Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 2, Februar 2011

Über Marburg und alles, was mit Marburg zusammenhängt, unter besonderer Berücksichtigung des Turms A
In Betrachtung der gelben Papierrose: Wie es einem Redakteur von literaturkritik.de ergehen kann, der eine Jubiläumsausgabe zu Thomas Bernhards 80. Geburtstag vorbereiten darf
Von Jan Süselbeck

Schwerpunkt: 80. Geburtstag von Thomas Bernhard

Drei Tage
Eine Erinnerung an Thomas Bernhard, der am 9. Februar 2011 80 Jahre alt geworden wäre
Von Willi Huntemann

Wider die Ordnung
Einige Überlegungen zu Thomas Bernhards 80. Geburtstag
Von Bernhard Judex

Essays

Philosophierende Überlebensakrobaten
Phallogozentrische Zirkelschlüsse und Geschlechtermaskerade in Thomas Bernhards Werk
Von Mireille Tabah

Bernhard 2.0
Zur innerliterarischen Rezeption von Thomas Bernhards Werk
Von Uwe Betz

Das Missverständnis
Zu Andreas Maiers Rezeption der Prosa Thomas Bernhards
Von Jan Süselbeck

Rezensionen

Thomas Bernhard, der große Komödiant
Eine Rezension aus dem Jahr 1982 über „Ein Kind“, den letzten Band seiner Jugenderinnerungen
Von Thomas Anz

„Ein Schuss in den Kopf ist eine Möglichkeit“
Über einige Neuerscheinungen zu Thomas Bernhard
Von André Schwarz

Sekundärliteratur

Vielschichtiges Subversionsspiel
Verena Ronge beschäftigt sich in ihrer Dissertation „Ist es ein Mann? Ist es eine Frau?“ mit der (De-)Konstruktion von Geschlechterbildern im Werk Thomas Bernhards
Von Bernhard Judex

Kanonisierter „Störenfried“
Bernhard Judex bringt Licht ins Dunkel des Bernhard’schen Werks
Von Verena Meis

Ein Lob für Thomas Bernhards schärfste Kritikerin: Mireille Tabah hat eine „Festschrift für Irene Heidelberger-Leonard“ herausgegeben

Aus dem Archiv von literaturkritik.de zu Thomas Bernhard

Glosse

Warum bekommt der dicke Waldemar eigentlich zwei Kirschen?
Soziale Gerechtigkeit in Deutschland und die Regierungsflüsterer aus Gütersloh
Von Dirk Kaesler

Geburtstag

Aus dem Archiv von literaturkritik.de zum 150. Geburtstag von Lou Andreas-Salomé

Deutschsprachige Literatur

Der Lyrikwart als Alleskönner
Robert Gernhardts Texte zur Poetik demonstrieren, wie Dichtung als Sprachkunst funktioniert
Von Bernd Blaschke

Gemalter Schnee
Harald Hartungs frostiger Gedichtband thematisiert das Alter und den Tod
Von Thorsten Schulte

„Et in Arcadia ego…“
In „Aroma“ präsentiert Durs Grünbein die literarische Ausbeute seines einjährigen Romaufenthalts
Von Jens Zwernemann

Verloren im Leben
Michael Kleeberg lässt im Roman „Das amerikanische Hospital“ zwei Menschen einander ihre Ängste entdecken
Von Beat Mazenauer

„Jeder Mensch ist ein Abgrund…“
In seinem Erzählband „In dieser Wildnis“ lotet Constantin Göttfert die Abgründe der menschlichen Seele aus
Von Jens Zwernemann

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht…
Norbert Gstrein präsentiert auch in seinem neuen Schlüsselroman mal wieder nicht „Die ganze Wahrheit“
Von Philipp Hammermeister

Geniale Willkür
Alexander Kluges Betrachtungen über Kälte
Von Daniel Krause

Ja zum Sonett, ja zum Schlager
Thomas Keck publiziert kurze Texte Ronald M. Schernikaus
Von Kai Köhler

Erinnern, um zu überleben
Volker Harry Altwassers neuer Roman „Letztes Schweigen“ erzählt von einer schwierigen Kindheit in der DDR
Von Dietmar Jacobsen

Trunkenbolde und Gespenster
Der wortgewaltige Dichter Adolf Endler(1930-2009) erzählt von seinem Leben und gibt Einblicke in ein deutsch-deutsches Schriftstellerleben
Von Volker Strebel

Schöne neue Prenzlauer-Berg-Welt
Alexander Osang erzählt in seinem Roman „Königstorkinder“ von einer Ost-West-Liebe im zwanzigsten Jahr der deutschen Einheit
Von Dietmar Jacobsen

