Zum Tod von Martin Walser: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Im Alter von 96 Jahren ist Martin Walser am 26. Juli 2023 in Überlingen am Bodensee gestorben, einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller seit den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts. Nach seiner 1951 an der Universität Tübingen abgeschlossenen Dissertation über Franz Kafka veröffentlichte er 1957 seinen ersten und erfolgreichen Roman Ehen in Philippsburg.
Walsers 90. Geburtstag war ein Anlass, Marcel Reich-Ranickis gesammelte Aufsätze über ihn neu als Sonderausgabe von literaturkritik.de zu publizieren. Sie sind zuerst 1994 im Ammann Verlag veröffentlicht worden, 2001 als Taschenbuch bei S. Fischer. In literaturkritik.de sind seit 1999 siebzig Beiträge über den oft auch umstritten Autor erschienen, der erste in der ersten Ausgabe vom Februar 1999, der bislang letzte in der Juli-Ausgabe 2023:
Poetische Spaziergänge am Bodensee.
Martin Walser schenkt in dem Gedichtband „Fisch und Vogel lassen grüßen“ der Schönheit der Natur weiten Raum
Von Thorsten Paprotny
Ausgabe 07-2023Der Mystiker aus Wasserburg.
Jochen Hieber porträtiert „Martin Walser“ kundig, mit Sympathie und Teilhabe
Von Thorsten Paprotny
Ausgabe 08-2022Was der Schlaf hervorbringt.
In „Das Traumbuch. Postkarten aus dem Schlaf“ bebildern Martin Walser und Cornelia Schleime nächtliche Abenteuer rund um den Bodensee
Von Günter Rinke
Ausgabe 05-2022Der See, das Selbst und die Sätze.
Warum Martin Walsers Texte haften bleiben – Erinnerungen und Lektüreerfahrungen
Von Jürgen Gunia
Ausgabe 03-2022Fallende Blätter aus dem Wörterbaum.
Martin Walser fasziniert mit funkelndem „Sprachlaub“
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 05-2021Am „Sehnsuchtstropf“.
Martin Walsers wundersame Legende „Mädchenleben“
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 01-2020Die Krankheit zum Tode.
Suizidalität in den Werken Martin Walsers und darüber hinaus
Von Stefan Neuhaus
Ausgabe 01-2020Unglücksglück.
Martin Walsers poetischer „Spätdienst“
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 12-2018Martin Walser 1968 und 2018 über Golgatha, Verdun, Auschwitz, Hué.
Neuer Anlass zu einer alten Debatte?
Von Thomas Anz
Ausgabe 12-2018Wiederum eine Art Biografie.
Jakob Augstein unterhält sich mit seinem Vater Martin Walser
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 08-2018#Me too an der Bar der Münchner Oper.
Martin Walsers neuester Roman „Gar alles oder Briefe an eine unbekannte Geliebte“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 08-2018Im Autoskooter der Meinungsbildung.
Martin Walsers gesammelte Interviews resümieren vier Jahrzehnte Feuilletondebatten
Von Wieland Schwanebeck
Ausgabe 07-2018Biografie und Zeitgeschichte.
Martin Walsers Auswahl seiner Reden, Aufsätze, offenen Briefe und Essays bringen 60 Jahre bundesrepublikanische Geschichte zur Sprache
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 11-2017Die Kritiker und die Schriftsteller.
Eine problematische Beziehung – Aus dem Nachwort zu einer Aufsatzsammlung über Martin Walser
Von Marcel Reich-Ranicki
Ausgabe 03-2017Grenzerfahrungen mit Welt und Werk Martin Walsers.
Susanne Klingenstein spürt „Zauber und Wirklichkeit eines Schriftstellers“ nach
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 03-2017Ein bisschen zu gut?
Martin Walser entwirft in seinem Roman „Statt etwas oder Der letzte Rank“ das Psychogramm des Walser’schen Helden
Von Miriam Seidler
Ausgabe 03-2017Martin Walsers literarische Psychopathologie.
Eine Erinnerung an seine früheren Romane und an Beziehungsmuster zwischen Literatur und Psychoanalyse
Von Thomas Anz
Ausgabe 03-2017Nirgends lieber als hier.
Elmar L. Kuhn und Lorenz L. Göser sind mit Martin Walser am Bodensee unterwegs
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 03-2017Mendele, der Buchhändler.
Susanne Klingenstein entfaltet „Leben und Werk des Sholem Yankev Abramovitsh“, dem Martin Walsers Essay „Shmekendike Blumen“ ein dialogisches Denkmal setzt.
