Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 3, März 2011
„Verwegene Lebensmelange“
Ein kritisches Nachwort zur Debatte um Karl-Theodor zu Guttenbergs „Dissertation“, nebst einer einführenden Erinnerung an den ehrlichen Vielschreiber Karl Gutzkow (1811-1878), dem die März-Ausgabe von literaturkritik.de gewidmet ist
Von Jan Süselbeck
Der Autor im zeitgenössischen Kontext
Ein Werkstattbericht zur Gutzkow-Tagung in Exeter
Von Gert Vonhoff
Neue Wege der editorischen Arbeit
Zehn Jahre Editionsprojekt Karl Gutzkow
Von Gert Vonhoff
Ein Charakterbild Gutzkows
Wolfgang Rasch liefert der Gutzkow-Biografik und der Realismusforschung viel neue Nahrung, indem er Zeugnisse von Zeitgenossen versammelt und kenntnisreich kommentiert
Von Stephan Landshuter
Berliner Eindrücke
Ein Zeitbild
Von Karl Gutzkow (Bearbeiter: Wolfgang Rasch)
„Welch ein gehetztes Leben“
Karl Gutzkow – Erinnerungen, Berichte und Urteile seiner Zeitgenossen
Von Redaktion literaturkritik.de
Nachricht aus der Schreibhölle
Die Dialektik des Fortschritts in Karl Gutzkows Roman „Die neuen Serapionsbrüder“
Von Kurt Jauslin
Hostile Reception
Observations on the Gutzkow Revival from the Periphery
Von Jeffrey L. Sammons
Der Briefeschreiber Karl Gutzkow
Gutzkow und der Verleger Janke
Von Silvia Krysciak
Kalkulierte Tabubrüche
Joachim Grimm stellt in seiner Studie „Karl Gutzkows Arrivierungsstrategie unter den Bedingungen der Zensur“ vor
Von Anne-Kristin Eiker
Performance als Sozialkritik und Handlungsmodell
Eine kulturwissenschaftliche (Re-)Lektüre der Dramen Karl Gutzkows
Von Susanne Schütz
Black Box Hellerhofstraße
Unmaßgebliche Notizen zu meiner täglichen Meinungs-Achterbahn
Von Dirk Kaesler
Nominierte und Preisträger 2011
Zwischen Hermetik und Dokumentation
Die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller hat nach ihrem Roman „Atemschaukel“ einen autobiografischen Essay über ihre Erfahrungen mit dem rumänischen Geheimdienst, eine Poetikvorlesung und eine Neuauflage des Prosabandes „Niederungen“ publiziert
Von Jörg Schuster
Amüsante Flops
Hans Magnus Enzensberger über seine „Lieblings-Flops“ und ein „Ideen-Magazin“
Von Herbert Fuchs
Ilja, Tag und Nacht
Marica Bodrozic lotet in ihrem eigensinnigen Roman „Das Gedächtnis der Libellen“ die Abgründe einer schmerzhaften Selbstwerdung aus
Von Monika Stranakova
Wenn die Bratwurst zum Supertornado wird
Kann uns Frutarismus vor dem Klima-Kollaps bewahren? Karen Duve gibt nach ihrem Selbstversuch „Anständig essen“ unliebsame Antworten
Von Sabine Lüdtke-Pilger
Grässliche Reise wünsche ich
Heinz Strunks Reisebericht „In Afrika“
Von Thomas Neumann
Wir sind immer die Betrogenen
In ihrer Erzählungssammlung „Schneckenkönig“ widmet sich Eugenie Kain den Sehnsüchten aneinander vorbei lebender Menschen aus den Randbezirken von Linz
Von Andreas Tiefenbacher
„Ich möchte meine Identität abgeben“
Donata Riggs Roman „Weiße Sonntage“ erkundet das beschädigte Leben einer Zwillingsschwester
Von Fabian Thomas
Zwischen Anfang und Ende nur Langeweile?