Unter Manderl und Weiberl
Frauen lesen nicht nur anders, sie schreiben auch so: Ruth Klüger bespricht Bücher weiblicher Autoren
Von Oliver Pfohlmann

Das war kein Spaziergang
Mit Stephan Wackwitz flanieren: Unterwegs durch die Fifth Avenue, der Hauptstraße des 20. Jahrhunderts
Von Natalia Blum-Barth

Was unsere Welt zusammenhält
„Liebe zur Sache“ – Hansjürgen Bulkowski wendet sich den Dingen zu
Von Oliver Pfohlmann

Alter Mann – junge Frau: was ist daran interessant?
Elisabeth Plessen schreibt die alte Geschichte, nur leider gar nicht neu
Von Liliane Studer

Das Pferd satteln und zurückreiten
Sabrina Janeschs Romandebüt „Katzenberge“
Von Peter Mohr

Sobald du stehen bleibst, bist du tot!
In seinem Roman „Jetzt wirds ernst“ erzählt Robert Seethaler, wie ein etwas abgedrehter Sonderling zum Theater findet
Von Andreas Tiefenbacher

Verletzte Psychen
Über Lukas Hartmanns Roman „Finsteres Glück“
Von Anton Philipp Knittel

Alles dreht sich um die Angst
Über Ricarda Junges Roman „Die komische Frau“
Von Peter Mohr

Biederer Voyeurismus
Manuele Fior zeichnet Arthur Schnitzlers „Fräulein Else“ als graphic novel
Von André Schwarz

Biografisches

Relikte eines Forschungsreisenden
„Der Schmetterlingskoffer“ von Arnold Schultze, nach 70 Jahren wiederentdeckt von Hanna Zeckau und Hanns Zischler
Von Nadine Ihle

Ein langer Brief zum Abschied
Signe von Scanzoni über Erika Mann
Von Alexandra Pontzen

Die heilige Emma von den Schlachthöfen
Emma Goldmans Autobiografie liegt in einer überarbeiteten Neuausgabe vor
Von Jörg Auberg

„Letzter Wunsch: Bleibt mir gut, Ihr Lieben!“
Walter Hansens gut aufgemachte Richard-Wagner-Biografie in Bildern
Von Klaus Hammer

Autorenbilderbücher
Der Deutsche Kunstverlag wagt sich mit einer neuen Reihe auf den Markt: „Leben in Bildern“ muss freilich noch um seinen Platz kämpfen
Von Walter Delabar

Musik, die brennt
Zu Schorlaus Biografie über den Jazzmusiker Wolfgang Dauner
Von Thomas Neumann

Krimis

Bittersüßer Nachgeschmack
Bernhard Schlinks Selb-Trilogie kommt auch nach drei Bänden nicht auf den Punkt
Von Clarissa Höschel

Schlicht sind Säufer nie
Mit „Jack Taylor fährt zur Hölle“ setzt Ken Bruen die Reihe seiner „hard-boiled novels“ fort
Von Werner Friebel

Renn so schnell Du kannst!
Jeffery Deavers neuer Thriller „Nachtschrei“
Von Thomas Neumann

Mustererkennung
Michael Connelly schreibt mit „So wahr uns Gott helfe“ einen flüssig lesbaren, aber am Ende doch enttäuschenden Gerichtskrimi
Von Walter Delabar

Sunset, die sich wehrt
Joe R. Landsdales erfrischender Texas-Thriller „Kahlschlag“
Von Walter Delabar

Steirerblut ist kein Himbeersaft
Claudia Rossbachers Alpen-Krimi bietet solide Kost für Genrefreunde
Von Dietmar Jacobsen

Neues vom Welterklärer
Heinrich Steinfest denkt in „Batmans Schönheit“ über Krebse nach oder über Engel. Er demonstriert dabei, dass im Krimi-Genre alles möglich ist und dass seine Manier lange noch nicht ausgereizt ist
Von Walter Delabar

Mehr als ein autoerotischer Todesfall
Zu Kathy Reichs Roman „Blut vergisst nicht“
Von Thomas Neumann

Fremdsprachige Literatur

Eine Ästhetik des kriegerischen Wahnsinns
Mathias Énard fragt in seinem gewaltigen Epos „Zone“ nach dem Zustand der abendländischen Condition humaine
Von Beat Mazenauer

Geschichte in Geschichten erzählt
In ihrem spannenden Roman „Die Welt im Frühling verlassen“ schildert Herma Kennel Zwänge und Ängste tschechischer Widerstandskämpfer gegen die Nazibesatzung
Von Volker Strebel

Morgen ist heute
Arthur Brehmers historischer Sammelband wirft einen Blick aus dem Jahre 1910 auf „die Welt in 100 Jahren“
Von Nadine Ihle