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 05-2016Auschwitz ohne Folgen.
Philologische Sandkastenspiele: Andreas Meier verteidigt Martin Walsers Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit
Von Hans-Joachim Hahn
Ausgabe 03-2015Erst die Literatur, dann die Politik.
Miriam Seidler hat einen lesenswerten Sammelband zu „Martin Walser im Kontext der Literatur nach 1945“ herausgegeben
Von Wolfgang M. Schmitt
Ausgabe 09-2014Die ganze Welt ist eine Bühne.
Über Martin Walsers Roman „Die Inszenierung“
Von Peter Mohr
Ausgabe 10-2013Kein heiteres Alter.
Martin Walsers Notate „Meßmers Momente“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 09-2013Zwischen irdischer und himmlischer Liebe.
Martin Walsers religiöser Roman „Das dreizehnte Kapitel“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 01-2013„Glaube ist Seelenarbeit“.
Theologen schreiben den ersten Kommentar zu Martin Walsers Novelle „Mein Jenseits“
Von Michael Braun
Ausgabe 10-2012Wem gehört eigentlich die Vergangenheit?
Kathrin Schödels Studie über Martin Walsers „Friedenspreisrede“ nimmt einen Provokateur unter die Lupe
Von Christian Rink
Ausgabe 11-2011Frohe Botschaft aus der Psychiatrie.
Martin Walsers Roman „Muttersohn“
Von Peter Mohr
Ausgabe 08-2011LSD, Martin Walser und Marburg.
Christian Y. Schmidt begibt sich in „Zum ersten Mal tot“ in 18 Kolumnen auf autobiografische „Ursachenforschung“
Von Max Beck
Ausgabe 08-2011Martin Walsers Rückkehr zu sich selbst.
Seine bescheidenste und überzeugendste Arbeit: Die Novelle „Ein fliehendes Pferd“
Von Marcel Reich-Ranicki
Ausgabe 06-2010Jenseits der Literatur.
Martin Walsers Roman „Jenseits der Liebe“
Von Marcel Reich-Ranicki
Ausgabe 06-2010Walsers Glanzstück.
Ab heute in der F.A.Z.
Von Marcel Reich-Ranicki
Ausgabe 06-2010Martin Walsers Kampf mit Reich-Ranicki.
Anmerkung zu einer wechselhaften Beziehungsgeschichte
Von Thomas Anz
Ausgabe 06-2010Der Mensch glaubt nicht freiwillig, er glaubt aus Not.
Über Martin Walsers Novelle „Mein Jenseits“
Von Norbert Kuge
Ausgabe 03-2010Das große Leid am Bodensee.
Martin Walser klagt wieder einmal über Kritik und Zeitgeist
Von Kai Köhler
Ausgabe 06-2009Elke Heidenreich ist seine Muse.
Über Martin Walsers Roman „Ein liebender Mann“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 04-2008Ein gekränkter Mann.
Anmerkungen zu Martin Walsers artifiziellem Goethe-Roman
Von Thomas Anz
Ausgabe 04-2008Jeder Winter kostet Haare.
Mit vierzig schon fertig? Wohl kaum: Martin Walsers Tagebücher von 1963-73
Von Jan Wiele
Ausgabe 12-2007Die Lust am Widerspruch.
Balladen zum 80. Geburtstag des Schriftstellers Martin Walser
Von Peter Mohr
Ausgabe 03-2007„Seel-Sorger“ der Seinen.
Über Martin Walsers Essay „Der Lebensroman des Andreas Beck“
Von Anton Philipp Knittel
Ausgabe 01-2007‚Potenzierte‘ Intensität.
Martin Walsers Lesung seines Romans „Angstblüte“ trifft den richtigen Sound
Von Wolfgang Haan
Ausgabe 09-2006Simuliertes Leben auf Kredit.
Zu Martin Walsers Roman „Angstblüte“
Von Peter Mohr
Ausgabe 08-2006Verdächtige Notizen.
Martin Walser veröffentlicht seine Tagebücher der Jahre 1951 bis 1962: „Leben und Schreiben“
Von Ulrich Rüdenauer
Ausgabe 12-2005„Tod eines Kritikers“ als Medienskandal.
Torsten Gellner analysiert die publizistische Kontroverse um Martin Walser
Von Andrea Geier
Ausgabe 10-2005Das ‚Prinzip Schlüssel‘.