Nach beinahe 20 Jahren dichterischer Pause ist Friederike Roths Lyrikband „Abendlandnovelle“ erschienen
Von Jana Scholz
Symptome einer Welt
Über Ulrich Peltzers Frankfurter Poetikvorlesungen „Angefangen wird mittendrin“
Von Andreas Hudelist
Er hat etwas zu sagen und er sagt es auch
Ernst Jandls Frankfurter Poetik-Vorlesungen – jetzt auf DVD
Von Nils Bernstein
Von Tieren und Sennen
Arno Camenisch schildert auf Romanisch und Deutsch einen Sommer auf der Alp
Von Daniel Henseler
Wo die Minotauren weiden
Dritter Band markiert das Zentrum der „Werke“ von Wolfgang Hilbig
Von André Schinkel
Entspannte Armut mit Potential
Martin Suters neuer Roman „Allmen und die Libellen“
Von Thomas Neumann
„Warum aber schweigst Du so hartnäckig?“
Zum Briefwechsel Paul Celans mit Gustav Chomed: „Ich brauche Deine Briefe“
Von Natalia Blum-Barth
„Das Gift ist überall“
Victor Klemperers Essaysammlung „LTI“, neu gelesen
Von Evgenij Unker
Polka, Walzer, Boogie Woogie – ein Sammelsurium mit Schlagseite
Geschichten zur Tanz- und Unterhaltungsmusik von Rudolf Lorenzen
Von Dorothée Leidig
Ein erfolgreicher Dilettant
Helmut Zander legt „die Biografie“ Rudolf Steiners vor
Von H.-Georg Lützenkirchen
Der Autor als schwermütiger Spieler
Malte Herwig schreibt die erste Biografie über den österreichischen Autor Peter Handke
Von Philipp Weber
Demontage und Neukonzeption des Wagner-Theaters
Ingrid Kapsamer legt eine profunde Werk-Biografie des Erben von Bayreuth Wieland Wagner vor
Von Klaus Hammer
Geschichte eines Deutschen
Jürgen Peter Schmied schreibt die Biografie Sebastian Haffners
Von Daniel Krause
Eindrucksvolle Quellensammlung
Über Nelson Mandelas „Bekenntnisse“
Von Stefanie Leibetseder
Let’s dance!
Sibylle Dahms hat ein Buch über Leben und Werk des Tanzmeisters Jean Georges Noverre geschrieben
Von Nikolas Immer
Die innere Wahrheit leben
„Und werde immer Ihr Freund sein“: Eveline Haslers stimmungsvolle Romanbiografie über die Freundschaft von Hermann Hesse, Emmy Hennings und Hugo Ball
Von Oliver Pfohlmann
Melancholische Stimmungen
John Updike hinterlässt achtzehn Erzählungen mit autobiografischen Bezügen
Von Manfred Orlick
Toughe Frauen, jammervolle Männer
Helke Sander und Iris Gusner haben eine „biografische Zwiesprache“ publiziert, die viel über die Gründungszeit der Frauenbewegung verrät
Von Luise F. Pusch
Ballonfahrt zum Glück
Über Ursula von Arx’ Begegnungen mit berühmten und weniger berühmten Menschen in „Ein gutes Leben“
Von Oliver Pfohlmann
Meisterstück
John Le Carrés neuer Thriller „Verräter wie wir“ ist vor allem ein Lehrstück in Sachen Exposition und Paradigmenwechsel: Der Agententhriller beschäftigt sich neuerdings bevorzugt mit Rettungsaktionen
Von Walter Delabar
Kunstdiebstahl
Robert B. Parker wagt sich in seinem Krimi „Trügerisches Bild“ an die Spätfolgen des Holocausts
Von Walter Delabar
Verlorene Generation
Roberto Cotroneos zeitkritischer Polit-Krimi über Terrorismus und Geheimdienste im Italien der 1970er-Jahre
Von Almut Oetjen
Der Schutz der bürgerlichen Gesellschaft
Solange Fasquelle berichtet über einen skandalösen Kriminalfall im Frankreich der 1920er-Jahre
Von Walter Delabar
Glückskinder
Richard Price konstruiert ein höchst lesenswertes Spiel um zwei gegensätzliche Figuren im Drogen- und Polizeimilieu. Bereits der frühe Roman „Clockers“ zeigt, weshalb Price einer der Großen des Faches ist
Von Walter Delabar
Schweigsame Menschen
Mit dem Roman „Taxi 79 ab Station“ von Indridi G. Thorsteinsson legt der Transit Verlag zum Auftakt des Islandjahres 2011 einen Klassiker der modernen isländischen Literatur vor
Von Beat Mazenauer
Russland im Jahr 2028 – eine Dystopie
Mit den Geschichten seines neuen Buches „Der Zuckerkreml“ setzt Vladimir Sorokin den „Tag des Opritschniks“ fort und knüpft gleichzeitig an seine früheren Werke an
Von Dietmar Jacobsen
Der Müllberg als Archiv
E. L. Doctorows Roman „Homer und Langley“ literarisiert die wahre Geschichte des amerikanischen Brüderpaars Collyer
Von Manfred Orlick
Eine Mythologie unserer Tage
Über Adrianus F. Th. van der Heijdens mythologischen „Homo Duplex“-Zyklus
Von Beat Mazenauer
Das Geräusch ihrer Schritte
In ihren neu aufgelegten Memoiren „Als wir 20 waren“ erzählt die französische Schriftstellerin Clara Malraux von der Jugend um 1920 und ihrer Liebes- und Abenteuergeschichte mit Frankreichs späterem Kulturminister André Malraux in Indochina
Von Behrang Samsami
Und wenn die Malteserkatze Klavier spielte und auf Französisch sänge?
