Inhaltsverzeichnis der Ausgabe Nr. 5, Mai 2023

Schwerpunkt: Bücherverbrennung, Rassismus und Krieg in der NS-Zeit

Bücherverbrennung vor 90 Jahren
Jürgen Serkes neu aufgelegter Band „Die verbrannten Dichter“
Von Thomas Anz

Kennst du das Land, wo erst die Bücher brennen?
(1965)
Von Marcel Reich-Ranicki

Deckhengste oder Schürzenjäger?
Zum aktuellen Stand der Literatur zum „Lebensborn“
Von Dirk Kaesler

Ein Dorf im Schatten einer NS-Ordensburg
Anna-Maria Caspari erzählt in ihrem Debütroman „Ginsterhöhe“ das Schicksal des Eifeldorfes Wollseifen
Von Michael Fassel

Licht und Schatten
Oliver Hilmes neues Buch über Deutschland im Jahr 1943 fasziniert und enttäuscht
Von Günther Rüther

„Call Me by Your Name“ als intermedialer wie „queerer“ Klassiker
Der „Geist der Goethezeit“, die Antike und das Volk Israel
Von Rolf Füllmann

Jubiläen und Gedenktage

Einer der großen Satiriker der amerikanischen Nachkriegsliteratur
Zum 100. Geburtstag von Joseph Heller
Von Manfred Orlick

Zum Tod von Tina Turner
Von Sascha Seiler

Zum 70. Geburtstag von Ralf Rothmann: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum Tod von Sibylle Lewitscharoff: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Zum Tod von Martin Amis: aus dem Archiv von literaturkritik.de

Rätsel des Lebens: Kolumne von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Frauen, die verschwinden
Die Gesellschafterin und ihre Schwestern
Von Dirk Kaesler und Stefanie von Wietersheim

Editionen und Neuauflagen

Einstürzende Kulissen
Albert Camus‘ dritter Roman „Der Fall“ ist in einer neuen Übersetzung erschienen
Von Günter Rinke

Venceremos! – Leider nicht
Reinhard Federmanns großer politischer Roman „Das Himmelreich der Lügner“ in einer Neuausgabe
Von Günter Helmes

Erinnerungen, politische Schriften und Reden sowie Montagsgedichte
Drei Neuerscheinungen aus dem Atrium Verlag läuten das Erich Kästner-Jubiläum im nächsten Jahr ein
Von Manfred Orlick

Autobiografie eines Geheimdienstlers und gleichzeitig CIA-Satire
Eine neue Ausgabe von Norman Mailers Spionage-Roman „Gespenster“
Von Manfred Orlick

Deutschsprachige Literatur

Konventionell unkonventionell
„Müll“ von Wolf Haas ist nun auch als Taschenbuch erschienen – ein typischer Brenner-Krimi, was schön und schade zugleich ist
Von Jana Behrends

Reif für die Insel
In „Irgendwo. Aber am Meer“ zieht Georg-Büchner-Preisträger Arnold Stadler eine poetisch-philosophische Zwischenbilanz
Von Peter Mohr

Der Fall der toten Tänzerinnen
Miriam Veyas Debütroman „Tod im Cabaret Voltaire“ entführt ins Jahr 1919 und an einen magischen Ort in Zürich
Von Dietmar Jacobsen

Etwas Nervöses über den Ruhrstädten
Ralph Hammerthalers Romane „Die fünfte Nacht“ und „Kurzer Roman über Hooligan Til“ untersuchen gesellschaftliche Spaltungsmomente im Ruhrgebiet
Von Werner Jung

Wenn Musik alle Engherzigkeit über Bord gehen lässt
Andreas Heidtmanns Roman „Plötzlich waren wir sterblich“ bezaubert mit tiefen Emotionen und klangvoller Sprache
Von Rainer Rönsch

Vom späten Glück eines ungeliebten Kindes
Kerstin Holzer verfasst mit „Monascella“ ein Denkmal für Monika Mann und „ihre“ Insel Capri
Von Stefanie Steible

Liebelei mit Hindernissen
Die 1960er-Jahre lassen Tiny Stricker nicht los
Von Klaus Hübner

Stifter forever!
Peter Becher legt mit „Unter dem Steinernen Meer“ einen raffinierten Roman über das prekäre Verhältnis von Deutschen und Tschechen vor
Von Klaus Hübner

Beziehungsstatus: kompliziert, aber vergnügt
Line Hoven und Jochen Schmidt denken sich humorvolle „Paargespräche“ aus
Von Thorsten Paprotny

Innehalten
Alltagsrettungsprosa von Barbara Krohn
Von Klaus Hübner

Vom Schauen und Staunen
Christian Hallers „Sich lichtende Nebel“ präsentiert sich als ungewöhnliche Novelle über physikalische und andere Unschärfen
Von Klaus Hübner

Der autodidaktische Sexologe
Ein „alter Sack“ auf „Propofol“: Corinna T. Sievers lässt kein sexistisches Klischee aus
Von Oliver Pfohlmann

Komische Lyrik in Krisenzeiten
Philip Saß‘ Gedichtband „Abschaffung der Schwerkraft“ zeigt, dass humoristische Gedichte noch immer Relevanz haben
Von Carl Manzey

Altern in Zeiten von Corona
In „Closing Party“ erzählt Jean Willi von einem Schweizer, der seinen Alltag während der Corona-Pandemie auf Ibiza reflektiert
Von Miriam Seidler

Fremdsprachige Literatur

Dichterische Unschärfen
Toni Morrisons Kurzgeschichte „Rezitativ“ aus dem Jahr 1983 erstmals auf Deutsch
Von Herbert Fuchs

