Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 9, September 2016
Abschiedsszenarien in der Redaktion
Zur September-Ausgabe 2016 mit „fühlosophischen“ Reflexionen
Von Thomas Anz
Aus den Zonen des Unheimlichen
Die schwarze Romantik als Prüfstein für Sigmund Freuds Psychologie der Affekte und eine dunkle Episode in seiner Biographie
Von Peter-André Alt
Lustprinzip, Affektregulation und Kulturarbeit
Zu Sigmund Freuds Psychoanalyse und Gustav Theodor Fechners naturphilosophisch-experimenteller Psychologie
Von Bernd Nitzschke
Wege der Übertragung
Über die Sprache der Liebe bei Platon, Shakespeare, Freud und Lacan
Von Achim Geisenhanslüke
Smells Like Victory?
Trauer, Angst, Wut, Hass: Thomas Elsaesser und Michael Wedel analysieren in ihrer Studie „Körper, Tod und Technik“ die Metamorphosen des Kriegsfilms
Von Jan Süselbeck
Halbierte soziologische Phantasie
Heinz Budes Gesellschaftsanalyse fokussiert auf Angst und die Macht der Stimmungen
Von Gertrud Nunner-Winkler
Hermeneutischer Eros
Der Tübinger Philologe Ernst A. Schmidt lotet die Liebe in Dichtung und Philosophie der Antike aus
Von Cathrin Nielsen
Europa im Spiegel der Liebe
Bernhard Rathmayr zeigt, wie die europäische Auffassung von zwischenmenschlicher Liebe und Geschlechterverhältnissen den Kontinent prägt
Von Sebastian Meißner
Panoptikum des Wahns
Michael Schödlbauers Paranoia-Studie erschüttert das Fundament der Vernunft
Von Bernd Nitzschke
Heimat
Eberhard Rathgeb „auf den Spuren eines deutschen Gefühls“ – für wen?
Von Thomas Anz
Achim Geisenhanslüke über Walter Benjamins Trauerspielbuch, das europäische Barockdrama und den literarischen Umgang mit Affekten
Peter-André Alts Biographie über Sigmund Freud porträtiert den Psychoanalytiker auch als psychisch Leidenden
Die Zeitschrift „Flandziu“ widmet sich der „Schwarzen Literatur“ und den Ängsten in ihr
Comeback der Philologie?
In seiner nun ins Deutsche übersetzten Essaysammlung „Distant Reading“ entwirft Franco Moretti eine literaturgeschichtliche Methodologie für das digitale Zeitalter
Von Jörg Schuster
„Distant Reading“, aus der Nähe betrachtet
Zu Franco Morettis überschätzter Aufsatzsammlung
Von Dieter Lamping
„Pankraz, der Schmoller“
Oder: Schmollende Männer einst und jetzt
Von Luise F. Pusch
Auf zu den Polen
In „Elf Arten, das Eis zu brechen“ hält Hans Christoph Buch zwischen seinen Reisen zu den Kältepolen bei der Familiengeschichte inne
Von Beat Mazenauer
Zeitgenössischer Stiller
Daniel Goetschs Roman „Ein Niemand“
Von Peter Mohr
Jakob und Alexander
Mit „Fremde Seele, dunkler Wald“ hat Reinhard Kaiser-Mühlecker einen subtil allegorischen Entwicklungs- und Heimatroman geschrieben
Von Lothar Struck
Babette und Tourette
Arnold Stadlers grandioser Roman „Rauschzeit“
Von Anton Philipp Knittel
Auf der Suche nach der Vergangenheit
Paula Fürstenberg legt mit „Familie der geflügelten Tiger“ einen gelungenen Debütroman vor
Von Stefan Jäger
Blick zurück in Episoden
In Katja Lange-Müllers Roman „Drehtür“ geht es um die Zwiespältigkeit des Helfens und eine ins Abseits geratene Frau
Von Dietmar Jacobsen
Der Blick auf ein metallisches Blau
Bodo Kirchhoffs Novelle „Widerfahrnis“
Von Jerker Spits
Metaphern, die im Sand versacken
Vergebliche Suche nach der melancholischen Magie der Meteorologie in Volker Mohrs Novellen
Von Dafni Tokas
Geschichtsklärung
Andrea Maria Schenkel schwenkt mit „Als die Liebe endlich war“ ins konventionelle Erzählen – und bleibt sich doch treu
Von Walter Delabar
Die Chiffren des Kaukasus
Barbara Eder richtet in „Die Morsezeichen der Zikaden“ den Blick auf den verwundeten Osten Europas
Von Sabine Haupt
Die unnatürliche Dehnbarkeit des menschlichen Lebens
Debüt: Über Kristiana Schilkes Erzählband „Elefanten treffen“
Von Oliver Pfohlmann
Augenblick verweile doch? Lieber nicht!