Die Zeit altert schnell in Antonio Tabucchis Erzählungen, und das Schönste auf der Welt stellt sich nicht einfach ein
Von Christian Luckscheiter
Lass dich von dem Kinde führen, das du einmal warst
Über José Saramagos „Kleine Erinnerungen“
Von Andreas Hudelist
Zurück zur Menschlichkeit
Giorgio Vasta setzt sich in seinem Debütroman „Die Glasfresser“ mit der blutigsten Zeit in der Geschichte des italienischen Linksterrorismus auseinander
Von Sandra Hint
Wittgenstein zu Gast bei der RAF
Sarah Colvin liest Ulrike Meinhofs Texte und sucht die Wurzeln terroristischer Gewalt in der Sprache
Von Jochen Strobel
Keine Oden an die Arbeit
Susanne Heimburger diskutiert die neue Rolle der Arbeit in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
Von Manuel Bauer
Fesselnde und gut lesbare Beiträge
Versierte Sigmund Freud-Kenner äußern sich über „Freud und die Antike“
Von Ursula Homann
Lehrbuch und Lernbuch
Walter Fähnders bringt Avantgarde und Moderne nahe
Von Constanze Fiebach
Die Dichterin des Unerledigten
Heinz Ludwig Arnold hat ein text + kritik – Heft über Ilse Aichinger herausgegeben
Von Klaus Hammer
Ein kanonisierter Außenseiter
Jürgen Egyptien präsentiert exemplarische Ergebnisse der Wolfgang Koeppen-Forschung – und Oliver Kobold entdeckt ein Stuttgarter Bunkerhotel als paradigmatischen Schreibort des Autors
Von Jörg Schuster
Die dritte Phase der Verdrängung
Ein bemerkenswerter Sammelband über die öffentliche „Erinnerung und Medialisierung des Nationalsozialismus“ zieht eine bittere „Bilanz der letzten dreißig Jahre“. Vor allem Geschichtslehrer sollten ihn dringend lesen
Von Jan Süselbeck
Licht verhält sich zu Schatten wie Wort zu Bild?
Mit ihrem Tagungsband bringen Stefan Keppler-Tasaki und Fabienne Liptay Licht in die „Grauzonen“ zwischen Literatur und Film
Von Constanze Fiebach
Zumutung
Die Fernsehserie Buffy aus der Perspektive des link(sradikal)en Tunnelblicks
Von Rolf Löchel
Die Welt vor der Farbe
Ein spartanisch aufgemachter Band präsentiert die Schwarzweiß-Fotografien des Vorreiters der amerikanischen Farbfotografie William Eggleston
Von Walter Delabar
Weite Felder
Die neue Ausgabe der „Zeitschrift für Kulturwissenschaften“ widmet sich dem Themenkomplex ‚Emotionen‘
Von Nora Hoffmann
Unlust im Garten der Lust
Wolfgang Rother über Hedonismus und den Lustdisput von Plato bis Freud
Von Galina Hristeva
Fantastische Himmelfahrtstechniken
Die Berliner Kulturwissenschaftlerin Natascha Adamowsky widmet sich dem modernen Wunder des Fliegens
Von Franz Siepe
Das Drama der Feministinnen
Yvanka B. Raynovas Untersuchung wechselseitiger Missverständnise und Konflikte in den Genderdebatten von „Ost“ und „West“
Von Rolf Löchel
Die Mühen des Schreibens und die Anstrengung des Lesens
Über den von Ann Kristin Düber und Falko Schnicke herausgegebenen Sammelband „Zur kulturellen Codierung neuzeitlicher Geschlechterdispositionen rechtfertigt die Lektüre“
Von Rolf Löchel
Er war der Komponist der Zerrissenheit
Bernd Sponheuers und Wolfram Steinbecks „Mahler-Handbuch“ ist ein vieldimensionales Kompendium gesicherter Kenntnisse und Erkenntnisse der Gustav-Mahler-Forschung
Von Klaus Hammer
Picassos „treuestes Porträt“
Picassos Künstlerbücher aus der Sammlung Brandhorst werden in einem prächtigen Band präsentiert und untersucht
Von Klaus Hammer