Matthias N. Lorenz entdeckt antisemitische Ressentiments in Martin Walsers Gesamtwerk
Von Andrea Geier
Ausgabe 10-2005Brillantes Porträt eines streitbaren Gegenwartsautors.
Jörg Magenaus Martin Walser-Biografie
Von Ulrich Krellner
Ausgabe 08-2005Zum Bundespräsidenten nicht geeignet.
Martin Walsers Essayband „Die Verwaltung des Nichts“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 12-2004Warum ausgerechnet La Mettrie?
Über den „eigentlichen Helden“ in Martin Walsers Roman „Der Augenblick der Liebe“
Von Bernd A. Laska
Ausgabe 10-2004Ein Mittagessen mit La Mettrie.
Kleine Flaschenpost an Martin Walser
Von Ursula Pia Jauch
Ausgabe 10-2004Der Stoff, aus dem Romane sind.
Martin Walsers „Augenblick der Liebe“ und sein wissenschaftliches Vorspiel
Von Sandra Pott
Ausgabe 08-2004Allein jeder, aber zusammen für immer.
Martin Walsers Verteidigung der Ehe in „Der Augenblick der Liebe“
Von Alexandra Pontzen
Ausgabe 08-2004Die Klinge des Saturn.
Geschichte und Gegenwart von Martin Walsers Roman „Tod eines Kritikers“
Von Wolfram Malte Fues
Ausgabe 05-2004Der Harte und der Zarte.
Sie können nicht mit, aber können sie auch „ohne einander“? Zur Beziehung von Marcel Reich-Ranicki und Martin Walser
Von Torsten Gellner
Ausgabe 10-2003Schwache Verteidigung.
Noch einmal zu Martin Walsers „Tod eines Kritikers”
Von Kai Köhler
Ausgabe 09-2003Die „Junge Freiheit“ über den „Streit um Martin Walser“
Ausgabe 09-2003Die Lust, nein zu sagen.
Martin Walsers Band „Meßmers Reisen“
Von Peter Mohr
Ausgabe 08-2003Wer suchet, der findet.
Matthias N. Lorenz hat die erste Bibliographie zu Martin Walser vorgelegt
Von Stefan Neuhaus
Ausgabe 08-2003Ein Versuch bleibt ein Versuch.
Martin Walser „Versuch über die Schüchternheit“
Von Kathrin Frances Clarke
Ausgabe 06-2003Lebenslänglich.
Martin Walsers beklemmender Monolog „Alexander und Annette“
Von Ralf Hertel
Ausgabe 09-2002Viel Lärm um Wenig.
Anmerkungen zum Streit um Walsers Roman „Tod eines Kritikers“
Von Thomas Anz
Ausgabe 06-2002Der Totmacher – oder vom Ende der Literaturkritik.
Frank Schirrmacher hat ein Problem, nicht nur mit Martin Walser
Von Hans-Harald Müller
Ausgabe 06-2002„Herr Reich-Ranicki, in unserem Verhältnis bin ich der Jude“.
Martin Walsers „Tod eines Kritikers“ und das Antisemitismus-Spiel in den deutschen Feuilletons
Von Axel Schmitt
Ausgabe 06-2002Hass eines Autors.
Zu Martin Walsers gefährlichem Buch „Tod eines Kritikers“
Von Kai Köhler
Ausgabe 06-2002Aufstieg und Fall.
Martin Walsers Roman „Der Lebenslauf der Liebe“
Von Peter Mohr
Ausgabe 08-2001Das empfindelnde Ich, seine entschlossenen Anhänger.
Neues von und über Martin Walser
Von Kai Köhler
Ausgabe 10-2000Die Dokumentation eines Vorpostengefechts.
Martin Walser bestätigt seine Kritiker
Von Kai Köhler
Ausgabe 02-2000Klaviere und ermordete Kinder.
Der bedeutende Historiker Saul Friedländer blickt auf die eigene Kindheit, die deutsche Judenverfolgung und auf Martin Walsers Friedenspreis-Rede
Von Geret Luhr
Ausgabe 06-1999Kindheit zwischen Opfern und Tätern.
Über Autobiographien der Jahrgänge 1927/28 und Martin Walsers Roman „Ein springender Brunnen“ als Antwort auf jüdische Überlebensberichte
Von Barbara Mahlmann-Bauer
Ausgabe 06-1999Subjektive Erinnerung und kollektives Gedächtnis.
Martin Walser und die Friedenspreisdebatte
Von Lutz Hagestedt
Ausgabe 01-1999
T.A.