Sabine Grubers (Kitsch)Roman „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“
Von Stefan Tuczek
Eine faszinierende Reise durch die Geschichte einer künstlerischen Familie
Anne Gesthuysens zweiter Roman „Sei mir ein Vater“
Von Christine Wieger
Mit Fhrngsvrntwrtng in die Belanglosigkeit
Bruno Ziauddins „Bad News“ als Gesellschaftsroman über Manipulation und Stimmungsmache?
Von Sabrina Iven
Skurriles mit Bodenhaftung
Roland Krauses Figuren ziehen mit ungeheurer Kraft mitten in besondere Umstände
Von Renate Schauer
Zum Tod von Hermann Kant: aus dem Archiv von literaturkritik.de
Der Chronist des Getöses
Zur kritischen Edition von Ernst Jüngers „Krieg als inneres Erlebnis. Schriften zum Ersten Weltkrieg“
Von Walter Delabar
Artisten ohne Netz
Neu aufgelegt: Hugo Balls kleiner Roman „Flametti oder Vom Dandysmus der Armen“
Von Stefan Höppner
Kein Halt, keine Historie, keine Hoffnung
„September-Elegien“ von Durs Grünbein ist mehr als 9/11-Lyrik, es ist anti-utopische Raumerkundung in einer dissoziierten Gegenwart
Von Nathalie Mispagel
Wie komme ich dazu, aus etwas Worte zu machen?
Eine poetologische Selbstreflexion: Elke Erb kommentiert ihre eigenen Gedichte
Von Nina Janz
Wiederholung und Variation
Ilma Rakusas Rede zur aufzählenden Lyrik
Von Michael Duszat
Streifzüge durchs (kollektive) Vergessen
Thomas Böhme zeigt, wie persönlich und politisch zeitgenössische Lyrik sein kann
Von Sabine Haupt
Zwischen Popmusik und Poesie
Der Slam-Poet Bastian Geiken hat seinen ersten Gedichtband veröffentlicht
Von Thorsten Schulte
„Hundert Gedichte“ – zwei unterschiedliche Lyrik-Anthologien
Zum 60. Todestag von Bertolt Brecht
Von Manfred Orlick
„SkalpeSkalpelle“: ein Gedichtband von Wolfram Malte Fues
Das Königreich des Grauens
Jonathan Littell führt den Leser in „Eine alte Geschichte“ durch ein ebenso unheimliches wie schreckliches Labyrinth
Von Sascha Seiler
Misstrauen und Verzeihen
Jeanette Winterson variiert Shakespeares „Wintermärchen“ in einem zeitgenössischen Kontext
Von Beat Mazenauer
Zwei ungleiche Freundinnen und eine rätselhafte Autorin
Elena Ferrantes erster Band einer „Neapolitanischen Saga“
Von Monika Grosche
Deine Frau, die Fähe
Über David Garnetts Roman „Dame zu Fuchs“
Von Oliver Pfohlmann
Liebe, Projektion und Rausch als Abgrund
Warum Rafael Chirbes Roman „Paris-Austerlitz“ so unglücklich macht – und warum das schön ist
Von Dafni Tokas
Still stehend, lauschend dem Gesang der Vögel
Yoko Ogawa spinnt eine feinfühlige, unprätentiöse Lebensgeschichte
Von Eva Unterhuber
Gewohnt routinierter Einblick in die venezianische Seele und ihre kriminellen Seiten
Donna Leon lässt Commissario Brunetti in seinem 25. Fall einmal mehr erfolgreich ermitteln
Von Barbara Tumfart
Mord und Profit
„Schwarzes Gold“: Dominique Manottis fulminante Studie über die Revolution des Ölhandels zu Beginn der 1970er-Jahre und die Anfänge des Kunsthandels
Von Walter Delabar
Der Stoff, aus dem der Alltag ist
Elizabeth Strout macht in ihrem Roman „Die Unvollkommenheit der Liebe“ aus kleinen Anekdoten große Lebensgeschichten
Von Ulrike Schuff
Ein Gentlemen in gelben Baumwollsocken
Jane Gardams Bestseller „Ein untadeliger Mann“ und „Eine treue Frau“ begeistern jetzt endlich auch in deutscher Sprache
Von Eleonore Asmuth
Der Junge und der Magier
Filip Florians Roman „Alle Eulen“ erzählt über Freundschaft, Erinnerung und Geschichte
Von Daniel Henseler
Gegen Anstand und Vernunft
Kô Machidas Trickster untergraben die Ordnungen des Glücks
Von Lisette Gebhardt
Ein Schelm auf Identitätssuche
Über Selim Özdogans Roman „Wieso Heimat, ich wohne zur Miete“
Von Helmut Sturm
Rafałs Flucht von irgendwann durch damals bis jetzt und zurück
Marcin Szczygielski erinnert in seinem Jugendbuch „Flügel aus Papier“ an das Getto von Warschau
Von Bozena Badura
Nach einer wahren Geschichte oder bloße Fiktion?
