Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 6, Juni 2025

Schwerpunkt: 150. Geburtstag von Thomas Mann

Vorbemerkungen zum Schwerpunkt über Thomas Mann
Von Thomas Anz

Vor einer Renaissance? Thomas Mann im Alltag
Zu dem Briefwechsel mit seinem Verleger Gottfried Bermann Fischer (1973)
Von Marcel Reich-Ranicki

Im Sog der Sexualität
Zu Tilmann Lahmes Thomas Mann-Biografie
Von Günther Rüther

Nicht nur einer, sondern viele
Mit „Zauberberge. Ein Jahrhundertroman aus Davos“ hat Thomas Sparr ein kurzweiliges Essay zur Vielfalt von Thomas Manns Roman vorgelegt
Von Anne Amend-Söchting

Berühmt und umstritten unterwegs
150 Jahre Thomas Mann – Kurt Oesterle schildert in „Es lebe die Republik!“ den Diskurs des großen Literaten mit den Strömungen des 20. Jahrhunderts
Von Christa Hagmeyer

Missgunst und Mitgefühl zwischen zwei Brüdern
Kapitel aus einer Doppelbiografie über Heinrich und Thomas Mann
Von Günther Rüther

Auf Kollisionskurs in Küsnacht
Der zweite Band von Tilo Eckardts Roman-Reihe um das Ermittlerteam Mann & Müller nimmt seine Leserinnen und Leser mit ins Schweizer Exil des berühmten Schriftstellers
Von Dietmar Jacobsen

Becoming der Zauberer
Zwei neue Bücher von Oliver Fischer und Heinrich Breloer nehmen die frühen Münchner Jahre Thomas Manns in den Blick
Von Martin Ernst

Wolfgang Tarnowski folgt den Spuren im Leben und Werk von Thomas Mann
Eine Begegnung mit seinem Umfeld und den Bedingungen, die sein Werk geprägt haben
Von Manfred Orlick

Ein Handbuch zu Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“

Thomas Mann: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Rätsel des Lebens: Kolumne von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Kindliche Geiseln im Weißen Haus
Über die politische Instrumentalisierung ausgewählter Kinder und züchterische Fantasien
Von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Jubiläen und Gedenktage

Trotz eines schmalen Werkes ein Brückenbauer der deutschen Literatur im 19. Jahrhundert
Zum 150. Todestag von Eduard Mörike
Von Manfred Orlick

Editionen und Neuauflagen

Aus guter Familie und einfachen Verhältnissen
Mit Alice Berends „Frau Hempels Tochter“ hat der Reclam Verlag einen Roman neu aufgelegt, der noch heute so unterhaltsam ist wie 1913
Von Rolf Löchel

Ressentiment – die Krankheit der Zeit
Der wiederentdeckte Aufsatz „Nationalsozialismus als Rankünelehre“ des niederländischen Intellektuellen Menno ter Braak vermittelt Einsichten von bemerkenswerter Aktualität
Von Nora Eckert

Stefan Zweigs Letzter Roman
In einer kritischen Neuauflage zeigt uns Zweigs letzter, Fragment gebliebener Roman “Clarissa” das lange Ende einer Welt, das der Autor selbst nicht überlebte
Von Felix Haas

Delectare et prodesse
Marta Karlweis’ Debutroman „Die Insel der Diana“ bietet glänzende Unterhaltung – und mehr
Von Günter Helmes

Deutschsprachige Literatur

Ein Land, das sich selbst verspielte
In seinem umfangreichen Roman „Das Narrenschiff“ erzählt Christoph Hein noch einmal die Geschichte eines nach 40 Jahren untergegangenen Staates und der Menschen, die in ihm lebten
Von Dietmar Jacobsen

Risse in der Gegenwart
In Kristine Bilkaus Roman „Halbinsel“ geht es um Ansprüche und Erwartungen, um unterschiedliche Einstellungen gegenüber der Welt und der eigenen Existenz
Von Werner Jung

Was bleibt, sind lauter Fragezeichen
Peter Handke schaut mit „Schnee von gestern, Schnee von morgen“ zurück in die Zukunft und lässt dabei alle Sicherheiten des Lebens hinter sich
Von Nora Eckert

