biografie
Eine Erwiderung auf Christina Althen
Von Wilfried F. Schoeller
„In a few lines“ – Ein Brief von Stephan Döblin an Wilfried F. Schoeller
Aus dem Archiv von literaturkritik.de zu Alfred Döblin
Ein „Weimar unter Palmen“ in Text und Bild
Eine Dokumentation von Thomas Blubacher bietet Einblicke in das Leben der deutschen Pacific-Palisades-Emigranten
Von Patrick Wichmann
Zum Oberlehrer ungeeignet
Thomas Amos legt in der bewährten Reihe der Rowohlt-Monografien eine Biografie Ernst Jüngers mit Ecken und Kanten vor
Von Volker Strebel
Novalis – die endlose Suche nach der blauen Blume
Über Gerhard Schulz’ Novalis-Biografie
Von Stefan Schweizer
Die erste freie Autorin
Anna-Luise Jordan hat einen Roman über die Schriftstellerin Sophie Mereau-Brentano und den weiblichen Alltag in der Zeit der Romantik geschrieben
Von Marita Meyer
Weitreichende Familienfehden und blutige Erbstreitigkeiten
Karl Wetzig schildert die letzten sechs Lebensjahre von Snorri Sturluson
Von Jutta Ladwig
Ich bin alles halb
Astrid Köhler legt die lange erwartete Biografie des deutsch-deutschen Schriftstellers Klaus Schlesinger vor
Von Volker Strebel
Lyrische Bruderschaft
Ein Leben Shakespeares, nachgedichtet von Armin Senser
Von Felix Philipp Ingold
Mit dem Kopf an der Wand
Jan Peter Bremer inszeniert in seinem Roman „Der amerikanische Investor“ eine innerliche Apokalypse auf kleinstem Raum
Von André Schinkel
Ich lese Ihre Bücher nicht
Josef Winkler hat aus der Dankesrede zum Büchnerpreis eine Publikation gemacht
Von Andreas Hudelist
Sag mir die Wahrheit
Über Alfred Neven DuMonts Roman „Vaters Rückkehr“
Von Peter Mohr
Die Crux mit den Vorfahren
Kolja Mensings Spurensuche nach den „Legenden der Väter“ wandelt auf oft mühsamen Pfaden
Von Clarissa Höschel
Mobbing an der Schule
Ein Lehrer, eine Schülerin, ein Schulgutachter: Über Jan Böttchers melancholischen Roman „Das Lied vom Tun und Lassen“
Von Gunter Irmler
Ist das Alter ein Laster?
Gerlind Reinshagens neuer Roman „nachts“ ist eine psychoanalytische Achterbahnfahrt
Von Thorsten Schulte
Eine Collage aus Notizen
Wolfgang Hegewald erinnert sich in seiner „eigenen Geschichte“ an das Jahr 2000
Von Martina Drautzburg
Ein unheiliger Heilsbringer
Über Christian Mährs Roman „Das unsagbar Gute“
Von Martin Gaiser
Auf der Fährte der Unwägbarkeit
Vierter Band der „Werke“ präsentiert Wolfgang Hilbigs ersten Roman „Eine Übertragung“
Von André Schinkel
Das Verbotene tun
Martin R. Deans Roman „Ein Koffer voller Wünsche“ erzählt vom Fremdenverkehr in der Schweiz
Von Thomas Schwarz
Zu zweit fast stärker als der Tod
Michael Kumpfmüller zeigt uns in seinem neuen Roman „Die Herrlichkeit des Lebens“ Franz Kafkas letztes Lebensjahr im Licht von Lebensmut und neuer Liebe
Von H. Ernst Stöckmann
Disparate Vielfalt
Der von Friedrich Pfäfflin herausgegebene Briefband „Du bist dunkel vor Gold“ versucht eine Rekonstruktion der Freundschaft zwischen Karl Kraus und der Schauspielerin Kete Parsenow
Von Alexandra Pontzen
Der weite Raum und die Sackgassen des Lebens
Über Thea Sternheims „Tagebücher“
Von Daniel Tobias Seger
Zwischen Bewegung und Verharren
Jan Robert Weber untersucht den ästhetischen Wert von Ernst Jüngers Reisetagebüchern
Von Heide Kunzelmann
Von „Verwaschlappungen“ und „Beauskunftungen“
Daniel Glattauer schreibt seit 17 Jahren Alltags-Kolumnen für die österreichische Tageszeitung „Der Standard“
Von Bernd Heinrich
Schatten wirft ein Diamant
In Julia Wieners erstem Roman bestimmt ein echter Diamant den Verlauf einer fiktiv-skurrilen Geschichte
Von Joachim Sailer
Die Tragfähigkeit des Ungesagten
„Die große Freiheit des Ferenc Puskás“ von Evelyn Schlag – ein raffiniert gebauter Roman, der einiges offen lässt und trotzdem die ganze Geschichte erzählt
Von Dorothée Leidig
Zwischen Videospiel und Realität
In Oliver Uschmanns Roman „Das Gegenteil von oben“ durchlebt ein sensibler 15-Jähriger nicht nur Pubertätsprobleme, sondern ist vermeintlichen Kinderschändern auf der Spur
Von Nina Schuh
Immer wieder Harry
Harry Rowohlt liest, schweift ab und singt in Göttingen
Von Daniel Tobias Seger
Ein Fässchen Glück
In der Anthologie „Tintenfass“ geht es ums Glück.
