Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 6, Juni 2010

Zu dieser Ausgabe

Schwerpunkt: Literaturkritik - Zu Ehren Marcel Reich-Ranickis

Essays

Rehabilitierung der Polemik
Walter Benjamin als Literaturkritiker und Rezensent
Von Heinrich Kaulen

Mein Beruf
Marcel Reich-Ranicki als Literaturkritiker
Von Thomas Anz

Irony, over
Nicht nur die Literaturkritik, sondern auch die Literaturwissenschaft ist immer noch nicht in der Lage, das Werk Christian Krachts richtig einzuordnen
Von Jan Süselbeck

Rezension

Messianische Dimension
Jean-Michel Palmiers unvollendete Studie über Walter Benjamins „Leben und Werk“ nimmt auch die Rolle der Literaturkritik in den Blick
Von Margarete Fuchs

Zum 90. Geburtstag von Marcel Reich-Ranicki

Kritik als geistiges Schauspiel
Zum 90. Geburtstag von Marcel Reich-Ranicki. Eine Talkshow
Von Uwe Wittstock

Nachgeholte Umarmung zum Geburtstag
Zur Entstehungsgeschichte eines Anekdotenbändchens über Marcel Reich-Ranicki
Von Franz Josef Görtz

Ein Autor und sein Kritiker

Martin Walsers Kampf mit Reich-Ranicki
Anmerkung zu einer wechselhaften Beziehungsgeschichte
Von Thomas Anz

Jenseits der Literatur
Martin Walsers Roman „Jenseits der Liebe“
Von Marcel Reich-Ranicki

Walsers Glanzstück
Ab heute in der F.A.Z.
Von Marcel Reich-Ranicki

Martin Walsers Rückkehr zu sich selbst
Seine bescheidenste und überzeugendste Arbeit: Die Novelle „Ein fliehendes Pferd“
Von Marcel Reich-Ranicki

Ein Kritiker und sein Kanon

„Zumindest die deutsche Welt klüger, reicher und schöner gemacht“
Über Marcel Reich-Ranickis „Mein Kleist“
Von Anton Philipp Knittel

Dichter der Jugend
Marcel Reich-Ranicki stellt ‚seinen‘ Georg Büchner vor
Von Daniel Krause

Rückblicke

Aus dem Archiv von literaturkritik.de über und von Marcel Reich-Ranicki

Glosse

Insgesamt eine gute Gesellschaft
Deutschlands oft missachtete Selbstverständlichkeiten
Von Dirk Kaesler

Deutschsprachige Literatur

„Da, wo ich herkomme, versinken die Häuser“
Moritz Rinkes erster Roman „Der Mann, der durch das Jahrhundert fiel“ ist eine witzig-melancholische Künstler- und Jahrhundertgeschichte, die sich allerdings ein wenig zu viel vorgenommen hat
Von Dietmar Jacobsen

Erstmal am Ende
Der Leipziger Autor Clemens Meyer erzählt in seinem dritten Buch „Gewalten. Ein Tagebuch“ in elf Geschichten von seinem Alltag
Von Jule D. Körber

Verschollenes Psycho-Labyrinth
Über „Die Geschichte eines Mordes“ des Musil-Forschers Ernst Kaiser
Von Oliver Pfohlmann

Badischer Erfolgsautor
Zu den „Erzählungen und Erinnerungen“ von Heinrich Hansjakob
Von Anton Philipp Knittel

Die Paar Probleme
Über „Ungleiche Paare. Die Leidenschaft der Gegensätze“ von Dietmar Bittrich
Von Frauke Schlieckau

Die Kunst, die Liebe und die Dunkelheit
Martin Beyer über die Geschwister Trakl und das Werden von Künstlern
Von Eva Unterhuber

„Radikale Häuslichkeit“
Ottilie Wildermuth blickt in „Schwäbische Pfarrhäuser“
Von Anton Philipp Knittel

Zeig mir deinen Charakter, nicht deinen Slip
„Wie viel Vögel“ Franziska Gerstenberg braucht, um die Stimmung ihrer Figuren anzudeuten, ist bemerkenswert
Von Andrea Diener