Freiheit, Freundschaft und Familie
Das Auf und Ab vierer Freunde in Isabel Bogdans Roman „Wohnverwandtschaften“
Von Chiara Braß

Liebe zur Musik und Musik als Liebe
Mit „Für Polina“ schreibt Takis Würger einen wunderschönen intermedialen Märchenroman mit realistischen Zügen
Von Anne Amend-Söchting

Kann man seiner Herkunft entkommen?
In Olga Grjasnowas Roman „Juli, August, September“ sieht sich die Heldin plötzlich mit der Frage nach ihrer Identität konfrontiert
Von Dietmar Jacobsen

Zwischen Kindheit und Verantwortung
In „Die erste halbe Stunde im Paradies“ erzählt Janine Adomeit eine bewegende Familiengeschichte
Von Lena Kiara Gojevic

Menschen degenerieren zu Bestien
In „Im Namen der Barmherzigkeit“ gibt Hera Lind unerträglichen Grausamkeiten eine authentische Stimme
Von Anne Amend-Söchting

Ein weißer Rabe unter den heutigen Romanen oder Brücke über den großen Bruch
Reflexionen zu Jan Juhani Steinmanns Roman „Corvus Albus“
Von Philipp Schmuck

Better call Carl
Mit „Die Kurve“ legt Dirk Schmidt einen fulminanten Thriller vor
Von Dietmar Jacobsen

Ein ukrainischer Jude liebt das Russische
Dimitrij Kapitelman wählt die Sprache als Erzählweg und begibt sich in seinem Roman „Russische Spezialitäten“ auf Identitätssuche
Von Thorsten Schulte

Hart, aber zart
Urs Faesʼ Roman „Sommerschatten“ ist ein kunstvolles Plädoyer für eine Zweisamkeit in Einsamkeit
Von Peter Mohr

„Halbe Leben“ und ganze Gegensätze
Susanne Gregor schreibt über unsichtbare Machtverhältnisse und die Frage, ob zwei halbe Leben ein Ganzes ergeben können
Von Chantal Justa

Ein gutes Leben mit dem Tod
Mischa Mangels zweiter Roman „Die Vergegenwärtigung“ ist ein mutiger Versuch, dem eigenen Dasein im Angesicht der Vergänglichkeit literarisch-experimentell Sinn zu verleihen
Von Marcus Neuert

Stephan Woltings Erzählband „Nur noch weg“ mit Fragen zu schwierigen Zeiten
Von Redaktion literaturkritik.de

Fremdsprachige Literatur

Russland, stelle dich deiner Vergangenheit!
Viktor Remizovs epochaler Roman „Permafrost“ über den Stalinschen Totalitarismus ist hochaktuell
Von Daniel Henseler

Acht Jahre, in denen der junge K. erwachsen wird
Khashayar Khabushanis „Kein Licht wie die Sonne“ erzählt aus Sicht eines Heranwachsenden, wie es ihm und seinen muslimischen Brüdern vor und nach 9/11 ergeht. Ein Roman nicht nur für Erwachsene
Von Mechthild Hesse

Der fahle Dunst eines ‚Feel-good-Romans‘
Yuta Takahashis Roman „Das Restaurant am Rande der Zeit“ weist Mängel auf
Von Thorsten Schulte

Videocall aus Japan
Der britische YouTuber Chris Broad erzählt in „Abroad in Japan“ von seinem Leben, seinen Erlebnissen und von Kuriositäten in dem fernöstlichen Land
Von Thomas Merklinger

Der Blick hinter die Fassaden
Urszula Honek erzählt in ihrem Debüt „Die weißen Nächte“ von Menschen und ihren Sehnsüchten, von Trauer und Liebe
Von Liliane Studer

Kindsmordverdacht, Gerüchteküche und Menschenjagd
Die Lungenschwimmprobe von Tore Renberg ist opulent und süffig geschrieben
Von Armin König

Literaturwissenschaft

Gedichte mit unverstelltem Zugang
Der „Text + Kritik“-Band zu Rainer Malkowski beleuchtet Leben und Werk des einflussreichen, aber oft übersehenen Dichters Rainer Malkowski
Von Sebastian Meißner