In Frankreich gewann Delphine de Vigan 2015 mit „D’après une histoire vraie“ den Prix Renaudot und den Prix Goncourt des Lycéens
Von Tanja Schabacker
Fantastische Jahreszeiten
Ana Blandianas früher Erzählband evoziert eine seltsam beunruhigende Welt
Von Anke Pfeifer
Wem gehört Anne Frank?
Oder: Was kann und darf Erinnerung?
Von Bettina Johl
Abkehr von der Faktizität
Grass’ Autobiografie-Bände als „Trilogie der Erinnerung“ neu aufgelegt
Von Patrick Wichmann
Eine wirklich bemerkenswerte Frau
„Notre Dame de Dada“ – Eva Weissweiler hat die Lebensgeschichte von Luise Straus-Ernst, der ersten Frau von Max Ernst, verfasst
Von Klaus Hammer
Die erste Rektorin einer deutschen Universität
Ein biographischer Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte: Der Physikerin Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. hc. Lieselott Herforth zum 100. Geburtstag
Von Waltraud Voss
Funktioniert Existenzialismus als Comic?
Zur Graphic Novel „Sartre“ von Mathilde Ramadier und Anaïs Depommier
Von Anne Amend-Söchting
Wie lässt sich das Verhältnis von Erfahrung, Referenz und Erzählung modellieren?
Ein Sammelband untersucht Relationen zwischen literarischem Schreiben, historischer Referenzialität und multiplen Verfahren ihrer Verknüpfung in narrativen Texten
Von Torsten Mergen
Mannsbilder, literarisch
Toni Tholen untersucht Männerrollen in der deutschsprachigen Literatur seit 1968
Von Bernd Blaschke
Formen und Konzepte philosophischer und literarischer Vergegenwärtigung des jüdischen Exils
Über einen von Doerte Bischoff herausgegebenen Sammelband
Von Jens Flemming
Von Plagiaten, Stars und Sauberkeitskulten
Das aktuelle „Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik“ widmet sich vielfältigen Themen
Von Stefan Tuczek
You give me fever
Die in den USA lehrende Germanistin Sonja E. Klocke zeigt, wie DDR-Literatur ‚Krankengeschichte‘ schreibt
Von Florian Auerochs
„Heiliger“ oder „Pathologische Erscheinung“?
Verschiedene Zugänge und Perspektiven belegen die verblüffende Aktualität des russischen Schriftstellers Fjodor M. Dostojewskij
Von Volker Strebel
Von Mischlingen und Störenfrieden
Björn Molls Hybridisierung des „Zauberbergs“
Von Anja Beisiegel
Der Blick, der Mund, der Schlund
In ihrer Dissertation „Die Essbarkeit der Welt: Einverleibung als Figur der Weltbegegnung bei Italo Calvino, Marianne Wiggins und Juan José Saer“ entwirft Claudia Hein eine Welt, die vom Munde her kommt
Von Halina Hackert
Was sollen wir lesen? Ein Sammelband über „Kanon und literarische Wertung am Beginn des 21. Jahrhunderts“
Neue Modelle von Familie in der europäischen Moderne? Eine von Christine Kanz und Frank Krause herausgegebene Sammlung von Forschungsbeiträgen
„Frauenliebe“: Ein weiterer Band der Kritischen Edition der Werke und Schriften von Caroline de la Motte Fouqué ist erschienen
Dirk Göttsche, Florian Krobb und Rolf Parr geben das „Raabe-Handbuch“ heraus
Ist religiöse Toleranz nicht zu tolerieren?