Ein radikaler Christ, der niemals konform war.
Über das Reinhold Schneider-Lesebuch von Michael Albus
Von Anton Philipp Knittel

Einfach mal die Klappe halten
Benjamin von Stuckrad-Barres „Auch Deutsche unter den Opfern“ ist schon wieder kein Roman. Warum das egal ist
Von Martin Spieß

Gekonntes Sprachspiel
Anselm Glücks anstrengend-funkelnder Roman „Die Maske hinter dem Gesicht“
Von Anton Philipp Knittel

Von weißen Nächten und dunklen Städten
In seinem Roman „Nachtsaison“ entführt Christoph Meckel den Leser in eine Welt zwischen Traum und Wirklichkeit
Von Eva Unterhuber

Die Anwesenheit der Toten in uns
Doris Dörrie reflektiert über die Vergänglichkeit im Filmbuch zu „Kirschblüten Hanami“
Von Claudia Gremler

Pessimismus, Skeptizismus und Virtuosität
Ein Gespräch Herta Müllers mit Renata Schmidtkunz als Buch und CD
Von Rolf Löchel

Über Last und Lust zweier elementarer intellektueller Fähigkeiten
Der Arche Literatur-Kalender 2010 widmet sich thematisch dem Lesen und Schreiben
Von Karen Rauh

Die ohne das F-Wort (r)auskommen wollen – Das „Lesebuch 1“ des Stellwerck Verlags

Lyrik

Schwarz, Weiß, Schwarzweiß
Zur Metaphorik der Unfarben im Gedicht
Von Felix Philipp Ingold

Lyrik der Stille
„Herzschlag“ versammelt Liebesgedichte von Walter Helmut Fritz aus einem halben Jahrhundert
Von Thorsten Schulte

Kanons Rache
Thomas Gsella parodiert die „Frankfurter Anthologie“
Von Stefan Höppner

Biografisches

„Täglich baden“
Vehikel fürs Ichgefühl: Die intimen Tagebücher der jungen Susan Sontag
Von Oliver Pfohlmann

Die revolutionäre Vortragskunst des Barrikaden-Taubers
Jochen Voit beschreibt, wie der Schauspieler und Sänger Ernst Busch „den Schlaf der Welt“ anrührte
Von Erhard Jöst

Gebrochene Biografie
Manfred Flügge hat das Leben Heinrich Manns vor dem Hintergrund eines atemberaubenden geschichtlichen Panoramas nacherzählt
Von Michael Grisko

„Sag nicht, es ist fürs Vaterland“
Lebendige Menschen statt Denkmäler: Barbara Beuys akribisch recherchierte Sophie Scholl-Biografie
Von Oliver Pfohlmann

Der Mensch als Industriepalast
Uta und Thilo von Debschitz erinnern mit „Fritz Kahn. Man Machine – Maschine Mensch“ an Leben und Werk des deutsch-jüdischen Mediziners und Schriftstellers
Von Behrang Samsami

„Ein Wort- und Ton-Dichter gleichzeitig“
Marlis Prinzing versucht dem Schamanen Galsan Tschinag auf die Spur zu kommen
Von Anton Philipp Knittel

Kein stiller Sämann
Günter Brakelmann berichtet über das ungewöhnliche und mutige Leben des Helmuth James von Moltke
Von Klaus-Jürgen Bremm

Krimis

Mord als Modernisierungssignal?
Kwei Quartey transferiert den Kriminalroman nach Ghana
Von Walter Delabar

Überzeugende Milieuschilderungen
Mischa Bach schickt in ihrem rasanten Ostfriesland-Krimi „Rattes Gift“ ein ungewöhnliches Ermittler-Duo in den Kampf gegen einen skrupellosen Drogenring
Von Frauke Lengermann

Zu leichte Lektüre
Margaret Coels Krimi „Ein leichtes Ziel“ rekapituliert ein allzu bekanntes Muster
Von Walter Delabar

Fremdsprachige Literatur

Macht und Begierde
Péter Nádas’ erste Erzählung „Die Bibel“ aus dem Jahr 1962 ist ein Ereignis von grausamer Intensität
Von Laslo Scholtze

