Liebe und Sexualität – im Archiv von literaturkritik.de

Über Liebe und Sexualität ist in literaturkritik.de schon vor dieser Juni-Ausgabe 2019 viel geschrieben worden. Vor allem auch im Zusammenhang mit dem Interesse an der Emotionsforschung, die unsere Zeitschrift seit zwanzig Jahren bewegt, sind dem Themenbereich bereits etliche Schwerpunkte früherer Ausgaben gewidmet worden. Sie lassen sich leicht auf unserer Archiv-Seite finden. Eine Auswahl von Einzelbeiträgen daraus soll hier jedoch als gezieltere Anregung zu weiteren Lektüren über das Thema gesondert aufgelistet werden.

Im Rahmen des Themenschwerpunktes der September-Ausgabe 2016 über Liebe, Angst und andere Gefühle sind erschienen:

Wege der Übertragung
Über die Sprache der Liebe bei Platon, Shakespeare, Freud und Lacan
Von Achim Geisenhanslüke

Hermeneutischer Eros
Der Tübinger Philologe Ernst A. Schmidt lotet die Liebe in Dichtung und Philosophie der Antike aus
Von Cathrin Nielsen

Europa im Spiegel der Liebe
Bernhard Rathmayr zeigt, wie die europäische Auffassung von zwischenmenschlicher Liebe und Geschlechterverhältnissen den Kontinent prägt
Von Sebastian Meißner

In der Juli-Ausgabe 2009 mit dem Schwerpunkt Liebe und Emotionen stehen die Beiträge:

„Eine für alles“ or The woman who comforts every wound
Romantic love instead of functional differentiation of society
Von Niels Werber

Natur und Kulturen der Liebe
Wie Niklas Luhmann 1968 in das Thema eingeübt, was Richard David Precht von ihm gelernt hat und Literaturwissenschaft dazu sagen kann
Von Thomas Anz

Die großen Liebesgeschichten sind vorbei
Verena Roßbacher lässt in ihrem Debütroman „Verlangen nach Drachen“ einen Reigen unzulänglicher Männer an ihrer Heldin und am Leser vorbeidefilieren
Von Dietmar Jacobsen

Homosexualität als „völkische Angelegenheit“
Claudia Bruns’ Buch „Politik des Eros“ handelt von Hans Blüher und dem „Männerbund“ zwischen 1880 und 1934
Von Thomas Neumann

Ein Monat davor sind im Themenschwerpunkt Sexualität erschienen:

Uni-Sex
Gender Studies auf dem Campus und in der Literatur
Von Sabine Kyora

Enthüllungen
Mithu M. Sanyal schreibt in „Vulva“ über „Die Enthüllung des unsichtbaren Geschlechts“
Von Oliver Pfohlmann

„Ich sehe was, was du nicht siehst“
Ein Sammelband spürt der „Erotik des Blicks“ in der Medien- und Unterhaltungskultur nach
Von Fehmi Akalin

Die Lust zu schauen
Ein Ausstellungskatalog und „Der verbotene Blick auf die Nacktheit“
Von André Schwarz

Die Wollust unterm Mikroskop
Der Philosoph Simon Blackburn präsentiert mit „Wollust“ eine überaus lesenswerte Ideen- und Mythengeschichte über die schönste aller Todsünden
Von Thomas Hummitzsch

Diskurse des Begehrens
Zwei Bücher von Robert Muchembled und Franz X. Eder versprechen eine „Geschichte der Sexualität“
Von André Schwarz

Last mit der Lust
Dagmar Herzog über Sex und Erinnerung in der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts
Von Jörg von Bilavsky

Wie toll trieben es die alten Römer?
John R. Clarkes Bildband „Ars Erotica“ räumt mit allerlei Sex-Vorurteilen gegenüber der Antike auf
Von Rolf-Bernhard Essig

Der erhabenste aller Revolutionäre
Alice Pechriggl führt in die Geschichte des Begriffs „Eros“ ein
Von Rolf Löchel

Gefährliche Briefschaften
Zwei Bücher zur Konstruktion von „Liebe“ und „Tugend“ im Medium des Briefs seit dem 18. Jahrhundert
Von Jochen Strobel

Geistreiche Andeutungen
„Im Zeichen der köstlichen Vier“ entziffert Eberhard Lippert-Adelberger sexuelle Symbolik im Werk von Johann Wolfgang von Goethe
Von H.-Georg Lützenkirchen

Die himbeerrote Quelle des ultimativen Wissens
In ihrem Buch „Inzest und Tabu“ lässt Jutta Schlich die Ich-Erzählerin von Ingeborg Bachmanns „paramenstruellem“ Roman „Malina“ die Gebärmutter befreien
Von Rolf Löchel