Ein von Martin Wallraff herausgegeber Band ermöglicht auf spätantiker Basis Positionierungen in einer aktuellen Diskussion
Von Jörg Füllgrabe
Die Mutter aller Fantasy-Romane
Ludovico Ariostos „Orlando furioso“ – Ein Stück Weltliteratur
Von Rolf Schönlau
Das georgische Nationalepos des hohen Mittelalters
Rustavelis „Der Recke im Tigerfell“ neu herausgegeben von Jost Gippert und Manana Tandaschwili
Von Mariam Karsanidze
Tierisch-menschliche Lebensweisheiten
Manfred Stange übersetzt und kommentiert Ulrich Boners Fabelsammlung „Der Edelstein“
Von Simone Loleit
Eine Geschichte von zwei Monotheismen
Jan Assmanns „Exodus. Die Revolution der Alten Welt“
Von Oliver Kohns
Mit halb geschlossenen Augen sieht man besser
Gernot Böhme legt eine überzeugende kulturwissenschaftliche Analyse unterschiedlicher Bewusstseinsformen vor und rechnet mit den Leerstellen der europäischen Philosophie ab
Von Dafni Tokas
Die alte europäische Tugend der Neugier
Eine Sammlung von Aufsätzen und Essays vermittelt aktuelle Denkanstöße „über Ethik, Menschenrechte, Bildung und Politik“ des tschechischen Philosophen Jan Sokol
Von Volker Strebel
Soziale Marktwirtschaft am Ende
Marcel Fratzschers Streitschrift zur sozialen Ungleichheit in Deutschland
Von Wulf Hopf
Der gekappte Draht
Klaus-Dieter Müllers iPhone und der liebe Gott
Von Wolfgang Herbert
Prostitution oder Demokratie
Manfred Paulus’ Sachbuch „Im Schatten des Rotlichts“ wirft ein helles Licht in die dunkelsten Ecken hinter den „glitzernden Fassaden“
Von Rolf Löchel
Naturdiskurs und Literaturtheorie
Benjamin Bühler wagt einen germanistischen Überblick über „ecocriticism“
Von Juliane Prade-Weiss
Kein Randthema mehr
Herwig Grimm und Markus Wild geben in ihrer wissenschaftlichen Einführung einen kritischen und hochaktuellen Überblick über zentrale Konzepte der Tierethik
Von Dafni Tokas
Fliegen, Wärmen, Kühlen
Thor Hanson erzählt lebendig und spannend von den Federn, einem Wunderwerk der Natur
Von Georg Patzer
Die Formung eines Mythos
Neuere Publikationen zur Schlacht bei Verdun
Von Martin Meier
Der Fortschrittsglaube
Bedrich Loewensteins meist überzeugendes Alterswerk über eine europäische Idee
Von Marius Uhl
Kleines Land – große Wirkung
Jakob Tanner über die „Geschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert“ und die künftige Zusammenarbeit der Eidgenossenschaft mit der Europäischen Union
Von Hala Djebali
Wales, im Westen von England
Eine Kulturgeschichte von Michael Maurer
Von Lutz Hagestedt
Naturwissenschaftler und Marxist
Selbstbewusst hatte Robert Havemann (1910–1982) Zeit seines Lebens auf gesellschaftliche Entwicklungen reagiert. Ein umfangreicher Sammelband leistet neue Einblicke und Zugänge.
Von Volker Strebel
Ambivalenzen und Verspätungen
Kristina Meyer wirft Licht auf den Umgang der SPD mit der nationalsozialistischen Vergangenheit
Von Jens Flemming
Kein Leben wie im Traum
Moritz Föllmer beschreibt, wie die „Kultur im Dritten Reich“ das Regime stabilisierte
Von H.-Georg Lützenkirchen
Ein merkwürdiger Blick auf das nationalsozialistische Deutschland
Die Interviews der Engländerin Ernestine Amy Buller aus den Jahren 1934 bis 1938
Von Maren Lickhardt
In Glut und Farbe gemalt
„Nolde. Der Maler“ – ein prächtiger Text-Bild-Band aus dem Brücke-Museum Berlin
Von Klaus Hammer
Durchglüht von Farben
Neue Bildbände über die Klassiker der Moderne Paul Gauguin, Franz Marc und Wassily Kandinsky
Von Klaus Hammer
Die wilde Lust auf Glück
Die Kunsthistorikerin Frances Spalding beschreibt das Leben der englischen Malerin Vanessa Bell
Von Katja Hachenberg
Figur des Dritten
Ein Sammelband untersucht die Transformationen der transmedialen Chor-Figuren von der Antike bis zur Gegenwart
Von Axel Schmitt
Arbeit am Bild
Stefanie Stallschus zum „Film als Experimentalfeld der Pop Art“
Von Janneke Schoene
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