Nietzsche in Afrika
Samson Kambalu flunkert in seinem Roman „Jive Talker“ mit Witz seine Lebensgeschichte vor
Von Beat Mazenauer

Lost in Transplantation
Daniel Asa Rose verfasst in seinem Roman „Larrys Niere“ eine erstaunliche Liebeserklärung an China
Von Oliver Dietrich

Doppelte Böden und magische Momente
Ali Smith spielt in ihrem Erzählband „Die erste Person“ mit den Vorgaben des Genres
Von Ulrike Schuff

Des Künstlers rechte Hand
Über Samantha Peales Roman „Die amerikanische Malerin Emma Dial“
Von Frauke Schlieckau

Die Rinder, die Menschen
Josh Weils amerikanische Novelle „Herdentiere“
Von Martin Gaiser

Ein Kuss und seine Folgen
Louise de Vilmorins Roman „Julietta“ zerstreut die Befürchtung, es könne sich um nichts als Kitsch handeln
Von Frauke Schlieckau

Wenn die Lichter ausgehen
Robert Åsbackas Roman „Das zerbrechliche Leben“ handelt vom Untergang der Estonia
Von Volker Heigenmooser

Multiple Persönlichkeit
Benita González schickt die Protagonistin in ihrem Roman „Nach allen Regeln der Kunst“ auf die Suche nach ihrer Herkunft
Von Frauke Schlieckau

Nichts ist jemals zuende
Alice Munro präsentiert sich in ihrem ersten Erzählband „Tanz der seligen Geister“ als genaue Beobachterin
Von Dorothée Leidig

Ein Meister des Ungesagten
Bjarte Breiteig zeichnet in „Von nun an“ intensive Stimmungsbilder zum Nachdenken
Von Jutta Ladwig

Drei Schwestern und das Lebensglück
Milena Agus — ein großes italienisches Erzähltalent für die leisen Zwischentöne des menschlichen Zusammenlebens
Von Barbara Tumfart

Das Universum hat 12“ Durchmesser
Paul Beatty eröffnet in seinem Roman „Slumberland“ die Welt des Vinyl
Von Kay Ziegenbalg

Vögel essen und Hunde töten
Samanta Schweblin erzählt in Kurzgeschichten die „Wahrheit über die Zukunft“
Von Almut Oetjen

Literaturwissenschaft

Klopstocks totaler Krieg
Zur Neuedition von Klopstocks Hermann-Dramen
Von Mark-Georg Dehrmann

Zweite Testreihe
Der Tagungsband „Wir sind Experimente: Wollen wir auch sein!“ erforscht die Bezüge zwischen schöner Literatur und Experiment zwischen 1790 und 1890
Von Urs Büttner

Walter Benjamin im Kontext des Wiener Judentums
Zum Konferenzband „Walter Benjamin und das Wiener Judentum zwischen 1900 und 1938“, herausgegeben von Sascha Kirchner, Vivian Liska, Karl Solibakke, Bernd Witte
Von Natalia Blum-Barth

Theoretisches über eine dubiose Mode
Mit dem „Handbuch Biographie“ bietet Christian Klein eine umfassende wissenschaftliche Einführung zum Thema
Von Thomas Meyer

Brillant trotz verfehltem Publikum
Der von Pascal Nicklas herausgegebene Sammelband „Ian McEwan: Art and Politics“ ist weniger für den Englischunterricht als für fachwissenschaftliche Leser geeignet
Von Kirsten Sandrock

Der visionäre Blick fehlt
Der von Christiane Kussin herausgegebene Sammelband zeigt „Dichterhäuser im Wandel“
Von Michael Grisko

Der komprimierte Parzival
Ein Forschungsüberblick von Michael Dallapiazza
Von Dorothée Leidig

Von Mitarbeitern

Zwischen Romantik und Mode(rne) –Thomas Neumann und Barabara Gribnitz haben ein Caroline-de-la-Motte-Fouqué-Lesebuch herausgegeben

Nicht ein Tag, an dem ich nicht an den Tod denke“ – Zu Anja Schnabels Arbeit über Todesvorstellungen und Todesdarstellungen in Peter Weiss’ Bildern und Schriften