„Ferkeleien“, „Gruselsex“ und „wild wuchernder Genitalismus“? – Patricia Vahsens Dissertation über Edgar Hilsenrath ist das ideale Begleitbuch zur abgeschlossenen Werkausgabe des Autors

Sex total – und ganz schön queer: In den von Rüdiger Campe herausgegebenen „exemplarischen“ Studien zu Heinrich von Kleists „Penthesilea“ geht es ans Eingemachte

Der umfangreichste Schwerpunkt zu dem Themenbereich ist in der Februar-Ausgabe 2005 unter dem Titel Liebe, Sex, Erotik erschienen:

Misery likes company
Toni Morrison singt das Hohelied der „Liebe“
Von Petra Porto

Romeo und Julia in Damaskus
Rafik Schami erzählt von „der dunklen Seite der Liebe“
Von Gunnar Kaiser

Das Spiel mit der Jugend
Witold Gombrowicz‘ „Pornographie“
Von Daniel Henseler

Auf dem Weg zum Schwimmerbecken
Die Neuübersetzung von Stephen Vizinczeys Roman „Wie ich lernte, die Frauen zu lieben“
Von Petra Porto

Sex und Lügen – auf Video
Von Kameras, Karotten und traumatisierendem Sex erzählt Thommie Bayers neuer Roman „Die gefährliche Frau“
Von Sandra Schäfer

Nachtmann sucht das Licht
Adriaan van Dis erzählt in „Doppelliebe“ die Geschichte eines jungen Mannes
Von Petra Porto

Lustvolles Suhlen im Sumpf der Leidenschaften
Pedro Juan Gutierrez‘ „Der König von Havanna“ als Hörbuch und sein neuester Roman „Animal Tropical“
Von André Schwarz

Lesen und Leiden
Ein unsäglicher „erotischer Roman“ von Monica Belle
Von Michelle David

Hammer oder Amboss
Hans Rudolf Spühler und Kathrin Becker lesen die „Venus im Pelz“
Von Petra Porto

Dunkle Stunden
Die Anthologie „Liebe nach Mitternacht“ erzählt vom Wahnsinn der Liebe
Von Petra Porto

„Dich süße Sau nenn ich die Pest von Schmargendorf“!
Erotisch-expressionistische Schweinereien für Fortgeschrittene
Von Annina Müller

Mach dich nackig!
Zwei Bände zur fotografischen und künstlerischen Anatomie des Körpers
Von Frank Müller

Gib mir alles, Baby!
Rebecca Swan schießt die Transgender ab
Von Frank Müller

Erotisches Jahrbuch mit Tradition
„Mein heimliches Auge“ Nummer XIX
Von K. Franz

Kollektive Gefühle
Karl Otto Hondrichs „Liebe in den Zeiten der Weltgesellschaft“
Von Thomas Anz

Alle Menschen werden prüder?
„Ich mach’s dir mexikanisch“: Christoph Gutknecht klärt uns auf
Von Petra Porto

Die Kunst des Lebens
Eine neue Übersetzung des Kãmasutra erfüllt kulturhistorische Interessen
Von H.-Georg Lützenkirchen

Solitary sex
Über Thomas Laqueurs Kulturgeschichte der Masturbation
Von Lutz Sauerteig

Die Ehe als Seitensprung der Geschichte
Marie-Luise Schwarz-Schilling über die Entwicklung der Institution Ehe
Von Katarzyna Rogacka-Michels

Polemische Plaudereien gegen die Ehe

Sexualität und Fortpflanzung

Übertragungs- und Gegenübertragungsliebe

Oliver Jahraus über „Amour fou“

Stefan Neuhaus über „Sexualität im Diskurs der Literatur“

Ein Sammelband über den erotischen Film – herausgegeben von Oliver Jahraus und Stefan Neuhaus

Der erste Schwerpunkt zu dem Thema in der Januar-Ausgabe 2001 über Liebe, Lust und andere Gefühle enthält die Beiträge:

Die Wissenschaften und die Gefühle
Skizzen und Literaturhinweise
Von Thomas Anz

Die Tyrannei der Lust und die Kunst des Begehrens
Ein Essay aus Anlass neuerer Bücher
Von Ludger Lütkehaus

Liebend zum Lesenden werden oder lesend zum Liebenden werden
Baumgart hat auf seiner Reise durch die Weltliteratur vierundsiebzig männliche und drei weibliche „Liebesspuren“ gefunden
Von Christine Kanz

Liebe, Lüge und Betrug
SoziologInnen untersuchen eine explosive Interaktionsform
Von Rolf Löchel

Wollen Liebende sicheren Sex?
PhilosophInnen analysieren die Liebe
Von Rolf Löchel