Böse Welt
Robert Coover erzählt, Art Spiegelman zeichnet – „Street Cop“ als Kooperation zweier amerikanischer Größen
Von Walter Delabar

Die Hand am Geländer
In Donald Antrims Buch „An einem Freitag im April“ geht es um Suizid und Überleben
Von Stefan Füllemann

Banalität des Begehrens
Maria Pourchets mitreißender Roman „Feuer“ war in Frankreich ein Riesenerfolg und erscheint nun in der Übersetzung von Claudia Marquardt auch auf Deutsch
Von Sula Textor

Nur bei weiblichen Brustwarzen ist die Sache eindeutig
Löschen oder stehenlassen? Die Niederländerin Hanne Bervoets legt mit „Dieser Beitrag wurde entfernt“ einen verstörenden Kurzroman aus dem Inneren der sozialen Medien vor
Von Oliver Pfohlmann

Essenz des Lebenswerkes
John Irving hat mit „Der letzte Sessellift“ einen Roman zwischen Lachen und Weinen vorgelegt
Von Peter Mohr

Neun Personen warten auf ihren Mörder
Mit seinem aktuellen Roman „Neun Leben“ beweist Peter Swanson einmal mehr, dass Rätselkrimis nach klassischem Muster auch heute noch funktionieren können
Von Dietmar Jacobsen

Rentiere sind Eigentum des Windes
Im Roman „Das Leuchten der Rentiere“ von Ann-Helén Laestadius dreht sich alles um die Welt nordschwedischer Sámi
Von Frank Riedel

Essays im Spannungsfeld zwischen Partnerwahl und weiblicher Identität
Die amerikanische Autorin CJ Hauser endet nicht wie „Die Kranichfrau“ in Selbstzerstörung
Von Rainer Rönsch

Eine Mörderjagd im Krieg
Mit „Fünf Winter“ hat James Kestrel eine gelungene Mischung aus Thriller, Kriegsroman und Liebesgeschichte vorgelegt
Von Dietmar Jacobsen

Es brennt in Belfast
Jan Carsons Roman „Firestarter“ scheitert an der (nord)irischen Geschichte
Von Karl-Josef Müller

Inzest, Mord und ein Duell mit Messer
Riku Ondas „Fische, die in Sonnensprenkeln schwimmen“ – ein japanischer Romantic Thriller
Von Lisette Gebhardt

Literaturwissenschaft

Das Redigieren der Moderne
„Europas Literatur“ entstand mit dem Siegeszug des rationalen Denkens – und bleibt seitdem auch dessen größte Kritikerin. Der Germanist Silvio Vietta untersucht die Doppelstruktur von den Griechen bis zum Expressionismus
Von Martin Ernst

Aufklärer und Experimentator zugleich
Die neue Wieland-Biografie von Jan Philipp Reemtsma
Von Ulrich Klappstein

Mehr als ein Spiel
Stefanie Leuenberger zeigt in ihrer Habilitationsschrift „Die Politik der Buchstaben“ das Welt-Änderungs-Potential alphabetischer Texte der literarischen Avantgarden
Von Helmut Sturm

Vom Mittelalter ins Jahr 2020
Eine Festschrift für Ingrid Bennewitz zeigt „Mediävistische Perspektiven im 21. Jahrhundert“ auf
Von Jan Alexander van Nahl

Rolf Parr, Gabriele Radecke, Peer Trilcke und Julia Bertschik geben das „Theodor Fontane Handbuch“ heraus

Rüdiger Scholz stellt die umfangreiche Geschichte der Forschung zu Goethes Faust-Dramen dar

Linksintellektuelle in der Protestbewegung
Der Briefwechsel zwischen Rüdiger Scholz und Erasmus Schöfer
Von Redaktion literaturkritik.de

Kleist und Hölderlin im Dialog

Kultur- und Medienwissenschaft

Und nichts als die Wahrheit
Jonathan Rauchs Buch „Die Verteidigung der Wahrheit“ hält, was sein Titel verspricht
Von Rolf Löchel

Auf der Suche nach dem Geheimnis, das jede Familie verschweigt
Galit Atlas deckt in „Emotionales Erbe“ unterirdische Kommunikationskanäle mit den Vorfahren auf
Von Stephan Wolting

Ehe die Ehe endet – und danach
Sammelrezension zu drei Büchern über die Ehe, Scheidungen und ihr endgültiges Aus
Von Rolf Löchel

Facetten einer Nachgeschichte von 1968
In ihrem Erinnerungs- und Materialienband „Arbeitet nie!“ gibt Hanna Mittelstädt Einblicke in die Geschichte der Edition Nautilus und in ihr eigenes Leben
Von Günter Rinke

Epistemische Dinge
Steffen Martus und Carlos Spoerhase legen mit „Geistesarbeit“ eine umfassende „Praxeologie der Geisteswissenschaften“ vor
Von Gabriele Wix

Philosophie, Politik und Geschichte

Noch mehr Moral?
Sebastian Muders und Philipp Schwind legen den Sammelband „Analytische Moralphilosophie. Grundlagentexte“ vor
Von Gertrud Nunner-Winkler

Noch hält die Abwehr
Georg M. Oswald hat prominente Schriftsteller:innen, Journalist:innen und Jurist:innen gebeten, das Grundgesetz zu kommentieren
Von Oliver Pfohlmann

Die Gefahr des Hasses
Der neue Forschungsband des Philosophicums Lech seziert den „Hass“ und belegt die von ihm ausgehende Gefahr
Von Thorsten Schulte

Nachrichten aus der Welt des habituellen Obenbleibens
Urte Stobbe und Claude D. Conter geben einen Sammelband über den österreichischen und den deutschen Adel im Vormärz heraus
Von Jens Flemming