Politik und Geschichte

Ein türkisches Ufo in Marxloh
Necla Kelek unternimmt in ihrem Buch einen Streifzug durch eine deutsche Terra Islamica
Von Klaus-Jürgen Bremm

Religion als Brandbeschleuniger
Die Ursachen religiöser Gewalt sind komplex, so heißt es in Hans G. Kippenbergs Studie „Gewalt als Gottesdienst“
Von Klaus-Jürgen Bremm

Ein unkritisches Epos, das nicht überzeugt
Robin Lane Fox lässt in seiner Universalgeschichte über die Antike zentrale Aspekte außer Acht
Von Klaus-Jürgen Bremm

Von Mitarbeitern

Stefana Sabin widmet sich in ihrem Essay „Der Schriftsteller als Politiker. Theodor Herzl und das zionistische Engagement“ dem geistigen Vater des politischen Zionismus’

Kultur- und Medienwissenschaft

Von der Entprovinzialisierung des Wissens
Ottmar Ette berichtet über Alexander von Humboldts Versuch einer globalisierten Weltsicht
Von Klaus-Jürgen Bremm

Der Unfall als integraler Bestandteil moderner Gesellschaften
Der von Christian Kassung herausgegebene Sammelband „Die Unordnung der Dinge“ weist dem Unfall seinen systematischen Ort zu
Von Walter Delabar

Space is back.
Jörg Döring und Tristan Thielmann gehen dem „Spatial turn“ nach
Von Christine Hermann

Bellt der Hund umsonst des Mondes Fackel an?
Ein Projekt in Graz machte „Aspekte der Religion zu Bildern der Kunst“ deutlich
Von Helmut Sturm

Ästhetisch (ver)enden
Burkhardt Linder und Peter Brandes über Figuren und Diskurse des paradoxalen Abschließens
Von Irina Hron

Erwünschte Fremde
Wolfgang Kemp beschreibt in „Foreign Affairs. Die Abenteuer einiger Engländer in Deutschland 1900-1945“
Von Klaus-Jürgen Bremm

Beste aller möglichen Welten, schlauster aller möglichen Forscher
Eckart Voland führt in die Soziobiologie ein
Von Willem Warnecke

Die Urmatrix
Pünktlich zur DVD-Ausgabe von Rainer Werner Fassbinders SF-Fernsehspiel „Welt am Draht“ erscheint das Drehbuch
Von Rolf Löchel

Ikonen der Pop-Moderne
Über die erste Mel-Ramos-Retrospektive in Europa und einen Katalog zum Gesamtwerk
Von Walter Delabar

Zeigt her Eure Beine!
Über „Styl“, das Berliner Modejournal der frühen 1920er-Jahre: zusammengestellt und herausgegeben von Adelheid Rasche und Anna Zika
Von Frauke Schlieckau

Von Mitarbeitern

Der Serienmord als populären Kultur – Stefan Höltgen und Michael Wetzel haben ein Buch zum Thema „Serienmord in der populären Kultur“ herausgegeben

Stefan Höltgen beschäftigt sich in seinem Buch „Schnittstellen. Serienmord im film“ mit den Mechanismen im Kriminalfilm

Philosophie und Soziologie

Erinnerungsschleifen
Der von Monika Boll und Raphael Gross herausgegebene Band „Frankfurter Schule und Frankfurt – Eine Rückkehr nach Deutschland“ hebt den Einfluss des Instituts für Sozialforschung auf die Geistesgeschichte deutscher Nachkriegszeit hervor
Von Sigrid Gaisreiter

Entschlüsselung einer Schlüsseltheorie
Zu einem Sammelband über die Aktualität Theodor W. Adornos
Von Mario Wenning

Eine große Erzählung
René Girard über das Ende und den Anfang der Gewalt
Von Robert Zwarg

Von Mitarbeitern

„Stets neue Begriffe zu erschaffen ist der Gegenstand der Philosophie“ – Patrick Baum und Stefan Höltgen haben ein Begriffs- und Personenlexikon der Postmoderne ediert