Von Josef Bordat
Stammsilben wie Neopren – Wolfram Malte Fues’ Gedichtband „dual digital“
Endspiel
Don Winslow setzt die Reihe seiner großen Experimentalromane fort. Mit „Zeit des Zorns“ verzichtet er jedoch auf das Märchenende
Von Walter Delabar
Der Geist aus der Flasche
Michael Koryta bietet in seinem sechsten Roman „Eiskalt wie das Blut“ eine raffinierte Mischung aus Thriller-, Fantasy- und Horrorelementen
Von Dietmar Jacobsen
Im Überfluss
Rob Alef schert sich nicht um Plausibilität oder Realismus, aber gerade dadurch gewinnt sein merkwürdiger Kriminalroman „Kleine Biester“
Von Walter Delabar
Ein Fisch, eine Auftragsmörderin und viele Briefe
Andrea Camilleri und Carlo Lucarelli haben mit „Das süße Antlitz des Todes“ zusammen einen Krimi hingeschludert
Von Georg Patzer
Und noch eins
Erzählerische Ökonomie ist nicht Sache von C. J. Box und Gerechtigkeit ist eine blutige Angelegenheit. Dennoch liest man „Blutschnee“ mit Vergnügen
Von Walter Delabar
Das Land hat keine Chance
David Grossmans Israelroman „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ ist ein Panorama der Positionen und Befindlichkeiten
Von Andreas Thamm
Abwärtsspirale der Hilflosigkeit
Isaac Rosa zeichnet in seinem Roman „Im Reich der Angst“ die Mechanismen von Furcht und Kontrollverlust auf
Von Oliver Dietrich
Demente Menschen sind menschlicher
„Acht Minuten“ ist Péter Farkas’ literarischer Einblick in eine weitgehend unbekannte Welt
Von Frank Riedel
Liebe und Unsterblichkeit
Sechs vergessene Erzählungen Mary Shelleys laden zur Lektüre ein
Von Rolf Löchel
Faszinierende psychoanalytische Spurensuche
Sándor Márais’ letzter in Ungarn verfasster Roman aus dem Jahre 1946, „Die Schwester“, erzählt von einem verzweifeltem Künstler
Von Barbara Tumfart
Liebe und Verrat in Zeiten des Bürgerkriegs
Antonio Muñoz Molinas Roman „Die Nacht der Erinnerungen“
Von Norbert Kuge
Mikrokosmos, Bukarest, Makrokosmos
Mit „Der Körper“ setzt Mircea Cǎrtǎrescu seine großartige Romantrilogie fort
Von Daniel Henseler
Anatomie einer Leerstelle
Hisham Matar erzählt in „Geschichte eines Verschwindens“ vom spurlosen Verlust eines Vaters
Von Beat Mazenauer
Die seltsame Ehe zwischen dem Bauern und der Frau aus dem Meer
Andrea Camilleri erzählt ein altes Märchen neu
Von Georg Patzer
Auf der Suche nach dem „henro“
Gerald Koll pilgerte durch Japan auf einer Strecke von 1.300 Kilometern
Von Bernd Heinrich
Last Man Standing in Mumbai
Aravind Adigas Roman „Letzter Mann im Turm“ handelt von Ungerechtigkeit, Armut und Brutalität
Von Almut Oetjen
Die ersten fünf Lebensjahre, die voller täglicher Mysterien sind
Bora Ćosić erzählt in ihrem Roman „Eine kurze Kindheit in Agram“, wie ein kleines Kind die Welt entdeckt
Von Georg Patzer
Grundlagenforschung im Genitalgelände
Ulrich Goerdtens neu aufgelegte Interpretationen zu Arno Schmidts „Ländlichen Erzählungen“
Von Alexis Eideneier
Euphorische Spurensuche
Attila Bombitz eröffnet ungarische Perspektiven auf die österreichische Literatur seit 1945
Von Thorsten Carstensen
Kindheit als Gedächtnisraum
Rainer Moritz führt auf den Spuren von Hermann Lenz durch Künzelsau
Von Alexis Eideneier
Hedonistische Revolutionärinnen
Das Doppelheft 45/46 des „Juni-Magazins“ widmet sich schreibenden Frauen des frühen 20. Jahrhunderts
Von Rolf Löchel
Gegen Hartleibigkeit und Schwermut – Heinrich Kaulen hat Walter Benjamins „Kritiken und Rezensionen“ herausgegeben
Deutschsprachige Kalender in den USA vom 18. bis zum 20. Jahrhundert: Bibliographie und Kommentar, herausgegeben von York-Gothart Mix
Neue Lebendigkeit – das von Dieter Lamping herausgegebene „Handbuch Lyrik“ bietet einen aktuellen Überblick über die Gattung der Lyrik
In Schönheit sterben – Susanne Goumegou, Marie Guthmüller und Annika Nickenig haben einen Band über Briefe und Tagebücher schwindsüchtiger Frauen im Frankreich des 19. Jahrhunderts herausgegeben
Jahresschriften der Claudius-Gesellschaft
Theoretische Perspektiven auf Comics
Barbara Eder, Elisabeth Klar und Ramón Reichert präsentieren Ansätze zur Erforschung einer transmedialen Kunstform
Von Hans-Joachim Hahn
Wer hat Angst vor Shrek & Co.?