Der Maler des Lichts
Uta Neidhardt hat einen Ausstellungskatalog über Johannes Vermeers Weg vom Frühwerk zu den späteren Interieurbildern im Kontext der Delfter Malerei im 17. Jahrhundert herausgegeben
Von Klaus Hammer
Grenzüberschreitungen
Ein Sammelband untersucht die „Grenze als Raum, Erfahrung und Konstruktion“ am Beispiel „Deutschland, Frankreich und Polen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert“
Von H.-Georg Lützenkirchen
Längst vorbei
Karl Heinz Götze befragt „Mythen des französischen Alltags“
Von Christian Luckscheiter
Jungen sind keine Rattenmännchen
Über Lise Eliots Sachbuch „Die Gehirnentwicklung bei Jungen und Mädchen“, das mehr ist als nur ein Ratgeber für Eltern
Von Rolf Löchel
Zwischen Unvernunft und Goldenem Zeitalter – Bastian Schlüters Studie über die „Imaginationen vom Mittelalter“ zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg
Missglückte Aufklärung
Wolfgang Kraushaar versucht, das Verhältnis von Terrorismus und Geheimdiensten in den 1970er-Jahren zu rekonstruieren
Von Jörg Auberg
Gelassene Summe
Hans Mommsen zieht eine Bilanz deutscher Geschichte zwischen den Kriegen
Von Daniel Krause
Erzählungen als Lernfundus
Über den Umgang mit Erinnerungen und Erzählungen aus der Nazizeit informieren Christian Gudehus Buch „Dem Gedächtnis zuhören“ sowie „Heldenkinder – Verräterkinder“ von Eva Madelung und Joachim Scholtyseck
Von H.-Georg Lützenkirchen
Swingende Höflinge
„Skandal im Jagdschloss Grunewald“: Wolfgang Wippermann erzählt von Männlichkeit und Ehre im deutschen Kaiserreich
Von Oliver Pfohlmann
Kaum zu beherrschende Räume
Jakob Zollmann zeigt am Beispiel der Kolonialpolizei in Deutsch-Südwestafrika die Grenzen europäischer Macht in Afrika auf
Von Klaus-Jürgen Bremm
Mit Gewalt zur Wahrheit?
Ein von Thomas Weitin herausgegebener Sammelband beleuchtet die Hintergründe der Folterdebatte
Von Josef Bordat
Das Denken in der Kälte
Tim B. Müller schreibt über Herbert Marcuse und die Ideenpolitik im Kalten Krieg
Von Robert Zwarg
Magnet – Medium – Magie
Nils Röller erzählt in seinem Buch „Magnetismus“ eine „Geschichte der Orientierung“
Von Christian Kassung
Unverständliche Leidenschaft?
Ein unkonventioneller Dokumentationsband zu einer innovativen Ausstellung: „Der Berg im Zimmer“
Von Julia Novak
Vier biblische Gestalten und ihre Rezeptionsgeschichte
Dick Harrison untersucht, wie die biblischen Prototypen – der Verräter, die Hure und der Gralshüter – zu zeitlosen Symbolgestalten wurden
Von Klaus Hammer
Ostmoderne
Sozialistische Architekturen im Blick der Fotografen Thorsten Klapsch und Frédéric Chaubin
Von Thomas Beutelschmidt
Das entstellte Nachleben der Religion
Neue Studien zu Walter Benjamins Dialektik der Säkularisierung
Von David Wachter
Das Abendland, an seinem Ziel angelangt
Jean-Luc Nancy stellt die Frage nach dem Sinn der Philosophie
Von Nicklas Baschek
Die neue Art der Enzyklopädie
Sandkühlers „Enzyklopädie Philosophie“ als Forschungsinstrument
Von Patrick Mensel
Das Fantasmatische brechen
Slavoj Žižeks Lektüren zur Oper und zur Literatur
Von Walter Delabar
Ideologie(kritik) im Zeitalter des (zeitgenössischen) Spätkapitalismus
Peter Weibel und Slavoj Zizeks Konferenzband „Inklusion: Exklusion“ erlebt eine Neuauflage
Von Jürgen Weber
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