Erstaunlich intensiv oder doch hoffnungslos überzogen?
Zu Paolo Giordanos Debütroman „Die Einsamkeit der Primzahlen“
Von Peter Müller

Holzschnittartiges aus Beton
Der Roman „Die Vorstadtheiligen“ von Lidia Amejko verliert sich in alltäglichen Heiligenporträts
Von Christian Riedel

Zwischen Melancholie und Sehnsucht
Jean-Philippe Toussaint gelingen in seinem Roman „Die Wahrheit über Marie“ ungewöhnlich poetisch verdichtete Schilderungen
Von Gunter Irmler

Haffners Hölle ist die Welt
Zu Adam Thirlwells seltsamem Roman „Flüchtig“
Von Thomas Neumann

Böses Kätzchen
Angela S. Choi schreibt in „Hello Kitty muss sterben“ gegen den Verniedlichungswahn der Prosecco-Generation an
Von Oliver Dietrich

Die Dämonen der Elite
Natsuo Kirino schreibt mit dem Roman „Grotesk“ einen literarischen Kommentar zur psychosozialen Lage in Japan
Von Lisette Gebhardt

Hinweis

Standardwerk in neuem Gewand – Ovids „Metamorphosen“ in der Reclam Bibliothek neu aufgelegt

Literaturwissenschaft

Das Werk als privilegierter Kontext seiner selbst
Steffen Martus’ Buch „Werkpolitik. Zur Literaturgeschichte kritischer Kommunikation vom 17. bis ins 20. Jahrhundert“ präsentiert Studien zu Klopstock, Tieck, Goethe und George
Von Ulrich Krellner

W. G. Sebald in Australien
Ein Tagungsband zu „W. G. Sebald. Schreiben ex patria / Expatriate Writing“
Von Nikolai Preuschoff

Von den Möglichkeiten des unmöglichen Sprechens
Ein von Sabine Schneider herausgegebener Sammelband lotet „Die Grenzen des Sagbaren in der Literatur des 20. Jahrhunderts“ aus
Von Ines Schubert

Mehr als „Zwei Planeten“
Kurd Laßwitz hat ein berühmtes Buch geschrieben, hat aber mehr vorzuweisen als den frühen Science Fiction „Auf zwei Planeten“. Eine illustrierte Bibliografie verschafft den Überblick
Von Walter Delabar

Fontanes Berlin
Wie nimmt der Romancier Theodor Fontane Berlin wahr, fragt Bernd W. Seiler in seinem opulenten Text-Bild-Band
Von Klaus Hammer

Georg Büchner als Visionär des postideologischen Zeitalters
Simonetta Sanna interpretiert „Dantons Tod“ als Flaschenpost fürs 21. Jahrhundert
Von Arnd Beise

Aufregend aktuell
Leo Kreutzer über Goethes „Moderne“
Von Ursula Homann

Bild einer Freundin – Annäherungen an Sophie von La Roche
Eine von Gudrun Loster-Schneider und Barbara Becker-Cantarino herausgegebene literaturwissenschaftliche Aufsatzsammlung porträtiert die erste deutsche Romanautorin aus verschiedenen Blickwinkeln
Von Nadja Urbani

Michail Bachtin – ein neuer Zarathustra?
Über Sylvia Sasses Buch „Michail Bachtin zur Einführung“
Von Galina Hristeva

Fortschreibung eines Klassikers
Die vierte Auflage der Einführung in die „Sprachdidaktik Deutsch“ von Wolfgang Steinig und Hans-Werner Huneke dient der Ausbildung zukünftiger Deutschlehrerinnen und -lehrer
Von Torsten Mergen

Identität und Integration
Clemens K. Stepina und Martin A. Hainz haben einen Band über „Rose Ausländer als Dichterin“ herausgegeben
Von Redaktion literaturkritik.de

Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaft

Vom Zerreißen der Bilder
Georges Didi-Huberman analysiert „Documents“ und scheitert an Hegel
Von Reiner Niehoff

Der historische Blick in unscharfer Einstellung
Siegfried Kracauers Fragmente zur Geschichte „vor den letzten Dingen“
Von Thomas Kupka

„Du bist so krank! Ich muss kotzen!“
Ein Sammelband stellt 30 Filmcharaktere und ihre psychischen Störungen vor
Von Anne Kramer

Nicht leicht zu konsumieren, aber anregend
In Dominik Orths und Gerhard Jens Lüdekers Sammelband „Nach-Wende-Narrationen“ werden Bücher und Filme aus der Nachwendezeit subtil analysiert
Von Ursula Homann

Der Dude und die Wissenschaft
Wie das zusammenpasst, zeigt uns ein Tagungsband über den Coen-Brothers-Film „The Big Lebowski“, herausgegeben von Aaron Jaffe und Edward P. Comentale
Von Constanze Fiebach