Ein Sammelband beleuchtet Konstrukte des Monströsen in Literatur, Film und Fernsehen
Von Michael Braun
Misogynität und Promiskuität
Monique Cantré hat ein Lesebändchen mit Briefen und anderen Texten Wilhelm Waiblingers herausgegeben
Von Rolf Löchel
Werden wir alle verdinglicht?
Über einen Sammelband zu „affektiven Objektberührungen in Wissenschaft und Kunst“
Von Malte Völk
Bilderort Paris
Paris ist ein Fotobuch wert: Eine Hamburger Ausstellung und ein voluminöser Band versuchen sich an einer Bestandsaufnahme
Von Walter Delabar
Kölle kicke
Was unterscheidet die mittelgroße Stadt von der Großstadt? Werner Schäfke und Roman Heuberger demonstrieren dies an Köln und seinen Fotobüchern
Von Walter Delabar
Zwischen Antike und Amerika
Zur Neuausgabe von Aby Warburgs Reisebericht vom „Schlangenritual“
Von Stefanie Leibetseder
Das kleinere Übel
Giovanni di Lorenzo propagiert Karl-Theodor zu Guttenberg
Von Kai Köhler
Fakten zu Fukushima
Florian Coulmas und Judith Stalpers erklären die japanische Dreifachkatastrophe
Von Michael Facius
Die verstörende Realität des Krieges
Über Sebastian Christs wichtiges Afghanistankrieg-Buch „Das Knurren der Panzer im Frühling“
Von Martin Spieß
Spürbare Beklemmungen
Ian Kershaw untersucht „Das Ende“ des „Dritten Reichs“
Von Stefan Schweizer
Die Tilgung von Ambiguität als Modernisierungsphänomen
Thomas Bauer gibt in „Die Kultur der Ambiguität“ einen neuen Zugang zur gemeinsamen Geschichte Europas und Arabiens
Von Heinz-Jürgen Voß
Von der Wiederkehr einer uralten Geißel der Seefahrt
Jan Witts Darstellung der Geschichte der Piraterie bietet einen knappen, aber konzisen Überblick eines mörderischen Erwerbszweiges, der Legendenbildungen stets Vorschub leistete
Von Klaus-Jürgen Bremm
Annäherung an ein unbekanntes Land
Zu Philipp Meusers Architekturführer über die nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang
Von Thomas Beutelschmidt
Ein Unternehmer für jedes Regime
Joachim Scholtyseck zeigt, dass das Vermögen der Quandts nicht in der Nazizeit entstand
Von Klaus-Jürgen Bremm
Der Mythos von der überlegenen deutschen Führungskunst
Christian Stachelbecks operationsgeschichtliche Studie über den Einsatz der 11. bayerischen Infanteriedivision im Ersten Weltkrieg ist zu einseitig angelegt.
Von Klaus-Jürgen Bremm
Entzauberung eines Magiers der Außenpolitik
Johannes Janorschke untersucht Bismarcks Rolle in der so genannten Krieg-In-Sicht-Krise von 1875
Von Klaus-Jürgen Bremm
Diese Welt anerkennen
Axel Honneth geht mit seinem zweiten Hauptwerk „Das Recht der Freiheit“ auf Abstand zur Kritischen Theorie
Von Nicklas Baschek
Diskurs-Brücke unter Spannung
Sandra Smykalla und Dagmar Vinz haben einen Sammelband über Intersektionalität zwischen Gender und Diversity herausgegeben
Von Rolf Löchel
Freiheit jenseits subjektiver Autonomie
Eine Sammelrezension zu neuen Publikationen über F. W. J. Schellings „Freiheitsschrift“ von 1809
Von Franz Siepe
„Wir wollen wissen, ob es rational ist, bestimmte [moralische] Forderungen als berechtigt anzuerkennen“
Oliver Hallich argumentiert in seinem Buch „Die Rationalität der Moral“ dafür, dass es möglich ist, Moral rational zu begründen
Von Esther Menhard
Der Kopf der editorischen Leidenschaft
Über Rolf Tiedemanns Buch „Adorno und Benjamin noch einmal“
Von Robert Zwarg
Das dicke Ende kommt immer zuletzt – Ludger Lütkehaus offeriert den Lesenden Früchte „philosophischer Bonsais“
|