Handwerk, Mundwerk, Kopfwerk
Andreas F. Kelletats Biographie „Schweigen wär’ Gold“ informiert nicht nur über seine Vorlesungen
Von Gabriele Wix

Schriftsteller, Publizist, Redakteur
Das neue Jahrbuch „treibhaus“ berichtet über Alfred Andersch als Repräsentant der Literatur der frühen Bundesrepublik
Von Ulrich Klappstein

Mit Zeitreisen Zeit verschwenden
Jörg Helbig und Andreas Rauscher möchten in ihrem Sammelband „Zeitreisen in Zelluloid“ dem Motiv des Zeitreisens begegnen, können allerdings lediglich ein Konvolut zusammentragen, das größtenteils aus unfertigen oder das Thema verfehlenden Texten besteht
Von Martin Janda

Kein Wort, das eine Richtung vorgibt
Wolfgang Rüger und David Ploog haben ein beeindruckendes Lesebuch zu dem Underground-Pionier Jürgen Ploog veröffentlicht
Von Michael Eschmann

Kultur- und Medienwissenschaft

Wechselseitiger Einfluss und Vielfalt der Künste
Der Begriff der Transkulturalität in den Augen von Wolfgang Welsch
Von Barbara Mariacher

Warum Frauen Männer lieben
Die Theorie von Dee L. R. Graham „Loving to Survive“ ist plausibel, ihre Belege sind es nicht immer
Von Rolf Löchel

Jenseits des Hungers
Dominik Fugger über die „Emanzipation des Geschmacks“ in der Frühen Neuzeit: Wie wir lernten, zu schmecken, wie wir schmecken, und warum
Von Walter Delabar

Die Entstehung des Patriarchats
Karin Bojs’ Sachbuch „Mütter Europas“ zeigt, wie neue Forschungsmöglichkeiten archäologische Erkenntnisse von Grund auf verändern
Von Rolf Löchel

Philosophie, Politik und Geschichte

Solidarität durch Körperverbundenheit?
In dem Buch „Universalismus von unten. Eine Theorie radikaler Gleichheit“ geht es Jule Govrin um die Bekämpfung neoliberaler Ungleichheitssteigerung
Von Gertrud Nunner-Winkler

Der eigentliche Lehrer
Der Briefwechsel zwischen Hans-Georg Gadamer und Martin Heidegger gibt etwas über das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern zu verstehen
Von Gerhard Poppenberg

„Hat Freud noch recht?“
Gerald Mackenthun will über Neurobiologie für Psychologen informieren – und offenbart dabei sein Zerrbild ‚der‘ Psychoanalyse
Von Bernd Nitzschke

Die Gefahr der Leichtfertigkeit
Jens Biskys „Die Entscheidung“ beschreibt die Geschichte der späten Weimarer Republik als Mahnung für die Gegenwart
Von Detlev Mares

Mütter an der Alma Mater
Im Tagungsband „Gleichstellung im Wandel“ beleuchten Beiträge unterschiedlicher Qualität Chancen und Nöte von Müttern an deutschen Hochschulen
Von Rolf Löchel

Der mit den Wölfen heult
Der französische Philosoph Baptiste Morizot diagnostiziert in „Arten des Lebendigseins. Annäherung an das verwobene Leben“ eine Krise unserer Beziehung zum Lebendigen und plädiert für einen kosmopolitisch-höflichen Umgang mit den anderen Lebensformen
Von Nora Eckert

Einführungen oder Einführung?
Ein neuer Aufsatzband über das Theoriegebäude von Pierre Legendre
Von Michael Niehaus

Kunst und Musik

„I‘d rather stay here / With all the madmen”
Ein edierter Auszug aus Uwe Schüttes „Sternenmenschen. Bowie in Gugging“
Von Redaktion literaturkritik.de

Verschiedenes

Lebendige AutoBIOgrafie – Die Geschichte einer Buche
„Buchenleben“ von Peter Wohlleben ist eine wahrlich fesselnde Geschichte einer Außenseiterin, die sich über Grenzen hinwegsetzt und dafür groß gefeiert wird
Von Veronique Bläske