Vergebenes Potenzial
Katrin Bornemanns „Genretheorie des amour fou-Films“ liefert keine neuen Erkenntnisse
Von Katja Hettich

Frau mit Bart
Stefan Bollmann stellt in „Frauen, die lesen, sind gefährlich und klug“ Bilder von lesenden Frauen vor und denkt sich was dabei
Von Rolf Löchel

Asien-Sichten
Barbara Stempel untersucht in ihrer Dissertation Reisefotos und -texte von Annemarie Schwarzenbachs und Walter Bosshards Asienfahrten
Von Behrang Samsami

Den Journalismus plagen Glaubwürdigkeits- und Finanzierungsfragen
Anne Kunzes und Felix Rohrbecks Band „Journalismus nach der Krise“ lotet Unschärfen, Untiefen und Ungereimtheiten aus
Von Renate Schauer

Frauengeschichten in der Popmusik
Eine Sammlung mit kleinen Geschichten zu weiblichen Figuren in Popsongs
Von Thomas Neumann

Sehnsuchtsorte aus Glas und Stahl
Ein prachtvoller Bildband von Elisabeth A. T. Smith stellt die 36 „Case Study Houses“ vor – ein Wohnungsbauprogramm, das bis heute seinesgleichen sucht
Von André Schwarz

Philosophie und Soziologie

Zombies verstehen
Richard Greene zeigt, was die Philosophie von den Untoten lernen kann
Von Matthias Bickenbach

Religion als System, Kirche als Modell
Franz Schultheis und Stephan Egger geben Pierre Bourdieus religionssoziologische Schriften heraus
Von Josef Bordat

Verwirbelungen
Elisabeth von Samsonows Buch „Egon Schiele: Ich bin die Vielen. Ein Forschungsbericht“ schwankt zwischen Manieriert- und Verstiegenheit
Von Martin A. Hainz

Politik und Geschichte

Ein NS-Paladin der zweiten Reihe
Peter Longerichs These vom frühkindlichen Narzissmus des omnipräsenten Propagandaministers bleibt höchst spekulativ
Von Klaus-Jürgen Bremm

Hitlers hochanständige Helfer
„Anständig geblieben“: Der Frankfurter Historiker Raphael Gross untersucht die NS-Moral und ihre Folgen nach 1945
Von Oliver Pfohlmann

Magere Resultate
Trotz erdrückender Datenflut: René Rohrkamps Analysen zur Geschichte der Waffen-SS bieten keine neuen Einsichten
Von Klaus-Jürgen Bremm

Auswüchse der Willkürherrschaft
Volker Koop hat in seinem Buch „In Hitlers Hand“ die Rolle der „Sonder- und Ehrenhäftlinge der SS“ untersucht
Von Heribert Hoven

Deutsch-Südwest und Darfur
Über Wolfgang Benz‘ Sammelband „Vorurteil und Genozid“, der „ideologische Prämissen des Völkermords“ untersucht
Von Daniel Krause

Ein weites Feld
Henry Rousso, ‚der‘ Vichy-Experte, legt ein wissenschaftliches Selbstporträt vor
Von Daniel Krause

Vorbild als Schreckbild
Thomas Mergels Studie „Propaganda nach Hitler“ handelt von der bundesrepublikanischen Wahlkampfkultur
Von Daniel Krause

„Der deutsche Militarismus und Nazismus werden ausgerottet“
Wolfram Wette schreibt über die Geschichte der deutschen „kriegerischen Kultur“
Von Daniel Krause

Der blutige Konflikt um eine sterbende Kultur
Abdel Samads Thesen über die düstere Zukunft des Islam sind pauschalierend und stützen sich nicht auf statistische Fakten
Von Klaus-Jürgen Bremm

Es gibt Hoffnung in Shenzhen
Pun Ngai und ihre KollegInnen untersuchen Lage, Perspektiven und Widerspenstigkeit chinesischer Wanderarbeiterinnen
Von Stefan Schoppengerd

Allzu verpönte Pädagogik
Alexandra Budkes Buch „Und der Zukunft abgewandt. Ideologische Erziehung im Geographieunterricht der DDR“ bemüht sich um eine differenzierte Darstellung seines Themas
Von Paola Quadrelli

Kein moderner Herrscher
Olaf B. Rader zeigt den legendären Kaiser Friedrich II. als einen durch und durch mittelalterlichen Menschen
Von Klaus-Jürgen Bremm

Leben in Bewegung
Janina Wellmann legt mit ihrer Studie „Die Form des Werdens“ eine „Kulturgeschichte der Embryologie“ von 1760 – 1830 vor
Von Heinz-Jürgen Voß