Unglückliche Liebe zum Unerreichbaren
Renata Salecl über „(Per)Versionen von Liebe und Haß“
Von Thomas Anz

Ideengeschichte und Psychoanalyse
Martin S. Bergmanns humanistische „Geschichte der Liebe“ als Taschenbuch
Von Claudia Schmölders

Erfindungen der Liebe: Berühmte Zeugnisse aus drei Jahrtausenden, vorgestellt von Claudia Schmölders

Das Handbuch der literarischen Hocherotik in dritter Folge

In der März-Ausgabe 1999, der zweiten unserer damals eben entstandenen Zeitschrift, folgt unserem ersten Plädoyer für eine literaturwissenschaftliche Emotionsforschung u.a. der Beitrag:

Liebe, Lust und Leidenschaft im Zerrspiegel der Naturwissenschaften
Prädominiert Biologie die Kultur?
Von Christine Kanz und Rolf Löchel

Über die hier aufgelisteten Beiträge hinaus stehen auch außerhalb dieser Themenschwerpunkte (z. B. in einem über Familie) viele Artikel, die sich mit Liebe und Sexualität befassen. Online-Abonnenten können auf der Seite https://literaturkritik.de/public/online_abo/suche.php („Erweiterte Suche“) mit der Eingabe von Stichwörtern in das Suchfeld „Rezensionstitel“ oder „Volltext“ gezielte Recherchen dazu durchführen.

Hier noch abschießend eine Auswahl von Funden mit Hilfe dieser Suche aus unseren Veröffentlichungen in den letzten sechs Monaten:

Echte Preußinnen?.
Burkhard Spinnen porträtiert Theodor Fontanes Frauengestalten in „Und alles ohne Liebe“ unkonventionell
Von Thorsten Paprotny
Ausgabe 05-2019

Keine Angst vor dem F-Wort.
Scarlett Curtisʼ Textsammlung „The future is female! Was Frauen über Feminismus denken“ beweist, warum die Frage nach der Gleichberechtigung der Geschlechter aktueller und wichtiger denn je ist
Von Michelle Hegmann
Ausgabe 05-2019

Ein Gedankenstreifzug durch Freuds Psychoanalyse.
Rainer Just, „Der Tod, die Liebe, das Wort. Zum literarischen Komplex der Psychoanalyse“
Von Bozena Anna Badura
Ausgabe 04-2019

Walty und die Frauen.
Ursula Muscheler berichtet von Walter Gropiusʼ Liebeshändeln – zumindest einigen
Von Kai Sammet
Ausgabe 04-2019

Was mir folgt, das fliehe ich; was mir entflieht, verfolg’ ich selbst.
Volker Hage schildert in seinem Roman „Des Lebens fünfter Akt“ das Dasein Arthur Schnitzlers als einen nicht enden wollenden, beeindruckenden Kampf um Liebe, Nähe und Erlösung
Von Anna-Zoe Mauel
Ausgabe 04-2019

Gräueltaten.
Chinelo Okparantas Roman „Unter den Udala Bäumen“ prangert die mörderische Homosexuellenfeindlichkeit in Nigeria an
Von Rolf Löchel
Ausgabe 04-2019

Drei Stilette am offenen Grab.
Liebe, Intrigen und blutige Rache beherrschen das vergessene Drama „Tolon“ von Joseph Martin Kraus
Von Lukas Müller
Ausgabe 03-2019

Nebenwirkungen einer digital beschleunigten und entfesselten Sexualität
Von Oliver Pfohlmann
Ausgabe 03-2019

Haschisch, Huren und gekürzte Homosexualität.
Friedrich Glausers genialer Kolonialroman „Gourrama“ in einer obsoleten Fassung
Von Bernd Blaschke
Ausgabe 03-2019

Einmal Internetruhm und zurück.
Die Journalistin Natasha Stagg beschreibt in ihrem Debütroman „Erhebungen“ Liebe in Zeiten von Social Media
Von Petra Porto
Ausgabe 02-2019

Zwei Menschen und eine Stadt.
„Unvollendete Symphonie“: Die Liebesbeziehung zwischen Ingeborg Bachmann und Hans Weigel im Wien der Nachkriegszeit
Von Bettina Schabert
Ausgabe 02-2019

Bitter Sweet Symphony.
„Cold War – Breitengrad der Liebe“ erzählt von einer zerstörerischen Liebe in den Zeiten des Kalten Kriegs
Von Dominik Rose
Ausgabe 01-2019

„Saget mir ieman, waz ist minne“.
In ihrer Studie beschreibt Beate Kellner den Minnesang als dynamisches Dichtungsmodell
Von Heribert Hoven
Ausgabe 12-2018